Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre

Ausstellung im Niedersächsischen Landesarchiv in Stade.

Vom 12. Januar bis zum 22. Februar 2023 zeigt das Niedersächsische Landesarchiv in Stade die Ausstellung „Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre“. Die Wanderausstellung historischer Landkarten des Elbe-Weser-Raums wurde vom Kreisarchiv des Landkreises Rotenburg (Wümme) und dem Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. erstellt. Die Ausstellung ist montags bis donnerstags 9-17 Uhr und freitags 9-13 Uhr während der Öffnungszeiten des Archivs zu sehen, der Eintritt ist frei.


Abb.: Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre (Ausstellung auf flickr)

Alte Landkarten haben einen besonderen Reiz. Sie wurden geschaffen, um geografisches Wissen anschaulich darzustellen. Reisewege, Postrouten, die Lage von Städten, Wäldern, Mooren und Flüssen sowie der Verlauf von Grenzen waren die Ziele der Darstellung. Heute sind die Landkarten der vergangenen Jahrhunderte interessante Objekte der ästhetischen Betrachtung oder regen zu kritisch-historischen Beschreibungen an. Sie sind also schön und wissenschaftlich interessant zugleich.

Die gezeigten Stücke stammen überwiegend aus der rund 500 Karten umfassenden privaten Sammlung, die der verstorbene Heino Schwiebert in Rotenburg über Jahrzehnte zusammengetragen hat. Seinem Wunsch entsprechend, dass die Sammlung in der Region erhalten bleibt, gelang es dem Landkreis Rotenburg (Wümme) im Jahr 2019 mit Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Osterholz, die Karten anzukaufen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Karten aus der Privatsammlung von Dr. Wolfgang Dörfler und aus dem Kreisarchiv in Bremervörde. Zu den Karten ist ein Erläuterungsheft erschienen, das in der Ausstellung kostenlos abgegeben wird. In Stade werden zusätzlich ausgewählte handgezeichnete Karten aus den Beständen des Landesarchivs gezeigt.

„Staden“, „Boxtehude“, „Butzfliet“ und „Himelport“ sind nur einige Beispiele für historische Ortsnamen, die auf den ausgewählten Landkarten entdeckt werden können. So machen die Karten zusammen mit den von Dr. Wolfgang Dörfler verfassten Begleittexten die politische und geographische Entwicklung des Landes zwischen Elbe und Weser seit dem 16. Jahrhundert greifbar.

Zur Eröffnung am Mittwoch, den 11. Januar 2023 um 18.00 Uhr lädt das Landesarchiv herzlich ein und bittet dazu um Anmeldungen. Der Rotenburger Kreisarchivar Sönke Kosicki und Ausstellungskurator Dr. Wolfgang Dörfler werden in die Ausstellung einführen.

Im Begleitprogramm hält am 8. Februar um 19.30 Uhr der Stader Archivar Robert Gahde einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Der Landkreis Stade in alten Karten und Plänen aus den Beständen des Niedersächsischen Landesarchivs“. Eine öffentliche Führung durch die Ausstellung findet am 22. Februar 2023 um 15 Uhr statt, um Anmeldung im Landesarchiv wird gebeten.

Zum 10jährigen Jubiläum des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. im Jahr 2020 hatten der Verein und das Kreisarchiv Rotenburg (Wümme) die Schau als Wanderausstellung historischer Landkarten des Elbe-Weser-Raums geplant. Die Corona-Pandemie hatte diese Pläne vorerst zunichte gemacht, weshalb das Kreisarchiv die Ausstellung 2021 digital aufbereitet und für jeden zugänglich beim Bildportal „flickr“ veröffentlicht hat (Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre
Eine Ausstellung des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. und des Kreisarchivs des Landkreises Rotenburg (Wümme)).

Kontakt:
Niedersächsische Landesarchiv
Abteilung Stade
Am Staatsarchiv 1
21680 Stade
Telefon: (+49) 4141 660 60 0
Fax: (+49) 4141 660 60 35
Stade@nla.niedersachsen.de

Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv, Aktuelles, 4.1.2023; Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V., Online-Ausstellung, o.D. (2021) (flickr)

Datenbestand des Gemeinsamen Krebsregisters ans Bundesarchiv übergeben

Der Datenbestand des Gemeinsamen Krebsregisters der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (GKR) ist mit dem Jahreswechsel 2022/23 vom Bundesarchiv übernommen worden.


Abb.: Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (Foto: GKR)

Die beteiligten Länder hatten sich darauf verständigt, das GKR zum 31.12.2022 aufzulösen. Bisher wahrgenommene Aufgaben für Berlin und Brandenburg werden seit dem 1. Januar 2023 vom Klinisch-epidemiologischen Krebsregister Brandenburg Berlin (KKRBB) wahrgenommen.

Das GKR ist aus dem ehemaligen Nationalen Krebsregister der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hervorgegangen. Es wurde bis Ende 2022 als Einrichtung mehrerer Bundesländer mit Sitz in Berlin als nachgeordnete Behörde der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung geführt und verfügt über einen umfangreichen Datenbestand. Dabei handelt es sich um in Papierform vorliegende patient:innenbezogene Meldebögen zum Auftreten, Art und Behandlung von Krebserkrankungen sowie zum Sterbedatum für rund zwei Millionen Krebspatient:innen der Diagnosejahre 1954 bis 1989 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Mit der Errichtung eines flächendeckend arbeitenden Krebsregisters nahm die DDR international eine Vorreiterrolle ein. Der frühe Beginn der Krebsregistrierung und auch die elektronische Erfassung der frühen Jahrgänge (ab 1961) ist in Deutschland einmalig. Auch weltweit gibt es nicht viele vergleichbare Krebsregister.

Auf Initiative Berlins, konnte eine Übernahme des umfangreichen Datenbestands durch das Bundesarchiv vereinbart werden. Senatorin Ulrike Gote: „Der an das Bundesarchiv übergebene Datenbestand besitzt einen unschätzbaren historischen und wissenschaftlichen Wert – auch vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte. Es freut mich, dass es gelungen ist, diese einzigartige Datensammlung für die medizinhistorische Forschung zu bewahren. Die Meldebögen aus den Diagnosejahren 1954 bis 1989 geben Auskunft über die Art der Behandlung und das erreichte Überleben von Krebspatient*innen und sind damit Zeugnis der medizinischen Versorgung im Gesundheitswesen der ehemaligen DDR.“

Kontakt:
Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen
Brodauer Str. 16-22
12621 Berlin

Klinisches Krebsregister Brandenburg und Berlin gGmbH
Dreifertstraße 12
03044 Cottbus
Telefon: 0355 49493-100
Telefax: 0355 49493-109
info@kkrbb.de
www.kkrbb.de

Quelle: Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Berlin, Pressemitteilung, 6.1.2023

Nachlass von Peter Schettler im Stadtarchiv Chemnitz einsehbar

Vom 9.1.2023 an ist der Nachlass des Chemnitzer Künstlers Peter Schettler im Lesesaal des Stadtarchivs Chemnitz zu sehen. Dieser war in den vergangenen Monaten bearbeitet worden und ist nun für alle Interessierten einsehbar.


Abb.: Bilder von Peter Schettler in der Galerie Weise (Link)

Peter Schettler wurde am 30. April 1944 in Pleißa geboren und war in den 1960er Jahren Student der Hochschule der Bildenden Künste Dresden. Zwischenzeitlich absolvierte er eine Lehre zum Dekorationsmaler.  Ab 1970 war er freischaffend tätig und konnte sich an Ausstellungen im In- und Ausland beteiligen. Seit 1982  hatte er zahlreiche Einzelausstellungen. Arbeiten des Künstlers befinden sich im Besitz öffentlicher und privater Sammlungen, u.a. in den Kunstsammlungen Chemnitz und in der Neuen Sächsischen Galerie.

Neben vielfältigen künstlerischen Arbeiten war er auch talentierter Musiker sowie Sporttaucher und dabei auch Unterwasserfotograf. Er war am 15. Dezember 2021 im Alter von 76 Jahren gestorben. In seinen letzten Lebensmonaten besuchte Peter Schettler das Stadtarchiv Chemnitz, damit die Dokumentation sowohl seiner Kunstproduktion als auch seiner anderen Aktivitäten für die Ewigkeit im Stadtarchiv Chemnitz bleiben konnte.

Dem Nachlass gehören nicht nur Vorstudien und Aquarelle für die Gemälde an, sondern auch Zeichnungen sowie Drucke, aus denen die Gemälde entstanden sind. Darunter sind Chemnitzer Landschaftsbilder, Porträts und – ein Zeichen der Vielfalt seiner persönlichen Interessen – Fotografien mit seiner selbstgebauten Unterwasserkamera.

Der Lesesaal des Stadtarchivs im Gebäude Aue 16 ist montags und dienstags, jeweils von 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet. Der Besuch ist nur nach Voranmeldung und nach schriftlich bestätigter Terminvergabe möglich. Anmeldungen werden telefonisch 0371 488 4702 oder per Mail an stadtarchiv.benutzung@stadt-chemnitz.de entgegengenommen.

Kontakt:
Stadtarchiv Chemnitz
Historisches Archiv
Aue 16
09112 Chemnitz
Tel: 0371 488-4702
Fax: 0371 488-4799
stadtarchiv.benutzung@stadt-chemnitz.de

Quelle: Stadt Chemnitz, Pressemitteilung, 3.1.2023; Art. Peter Schettler, in: Wikipedia, 27.12.2022; Galerie Weise: Künstler Peter Schettler, o.D.

Stadtarchiv Reutlingen schreibt erneut Fotos zur Fahndung aus

Gemeinsam mit dem Reutlinger General-Anzeiger begibt sich das Stadtarchiv Reutlingen abermals auf die Suche nach Informationen zu derzeit noch nicht identifizierte Lichtbildern aus seiner Sammlung. Die Öffentlichkeit wird dieses Mal um Mithilfe gebeten, rätselhafte Orte zu identifizieren.

Die Bilder werden im Reutlinger General-Anzeiger präsentiert sowie auf der städtischen Homepage. Auch nach Veröffentlichung der jüngsten Foto-Fahndung hatten den GEA wieder zahllose Leserzuschriften erreicht.


Abb.: An welcher Ortschaft rollte dieser Zug in den 1920er-Jahren vorbei? (Foto: Stadtarchiv Reutlingen)

Das Reutlinger Stadtarchiv ist für jeden Hinweis zur Identifizierung von Orten, Ereignissen und Personen dankbar.

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Reutlingen
Marktplatz 22
72764 Reutlingen
Tel.: 07121-303-2386
Fax: 07121 / 303-2758
stadtarchiv@reutlingen.de
https://www.reutlingen.de/stadtarchiv

QuelleReutlinger General-Anzeiger, 28.12.2022

Stadtarchiv Rottweil lässt wertvolle Dokumente restaurieren

Das Stadtarchiv Rottweil hat in enger Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Buch- und Papierrestaurierung Raum aus Römerstein besonders wertvolle Archivalien restaurieren lassen. Das Projekt wurde dabei durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg wohlwollend gefördert. Die Arbeiten zogen sich über mehrere Monate hin und konnten im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen werden.


Abb.: Das Stadtarchiv Rottweil hat wertvolle Dokumente restauriert und für die Zukunft gesichert. Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg. Das Bild zeigt die älteste Spitalrechnung von 1544 nach der Restaurierung (Foto: Stadtarchiv Rottweil).

Bei den geretteten Archivalien handelt es sich um Urkunden, Rodel, Urbare, Rechnungsbücher und Ordnungen des Kaiserlichen Hofgerichts vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Auch wertvolle Drucke aus der Zeit der Reformation wurden restauriert. An diesen Archivalien hatte sprichwörtlich der Zahn der Zeit genagt: Käfer-, Mäuse- und Tintenfraß, Fehlstellen, Risse, feuchte Stellen und Schimmel hatten den Dokumenten im Laufe der Jahrhunderte deutlich zugesetzt.

„Die restaurierten Quellen stellen allesamt Unikate dar und besitzen einen sehr hohen Quellenwert für die Geschichte der Reichsstadt Rottweil in der Frühen Neuzeit“, so Rottweils Stadtarchivar Dr. Mathias Kunz. Die Dokumente geben einen sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Einblick in die Besitz- und Abhängigkeitsverhältnisse der damaligen Zeit. Darüber hinaus sind die Quellen aus rechtsgeschichtlicher Sicht ebenfalls sehr bedeutend. Dies gilt in besonderem Maße für die Hofgerichtsordnungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Es handelt sich bei den Quellen um Pergamenthandschriften, die in wertvollem und edlem Leder eingebunden waren. Der Beschreibstoff Pergament und der Ledereinband waren sehr teuer und wurden nur für besonders wertvolle Unterlagen verwendet. Somit unterstreicht auch die äußere Form die Einmaligkeit dieser Quellen.

Stadtarchivar Dr. Kunz freut sich, dass die Archivalien für die Zukunft gerettet werden konnten. Die Archivalien stehen nun jedem Bürger nach Maßgabe des Landesarchivgesetzes Baden-Württemberg zur Nutzung im Lesesaal des Stadtarchivs Rottweil zur Verfügung. 2023 soll das Projekt fortgesetzt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Rottweil
Engelgasse 13
78628 Rottweil
Telefon: 0741 494-330
Fax: 0741 494-377
stadtarchiv@rottweil.de

Quelle: Stadt Rottweil, Stadtnachricht, 21.12.2022

Was macht meine Heimat in der Region Bayerischer Untermain aus?

Sammlungsaufruf.

Die Frage „Was macht meine Heimat in der Region Bayerischer Untermain aus?“ möchte der Heimathub zum Start des Projektes und dazu passend zu seinem Verständnis als digitales Gedächtnis der Region auf den Grund gehen. Heimat heute kann mit verschiedenem in Verbindung gesetzt werden: z. B. mit einem Ort, mit Familie und Freunden, mit einem bestimmten Ereignis, mit dem Wesen der Leute in einer bestimmten Region, mit Natur und Kultur. Oft ist sie mit (Kindheits-) Erinnerungen verknüpft.


Abb.: Kind mit Kamera, 1936 (Foto: Archiv Heininger-Rosenberger)

Alle sind gefragt! Wer möchte, kann in einem Beitrag aufschreiben, was das Leben im Landkreis Aschaffenburg und Miltenberg und in der Stadt Aschaffenburg aus persönlicher Sicht besonders „heimatswert“ macht. Gerne können auch Fotos, Audio- und Bildmaterial geschickt werden.

Senden Sie den Beitrag an anna.hein-schwesinger@aschaffenburg.de, Stichwort „Heimat“.

Ziel des Vorhabens ist es, ein kollektives kulturelles Gedächtnis der Region bayerischer Untermain in Form einer kollaborativen, partizipativen Online-Plattform zu erstellen. Wie in jedem Archiv sollen hier kulturell wertvolle Zeugnisse gesammelt, dauerhaft aufbewahrt und für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Die Medien im digitalen Archiv des Heimathub jedoch werden Geschichte am bayerischen Untermain aus ganz individueller Perspektive erzählen, nämlich aus jener von engagierten Bürger*innen, Vereinen und Institutionen vor Ort!

Bei Fragen steht Ihnen das Team des Heimathub jederzeit zur Verfügung. Die Beiträge werden dann zum Start des Projektes Heimathub Ende Februar 2023 auf www.heimathub.de präsentiert.

Kontakt:
Anna Hein-Schwesinger (im Namen des Heimathub-Teams)
Stadt Aschaffenburg
Stadt- und Stiftsarchiv
Projekt HeimatHub
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel. +49 6021 330-2420 (zentral)
Bitte beachten Sie die geänderte telefonische Durchwahl!
Mobil +49 152 34687527
https://stadtarchiv-aschaffenburg.de/
https://stadtarchiv-digital.de/
https://aschaffenburgzweinull.stadtarchiv-digital.de/ (Stadtlabor „Aschaffenburg 2.0“)

Neue Mailadresse des Universitätsarchivs Duisburg-Essen

Aufgrund des Cyberangriffs auf die Universität Duisburg-Essen ist das Universitätsarchiv über die reguläre E-Mail-Adresse nicht erreichbar. Daher hat das Universitätsarchiv nunmehr folgende neue E-Mail-Funktionsadresse eingerichtet: uni-archiv@uni-due.org

Kontakt:
Universität Duisburg-Essen
Universitätsarchiv
Geibelstraße 41
47057 Duisburg
Telefonnummer 0203-3794381
Fax 0203-3792064
uni-archiv@uni-due.org

Ortsfamilienbuch Birkenfeld 17.-19. Jahrhundert

Neu in der Schriftenreihe des Kreisarchivs des Enzkreises.

Alles begann mit einer schlichten und doch gar nicht so leicht zu beantwortenden Frage: Wie hießen eigentlich die Urgroßeltern meines Birkenfelder Großvaters? Das Wissen innerhalb der betreffenden Familie endete an diesem Punkt, und die Recherche im Kreisarchiv des Enzkreises nahm ihren Anfang. Inzwischen ist daraus weit mehr als ein privater Stammbaum entstanden. Carolin Becker, Redakteurin und mittlerweile begeisterte Familienforscherin, hat sämtliche Taufen, Ehen und Sterbefälle erfasst, die in den Büchern der Evangelischen Kirchengemeinde Birkenfeld zwischen 1636 und dem Einsetzen der Datenschutzgrenze um 1900 enthalten sind. Das Ergebnis ist ein Ortsfamilienbuch mit dem Titel „Familien in Birkenfeld – 17. bis 19. Jahrhundert“, das jetzt im auf historische Stoffe spezialisierten Cardamina-Verlag erschienen ist. Als Band 15 setzt es die Schriftenreihe des Kreisarchivs des Enzkreises fort.


Abb.: Einband des neuen Buches „Familien in Birkenfeld“ (Foto: Carolin Becker)

Auf 360 Seiten sind Informationen zu mehr als 11.500 Personen zu finden. Häufig scheinen zwischen den nackten Zahlen persönliche Schicksale durch, die von Not, Kindersterblichkeit, Kriegsfolgen, ansteckenden Krankheiten, aber auch von Durchhaltevermögen zeugen. Verbindungen zwischen den vielen alteingesessenen Familien werden deutlich, und wer Wurzeln in Birkenfeld hat, kann sich anhand des Buchs seinen eigenen Stammbaum erstellen.

Möglich wurde all dies, weil über Jahrhunderte hinweg die Pfarrer – mal in schön lesbarer Handschrift, mal krakelig und schwer zu entziffern – penibel Buch geführt haben über ihre „Schäfchen“. Die älteste Seite aus dem Taufbuch führt vor Augen, dass schon 1638 die alten Birkenfelder Familien Höll und Wessinger, Bechtold und Roth im Ort ansässig waren. Andere kamen neu hinzu, weitere verschwanden von der Bildfläche. Vergessen sind sie dank der Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern nicht, und wer mag, kann jetzt auf leicht zugängliche Weise ihren Spuren folgen.

Info:
Carolin Becker:
Familien in Birkenfeld (Enzkreis) 17. bis 19. Jahrhundert
Umfang: 360 Seiten, 45 Euro
Format: DIN A4 Hardcover
ISBN: 978-3-86424-594-7

Das Buch kann nur beim Verlag oder über den Buchhandel bezogen werden.

Kontakt:
Enzkreis – Stabsstelle Kreisarchiv
Östliche Karl-Friedrich-Straße 58
75175 Pforzheim
Telefon: 07231 308-9423
kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 8.12.2022

Leipziger Stadtarchiv präsentiert ein Lebendes Buch

Am 12.12.2022 enthüllten Ulrich Hörning, Leipzigs Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, und Dr. Michael Ruprecht, Direktor des Stadtarchivs Leipzig, das Lebende Buch®. Mit ihm beschreitet das Stadtarchiv neue Wege in der Historischen Bildungsarbeit, denn es ist das erste seiner Art in einem Archiv: In einem beeindruckenden Wechselspiel aus gedruckten Elementen, Animation und Ton gelingt auch die Darstellung komplexer Sachverhalte auf faszinierende Weise.

Das Lebende Buch ist eine Multimediastation. Auf den ersten Blick ein übergroßes Buch auf einem Holztisch, das zum Blättern einlädt. Schlägt man die Seiten auf, erscheinen Texte, Bilder, Animationen, auch historisches Material wie Urkunden und Fotos. Sie werden auf die Seiten des Buches projiziert. Der gesprochene Dialog der Protagonisten schafft den roten Faden. Mit jeder Seite wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Das Lebende Buch®, das die analoge mit der digitalen Welt leicht zugänglich verknüpft, bringt Schülerinnen und Schülern unter anderem die spannende Archivarbeit näher und macht sie zu neugierigen Archivdetektiven. Seit dem 13. Dezember 2022 kann das Lebende Buch® zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs Leipzig von Klein und Groß entdeckt und bestaunt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Leipzig
Sowjetischer Pavillon
Straße des 18. Oktober 42
04103 Leipzig
https://stadtarchiv.leipzig.de/

Das Lebende Buch kann zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs betrachtet und genutzt werden.

Öffnungszeiten
Montag: 12-18 Uhr
Dienstag: 9-18 Uhr
Mittwoch: 9-18 Uhr
Donnerstag: 9-18 Uhr

Bitte beachten:
14.12.2022: 9-14 Uhr
27.12. bis 30.12.2022: Geschlossen

Quelle: Stadt Leipzig, News, 12.12.2022; MDR Kultur, 13.12.2022

Bundesarchiv erhält Bestände des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB

Emblem des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) der DDR, bis 1990

Das Archivgut der Zentralebene des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes der DDR (FDGB) gehört nun auf Dauer als Archivgut des Bundes zu den Beständen des Bundesarchivs. Eine entsprechende Vereinbarung zur Übertragung der Eigentumsrechte schlossen die Nachlassverwalter von FDGB-Bundesvorstand und Einzelgewerkschaften mit dem Bundesarchiv im Beisein von Vertreterinnnen und Vertretern der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung (BKM). Es handelt sich mit mehr als 3,5 Kilometern um gut ein Viertel des Archivguts der Stiftung „Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv“ (SAPMO) sowie um Bibliotheksgut. Für Benutzerinnen und Benutzer besteht unveränderter Zugang zu den Unterlagen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Die heute geschlossene Vereinbarung ist ein großer Vertrauensbeweis in die jahrzehntelange zuverlässige Arbeit des Bundesarchivs. In den erfahrenen Händen seiner Archivarinnen und Archivare werden die bedeutenden FDGB-Unterlagen weiterhin optimal zugänglich sein für Forschung und Öffentlichkeit, zum großen Teil auch online. Damit schließt sich zugleich ein lange offengebliebenes Kapitel bezüglich der endgültigen Aufbewahrung dieser enorm umfangreichen Bestände. Den Bevollmächtigten des FDGB danke ich deshalb sehr für ihre jahrelange engagierte Mitwirkung im Kuratorium.“

Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann: „Es ist von großer Bedeutung, dass die zentralen Überlieferungen der DDR-Gewerkschaften nun dauerhaft als Archivgut des Bundes zum Bundesarchiv gehören; sie sind damit endgültig Teil des kulturellen Erbes Deutschlands. Wir werden dieses Erbe auch zukünftig sorgsam bewahren und nach den Regeln des Bundesarchivgesetzes allgemein zur Verfügung stellen. Ich hoffe sehr, dass weitere Bestände folgen werden.“

Aus Sicht der FDGB-Nachlassverwalter hat sich das Bundesarchiv als Wahrer dieser schriftlichen Überlieferung bewährt, so dass nun nach dreißig Jahren der Eigentumsvorbehalt aufgegeben werden kann. Mit diesem Schritt ziehen sich die Vertreter des FDGB auch aus dem Kuratorium, einem Kontrollgremium der Stiftung, zurück.

Hintergrund:
Das Bundesarchiv verwahrt eine umfangreiche Überlieferung der zentralen Ebene der Gewerkschaften der DDR sowie Schriftgut zur Geschichte der Arbeiterbewegung vor 1945 im Umfang von insgesamt mehr als 3.500 laufenden Metern Schrift- und Sammlungsgut und etwa 270.000 Bänden Bibliotheksgut.


Abb.: 1. Bundeskongreß des FDGB für die sowjetische Besatzungszone in Berlin am 9.-11.2.1946 im Berliner Admiralspalast: Oberst Tulpanow, Leiter der politischen Abteilung der Sowjetischen Militäradministration, bei seiner Rede (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-R67854 / CC-BY-SA 3.0)

Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) war Dachverband der etwa 15 Einzelgewerkschaften auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) von 1945 bis 1949 und danach bis 1990 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Gewerkschaften spielten in der DDR eine wichtige Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft und übernahmen teilweise staatliche Aufgaben. Sie waren zuständig für Sozial- und Rentenversicherung große Teile der Arbeiter und Angestellten, Arbeits- und Unfallschutz, Tarifpolitik, Betriebswettbewerb, berufliche Qualifizierung und Freizeit- und Erholungsangebote (Feriendienst). Als Dachverband stellte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) mit knapp zehn Millionen Mitgliedern die größte gesellschaftliche Organisation der DDR dar. Der FDGB unterhielt unter anderem eine Gewerkschaftshochschule, zahlreiche Erholungseinrichtungen und den Verlag Tribüne.

Bei der Abschaffung des FDGB nach der Deutschen Einheit 1990 war die Eigentumsfrage für das umfangreiche Archiv-, Registratur- und Bibliotheksgut der Gewerkschaften wie auch das der Parteien und anderen Massenorganisationen umstritten, da das Bundesarchiv laut Einigungsvertrag nur die eindeutig in staatlicher Aufgabenwahrnehmung entstandenen Unterlagen beanspruchen und in Obhut hätte nehmen können. Für das übrige Schriftgut bestand ein Eigentumsvorbehalt der Organisationen. Um Entstehungs- und Sammlungszusammenhänge nicht zu zerstören und die Einheit der Überlieferung zu wahren, wurde die unselbständige „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv“ (SAPMO) geschaffen. Das Archiv- und Bibliotheksgut wurde so als Gesamtheit erhalten, fachgerecht gelagert, erschlossen und für die sofortige Benutzung zur Verfügung gestellt.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
poststelle@bundesarchiv.de
https://www.bundesarchiv.de/

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 9.12.2022; Art.: FDGB, in: Wikipedia, 28.11.2022