»Das große Düsseldorf-Lexikon« zum Amtsantritt des neuen Stadtarchivleiters erschienen

Dr. Benedikt Mauer ist neuer Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers hat Mauer mit Wirkung vom 1. Juli 2012 zum Archivleiter bestellt. Der 1969 in Düren geborene Historiker studierte und promovierte in Bonn und schloss daran die Ausbildung für den höheren Archivdienst an. Seit 2004 ist er beim Düsseldorfer Stadtarchiv als stellvertretender Leiter tätig. In seiner bisherigen Tätigkeit hat er Ausstellungen kuratiert, Beiträge zur Düsseldorfer Stadtgeschichte publiziert und die Herausgabe mehrerer Bücher betreut, darunter das jetzt erschienene "große Düsseldorf Lexikon". Darüber hinaus ist Mauer seit 2008 Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität. Benedikt Mauer hat sich vorgenommen, das Kulturinstitut Stadtarchiv noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Hinsichtlich der archivischen Kernaufgaben will er die Präsenz des Stadtarchivs und eine bessere Recherche der Bestände im Internet vorantreiben.

Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, das im Frühjahr 2010 von der Heinrich-Ehrhardt-Straße in die alte Paketpost am Hauptbahnhof umzog (siehe Bericht vom 30.6.2010), zählt mit seinen fast 14 Kilometern Archivalien zu den großen deutschen Kommunalarchiven. Seine im 14. Jahrhundert beginnenden Bestände füllen mehr als 13 Regalkilometer, die jährlich von mehreren tausend Besuchern genutzt werden. Es gehörte seit 1947 zum Hauptamt und wurde erst 1995 dem Kulturdezernat unterstellt. 2011 wurde dem Stadtarchiv das SchifffahrtMuseum angegliedert. Seine Aufgabe ist es, die Unterlagen der Stadtverwaltung, die aus rechtlichen oder historischen Gründen auf Dauer aufzuheben sind, zu übernehmen und zu sichern sowie das Stadtbild und das Stadtgeschehen zu dokumentieren. Das Archiv ist qua Satzung das Geschichtsinstitut der Stadt. Behörden und Privatpersonen erhalten Auskünfte aus Standesamtsunterlagen, Akten und Dokumenten. Wissenschaftler, Journalisten, Studenten, Schüler, Heimatforscher und Genealogen suchen das Archiv auf, um sich über spezielle Themen der Stadtgeschichte zu informieren oder Familienforschung zu betreiben.

Benedikt Mauer tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem an, der fast ein Vierteljahrhundert an der Spitze des Stadtarchivs Düsseldorf stand und bereits am 29. Februar 2012 in den Ruhestand verabschiedet worden war. Der Historiker, seit 1985 im Stadtarchiv tätig, hatte nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Hugo Weidenhaupt am 1. Juli 1988 die Leitung des Instituts übernommen. Dr. von Looz-Corswarem wurde am 30. Januar 1947 in Koblenz geboren, hat in Bonn und Münster Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte studiert, 1976 über ein Kölner Thema promoviert, war Mitarbeiter am Institut für vergleichende Städtegeschichte und Assistent an der Universität Münster, hat als Referendar des Landes Nordrhein-Westfalen die Archivausbildung in Marburg absolviert und dann von 1982 bis 1985 beim Historischen Archiv in Köln gearbeitet, bevor er ans Stadtarchiv Düsseldorf ging. Er ist durch zahlreiche Veröffentlichungen zur rheinischen Geschichte und zur Stadtgeschichte hervorgetreten, so dass er ab den 1990er-Jahren auch Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität wurde. Sein Bemühen war es, Studenten an die Geschichte Düsseldorfs heranzuführen und die Verbindung von Universität und Stadt zu intensivieren. 1997 wurde er von der Heine-Universität zum Honorarprofessor ernannt. Darüber hinaus war Prof. Dr. von Looz-Corswarem seit 1985 Mitglied im Vorstand des Düsseldorfer Geschichtsvereins und ab 1989 stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter des Düsseldorfer Jahrbuchs. Auch hat er das Stadtarchiv Düsseldorf in zahlreichen wissenschaftlichen und fachlichen Gremien und Organisationen vertreten.

Seine letzte größere Arbeit ist die Mitherausgabe des "Großen Düsseldorf-Lexikons", das nun zum 100. Jubiläum des Stadtarchivs Düsseldorf erschienen ist.

»Das große Düsseldorf-Lexikon«
Aalschokker und Altbier, Heine und Henkel, Beuys und Bundesliga, Mode und Musik – das ist Düsseldorf. Und noch viel mehr. Das alles zusammen – wirklich alles – findet der Düsseldorfer, der Kölner, der Mitbürger aus Japan und jeder andere in einem einzigen Buch: im großen Düsseldorf-Lexikon. Das hat 2.124 Artikel, verfasst von 97 Autoren, und ist gespickt mit großformatigen, farbigen Bildern. Im Jan-Wellem-Saal des Rathauses überreichten Herausgeber und Verlag am 3. Juli 2012 das erste Exemplar dieses Buches an Oberbürgermeister Dirk Elbers. "Auf dieses Buch kann Düsseldorf stolz sein", erklärte der Oberbürgermeister, "ich werde wohl einige Wochen Urlaub nehmen müssen, um es ganz zu lesen."

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Abb.: Verleger Dr. Damian van Melis, Oberbürgermeister Dirk Elbers sowie die Herausgeber: der neue Stadtarchivleiter Dr. Benedikt Mauer und sein Amtsvorgänger Professor Dr. Clemens Graf von Looz-Corswarem (von links) bei der Vorstellung des Düsseldorf Lexikons (Foto: Stadt Düsseldorf).

"Das große Düsseldorf-Lexikon" informiert schnell, umfassend und präzise über eine tolle Stadt – über ihre Geschichte genauso wie über ihre Gegenwart. Zahlreiche Fakten und Sachverhalte wurden eigens für dieses Werk recherchiert und zusammengetragen. Dieses neue Standardwerk zur Landeshauptstadt zeigt deutlich, warum aus dem kleinen Dorf an der Düssel eine prosperierende Großstadt geworden ist. Eine Metropole, die wichtig ist für die Region, das Land und manchmal auch für die ganze Welt. Eine Stadt, die so facettenreich ist wie kaum eine zweite – auch im internationalen Vergleich.

Weiße Dame und Schwarze Madonna
Eine Stadt mit einer Weißen Dame und einer Schwarzen Madonna, mit den Toten Hosen und Fortuna Düsseldorf muss etwas Besonderes sein. Und darum hat sie auch ein besonderes Lexikon verdient. Das bekommt die Stadt nun – zu einem besonderen Anlass: zum 100. Geburtstag des Stadtarchivs. Dieses Archiv beweist seit 100 Jahren, dass es nicht totes Papier verwaltet, sondern lebendige Stadtgeschichte immer wieder neu entdeckt. Und macht so das 856-Seiten-Porträt einer Stadt mit vielen Charakteren und vielfältigem Charakter erst möglich.

Landeshauptstadt unterstützte das Projekt
Auf Anregung des Greven Verlags machten sich die Herausgeber ab 2007 daran, ein passgenaues Konzept für ein Düsseldorfer Stadtlexikon zu entwickeln, Stichwörter zusammenzutragen und Autorinnen und Autoren – allesamt ausgewiesene Experten ihrer Fachgebiete – zu gewinnen. Dabei war es den Herausgebern wichtig, Vergangenheit und Gegenwart der Stadt ebenso in den Blick zu nehmen wie die Besonderheiten der Metropole am Rhein. Die Landeshauptstadt unterstützte das Projekt durch die Bewilligung einer koordinierenden Projektstelle, die mit Dr. Peter Henkel besetzt wurde. Die für die Arbeit an diesem Werk gewonnenen Autorinnen und Autoren stellten ihr Können und ihre Anregungen kostenlos zur Verfügung – ein starkes Zeichen bürgerschaftlichen Engagements. Nach dem Redaktionsschluss im Februar 2012 konnten Ergänzungen nur noch in Ausnahmefällen eingearbeitet werden – aber der Aufstieg Fortunas ist dabei!

Das Lexikon lädt gleichermaßen zum gezielten Nachschlagen wie zum Stöbern ein, zahlreiche Querverweise dienen der Vertiefung dessen, was in den jeweiligen Texten steht und weisen einen Weg, den die Leserinnen und Leser gehen können – aber nicht müssen. Ein umfangreicher Anhang bietet Zahlen, Statistiken und Daten zur Stadtgeschichte bis in die Gegenwart hinein.

Info:
Clemens von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hg.), Das große Düsseldorf-Lexikon,
856 Seiten mit 640 Abbildungen, Format 21 x 27 cm, Leinen mit Schutzumschlag,
Greven Verlag Köln 2012,
68 Euro bis zum 31. Januar 2013; danach: ca. 88 Euro
ISBN 978-3-7743-0485-7

Kontakt:
Stadtarchiv Düsseldorf
Worringer Straße 140
40200 Düsseldorf
Telefon 0211 89-99230
Telefax 0211 89-29155
stadtarchiv@duesseldorf.de
www.duesseldorf.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Düsseldorf, Pressemitteilung, 3.7.2012; Pressemitteilung, 26.6.2012; Pressemitteilung, 28.2.2012

Stadtarchiv Lemgo sucht Fotos, Berichte und Zeitzeugen zur Migrations- und Vertriebenengeschichte

Der Arbeitskreis ostwestfälisch-lippische Archive hat in langjähriger Projektarbeit eine Wanderausstellung zum Thema "Heimat für Fremde? Migration und Integration in OWL" seit 1945 erarbeitet. Diese Wanderausstellung wird ab Herbst 2012 auch in Lemgo Station machen. Begleitend zu den OWL-Überblickstafeln der Wanderausstellung werden im Stadtarchiv Lemgo auch einige ausgewählte Originale aus den Archivbeständen zu sehen sein.

Lemgo und die 1969/70 eingemeindeten Ortsteile erlebten nach 1945 verschiedene Phasen von Wanderungsbewegungen. Zunächst die Rückführung der Zwangsarbeiter und Displaced Persons, dann aber zunehmend und im starken Maße die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten des Reiches, deren Aufnahme und Integration letztlich erfolgreich, aber nicht problemlos verlief.

Die begleitende Archivalienschau im Stadtarchiv soll sich schwerpunktmäßig mit dieser Migrationsgruppe und ihren Schicksalen befassen, nachdem 2011 an anderer Stelle ein aufschlussreicher Blick auf 50 Jahre türkischer Migration in Lemgo geworfen wurde. Die Rolle der sogenannten Gastarbeiter in den 1960er und 1970er Jahren wird jedoch auch Thema sein, genauso wie die Asyl- und Aussiedlerproblematik in den 1980er und 1990er Jahren.

Die Migrations- und Integrationsentwicklungen spiegeln sich zwar in den Archivbeständen wieder, allerdings fehlen in hohem Maße Fotos und Bilder, die die Lage der Migranten in den verschiedenen Jahrzehnten anschaulich zeigen könnten. Berichte und Erinnerungen von Zeitzeugen und Betroffenen könnten ebenfalls helfen, die Überlieferung zu bereichern und unterschiedliche, auch durchaus subjektive Sichtweisen wiederzugeben.

Das Stadtarchiv möchte deshalb dazu aufrufen, wer noch über solche Unterlagen verfügt, diese dem Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen. Falls gewünscht, können die Originale auch wieder zurück gegeben werden. Berichte und Erinnerungen zum Thema sind sehr willkommen, ob in schriftlicher oder mündlicher Form. Sonstige Informationen oder Hinweise nimmt das Stadtarchiv gerne entgegen. Interessierte wenden sich an Stadtarchivar Marcel Oeben.

Kontakt:
Stadtarchiv Lemgo
Süsterhaus
Rampendal 20a
32657 Lemgo
Tel.: 05261/213413
stadtarchiv@lemgo.de

Quelle: Mailingliste Westfälische Geschichte, Marcel Oeben, 29.6.2012

Straelener Stadtarchiv langfristig sichern

In Straelen am Niederrhein gibt es Überlegungen der Verwaltung, das Stadtarchiv aus dem historischen Gebäude an der Kuhstraße in Räume des Schulzentrums an der Fontanestraße zu verlegen. Die SPD Straelen setzt sich hingegen für den Verbleib des Stadtarchivs Straelen im denkmalgeschützten Gebäude ein. In einer einstimmigen Erklärung sprachen sich die Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Straelener SPD dafür aus, die Arbeitsmöglichkeiten des Stadtarchivs, die Erschließung seiner Bestände und deren Präsentation langfristig zu sichern. Für die Sozialdemokraten ist der Erhalt des „Gedächtnisses der Stadt“ unverzichtbar. Das Stadtarchiv enthalte das, was von den Menschen geblieben ist, die über Jahrhunderte die Stadt erhalten und das Leben in ihr geprägt haben.

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Abb.: Die SPD Straelen setzt sich für den Verbleib des Stadtarchivs im denkmalgeschützten Gebäude ein (Foto: SPD Straelen)

Die vielfältigen Aufgaben des Archivs auch in der Kooperation mit anderen Archiven stellten einen wertvollen Baustein des kulturellen Lebens und der geschichtlichen Bildung dar; der Blick in die Geschichte gebe wichtige Orientierung auch für die Zukunft. Die Stadtratsfraktion der SPD wurde deshalb beauftragt, der Aufgabe der Räumlichkeiten und dem weiteren Abbau der personellen Ausstattung des Straelener Stadtarchivs nachdrücklich zu widersprechen.

Die Sozialdemokraten in Straelen bringen mit ihrer Erklärung die Erwartung zum Ausdruck, dass Rat und Verwaltung dem Stadtarchiv die gleiche Aufmerksamkeit entgegen bringen wie den Schulen. Die langfristige Sicherheit der Arbeit des Straelener Stadtarchivs sei in räumlicher wie in personeller Hinsicht zu gewährleisten.

Mit Blick auf die von der Verwaltung zu den Haushaltsberatungen vorgelegte Liste der „Handlungsoptionen“ stellt Straelens SPD-Vorsitzender Otto Weber fest: „Es ist nicht akzeptabel, wenn aus kurzfristigem Haushaltsdenken die Dinge weggespart werden, die unsere Stadt zu etwas Besonderem gemacht haben“. Das gelte neben dem Erhalt des Stadtarchivs unter anderem auch für den Zuschuss an das Europäische Übersetzer-Kollegium mit seiner Ausstrahlung weit über Straelen hinaus oder für die Förderung der herausragenden Sportlandschaft in Straelen, der die Umsetzung der beschlossenen Sportstätten-Nutzungsgebühren immer noch droht.

Kontakt:
Stadtarchiv Straelen
Kuhstraße 21
Tel. 02834/6598
47638 Straelen
Stadtarchiv@Straelen.de

Quelle: SPD Straelen, Meldung, 21.6.2012; RP Online, 28.6.2012

Lambert und Laurin nun online spielbar

Im Rahmen des Landesprogramms "Archiv und Jugend" entstand im Jahr 2008 in Siegen das Computerspiel "Lambert und Laurin" mit der Maßgabe, dass die Spielenden in die Archive gehen mussten. Rahmenhandlung des Spieles ist die Amtskette des Bürgermeisters, die auf kuriose Weise verschwindet. Die Spieler haben die Aufgabe, sie wiederzufinden. Um bei der Suche erfolgreich sein zu können, müssen Quizfragen beantwortet und Geschicklichkeitsspiele bestanden werden.

Laurin ist Archivar. Er hat einen kleinen Freund, die Maus Lambert. Die beiden sind die Helden des Computerspiels "Die Amtskette des Bürgermeisters". Das Spiel wurde gemeinsam vom Siegen-Wittgensteiner Kreisarchivar Thomas Wolf, dem Archivar der Stadt Siegen Ludwig Burwitz und Gamedesigner Tobias Müller von Outline Development entwickelt.

Das Computerspiel kann jetzt kostenlos im Internet unter www.lambert-und-laurin.de heruntergeladen werden.

Weitere Infos unter: http://www.siwiarchiv.de/2012/06/lambert-und-laurin/

LWL stellt fast 50.000 Bilder zum Gratis-Download bereit

Ab sofort können Lehrer, Schüler und auch Heimatfreunde schnell und einfach an aktuelle und historische Fotos aus Westfalen kommen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) stellt fast 50.000 Bilder aus dem Bildarchiv seines LWL-Medienzentrums für Westfalen über sein Online-Portal http://www.bildarchiv-westfalen.lwl.org für Unterricht und Bildungsveranstaltungen zum Gratisdownload bereit.

\“Das neue Angebot ist besonders interessant für alle Lehrer, die ihren Unterricht lokal- oder regional verankern wollen. Denn die Fotos aus Westfalen holen die Schülerinnen in ihrem unmittelbaren Erfahrungsraum ab\“, so Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Geschichtslehrer finden u.a. passende Bilder zu den Lehrplanschwerpunkten Industrielle Revolution und Soziale Frage, Frauenarbeit und Frauenbewegung, NS-Herrschaft im ländlichen Raum (Nachlass Ignaz Böckenhoff) sowie den Wiederaufbaujahren nach 1945. Auch für das Fach Erdkunde wird man fündig: Fotos aus verschiedenen Sammlungen illustrieren den Wandel wirtschaftsräumlicher Strukturen. Die umfangreiche Luftbildsammlung bietet Anschauungsmaterial zu den Lernbereichen Städtegliederung und Kultivierung von Naturräumen. Kurze Beschreibungen zu einer Auswahl der Fotosammlungen gibt es auf den Onlineseiten des LWL-Medienzentrums unter: Bildarchiv/Sammlungen.

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Abb.: Suche nach \“Kriegszerstörung\“ im Themenbaum der Online-Bilddatenbank. Foto: LWL

Um die Bilder vor Missbrauch zu schützen, stehen sie in der Gratisvariante mit kleinem Wasserzeichen und in Bildschirmauflösung zu Verfügung. Wer die Bilder kommerziell nutzen möchte, kann alle Fotos bequem mittels Onlinebestellung auch in anderen Größen kostenpflichtig erwerben.

Weitere Funktionserweiterungen entwickelt LWL-Bildarchiv-Mitarbeiterin Mareen Kappis momentan noch. So sind Videotutorials geplant, die das Suchen und Finden von Fotos weiter erleichtern sollen. Außerdem wird es ein Kontaktformular geben, mit dessen Hilfe sich ortskundige Experten bei der Dokumentation historischer Aufnahmen einbringen können. Der nächste Schritt wird die Integration von GPS-Daten in die sichtbaren Bildinformationen sein. So können alle neuen und digital erstellten Fotos demnächst noch genauer verortet werden.

Hintergrund:
Die Online-Bilddatenbank gibt es bereits seit 2004. Sie wird kontinuierlich um aktuelle Fotodokumentationen und historische Sammlungen erweitert. Der Gesamtbestand des Bildarchivs des LWL-Medienzentrums umfasst über 360.000 Fotos. Thematische Schwerpunkte sind: Landschaften, Städte und Dörfer Westfalens, Industrie und Handwerk, regionstypische Architektur, Kultur und Brauchtümer, Verkehr und Technik sowie Gesellschaftsleben und Alltag im Wandel der Zeit.

Link zum Online-Bildarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen:
http://www.bildarchiv-westfalen.lwl.org

Kontakt:
Mareen Kappis
Bild-, Film- und Tonarchiv
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstr. 14
48147 Münster
Tel.: 0251/ 951-3923
mareen.kappis@lwl.org
www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-LMZ

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 29.6.2012

Aktuelle Archivnachrichten aus Hessen 12/1 online

Die Juniausgabe der Archivnachrichten aus Hessen (12/1) mit dem Schwerpunktthema „Kultur und Kunst im Fokus“ ist ab sofort online unter www.hauptstaatsarchiv.hessen.de zu finden. Auf 90 Seiten informiert die halbjährlich erscheinende Zeitschrift über die hessische Archivlandschaft, berichtet über die neuesten Entwicklungen im hessischen Archivwesen und natürlich jede Menge über Kunst und Kultur.

Bezug:
Die analoge Ausgabe kann kostenfrei über das Hessische Hauptstaatsarchiv Wiesbaden bezogen werden.

Kontakt:
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Mosbacher Str. 55
65187 Wiesbaden
Tel. 0611/8810
poststelle@hhstaw.hessen.de

\"Archivnachrichten

Neuer Online-Spielfilm zur Einführung in die Archivarbeit (nicht nur) für Schüler

Archive – schon das Wort klingt für manchen Schüler nach staubigen Kellern und muffigen Akten. Dass Archive spannende Lernorte sein können, die zu Entdeckungsreisen in die Vergangenheit einladen, zeigt ein neuer Film, den die Kooperationspartner LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte/Internet-Portal "Westfälische Geschichte", das Stadtarchiv Rheine und das LWL-Medienzentrum für Westfalen produziert haben.

Wie geht man vor, wenn man für ein Unterrichtsprojekt die Geschichte einer örtlichen Textilfabrik und ihrer Arbeiter aufbereiten soll? Vor dieser Frage stehen die vier Schüler Nele, Tom, Janina und Andy, die sich im Film des Berliner Regisseurs Kai Schubert auf Spurensuche in ihrem eigenen Stadtarchiv, einem Wirtschafts- und einem Staatsarchiv sowie einem Museum begeben.

In kurzen Spielfilmsequenzen schildert die Produktion "Vergangenheit, wir kommen! Spurensuche im Archiv" die spannenden Seiten der vermeintlich staubtrockenen Archivarbeit und vermittelt, dass Archive die Möglichkeit bieten, sich anhand authentischer Materialien mit der Geschichte des eigenen Ortes und der eigenen Region auseinanderzusetzen.

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Abb. LWL und Stadt Rheine präsentierten die DVD "Vergangenheit, wir kommen! Spurensuche im Archiv". Dr. Barbara Rüschoff-Thale (2.v.r.), Beigeordneter Axel Linke (3.v.r.) und die Projektbeteiligten wünschen dem Film viele Zuschauer bei der Premiere am 26. Juni im Citykino in Rheine (Foto: Stadt Rheine/Gehrke)

"Der Film bereitet Schülerinnen und Schüler praxisnah und anschaulich auf die besonderen Anforderungen der Arbeit im Archiv vor und fördert so die unterrichtliche Nutzung dieser wichtigen außerschulischen Lernorte", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale, die den Film am Donnerstag (21.06.) in Rheine der Presse vorstellte. "Das LWL-Medienzentrum, das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und das Stadtarchiv Rheine stellen damit Schulen in ganz Westfalen und darüber hinaus ein modernes, zielgruppenadäquates und ansprechendes Medium für den Unterricht zur Verfügung." Doch nicht nur Schüler können von diesem Film profitieren. Auch Erstsemester oder an der Archivarbeit Interessierte, z. B. Familienforscher, können diesen Film als Einführung nutzen.

Hintergrund
Das Bildungsmedium entstand auf Initiative von Dr. Marcus Weidner vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Kooperation mit dem Stadtarchiv Rheine und dem LWL-Medienzentrum für Westfalen, um Schülern auf dem Internet-Portal "Westfälische Geschichte" im Bereich "Wir machen Geschichte!" ein ansprechendes Medium zur Verfügung zu stellen. Die Realisierung übernahmen das Filmteam des LWL-Medienzentrums und der Berliner Regisseur Kai Schubert. Weitere Partner, vor allem das LWL-Archivamt, das Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen in Münster und das Stadtarchiv Münster waren an der mehrjährigen Erarbeitung des Konzepts beteiligt.

Grundlegendes Ziel des Films ist es, Schülerinnen ab der 9. Klasse mit den verschiedenen Archiven bzw. der Archivlandschaft sowie den archivspezifischen Arbeitstechniken, Arbeitsschritten und Archivgut-Typen vertraut zu machen. Sie sollen Anregungen bzw. Hilfestellung bei der Formulierung einer Fragestellung, der Durchführung der Recherche sowie der Quellenkunde, -auswertung und -kritik erhalten. Der Film will nicht nur diese Arbeitstechniken und -regeln vermitteln, er gewährt auch einen Blick hinter die Kulissen und erklärt, was Archive sind, welche Funktion und Bedeutung sie für die Rekonstruktion von Geschichte besitzen, wie Archivare arbeiten, welche Aufgaben sie haben und wie sie Dokumente bewerten, erschließen und magazinieren.

Der Film zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, die Archive für historisch-entdeckendes Forschen und Lernen bieten: "Lehrende finden hier ideale Partner: Archivare sind Spezialisten für die Geschichte des Heimatortes, der Heimatregion und der Arbeit mit Originalquellen. Bei der Arbeit mit Archivalien erhalten Schülerinnen einen neuen, unverstellten Blick auf Vergangenes und sind zur eigenen Reflexion aufgefordert. Weil sich die Archivalien auf den eigenen Ort beziehen, entsteht auch ein Bezug zur eigenen Lebenswelt. Historische Geschehnisse können lebendig und an konkreten Beispielen vermittelt werden", so Weidner.

Um eine niedrigschwellige Verbreitung zu gewährleisten, kann der Film nicht nur auf DVD oder über den Schulmediendienst EDMOND bezogen werden, sondern – kostenlos und in voller Länge – im Internet-Portal "Westfälische Geschichte" angeschaut werden. So können nicht nur Lehrer, sondern direkt auch Schüler erreicht werden. Je nach Einsatzzweck kann der Film im Unterricht oder im Archiv selbst eingesetzt werden. Der modularisierte Aufbau ermöglicht einen zielgerichtetn Einsatz auch bei speziellen Fragen.

Online-Film
Der Film und seine einzelnen Episoden (Gesamtlänge 61 Minuten) sind ein Modul des Internet-Portals "Westfälische Geschichte" und stehen ab sofort online auf der Portal-Website http://www.der-archivfilm.lwl.org als freier Videostream zur Verfügung.

DVD
Die DVD kostet 14,90 Euro (zzgl. Porto) und kann beim LWL-Medienzentrum
für Westfalen erworben werden: LWL-Medienzentrum für Westfalen,
Fürstenbergstr. 14, 48147 Münster, E-Mail: medienzentrum@lwl.org,
Fax: 0251/ 591-3982, http://www.westfalen-medien.lwl.org.

Link: www.der-archivfilm.lwl.org

Kontakt:
Dr. Marcus Weidner
Wissenschaftlicher Referent
Internet-Portal "Westfälische Geschichte"
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Karlstr. 33
48147 Münster, Deutschland
Tel.: 0251 / 591-5691
Fax: 0251 / 591-3282 (mittwochs)
Fax: 02921 / 3444828
marcus.weidner@lwl.org
http://www.westfaelische-geschichte.lwl.org 
http://www.lwl-regionalgeschichte.de

Archive in Nordhessen online

Am 22. Juni 2012 präsentierte die Arbeitsgemeinschaft der Archive in Nordhessen einen ersten gemeinsamen Internetauftritt. Seit gut 10 Jahren haben sich Archive verschiedenster Institutionen aus der Region mit teilweise durchaus unterschiedlichen Schwerpunkten zum gegenseitigen Informationsaustausch und Unterstützung zusammengeschlossen. Nicht zuletzt durch das anstehende Kasseler Stadtjubiläum – 2013 wird Kassel 1.100 Jahre alt – und die zahlreichen damit verbundenen Projekte, kommen momentan immer mehr Benutzer in die Archive.

Um hierbei eine Hilfestellung und erste Orientierung zu bieten, präsentieren sich die Archive der Arbeitsgemeinschaft nun unter www.archive-nordhessen.de im Internet. Interessierte finden hier zu jedem Archiv eine Kurzbeschreibung mit den wichtigsten Informationen, aber auch Hinweise zur Recherche im Archiv und zur einführenden Literatur. Zusätzlich werden die jeweiligen Bestände der Archive beschrieben, so dass jeder historisch Interessierte einen Überblick erhält und weiß, wohin er sich mit seiner Fragestellung am besten wenden kann. Denn schließlich gilt es, in den mehr als zehn Archiven in und um Kassel, historische Schätze wie alte Akten, Fotos, Karten, Pläne oder Plakate zu entdecken.

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Abb. von links nach rechts: Carsten Deiters (Konzeption), Siegfried Schmoll (Kasseler Sparkasse, Historisches Archiv), Cornelia Wenzel (Stiftung Archiv der Deutschen Frauenbewegung), Annelie Rau (Bundesarchiv Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder), Dr. Susanne Rappe-Weber (Archiv der deutschen Jugendbewegung), Prof. Dr. Christina Vanja (Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen), Dr. Karl Traugott Goldbach (Spohr Museum), Karin Stengel (documenta Archiv), Dr. Bettina Wischhöfer (Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck), Foto: Landeskirchliches Archiv Kassel

Im Beisein des Ersten Beigeordneten des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Dr. Andreas Jürgens, und einführenden Worten von Prof. Dr. Christina Vanja stellte Carsten Deiters, der den Internetauftritt konzipiert und gestaltet hat, zusammen mit den Vertretern und Vertreterinnen der Archive die Website bei einem Pressetermin in den Räumen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen vor.

Vertreten sind das Archiv der deutschen Jugendbewegung (Burg Ludwigstein, Witzenhausen), das Landeskirchliche Archiv Kassel, das Archiv der Kasseler Sparkasse, das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, das Bundesarchiv Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung, das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv, das documenta Archiv, das Stadtarchiv Kassel, das Stadtarchiv Baunatal und das Spohr Museum und Archiv.

Link: www.archive-nordhessen.de

Archiv und Wirtschaft 2/2012

In Kürze erscheint Heft 2/2012 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Die Aufsätze der aktuellen Ausgabe behandeln das Thema Nachlassbildung am Beispiel des Unternehmers Nicolaus August Otto, sodann einen Zustandsbericht über japanische Unternehmensarchive und schließlich die Neue Deutsche Biographie (DNB).

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 2/2012

AUFSÄTZE

Ulrich S. Soénius: Ein Erfinder und sein Nachlass. Theorie und Praxis der Nachlassbildung am Beispiel des Unternehmers Nicolaus August Otto (1832-1891) (60-68)

Yuko Matsuzaki: Bijinesu Akaibuzu: Recent Events and Professional Conditions in Japanese Business Archives (69-75)

Bernhard Ebneth: Die Neue Deutsche Biographie (NDB): Vom Lexikon zum Online-Informationssystem (76-84)

BERICHTE

Kai Bosecker: „Wind of Change“ – Wirtschaftsarchive in Transformationsprozessen. Arbeitstagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e. V. vom 6.–8. Mai 2012 in Leipzig (84-88)

Timo Gruber: 45. Jahrestagung des Arbeitskreises der Chemiearchivare innerhalb der VdW vom 13. bis 14. November 2011 in Hanau (88-89)

Andreas Knura und Kai Franke: Archivrecht für Wirtschaftsarchivare: Sensibilisierung – Orientierung – Professionalisierung. 73. VdW Lehrgang vom 6. bis 9. November 2011 in Heidelberg (90-91)

Evelyne Mosset: OS-Tool: Instrument zur Erstellung eines Ordnungssystems (92-95)

REZENSIONEN

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (Hrsg.): Krupp – Fotografien aus zwei Jahrhunderten (Michael Klein) (95-96)

Johannes Bähr und Bernd Rudolph: 1931 Finanzkrisen 2008, hrsg. v. d. Eugen-Gutmann-Gesellschaft e. V. (Volker Beckmann) (96-98)

Alexandra Lutz (Hrsg.): Zwischen analog und digital – Schriftgutverwaltung als Herausforderung für Archive. Beiträge zum 13. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Manfred Witt) (98-99)

Clemens Rehm und Nicole Bickhoff (Hrsg.): Rechtsfragen der Nutzung von Archivgut. Vorträge der Frühjahrstagung der Fachgruppe 1 – Staatliche Archive – im VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. am 29. April 2010 in Stuttgart (Frank Becker) (100-101)

Hans-Christoph Seidel: Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg. Zechen – Bergarbeiter – Zwangsarbeiter (Stefan Przigoda) (101-104)

Nachruf Dr. Evelyn Kroker (Michael Farrenkopf und Renate Köhne-Lindenlaub) (105-108)

Dr. Carl Anton Reichling 90 Jahre alt (Klara van Eyll) (108-109)

Rezensionsliste (109-110)

Impressum (112)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion "Archiv und Wirtschaft"
c/o Bertelsmann AG
Corporate History
Carl-Bertelsmann-Straße 270
33311 Gütersloh
Telefon: 030-25561150
0160-96736653 (mobil)
Telefax: 05241-80689992
Martin_Muenzel@Yahoo.com
www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift 

Handschriften-Experte aus Tschechien schreibt die Wallace-Urkunde für Schottland neu

Die berühmte und auf der Welt einzige Urkunde, die das Wirken des schottischen „Freiheitshelden“ William Wallace („Braveheart“) dokumentiert, wird im Archiv der Hansestadt Lübeck verwahrt. Sie gilt in Schottland quasi als Nationalheiligtum. Im August 2012 wird dieses zentrale Stück schottischer Identität nach Edingburgh „reisen“, um dort im Parlament für kurze Zeit feierlich ausgestellt zu werden.

Da die Urkunde wegen ihres Wertes nur kurze Zeit in Schottland bleiben kann, bevor sie in die Hansestadt zurückkehrt, haben die Schotten den Wunsch geäußert, wenigstens ein Duplikat des Wallacebriefes zu bekommen. Dieser Bitte konnte sich die Hansestadt nicht entziehen. Doch es gibt ein Problem: Wie soll man von Pergament und Siegel, das schon sehr zerbrechlich ist, ein Faksimile fertigen, ohne das Original zu gefährden?

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Abb.: William Wallace (um 1270-1305), Kupferstich, 17./18. Jahrhundert, Quelle: http://hdl.loc.gov/loc.pnp/cph.3c20690

Zwar hat das Archiv mittlerweile ein bundesweit einmaliges Verfahren entwickelt, das Siegel schonen zu duplizieren, aber der Text konnte bisher „nur“ durch ein Foto ausgedruckt auf Pergament nachgeahmt werden. Auf Vermittlung der schottischen Kollegen ist derzeit David Frank aus Prag im Archiv zu Gast. Frank ist Bilderrestaurator und hat spezielle Fertigkeiten, mittelalterliche Handschriften zu schreiben und nachzuahmen. Es ist erstaunlich, ihm bei seiner „Fälschertätigkeit“ zuzusehen: Originale Schrift und „Fälschung“ sind fast nicht zu unterscheiden, zumal wenn letztere noch auf Pergament geschrieben wird.

Die nationalbewussten Schotten werden hocherfreut sein, bald ein Duplikat ihres Symbols nationaler Freiheit im Land zu haben. Das Original im Lübecker Archiv wird dadurch keineswegs an Wert verlieren, ist sich der Lübecker Archivleiter Dr. Jan Lokers sicher: „Das Original bleibt das Original und hat den Schauer des Echten und Authentischen. Denn schließlich ist das Original der Mona Lisa im Louvre etwas anderes als ein Poster davon an der heimischen Wand.“

William Wallace und Andreas von Murray als Heerführer des schottischen Reiches machen in der Urkunde den Städten Lübeck und Hamburg bekannt, dass Schottland von den Engländern zurückerobert werden konnte und die schottischen Häfen frei seien. Die Kaufleute von Lübeck und Hamburg erhalten darin Handelsfreiheit nach allen schottischen Städten, eine direkte Einladung zum Wirtschaftsaustausch also.

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck
Am Mühlendamm 1-3
23552 Lübeck
Telefon: 0451 122 4150
archiv@luebeck.de
http://archiv.luebeck.de

Quelle: Hansestadt Lübeck, Pressemitteilung, 19.6.2012