Freischaltung der Bestandsübersicht des Stadtarchivs Karlsruhe

Ein Druck auf den Buzzer, und jede Menge Bestände des Stadtarchivs Karlsruhe sind plötzlich bequem von zuhause aus aufzurufen. Kulturbürgermeister Wolfram Jäger führte am 28. Oktober 2011 diese Handbewegung aus. Seine Assistenten waren der Leiter des Stadtarchivs Karlsruhe, Dr. Ernst-Otto Bräunche, und Jürgen Enge von der Hochschule für Gestaltung (HfG). Der Diplom-Informatiker leitet dort das Institut für Digitales Gedächtnis, das den Internetauftritt zusammen mit dem Stadtarchiv gestaltet hat.

Derzeit befinden sich 73 der 438 Bestände des Stadtarchivs mit immerhin 53.117 Verzeichniseinheiten im Internet. Von den rund 300.000 digitalisierten Bildern können bislang 37.785 aufgerufen werden. Bis zum Stadtjubiläum 2015 soll das Angebot vervollständigt werden.

Über die Seite www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte  kommen Interessierte zur elektronischen Form des Gedächtnisses der Stadt.

Der Menüpunkt "Bestandsübersicht" führt zu elf Unterpunkten, von denen zehn bereits aus einem 1990 erschienen Buch bekannt sind. Denn kurz nach dem Einzug des Stadtarchivs in die Alte Pfandleihe an der Markgrafenstraße hat es den Band "Geschichte und Bestände" herausgegeben. Seither sind allerdings rund zwei Kilometer weitere Archivbestände hinzugekommen. Ans Internet hat seinerzeit kaum jemand gedacht. Daher findet man in dem Menu den elften Unterpunkt "Digitale Bestände". Von dort lassen sich weitere Unterabteilungen aufschlagen.

Über "Einzelne Bestände" können sich die Nutzer bis zu den umfangreichen Fotoarchiven Schlesiger und Schmeiser durchklicken. Alle Bestände, die hier schon digitalisiert sind, können aufgerufen werden. So ist es etwa möglich, Bilder des BNN-Fotografen Horst Schlesiger und seiner Frau Lilo von 1949 bis 1964 sowie von 1972 bis 1974 anzusehen.

Kontakt:
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstr. 29
76124 Karlsruhe
Tel.: 0721-133 4225, 4223, 4224
Fax: 0721-133 4299
archiv@kultur.karlsruhe.de

Quelle: Stadt Karlsruhe, Pressemitteilung, 4.11.2011

Presseclub Kassel engagiert sich für Kassels Stadtarchiv

Jeder, der sich für historische Aufnahmen der Stadt Kassel interessiert, begegnet früher oder später dem Namen Eberth. Die beiden Fotografen Carl Eberth senior (1882-1955) und Carl Eberth junior (1910-1991) hatten seit der Gründung des Fotogeschäfts im Jahr 1906 in Kassel unzählige Aufnahmen gemacht und damit in ihrer Zeit konsequent Bildjournalismus betrieben. Die daraus hervorgegangene Überlieferung, der Fotografen-Nachlass Eberth, wurde 2006 vom Stadtarchiv Kassel erworben (siehe Artikel vom 9.2.2007) und wird dort seit 2010 digitalisiert und verzeichnet.

Die bisher vorhandenen Mittel reichen nicht aus, um den Bestand komplett zu digitalisieren und zu erfassen. Aus diesem Grund habe sich der Presseclub Kassel entschlossen, die Fortsetzung der Arbeiten mit einer Spende von 3.500 Euro zu fördern, erklärte der Vorsitzende des Kasseler Presseclubs, Klaus Krimmel, am Dienstag bei der Spendenübergabe im Stadtarchiv. Oberbürgermeister Bertram Hilgen dankte dem Presseclub für sein finanzielles Engagement. Damit leiste die Vereinigung Kasseler Journalisten einen wichtigen Beitrag, dass die Kasseler Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts lebendig bleibe. Dies sei gerade mit Blick auf das Stadtjubiläum 2013 von großer Bedeutung.

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Von links: Historiker Stephan Franke, Dr. Alexandra Lutz (Leiterin Stadtarchiv), Klaus Krimmel (1. Vorsitzender Presseclub Kassel), OB Bertram Hilgen und Hans-Jürgen Schweinsberg (Schriftführer Presseclub Kassel) (Foto: Harry Soremski/Stadt Kassel)

Der zeitnahe Abschluss der Arbeiten sei erforderlich, weil die Mehrzahl der Aufnahmen als Nitrocellulose-Negative vorliegen, die in der Bestandserhaltung akut gefährdet seien, da das Material rasch zerfallen könne, erläuterte Stadtarchivleiterin Dr. Alexandra Lutz.

Der Bestand umfasst zirka 60.000 Aufnahmen und bietet eine nahezu einmalige Zusammenstellung von Bildmaterial über die Geschichte der Stadt Kassel von 1930 bis in die 1970er Jahre hinein. Teile der frühen Überlieferung ab 1906 wurden 1943 zerstört, für die Zeit ab 1930 liegt jedoch eine dichte Überlieferung vor. Viele Aufnahmen zeigen die unzerstörte Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg. Und auch das dunkle Kapitel der Stadtgeschichte – wie die Zerstörung der Synagoge in der Großen Rosenstraße und die Schließung des in der Kölnischen Straße ansässigen Kasseler Volksblattes 1933 durch die Nazis – hat Eberth fotografiert. Nach dem Tod des Vaters setzte Carl jun. dessen Arbeit fort. Zu den bevorzugten Motiven zählten nicht nur die documenta und andere kulturelle Veranstaltungen, Flug- und Reitsportereignisse, Jagdszenen und Militäraufnahmen, sondern auch zahlreiche prominente Staatsgäste, die nach Kassel kamen, wie Bundespräsident Theodor Heuss, der französische Staatspräsident Valérie Giscard d’Estaing, die britische Königin Elisabeth und der belgische König Baudouin.

Die Bearbeitung des Bestands erfolgt seit 2010 im Stadtarchiv im Rahmen von Auftragsarbeiten durch den Historiker Stephan Franke. Durch sein breites historisches Wissen ist es ihm möglich, die oftmals ungeordneten Bilder einer bestimmten Zeit zuzuordnen sowie die Ereignisse und Personen zu identifizieren. Inzwischen sind bereits 27.000 Bilder bearbeitet. Geplant ist, den Bestand zum Stadtjubiläum 2013 der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Kontakt:
Stadtarchiv Kassel
Wildemannsgasse 1 (Marstallgebäude)
34117 Kassel
Telefon: 0561 / 787-4050
Telefax: 0561 / 787-4060
stadtarchiv@stadt-kassel.de
www.kassel.de/stadt/geschichte/stadtarchiv

Quelle: Stadt Kassel, Pressemitteilung, Nov. 2011

Stadtarchiv Hünfeld erhält den Hessischen Archivpreis 2011

Das Stadtarchiv Hünfeld erhält den diesjährigen Hessischen Archivpreis. Wie der Landesverband Hessen im VdAVerband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen als Auslober des Preises mitteilten, hat sich die Jury nach eingehender Beratung entschieden, den Hessischen Archivpreis 2011 dem Stadtarchiv Hünfeld zuzuerkennen. Damit wird das aus archivischer Sicht ausgezeichnet aufgestellte, dienstleistungsorientierte Stadtarchiv gewürdigt, das von einer hauptamtlichen, nicht in Vollzeit beschäftigten Mitarbeiterin geführt wird.

Besonders hebt die Jury die umfangreiche Sammlung von digitalisierten Zeitungsartikeln hervor. Der Stand der Digitalisierung gelte auch mit Blick auf größere Archive als vorbildlich, wie die vorhandene digitalisierte Fotosammlung zeige. Der Aufgabe eines Archivs dient in besonderer Weise die Sicherung von Materialien, wie sie jeweils zu Jahresende durch die Mikroverfilmung von Digitalisaten vorgenommen wird.

Die Jury, an der neben führenden Persönlichkeiten hessischer Archive und einer Vertreterin des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst auch die Vorsitzende des Landesverbandes Hessen im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., Dr. Brigitte Streich, teilnahm, lobte insbesondere die Rolle des Stadtarchivs als Zwischenarchiv, auf das auch die Stadtverwaltung Hünfeld im Rahmen ihrer Dienstgeschäfte zugreift. Das Stadtarchiv Hünfeld zeige, dass die Dienstleistungen eines Archivs für die Verwaltung wie auch für die lokale und regionale Öffentlichkeit in hoher Qualität angeboten werden könnten, wenn sichergestellt sei, dass Fachkompetenz vorhanden sei und der Träger des Archivs sich mit vergleichsweise geringen, wohl aber kontinuierlich bereitgestellten Haushaltsmitteln der Aufgabe des historischen Erbes wie auch seiner eigenen Unterlagen stelle.

Der Hessische Archivpreis ist mit einem Preisgeld von 5.000,00 Euro verbunden. Dieser Betrag darf nur für zusätzliche Aufgaben Verwendung finden und ordentliche Haushaltsmittel der Stadt nicht ersetzen.

Der Hessische Archivpreis wurde auf Initiative der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen im Jahr 2005 erstmalig vergeben. Das Stadtarchiv Hünfeld ist der siebte Träger des Preises, der u.a. auch schon dem Kreisarchiv Gießen, dem Stadtarchiv Eschwege und dem Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel verliehen wurde. Die Übergabe des Preises soll am 23. November 2011 in Anwesenheit eines führenden Vertreters des für das Archivwesen zuständigen Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Hünfeld stattfinden.

Das Land Hessen zeichnet in Zusammenhang mit dem Hessischen Archivpreis zusätzlich Persönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise um das Archivwesen und die Pflege von Archivalien in Hessen verdient gemacht haben. Für diese vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst ausgelobte Auszeichnung steht ein Preisgeld von 3.000 € zur Verfügung.

Preisträger/innen sind in diesem Jahr Elsbeth Dünkel aus Darmstadt-Kranichstein sowie Kornelia Schmid aus Felsberg, die sich jeweils persönlich und mit einem Kreis von engagierten Personen um die Erledigung und Vermittlung archivischer Aufgaben verdient machen. Frau Dünkel ist es durch ihre umfangreichen Erfassungs- und Erschließungstätigkeit im Staatsarchiv Darmstadt gelungen , wesentlich dazu beizutragen, das Serviceangebot für die Archivbenutzer zu verbessern. Frau Schmid hat mit ihrem Kreis dem Archiv durch verschiedene Ausstellungsprojekte und Führungen im öffentlichen Leben der Stadt Felsberg einen herausragenden Platz verschafft.

Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Sparkassen in Hessen und Thüringen. Insgesamt gibt es in Hessen 44 von Sparkassen errichtete Stiftungen, die sich vorwiegend der Pflege und Entwicklung lokaler kultureller Projekte widmen. Die deutsche Sparkassenorganisation gilt als der größte nicht stattliche Kulturförderer. Das addierte Kapital sämtlicher von Sparkassen errichteten Stiftungen beträgt nahezu 2 Mrd. Euro. Die für Kunst- und Kulturförderung ausgegebenen Mittel beziffern sich auf über 150 Mio. Euro jährlich.

Kontakt:
Stadtarchiv Hünfeld
Margit Stock
Mittelstraße 9 / 2. OG
36088 Hünfeld
Tel.: 06652/180-109 u. 180-108
margit.stock@huenfeld.de

Quelle: Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Pressemitteilung, 20.10.2011

Hessische Wanderausstellung zur Bestandserhaltung jetzt im Odenwaldkreis

Noch bis zum Freitag, 11. November 2011, ist die Ausstellung "Bestandserhaltung – Schutz des Kulturgutes in hessischen Kommunalarchiven" im Landratsamt des Odenwaldkreises in Erbach zu sehen. Am 19. Oktober 2011 hatte Dr. Michael Habersack von der Archivberatungsstelle beim Hessischen Staatsarchiv Darmstadt die Wanderausstellung im Landratsamt eröffnet. Nach der Begrüßung durch Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis erläuterte Habersack mit Hilfe einer reich bebilderten Präsentation kurz den Inhalt der Ausstellung: Auf 12 Tafeln kann der Betrachter alles rund um die Schriftgutarchivierung und mögliche Probleme erfahren.

Außerdem stellt das Kreisarchiv des Odenwaldkreises eigene Stücke aus, die die gegebenen Informationen illustrieren. Der Rundgang bietet von der Frage „Was bedeutet Bestandserhaltung?“ über Bearbeitungsformen alter Schriftstücke, mögliche Schädigungen und Verhalten in Notfällen (zum Beispiel Überflutung) bis hin zum richtigen Umgang mit Archivgut allerlei Wissenswertes.

In seiner Präsentation erklärte Dr. Habersack vor allem die verschiedenen Gefahren, denen altes Schriftgut ausgesetzt ist. Neben außergewöhnlichen Ereignissen wie Bränden oder gar Gebäudeeinstürzen gibt es zahlreiche alltägliche Risiken: Feuchtigkeit, Schmutz, Mäusefraß, Nagekäfer und Versprödung bedrohen altes Papier und das darauf Geschriebenen.

Habersack bescheinigte in seinen Ausführungen dem Kreisarchiv beim Landratsamt, das eins von nur drei Kreisarchiven in Hessen ist, einen sehr professionellen Umgang mit altem Schriftgut. Es sei sehr wichtig, Altes zu erhalten, um in der Zukunft davon profitieren zu können.

Info:
Die Ausstellung „Bestandserhaltung – Schutz des Kulturgutes in hessischen Kommunalarchiven“ ist noch bis zum Freitag 11. November 2011 im Landratsamt in Erbach erster Stock vor den Büros des Bauamtes zu den regulären Öffnungszeiten (montags, dienstags und freitags 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr, donnerstags 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr) zu sehen. Weitere Informationen erhalten Interessierte beim Kreisarchiv.

Kontakt:
Kreisarchiv des Odenwaldkreises
Anja Hering
Leiterin des Kreisarchivs
Landratsamt Odenwaldkreis
Michelstädter Straße 12
64711 Erbach
Telefon 06062 70-467
a.hering@odenwaldkreis.de

Quelle: Pressedienst Odenwaldkreis, Pressemeldung, 4.11.2011

Landesarchiv NRW Abt. OWL trauert um Christian Reinicke

Im Alter von 56 Jahren verstarb in Berlin Ltd. Staatsarchivdirektor Dr. Christian Reinicke. Seit 2008 leitete er im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen die Abteilung Ostwestfalen-Lippe. Der gebürtige Schaumburger Dr. Reinicke studierte in Bielefeld und Bonn Geschichte und evangelische Theologie und wurde 1984 in Trier bei Prof. Dr. Franz Irsigler mit einer Arbeit über Agrarkonjunkturen und Innovationen im Agrarsektor im späten Mittelalter promoviert. Nach Lehrtätigkeiten in Trier und Osnabrück absolvierte er 1987-1989 das Archivreferendariat in Münster und Marburg.

Von 1989 bis 2002 arbeitete er am damaligen Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Die Publikationen der Staatlichen Archive in NRW zum 50-jährigen Landesjubiläum 1996 sowie zur Revolution im Rheinland 1848/49 hat er maßgeblich verantwortet. 2002 wurde Dr. Reinicke zum Leiter des Personenstandsarchivs Rheinland in Brühl ernannt. Von dort setzte er viele neue Impulse für die Nutzung und Erschließung der Überlieferung von Personenstandsunterlagen. Die Veröffentlichung von Quellenmaterial für die Familienforschung auf CDs in der „Edition Brühl“ ist sein Verdienst.

Im Herbst 2008 wechselte Dr. Reinicke als Leiter der Abteilung Ostwestfalen-Lippe im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen nach Detmold. Im Ehrenamt übernahm er den Vorsitz des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe.

Quelle: Landesarchiv NRW, Mitteilung, 3.11.2011

Veranstaltungsreihe »Lübeck in den 1960er Jahren«

Im Dezember 1961 bezog das Archiv der Hansestadt Lübeck erstmalig ein eigens für seine Zwecke errichtetes Gebäude: Das Haus Am Mühlendamm 1-3 neben den Domtürmen mit Platz für die geschichtliche Überlieferung der Stadt seit dem Jahr 1138. Die war aber zum großen Teil in Archive der DDR und UdSSR entfremdet worden und kam erst 1989 zurück. Fast sieben Kilometer Lübecker Stadt- und Hanse-Geschichte werden hier unter anderem heute geschützt und für die öffentliche Nutzung bereit gestellt.

An diesen feierlichen Einzug vor fünfzig Jahren sowie an Politik, Kultur und Wirtschaft der Zeit der Sechziger erinnert das Archiv mit einer Veranstaltungsreihe vom 14. November bis 25. November 2011.

\"Veranstaltungsreihe

Einladung zur Veranstaltungsreihe
„50 Jahre Archiv im Haus Mühlendamm 1-3“
und
„Lübeck in den 1960er Jahren“
Wann?: wechselnd vom 14. November bis 25. November 2011
Wo?: Archiv Hansestadt Lübeck
Kosten/Eintritt: frei

An wechselnden Terminen gibt es Ausstellungen, historische Vorträge zu Lübeck in den Sechzigern, einen Film-Abend mit einer selten gezeigten Thomas-Mann-Verfilmung (1964), Archiv- und Architekturführungen. Dazu gehört auch eine Leseabend mit dem bekannten Autor Christian v. Ditfurth („Mord im Archiv“).

Die Tradition des Archivs ist natürlich viel älter als 1961. Erstmalig wird das Archiv im Jahr 1298 erwähnt. Eigentlich müsste man 713 Jahren feiern, in denen das Archiv die Rechte und die schriftliche Geschichte der Stadt, von der Urkunde bis zur modernen Akte, sicher verwahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Zu sehen sind zwei Ausstellungen „Das Gedächtnis unseres Landes – Archive in Schleswig-Holstein“ sowie „Lübeck in den 1960er Jahren“. Der Veranstaltungsflyer kann über das Internet eingesehen oder direkt beim Archiv bestellt werden.

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck (AHL)
Mühlendamm 1-3
23539 Lübeck
Telefon 0451 / 122-4152
Telefax 0451 / 122-1517
archiv@luebeck.de
www.archiv.luebeck.de und http://findbuch.luebeck.de

Skulpturen von Torsten Rehm und Archivdokumente der Neustädter Marienkirche Bielefeld

Vom 11. November bis zum 22. Dezember 2011 zeigt das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen die Ausstellung "Ein Mantel aus Kupfer. Skulpturen von Torsten Rehm und Archivdokumente der Neustädter Marienkirche Bielefeld".

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Die Kunstwerke bestehen aus dem Kupfer der im Jahr 2001 neugedeckten Kirchturmhelme der Neustädter Marienkirche in Bielefeld. Die Ausstellung geht mit historischen Dokumenten auf die Baugeschichte dieser Kirchtürme ein. Die gezeigten Dokumente stammen aus dem Archiv der Ev.-Luth. Neustädter Marienkirchengemeinde Bielefeld, das sich im Landeskirchlichen Archiv befindet. Hier steht es der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung und kann im Benutzersaal des Archivs eingesehen werden.

Info:
Ein Mantel aus Kupfer
Skulpturen von Torsten Rehm und Archivdokumente der Neustädter Marienkirche
Ausstellung vom 11. November bis 22. Dezember 2011
im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Bethelplatz 2
33617 Bielefeld
Tel. 0521/594164
Archiv@LkA.EKvW.de
www.archiv-ekvw.de

Öffnungszeiten:
Mo-Do 9-12:30 Uhr und 13:30-16 Uhr, Fr 9-12:30 Uhr,
sowie nach Vereinbarung;

Begleitprogramm:
– für Schulen nach Vereinbarung;
– Workshop für Kinder (bis ca. 12 Jahre) am 3. Dezember 2011, 10:00-14:00 Uhr (bitte anmelden)

Ausstellungseröffnung:
Zur Eröffnung der Ausstellung am 11. November um 18.30 Uhr wird herzlich eingeladen!
Begrüßung: Dr. Jens Murken, Leiter des Landeskirchlichen Archivs
Grußwort: Dr. Udo Witthaus, Beigeordneter für Schule, Bürger und Kultur der Stadt Bielefeld
Einführung: Torsten Rehm, Künstler

Mit 29 schon Bürgermeister von Bocholt

Das Foto des Monats November 2011 des Stadtarchivs Bocholt zeigt einen noch relativ jungen Mann mit dem im 19. Jahrhundert zeitweise modischen Backenbart. Ungeachtet seiner jugendlichen Gesichtszüge strahlt er doch schon eine große Würde aus. Dies erstaunt weniger, wenn man weiß, dass der Abgebildete mit gerade einmal 29 Jahren zum Bürgermeister von Bocholt gewählt wurde – ein Amt, das er dann ununterbrochen 36 Jahre lang innehatte.

Geboren wurde Bernhard Degener am 16. November 1829 im sauerländischen Arnsberg. Schon früh trat er in den kommunalen Verwaltungsdienst ein. Zunächst als Stadtsekretär in Lüdenscheid tätig, bewarb er sich trotz seines geringen Alters 1859 für das Amt des Bocholter Bürgermeisters und wurde tatsächlich gewählt. Die folgenden 36 Amtsjahre (1860-1896) waren ein langer Zeitraum, vor allem unter den Bedingungen der industriellen Revolution, die damals binnen Kurzem die Stadt Bocholt völlig veränderte.

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Abb.: Bernhard Degener, Bocholter Bürgermeister von 1860-1896. (Foto: Stadtarchiv Bocholt)

Fabriken entstanden, Straßen und Eisenbahnlinien wurden neu angelegt, Schulen wurden gebaut und erweitert, die Infrastruktur insgesamt modernisiert. Auch in gesellschaftlicher Hinsicht kam es zu einem deutlichen Wandel: Neben die traditionellen Berufe traten nun Unternehmer und vor allem die Industriearbeiterschaft. Die Zahl der Kinder, die das Erwachsenenalter erreichten, stieg dank Fortschritten in der Medizin deutlich an. Außerdem zog die prosperierende Stadt Menschen aus nah und fern an. Die Folge davon war, dass sich die städtische Bevölkerung in Degeners Amtszeit mehr als verdreifachte – auf schließlich über 17.000 Einwohner. Darauf musste auch die Stadtverwaltung reagieren: Sie tat dies vor allem mit einer stärkeren Ausdifferenzierung ihrer Aufgaben.

All diese Prozesse moderiert, bisweilen auch angestoßen und so den Grundstein für die Bedeutung Bocholts als Bildungs-, Verkehrs-, Verwaltungs- und Industriezentrum im 20. Jahrhundert gelegt zu haben, darin liegt ein bleibendes Verdienst von Bürgermeister Degener. Knapp sieben Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Amt, am 5. Juni 1903, ist er in Bocholt verstorben. In der Stadt aber geriet er nicht in Vergessenheit, und so würdigte man in der Weimarer Zeit seine Tätigkeit dadurch, dass man eine Straße im Bocholter Norden nach ihm benannte.

Wer historische Fotos über Bocholt zur Verfügung stellen möchte, kann sich an das Stadtarchiv Bocholt unter Tel.: 02871/2411012 oder per E-Mail stadtarchiv@mail.bocholt.de wenden.

Kontakt:
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstraße 76
46397 Bocholt
Tel.: +49 2871 2411-010
Fax: +49 2871 24 11 0 – 17
stadtarchiv@mail.bocholt.de

Quelle: Stadt Bocholt, Pressemitteilung, 31.10.2011

Münchner Literaturarchiv digitalisiert Nachlass von Monika Mann

Das Literaturarchiv der Münchner Stadtbibliothek stellt ab sofort den literarischen Nachlass der Schriftstellerin und Journalistin Monika Mann im Internet zur Verfügung. Rund 500 Dokumente, darunter über 100 Briefe, 350 Zeitungsartikel, Prosamanuskripte und das erst kürzlich entdeckte New Yorker Tagebuch, sind im Maßstab 1:1 in einem hochauflösenden, einwandfrei lesbarem Format einsehbar. Der Zugang (www.mann-digital.de) steht jedem Interessierten ohne Einschränkung offen und ist kostenfrei.

Monika Mann wurde 1910 als viertes Kind von Katia und Thomas Mann in München geboren. Ihr Leben war geprägt durch Ausbürgerung und Staatenlosigkeit, Flucht und Exil in Europa und Amerika, vor allem auch durch den traumatischen Verlust ihres Mannes, der bei einem deutschen U-Boot -Angriff vor ihren Augen ertrank. Nach ihrer Rückkehr aus den USA lebte sie 30 Jahre auf der Insel Capri und arbeitete als Schriftstellerin und Journalistin und Feuilletonistin.

Die literarische Welt wurde erst in letzter Zeit auf die Schriftstellerin Monika aufmerksam. Für viele Literaturwissenschaftler gilt sie als echte Entdeckung. Die Digitalisierung des Nachlasses gibt ab sofort jedem Interessierten die Möglichkeit, sich selbst auf die Spuren von Monika Mann zu begeben und ihr Leben und Werk zu entdecken. Und dies ist erst der Anfang: Der Nachlass Monika Mann – digital bildet den Auftakt für die schrittweise Digitalisierung aller Briefe, Manuskripte und Dokumente der Familie Mann, die sich im Literaturarchiv der Münchner Stadtbibliothek befinden. Mit den kompletten Nachlässen von Klaus und Erika Mann, über 800 Briefen und Manuskripten von Thomas Mann sowie zahlreichen Archivalien von Golo, Monika, Michael und Elisabeth Mann ist das Literaturarchiv der Münchner Stadtbibliothek eine international vielbeachtete Forschungsstelle zur Familie Mann.

Kontakt:
Literaturarchiv der Münchner Stadtbibliothek
Maria-Theresia-Str. 23
81675 München
Telefon: 089/41947213
frank.schmitter@muenchen.de

Quelle: Münchner Stadtbibliothek, Pressemitteilung, 25.10.2011

1.468 Akten der Westfälischen Landes-Eisenbahn bereichern Kreisarchiv Soest

Die Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH (WLE) hat 1.468 Akten, mit denen die Unternehmensgeschichte von 1883 bis in die 1980er Jahre hinein abgebildet wird, dem Kreisarchiv Soest übergeben. In einem Depositalvertrag ist geregelt, dass die WLE Eigentümer bleibt und das Kreisarchiv die Akten verwahrt und zur Benutzung zur Verfügung stellt. Geschäftsführer Manfred Ries und sein Vorgänger Josef Kückmann trafen beim offiziellen Übergabetermin auf eine dankbare Kreisarchivarin.

"Ein sehr schöner Bestand", fasste Beatrix Pusch in Gegenwart von Kreisdirektor Dirk Lönnecke und Kim Weber, Abteilungsleiterin Technische Dienste, ihre Eindrücke über die 300 angelieferten Kartons zusammen. Die Kreisarchivarin wies darauf hin, dass es nach dem nordrhein-westfälischen Archivgesetz auch Aufgabe der Archive ist, die amtliche Überlieferung zu ergänzen, um die Vielfalt der lokalen und regionalen Lebenswelt abzubilden. Das umfangreiche Archivgut der WLE erfülle das in hervorragender Weise. Denn es bereichere die vorhandenen Bestände der beiden Altkreise Soest und Lippstadt zur regionalen Verkehrsentwicklung. Schließlich sei das Unternehmen 1883 als „Warstein-Lippstadter (sic!) Eisenbahn“ im heutigen Soester Kreisgebiet gegründet worden, habe bis heute seinen Sitz im Kreis Soest und der Kreis Soest sei heute der größte Gesellschafter.

Dass der Bestand erhalten blieb, zu großen Teilen bereits erschlossen ist und ein Findverzeichnis existiert, das ist Josef Kückmann zu verdanken. Nach einem Umzug der Unternehmensverwaltung rettete er aus verwaisten Büros zurückgelassene Akten, die er nach seiner Pensionierung durchforstete und aufarbeitete. Frucht dieser Sisyphusarbeit ist das 2009 von ihm zusammen mit Burkhard Beyer herausgegebene Werk „Von Warstein bis ins Münsterland. Die Geschichte der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE)“ (DGEG Medien, Hövelhof 2009, ISBN 978-3-937189-39-0).

Basis für die Inbetriebnahme der WLE im Jahre 1883 war die Erkenntnis heimischer Industrieller, dass eine gute Verkehrsanbindung von Warstein aus in nördlicher Richtung für die regionale Eisen- und Steinindustrie geradezu unerlässlich war, wollte man den Anschluss an die neue Zeit nicht verpassen. Längst Geschichte ist auch die Strecke Brilon-Belecke-Soest, die mit dem Empfang des Eröffnungszuges am 1. Dezember 1899 in Soest am Thomätor eingeweiht wurde. Heute ist die WLE ein moderner Logistik-Dienstleister. Kreisarchivarin Beatrix Pusch weist darauf hin, dass der WLE-Bestand im Kreisarchiv nach Voranmeldung benutzt werden kann.

Kontakt:
Kreisarchiv Soest
Hoher Weg 1-3
59494 Soest
Telefon: 02921/302960
Telefax: 02921/302944
kreisarchiv@kreis-soest.de

Quelle: Kreis Soest, Pressemeldung, 25.10.2011