Geschichte der Universität Rostock in Bildern

Mit der Alma Mater Rostochiensis begann im Jahre 1419 die Historie der ältesten Hochschule im gesamten Ostseeraum. Eine wachsende Anzahl Studierender nicht nur aus den Hansestädten sorgte bereits im 15. Jahrhundert für einen raschen Aufschwung der Universität. In ihrer Geschichte wechselten sich Krisen und Blütezeiten ab, die stets auch in engem Zusammenhang mit der Rostocker Stadtgeschichte standen. Ein Bildband mit dem Titel "Die Universität Rostock – Geschichte der \’Leuchte des Nordens\‘ in Bildern", herausgegeben von Angela Hartwig, Leiterin des Universitätsarchivs Rostock, und Prof. Dr. Ernst Münch, seit 1998 Professor für Mecklenburgische Landesgeschichte am Historischen Institut der Universität Rostock, illustriert nun anschaulich die Geschichte der Rostocker Hochschule. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit durch Studenten vom Historischen Institut der Universität Rostock, die sich während des Sommersemesters 2008 in ihrem Hauptseminar mit der Geschichte der Universität befassten. Rund 200 000 Fotodokumente von Beginn der Fotografie bis heute haben die 32 Geschichtsstudenten im Universitätsarchiv Rostock gesichtet und schließlich eine Auswahl von gut 250 Fotos getroffen und passende und ergänzende Texte dazu verfasst. Der größte Teil der in die Publikation aufgenommenen Abbildungen wird hierbei zum ersten Mal veröffentlicht. Das Buch ist das siebte in der Reihe \“Campusbilder\“ des in Erfurt ansässigen Sutton Verlags. In sieben Kapiteln illustriert das Werk die Geschichte der Universität von der Gründung bis in die heutige Zeit und beleuchtet darüber hinaus auch die Feierlichkeiten und den Alltag der Studenten. Universitätsangehörigen wie Ehemaligen bietet dieser Bildband Gelegenheit, Erinnerungen aufleben zu lassen und ihre Hochschule neu zu entdecken. Mit Blick auf das Jubiläum der Universität Rostock im Jahre 2019 sieht es Archivleiterin Angela Hartwig als dringend notwendig an, in den nächsten Jahren die komplette Bildsammlung des Universitätsarchivs zu erschließen.

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Universitätsarchiv Rostock
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18051 Rostock
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Quelle: Anke Rutkowski, Norddeutsche Neuste Nachrichten, 4.12.2008; Sutton Verlag, Campusbilder

Fotos einer Studienreise von Walter Gropius

Als Walter Gropius im Frühjahr 1928 das Amt als Direktor des Bauhauses Dessau niederlegt, erfüllt er sich einen lang gehegten Traum: Zusammen mit seiner Ehefrau Ise tritt er eine Reise durch die USA an. Dort will der Architekt moderne Bautechniken, insbesondere die Stahlkonstruktionen New Yorker Wolkenkratzer sowie den amerikanischen Wohungsbau studieren. Adolf Sommerfeld, Bauunternehmer und langjähriger Mäzen des Bauhauses, mit dem Gropius in Berlin große Bauprojekte unter Einsatz fortschrittlichster Technik plant, finanziert die Reise. Nach sieben intensiven Wochen des Studiums in Amerika kehrt Gropius nach Deutschland zurück. Im Gepäck hat er zahlreiche Fotografien: fast vierhundert eigene Aufnahmen, die Bauten in zeittypischer Schrägsicht oder moderne amerikanische Architektur von Frank Lloyd Wright und Richard Neutra thematisieren, sowie Eindrücke der unermesslichen Weite des Grand Canyon und Portraits von Hopi- und Havasupai-Indianern im Staat Arizona. Er bringt aber auch in Amerika erworbene fotografische Baudokumentationen, die jeden erdenklichen Fortschritt bei der Errichtung von Hochhäusern vom Ausheben des Fundaments bis zur Fertigstellung zeigen und die virtuose Architekturaufnahme \“Criss-Crossed Conveyors\“ des Fotografen Charles Sheeler mit nach Deutschland.

Die Auswahl der von Walter und Ise Gropius selbst aufgenommenen und mitgebrachten Fotografien machen ihre Reiseroute rekonstruierbar. Reportagen von Ise Gropius zur Amerikareise ergänzen und veranschaulichen diese eindrucksvollen Wochen. Die Sonderausstellung des Bauhaus-Archivs findet anlässlich des 125. Geburtstages von Walter Gropius in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal und im Rahmen des 3. Europäischen Monats der Fotografie Berlin statt. Bis zum 2. Februar 2009 kann die Ausstellung noch besucht werden. Der Katalog mit zahlreichen Abbildungen kostet 17,50 €. Darüber hinaus erscheint anlässlich des 3. Europäischen Monats der Fotografie Berlin ein Katalog mit einem Beitrag zur Ausstellung. 

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Bauhaus-Archiv Berlin
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Quelle: Aktuelles Bauhaus-Archiv.

Film über Südtirols politischen Werdegang

\“Zeit-Splitter\“ ist der Titel des knapp einstündigen Films über Südtirols politischen Werdegang während des vergangenen Jahrhunderts. Bildungslandesrat Otto Saurer stellte den Film, der auch als Lehrmittel für den Geschichtsunterricht an den Schulen bestimmt ist, am 17. Dezember 2008 im Bozner Filmclub vor. Im 57-minütigen Film werden wichtige Augenblicke der politischen Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert festgehalten. Behandelt werden zentrale Episoden der Tiroler Geschichte des 20. Jahrhunderts beginnend mit dem Ersten Weltkrieg über die Italianisierungsversuche, die Option, den Kampf um das Paket und den Ausbau der Autonomie bis zur Gegenwartszeit. Dabei erhebt der 57-minütige Film keinen Anspruch auf eine vollständige Darstellung der geschichtlichen Ereignisse, sondern er zeigt einzelne Episoden – Zeitsplitter –, die zur Diskussion und zu einer vertieften Auseinandersetzung anregen sollen. Die einzelnen Kapitel werden durch Archivaufnahmen, Erinnerungen von Zeitzeugen und Kommentaren von Historikern und Politikern dargestellt. Der Wechsel der Schauplätze wird durch einen Dialog von jungen Schauspielern vollzogen, der den Bezug zur Gegenwart herstellt.

Produziert wurde der Film von Siegfried Kollmann und der Firma Audiovision von Helmut Lechthaler in Kooperation mit dem Südtiroler Landesarchiv. Reinhold Staffler, Historiker und Lehrer an der Fachoberschule für Soziales in Meran, begleitete das Projekt aus didaktischer Sicht. Finanziert wurde der Film von der Region Trentino-Südtirol und dem Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe. LR Otto Saurer, der das Filmprojekt in Auftrag gegeben hatte, erklärte bei der Filmpräsentation, der Film \“bietet auf einen Streifzug durch die jüngste Geschichte unseres Landes und kann besonders den Südtiroler Jugendlichen einen Überblick über die historischen Ereignisse in unserem Land verschaffen und sie für Geschichte begeistern\“. \“Jede Gesellschaft wird von ihrer eigenen Geschichte geprägt, daher ist ein ausgeprägtes Wissen darüber unverzichtbar\“, so der scheidende Bildungslandesrat, \“denn gerade die Auseinandersetzung mit den Ereignissen und Persönlichkeiten unserer Geschichte ermöglicht uns die Klärung unserer eigenen Standpunkte und unsere Ziele in Hinblick auf die Zukunft.\“ \“Die 1000 in Auftrag gegeben DVDs werden nun den Schulen und Bibliotheken zur Verfügung gestellt\“, so Ressortdirektor Günther Andergassen, der mit der Durchführung des Projekt betraut war. 

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Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
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Fax: 0471 / 411959
landesarchiv@provinz.bz.it 

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 17.12.2008

Krippenführer für den Landkreis Sigmaringen

Am Sonntag, 21. Dezember 2008, 11.30 Uhr, wird in der Pfarrkirche St. Martin in Hettingen der Krippenführer zum Landkreis Sigmaringen öffentlich vorgestellt. Darin werden 34 Weihnachtskrippen in 31 Kirchen und Kapellen quer durch den Landkreis in teilweise ausführlichen Beschreibungen sowie Farbabbildungen präsentiert. Die Bandbreite reicht dabei von den Barockkrippen in der Pfarrkirche Hettingen und der Hedinger Gruftkirche in Sigmaringen bis zu kunsthandwerklichen Neuschöpfungen der Gegenwart in der Kapelle des Kreiskrankenhauses Sigmaringen sowie der Pfarrkirche Sigmaringendorf. Der vom Kreiskulturforum herausgegebene und von der Hohenzollerischen Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen geförderte Krippenführer liegt in den Kirchen aus, deren Krippen vorgestellt werden, und ist überdies beim Kreisarchiv Sigmaringen kostenlos erhältlich. 

Bei der Vorstellung des „Krippenführers“ am 4. Advent-Sonntag in Hettingen gibt nach der Begrüßung durch Landrat Dirk Gaerte Waltraud Selg einen Überblick zur „Krippenkunst im Landkreis Sigmaringen“, ehe Kreisarchivar Dr. Edwin Ernst Weber die Hettinger Barockkrippe als besonderes Juwel des regionalen Krippenbrauchtums vorstellt und Pfarrer Hubert Freier die Krippendarstellung aus theologischer Perspektive erläutert. Umrahmt wird die Veranstaltung mit Advents- und Weihnachtsliedern. Bei der Vorstellung des Krippenführers wird um Spenden für die dringend erforderliche Restaurierung der Hettinger Krippe gebeten. Die Auswahl der Krippen in der 48 Seiten starken Broschüre haben die Krippenexperten Waltraud Selg (Sigmaringendorf) und Hans Keutmann (Inzigkofen) im Zusammenwirken mit Dr. Edwin Ernst Weber, Leiter des Kreisarchivs Sigmaringen, übernommen. Berücksichtigt wurden Krippen mit besonderer kunstgeschichtlicher und kunsthandwerklicher Bedeutung oder spezifischer thematischer und gestalterischer Originalität. Das Vorhaben zur Erarbeitung und Veröffentlichung eines Krippenführers zum Landkreis Sigmaringen ist im Rahmen des Kulturschwerpunkts 2007 „Bräuche und Traditionen im Landkreis Sigmaringen“ entstanden und nun in mehr als einjähriger, ehrenamtlicher Vorarbeit verwirklicht worden.

Die Broschüre stellt Krippen an folgenden Orten vor: Pfarrkirche St. Johannes Baptist Bad Saulgau, Annakapelle Fulgenstadt, Naturkrippe im Kloster Sießen, Klosterkirche Beuron, Pfarrkirche Feldhausen, Pfarrkirche Herbertingen, Pfarrkirche Hundersingen, Pfarrkirche Herdwangen, Pfarrkirche St. Martin Hettingen, Pfarrkirche Inneringen, Klosterkirche Inzigkofen, Pfarrkirche Engelswies, Liebfrauenkirche Mengen, Pfarrkirche Blochingen, Pfarrkirche St. Martin Meßkirch, Pfarrkirche Neufra, Pfarrkirche St. Pankratius Ostrach, Pfarrkirche St. Jakobus Pfullendorf, Pfarrkirche Scheer, Pfarrkirche Schwenningen, Pfarrkirche St. Johann Sigmaringen, Krankenhauskapelle Sigmaringen, Hedinger Gruftkirche Sigmaringen, Pfarrkirche Jungnau, Pfarrkirche Laiz, Pfarrkirche Sigmaringendorf, Kirche St. Meinrad Laucherthal, Pfarrkirche St. Mauritius Stetten a.k.M., Pfarrkirche Veringenstadt und Pfarrkirche Veringendorf. Ein Beitrag von Waltraud Selg gibt einen Überblick zur Geschichte des Krippenbrauchtums durch die Jahrhunderte. Im Internet ist der Krippenführer auf der Homepage des Krippenvereins Inzigkofen abrufbar. 

Kontakt
Kreisarchiv Sigmaringen
Hohenzollernstraße 12
72488 Sigmaringen 
Tel.: 07571 / 102 – 1142
Edwin.Weber@LRASIG.de

Quelle: Pressemeldung Kreis Sigmaringen, 15.12.2008

Stadtarchiv Bad Homburg zeigt Ausstellung zu Karoly Lotz

Das Bad Homburger Stadtarchiv zeigt seit 20. Oktober 2008 eine Ausstellung zu Karoly Lotz. Darauf weist die Stadt hin, nachdem in der Taunus-Zeitung ein Artikel des ehemaligen Stadtverordneten Wolfgang Zimmermann anlässlich des 175. Geburtstags von Lotz erschienen ist. „Herr Zimmermann lässt zwischen den Zeilen seines Artikels die Sorge anklingen, die Stadt nehme den ‚verlorenen Sohn’ nicht ernst genug“, so Oberbürgermeisterin Dr. Ursula Jungherr. Diesen Vorwurf weist das Stadtoberhaupt zurück. Der kurze Aufenthalt von Lotz in Homburg und die Ausstellung über ihn im Stadtarchiv waren vor kurzem sogar Thema einer Präsentation, die während einer öffentlichen Sitzung des Kulturausschusses gezeigt worden ist.

Lotz ist am 16. Dezember 1833 in der Dorotheenstraße geboren worden. Nach dem frühen Tod seines Vaters zog die Mutter mit fünf Kindern nach Ungarn. Dort war Karl Lotz später als Bildhauer und Maler tätig. Bekannt sind vor allem seine prunkvollen Decken- und Wandmalereien. Das Stadtarchiv Bad Homburg hat für seine Ausstellung viele Dokumente aus der Homburger Zeit von Lotz zusammengestellt. So sind der Geburtseintrag ebenso zu finden wie Aussagen über die Tätigkeit des Vaters am landgräflichen Hof sowie dessen Tod 1841. Die Ausstellung im Eingangsbereich zeigt die Orte wie das Geburtshaus, die in der Kurstadt mit Lotz in Verbindung zu bringen sind, sowie eine kleine Auswahl von Werk-Reproduktionen. Das Stadtarchiv hat während der Recherchen zu der Ausstellung auch den Kunstmarkt beobachtet. Derzeit sucht das Stadtarchiv unter anderem in Budapest nach Personen, die einen Vortrag über Lotz halten könnten. Die Ausstellung kann noch bis Ende Januar 2009 während der üblichen Öffnungszeiten: Dienstag 9-16 Uhr, Mittwoch 14-19 Uhr und Freitag 9-12 Uhr sowie nach Voranmeldung besichtigt werden. 

Kontakt
Stadtarchiv Bad Homburg
Tannenwaldweg 102
61350 Bad Homburg v.d.Höhe
Tel.: 06172 / 37882
Fax: 06172 / 937216
astrid.krueger@bad-homburg.de

Quelle: Aktuelles Bad Homburg, 17.12.2008

Gründungsdirektorin für das NS-Dokumentationszentrum München berufen

Der Münchner Stadtrat hat in seiner Vollversammlung am 17. Dezember 2008 beschlossen, Frau Dr. Irmtrud Wojak als Gründungsdirektorin für das NS-Dokumentationszentrum München zu berufen. Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers dankte den beteiligten Gremien: „Durch die Wahl von Frau Dr. Wojak als Gründungsdirektorin ist ein weiterer bedeutender Meilenstein auf dem Weg der Realisierung des NS-Dokumentationszentrums gelegt worden.“ Diese Personalentscheidung wurde in Abstimmung mit allen Projektbeteiligten getroffen. Das NS-Dokumentationszentrum München entsteht in Trägerschaft der Landeshauptstadt München mit Unterstützung des Freistaats Bayern und der Bundesrepublik Deutschland. Derzeit findet der Realisierungswettbewerb für den Neubau am Königsplatz statt. Baubeginn ist voraussichtlich 2011.

Die künftige Gründungsdirektorin begreift den Aufbau des Dokumentationszentrums als große fachliche und bildungspolitische Herausforderung: „ Es ist eine einmalige Chance historischer Aufklärung und des Erinnerns für die Zukunft – Auseinandersetzung mit unserer Geschichte in bestem Sinne.“ Zu ihren Aufgaben wird vor allem die Entwicklung der künftigen Einrichtung sowie die Ausarbeitung der Ausstellungskonzeption gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Team im Kulturreferat gehören. Zudem wird sie die gesamte Bauphase begleiten.

Die Historikerin Dr. Irmtrud Wojak, die seit März 2008 beim Internationalen Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen, einem der weltweit größten Archive über Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, den Bereich der Forschung leitet, hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Wissenschaftler am kurz zuvor für die Forschung geöffneten Archiv arbeiten können. Sie baute Kontakte auf zu wissenschaftlichen Einrichtungen und Gedenkstätten im In- und Ausland, legte erste Grundlagen für die Erschließung der Dokumente und richtete eine wissenschaftliche Bibliothek ein. Sie stellte die inhaltliche Qualität der beim ITS vorhandenen Dokumentation über die NS-Verfolgung dar und zeigte Perspektiven für die Forschung auf. Dazu fand unter anderem auch ein gemeinsamer Workshop mit dem US Holocaust Memorial Museum (USHMM) Washington statt. „Ich danke Frau Dr. Wojak für ihren außergewöhnlichen Einsatz für den ITS und wünsche ihr für ihre neue Aufgabe viel Erfolg“, sagte ITS-Direktor Reto Meister. 

Das geplante NS-Dokumentationszentrum in München werde auch die Zusammenarbeit mit dem ITS suchen, kündigte Dr. Irmtrud Wojak an. „Ich kann mir vorstellen, dass wir die Bestände des ITS im Hinblick auf die Fragestellungen des NS-Dokumentationszentrums gemeinsam auswerten und nutzbar machen.“ Mit dem Dokumentationszentrum will die Landeshauptstadt München gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und dem Bund einen Lernort für die Zukunft gestalten. „Die Generation der Zeitzeugen wird uns nicht mehr lange begleiten. Dies bedeutet einen Paradigmenwechsel für die Forschung und Lehre über den Nationalsozialismus“, so Dr. Irmtrud Wojak. „Ich habe Respekt vor der Aufgabe und freue mich auf diese überaus interessante Herausforderung.“ 

Die 45-Jährige war vor ihrer Arbeit für den ITS als wissenschaftliche Mitarbeiterin und stellvertretende Leiterin beim Fritz Bauer Institut in Frankfurt, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, tätig. Sie ist Autorin der Bücher „Eichmanns Memoiren“ und „Exil in Chile“ sowie des umfassenden Katalogs der von ihr 2004 konzipierten Gedächtnis- und Wanderausstellung „Auschwitz-Prozess 4 KS 2/63 Frankfurt am Main“, die auch in Berlin und München gezeigt wurde. Ab dem 27. Januar 2009 ist die Ausstellung für ca. fünf Wochen in der Portikus- und Wandelhalle des Niedersächsischen Landtags in Hannover zu sehen. Zuletzt verfasste Dr. Irmtrud Wojak eine Biographie des hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer, mit der sie sich zugleich an der Leibniz Universität Hannover habilitierte.

Kontakt
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Abteilung Bildende/Darstellende Kunst, Film, Literatur, Musik, Geschichte, Wissenschaft
Projekt NS-Dokumentationszentrum
Burgstrasse 4
80331 München
Fax: 089 / 233 – 2 85 00
www.muenchen.de/kulturreferat

Internationaler Suchdienst (ITS)
Große Allee 5 – 9
34454 Bad Arolsen
Tel.: 05691 / 629 – 0
Fax: 05691 / 629 – 501 
email@its-arolsen.org

Quelle: Presseinformation NS-Dokumentationszentrum München, 18.12.2008; Pressemeldung ITS – Internationaler Suchdienst, 18.12.2008

Neuer Stadtarchivar in Schramberg

An seinem ersten Arbeitstag freundlich begrüßt wurde der neue Stadtarchivar von Schramberg, Dr. Michael Hensle. Oberbürgermeister Herbert O. Zinell und die Leiterin des Stadtmuseums, Gisela Lixfeld, überbrachten Willkommensgeschenke und sprachen von einem "historischen Ereignis". Auf langes Drängen von Kreisarchivar Bernhard Rüth und des Museums- und Geschichtsvereins sei der Schritt zur hauptamtlichen Archivbesetzung getan worden.

Der in Freiburg geborene und in Berlin aufgewachsene Michael Hensle erwarb über den zweiten Bildungsweg die Hochschulreife und studierte Geschichte, Kunstgeschichte und „International Relations“ an der TU Berlin sowie in Freiburg und in Cork in Irland. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum wissenschaftlichen Dokumentar/Archivar war er von 2002 bis 2004 im Archiv der Fürst-Donnersmarck Stiftung in Berlin tätig. Er konnte dort das Archiv von Grund auf aufbauen. Danach arbeitete er als Stadtarchivar im westfälischen Herten.

Hensle freut sich auf die große Herausforderung, in Schramberg das Archiv konzeptionell entwickeln zu dürfen und dabei auf die Arbeit des ehrenamtlich tätigen Archivars, Erich Maier, aufbauen zu können. Da der Umzug des Stadtarchivs Schramberg in die Räume der ehemaligen Stadtwerke „Am Hammergraben“ in 2010 bevorstehe, sieht Michael Hensle die Begleitung des Aufbaus als wichtige Aufgabe im kommenden Jahr. Ebenso wichtig sei die Aufarbeitung der Firmenarchive, die der Stadt überlassen wurden.

Kontakt:
Große Kreisstadt Schramberg
Stadtarchiv
Dr. Michael Hensle
Bahnhofstr. 1 (Im Schloss an der B 462)
78713 Schramberg
Telefon: 07422 29-263
Fax: 07422 29-348
michael.hensle@schramberg.de
www.schramberg.de

Quelle: Stadt Schramberg, Pressemitteilung, 6.10.2008; Peter Schönfelder, Schwarzwälder Bote, 16.12.2008

Fremde in Münster – ein interkulturelles Projekt des Stadtarchivs

\“Mich hat meine eigene Migrationsgeschichte und mein Interesse an fremden Kulturen motiviert, teilzunehmen\“, sagt die 18-jährige Annamika, Teilnehmerin an dem Projekt \“Fremde in Münster\“. Sie und 13 weitere Schülerinnen und Schüler vom Geschwister-Scholl-Gymnasium der Klassen 7 bis 12 haben fast ein Jahr lang nach Geschichte und Geschichten zur Migration geforscht. Der größere Teil der Jugendlichen hat eine eigene Migrationsgeschichte. Beim Wettbewerb des Landes \“Archiv und Jugend\“ ist der Projektvorschlag des Stadtarchivs Münster zu dem interkulturellen Thema \“Fremde in Münster\“ angenommen und mit der Höchstfördersumme unterstützt worden. Ideengeberin und Organisatorin des Projektes, Roswitha Link vom Stadtarchiv, die Lehrerinnen des Gymnasiums, Ingrid Börger und Gisela Pauge, und Ingrid Fisch (Durchführung) haben die Schülerinnen und Schüler begleitet. 

Das Ergebnis ist ein virtueller Stadtplan mit von den Jugendlichen ausgewählten und erforschten Orten zum Thema Migration. Werden die einzelnen Standorte angeklickt, öffnen sich die Rechercheergebnisse multimedial: als Text, Bild, Ton oder Video. Die Orte stehen für die Geschichten von Menschen, die Migration erlebt haben oder für – teilweise schon sehr lange bestehende – Angebote für Menschen, die ursprünglich als Fremde nach Münster kamen. 

Während der monatelangen Recherchen haben die Jugendlichen Menschen mit Migrationsgeschichte gesucht und kennen gelernt. Nach vielen Interviews haben sie die Texte selbst geschrieben und die Internetpräsentation vorbereitet. Vorab verschafften sie sich zunächst mit Hilfe von Archivmaterial einen Überblick über die Geschichte von Fremden in Münster, besuchten eine Sitzung des Ausländerbeirates und informierten sich beim städtischen Dezernenten für Migration und interkulturelle Angelegenheiten, Jochen Köhnke. Neben vielen spannenden Geschichten und viel Arbeit hat das Projekt den Jugendlichen die Arbeitsmöglichkeiten im (Stadt-)Archiv nahe gebracht, den Umgang mit herkömmlichen und den so genannten neuen Medien erweitert; außerdem ist das Wissen um die Geschichte der Stadt Münster gewachsen und nicht zuletzt auch ein stärkeres Identitätsbewusstsein mit dem aktuellen Lebensumfeld, auch \“Heimatgefühl\“ genannt. 

Kontakt
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 0251 / 492 – 47 01
Fax: 0251 / 492 – 77 27
archiv@stadt-muenster.de

Quelle: Presseinformation Stadt Münster, 16.12.2008

Jahrbuch des Kreises Borken 2009

Ein echtes Zeitdokument sei das „Jahrbuch des Kreises Borken 2009\“, das jetzt rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest erschienen ist. Dr. Herman Terhalle aus Vreden, der das Buch gemeinsam mit dem „Arbeitskreis Kreisjahrbuch\“ erarbeitet hat, überreichte Landrat Gerd Wiesmann ein druckfrisches Exemplar. Auf 320 Seiten erfahren Interessierte unter anderem, welche kulturellen Ereignisse das fast abgelaufene Jahr im Kreis Borken prägten, was sich im Naturschutz getan hat und welche neuen Erkenntnisse die historische Forschung zu Tage gefördert hat. 

„Jede Kommune im Kreis Borken ist vertreten\“, betont Dr. Hermann Terhalle, der das Buch bereits seit über 30 Jahren mit viel Herzblut konzipiert. Dabei kann er auf zahlreiche Autorinnen und Autoren setzen, die ihre Texte unentgeltlich zur Verfügung stellen. „Es ist immer wieder interessant zu sehen, was sich an kulturellen Aktivitäten in unserer Region tut\“, blickt er auf die insgesamt 71 Beiträge. So berichtet Hildegard Schouwenburg aus Bocholt-Suderwick mit viel Detailkenntnis von Spazierstöcken, die polnische und russische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkrieges schnitzten, um sie dann gegen Lebensmittel einzutauschen. Einige Exemplare, die vor allem Motive aus dem Krieg und aus der Natur zeigen, sind noch heute im deutsch-niederländischen Grenzbereich erhalten. Maria Pier-Bohne aus Legden-Asbeck beleuchtet die Entwicklung des St.-Marien-Hospitals in Ahaus vom Armenhospital zum Zentrum für Gesundheit. Und Dr. Martin Steverding blickt auf die Entstehung der Flamingokolonie im Zwillbrocker Venn zurück. Ein Flamingo ziert auch den Titel des Jahrbuches. Die Chronik des Kreises Borken von Juli 2007 bis Juni 2008 und ein Überblick über neue Heimatliteratur aus der Region komplettieren das Buch. Beides hat Renate Volks-Kuhlmann vom Kreisarchiv Borken zusammengestellt. Das Jahrbuch ist zum Preis von 7,50 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kontakt
Kreisarchiv Borken
Burloer Str. 93
46325 Borken
Tel.: 02861 / 82 – 1347
Fax: 02861 / 82 – 1341
r.volks-kuhlmann(at)kreis-borken.de 
Kreisarchiv@kreis-borken.de 

Quelle: Pressemeldung Kreis Borken, 15.12.2008

Linz von der Industrie- zur Informationsgesellschaft

Das vom Gemeinderat der Stadt Linz im Jahr 2003 beschlossene Projekt „Linz im 20. Jahrhundert“ sieht die ausführliche Bearbeitung der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt vor. Bis zum Jahr 2009 erarbeitet das Archiv der Stadt Linz wissenschaftliche Sammelbände zu diesen Themen. Einen besonderen Schwerpunkt des Projekts stellt die Reihe „Linz-Bilder“ dar: In insgesamt vier Bildbänden wird das städtische Zeitgeschehen von 1848 bis zur Gegenwart dokumentiert und liefert damit einen historischen Überblick in Wort und Bild über die Entwicklung der Stadt. 

Soeben erschienen ist der letzte und vierte Bildband dieser Reihe, der die Zeit von 1984 bis zur Gegenwart zum Inhalt hat. Er trägt den Titel „Linz von der Industrie- zur Informationsgesellschaft 1984 – heute“. Ähnlich wie in den bereits erschienenen anderen drei Büchern wurde von vier AutorInnen des Archivs der Stadt Linz ein anschaulicher Blick auf die Linzer Stadtgeschichte der vergangenen 24 Jahre geworfen. In den Kapiteln „Identität und Image“, „Kommunalpolitik“, „Wirtschaft“, „ Kultur und Bildung“, „Alltag, Freizeit und Sport“ und „Stadtentwicklung“ wird mit Unterstützung entsprechender – oft großformatiger Bilder“ die Entwicklung von der Industriestadt hin zur Kulturstadt Linz dokumentiert. Gemeinsam mit den drei anderen Bildbänden „Linz zwischen Revolution und Weltkrieg 1848-1918“ (Linz-Bilder 1), „Linz zwischen Demokratie und Diktatur 1918-1945“ (Linz-Bilder 2), und „Linz zwischen Wiederaufbau und Neuorientierung 1945-1984“(Linz-Bilder 3), ist die aktuelle Ausgabe beim Archiv der Stadt Linz und im Buchhandel zum Preis von 30 Euro erhältlich. 

Unter dem Titel „Meilensteine der Stadtentwicklung. Linz 1945 – 1984“ skizziert das Archiv der Stadt Linz zudem in seiner neuesten Ausstellung anhand großformatiger Schautafeln die wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftspolitischen Eckdaten in der jüngeren Geschichte der Stadt. Ergänzt wird die mit interessantem historischen Fotomaterial belegte Ausstellung mit Film und Videobeiträgen aus den verschiedenen Jahrzehnten. ORF-Beiträge aus den 19 70er Jahren geben Zeugnis vom kultur- und gesellschaftspolitischen Geschehen in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Ein von der Stadt Linz produzierter Film eröffnet ebenfalls Einblicke in die Zeit zwischen Kriegsende und 1984. 

Info
Linz von der Industrie- zur Informationsgesellschaft 1984 – heute (Linz-Bilder 4). Hg. von Fritz Mayrhofer und Walter Schuster. 209 Seiten und 293 Abbildungen. Preis 30 Euro. ISBN: 978-3-900388-90-4

Kontakt
Archiv der Stadt Linz
Hauptstraße 1-5
4041 Linz 
Tel.: +43 (0)732 / 7070 – 2973
Fax: +43 (0)732 / 7070 – 2962
archiv@mag.linz.at

Quelle: Pressemeldung Magistrat der Landeshauptstadt Linz, 5.12.2008; Ausstellungen Archiv der Stadt Linz