Grundschüler schreiben Häusergeschichten von Horst und Meyenfeld

"Havelse im Fokus. Geschichte von Häusern und Menschen" – der 2007 vom Stadtarchiv Garbsen produzierte Bildband war Vorbild für das Buch, das Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Grundschule Horst in ihrer Projektwoche erstellt haben. Am 24. Juni 2008 übergaben sie Garbsens Stadtarchivarin Rose Scholl die fertigen Bücher. 

Wie echte Reporter waren die Kinder mit alten Fotos aus dem Stadtarchiv unterwegs und recherchierten fleißig. So konnten die Nachwuchsautoren viele Geschichten von Häusern und Menschen aufschreiben und selbst gestalten. Sie werden illustriert mit den Stadtarchiv-Fotos von Ulfrid Müller (1971) und Dirk Dams (2004/05).

\"Schülerinnen

Foto: Schülerinnen und Schüler der 4a und 4 b der Grundschule Horst mit den Lehrerinnen Manuela Brech und Tanja Külich, und Stadtarchivarin Rose Scholl (rechts)  

Im April hatten die Lehrerinnen Manuela Brech und Tanja Külich das Stadtarchiv besucht, um die Projektwoche vorzubereiten und geeignete Bilder auszuwählen. Vergangenen Woche waren die Schüler dann selbst im Stadtarchiv und bekamen dort noch einige Tipps. \“Manche Häuser bergen Geheimnisse, die man ihnen nicht ansieht: Wer darin wohnt, kennt vielleicht noch einige davon. Wenn ihr die Häusergeschichten jetzt aufschreibt, bleiben sie im Stadtarchiv noch Euren Kindern und Enkel erhalten. Ihr könnt dazu beitragen, die Geschichte der Orte zu sichern und zu überliefern\“, sagte Stadtarchivarin Rose Scholl. 

Das Stadtarchiv hat also allen Grund, sich über das Ergebnis zu freuen. Und auch die Horster und Meyenfelder können davon profitieren, denn das Buch wird gegen eine Spende zugunsten der Schulhofgestaltung in der Schule abgegeben. Ansprechpartnerin ist Stadtarchivarin Rose Scholl.

Kontakt:
Stadtarchiv Garbsen
Rose Scholl
Lehmstraße 1
30826 Garbsen (Ortsteil Horst) 
Telefon (0 51 31) 45 44 25 / 26
Telefax (0 51 31) 45 44 27 
Stadtarchiv@garbsen.de

Quelle: Stadt Garbsen, Pressemitteilung, 24.6.2008

Direktor des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar verabschiedet

Am 26.6.2008 wurde der Direktor des Thüringischen Hauptstaatsarchivs, Prof. Dr. Volker Wahl, in den Ruhestand verabschiedet. Der thüringische Kultusminister Bernward Müller bezeichnete Prof. Dr. Volker Wahl als Hüter des Gedächtnisses des Freistaats, der stets die Bedeutung der Archive für das Verständnis von Geschichte und Kultur sowie für das Funktionieren der Demokratie hervorgehoben und so die Thüringer Kultur- und Bildungslandschaft nachhaltig geprägt habe. Als Archivar zwischen Papyrus und PC habe er das Thüringische Hauptstaatsarchiv ins digitale Medienzeitalter geführt und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Der Kultusminister sprach Prof. Dr. Volker Wahl für die dem Freistaat Thüringen geleisteten treuen Dienste Dank und Anerkennung aus.

Nach abgeschlossener Berufsausbildung mit Abitur beim Büromaschinenwerk Erfurt studierte Prof. Dr. Volker Wahl Germanistik und Anglistik in Potsdam. 1966 kehrte er nach Thüringen zurück und arbeitete im Meininger Schuldienst. Bereits drei Jahre später wechselte er an das damalige Staatsarchiv Weimar. Nach dem externen Studium der Archivwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin leitete er ab 1976 das Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wechselte zehn Jahre später an die Spitze des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar. 1987 habilitierte er mit einer Arbeit über „Jena als Kunststadt zwischen 1900 und 1933“. 1990 wurde ihm zunächst kommissarisch die Leitung des späteren Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar anvertraut, dessen Direktor er dann seit 1991 war. An der Seite von Dr. Norbert Reimann war er von 1997 bis 2001 stellvertretender Vorsitzender des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare und übernahm dann anschließend bis 2005 den Vorsitz. Des Weiteren ist Prof. Dr. Volker Wahl Mitglied der Historischen Kommission für Thüringen.

Im Auftrag des Thüringer Archivarverbandes wurde von Katrin Beger, Dagmar Blaha, Frank Boblenz und Johannes Mötsch eine Festschrift für Volker Wahl zum 65. Geburtstag herausgegeben.

Info:
\“Ältestes bewahrt mit Treue, freundlich aufgefaßtes Neue\“. Festschrift für Volker Wahl zum 65. Geburtstag. Herausgegeben im Auftrag des Thüringer Archivarverbandes. Rudolstadt 2008. ISBN 978-3-00-024781-1 (24,00 €).

Mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Leiters des Thüringischen Hauptstaatsarchivs wurde mit Wirkung vom 1. Juli 2008 Archivdirektor Dr. Bernhard Post beauftragt.

Kontakt:
Thüringisches Hauptstaatsarchiv
Marstallstr. 2
99423 Weimar
Tel.: 03643 / 87 00
Fax: 03643 / 87 01 00
weimar@staatsarchive.thueringen.de

Quelle: Pressemitteilung Thüringisches Kultusministerium, 25.6.2008

Goethe- und Schiller-Archiv eröffnet Ausstellung zu seiner Baugeschichte

Die Planungen zur Sanierung des Goethe- und Schiller-Archivs laufen bereits. Bevor im kommenden Jahr die Sanierungsarbeiten beginnen, zeigt das Goethe- und Schiller-Archiv in einer Ausstellung Ausschnitte seiner Baugeschichte. Die Vernissage findet am Freitag, 27. Juni 2008, um14 Uhr, statt. Mit ca. 100 Exponaten gewährt die Ausstellung Einblicke in die Geschichte des Archivgebäudes vom Neubau in den Jahren von 1893 bis 1896 bis hin zu den eingreifenden Veränderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neben Entwürfen von Otto Minckert und einer eigenhändigen Zeichnung der Großherzogin Sophie sind Bauakten, Pläne sowie Fotografien der originalen Inneneinrichtung zu sehen, die aus den Beständen des Archivs und der Abteilung Baudenkmalpflege der Klassik Stiftung Weimar stammen. 

Nach der Gründung des Goethe-Archivs 1885 und seiner Erweiterung zum Goethe- und Schiller-Archiv 1889 folgten bald zahlreiche weitere Stiftungen, Ankäufe und Schenkungen, die erste Pläne für ein eigenständiges Gebäude zur Unterbringung der wertvollen Handschriften entstehen ließen.1892 veranlasste Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach die Errichtung des ersten deutschen Literaturarchivs nach dem Vorbild des frühklassizistischen Lustschlosses Petit Trianon im Park von Versailles. Sie beauftragte den Weimarer Architekten Otto Minckert mit der Bauausführung. Die Ausstellung rekonstruiert zentrale Etappen der Baugeschichte und schließt mit einem Ausblick auf die kommenden Jahre, in denen neben einer Sanierung der Fassaden auch umfassende Modernisierungen und Erweiterungen der Magazin- und Benutzungsbereiche sowie die Einrichtung von Werkstätten für Papierrestaurierung, Mikroverfilmung und Digitalisierung vorgesehen sind. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Dezember 2008 zu besichtigen. 

Kontakt
Klassik Stiftung Weimar
Direktion Goethe- und Schiller-Archiv
Dr. Bernhard Fischer
Hans-Wahl-Straße 4
99425 Weimar 
Tel.: 03643 / 545 – 240
Fax : 03643 / 545 – 241
bernhard.fischer@klassik-stiftung.de
gsa@klassik-stiftung.de

Quelle: Pressemitteilung Klassik Stiftung Weimar, 23.6.2008

Verabschiedung der Stadtarchivarin von Gaildorf

Nach vierjähriger Tätigkeit verlässt Dr. Heike Krause das Stadtarchiv in Gaildorf, Landkreis Schwäbisch Hall, um am 1. Juli 2008 ihre neue Stelle als Stadtarchivarin in Eppingen anzutreten. Bürgermeister Ralf Eggert dankte ihr bei der offiziellen Verabschiedung für ihre Arbeit im Stadtarchiv, und bedauerte, dass es aufgrund der finanziellen Lage zur Zeit nicht möglich sei, die Archivarin weiter zu beschäftigen. Ihre Tätigkeit in Gaildorf war nur möglich, weil ein ortsansässiges Ehepaar in seinem Nachlass Gelder für die dringend notwendige Arbeit im Archiv bestimmt hatte. So konnte Dr. Heike Krause an jeweils zwei Tagen in der Woche einen großen Teil der im Gaildorfer Archiv gelagerten Archivalien ordnen und verzeichnen. Dennoch befinden sich in den Regalen noch zahlreiche weitere Akten aus den verschiedenen Ortsteilen, die in den nächsten Jahren dringend archiviert werden müssen. Das älteste Aktenmaterial stammt aus den Jahren 1660 und 1700. Untergebracht sind die Akten nicht nur im Archiv in der Schloss-Straße, sondern auch im benachbarten Kindergartengebäude. Damit sie keinen Schaden nehmen, sind die Räume klimatisiert. Ob die Stelle von Dr. Heike Krause in absehbarer Zeit wieder besetzt wird, steht zur Zeit noch nicht fest.

Kontakt
Stadtarchiv Gaildorf
Schloßstr. 20
74405 Gaildorf
Tel.: 07971 / 253 – 0
stadt@Gaildorf.de

Quelle: Kocherbote, 19.6.2008

Kopf- und Fußbälle im Deutschen Literaturarchiv Marbach

"Kick it like Beckett!" – Wer hat nicht als Junge davon geträumt, Fußballprofi zu werden, und dann mit fünfzehn eingesehen, dass es nicht reicht? Wer redet nicht noch immer von Frank Mills Pfostenschuss, Michael Kutzops verschossenem Elfmeter, von Maradonas "Hand Gottes", der Genialität Gerd Müllers und dem europäischen Siegeszug des FC Carl Zeiss Jena? Einen Tag vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft in Wien, am Samstag, dem 28. Juni 2008, um 20 Uhr, sind die deutsche Nationalmannschaft der Autoren und Fußballtrainer Hans Meyer in Marbach zu Gast: Wolfgang Maria Bauer, Thomas Klupp, Norbert Kron, Christoph Nußbaumeder, Albert Ostermaier, Georg M. Osswald, Moritz Rinke, Jörg Schieke, Jochen Schmidt und Florian Werner lesen im Deutschen Literaturarchiv Marbach aus ihrem Buch "Titelkampf. Fußballgeschichten der deutschen Autorennationalmannschaft" (2008). In ihren Erinnerungen und Erzählungen beschreiben sie verlorene Ideale und neue Hoffnungen, gute Gelegenheiten und verpasste Chancen, legendäre Spieler, denkwürdige Begegnungen und die Zerrissenheit des Fans eines Tabellenletzten. Die Lesung ist eine von mehreren Veranstaltungen, die das Deutsche Literaturarchiv am Wochenende des 27. bis 29. Juni 2008 gemeinsam mit der DFB-Kulturstiftung veranstaltet. Der Vorverkauf hat jetzt begonnen: Karten können im Museumsshop des Deutschen Literaturarchivs, Schillerhöhe 8, Telefon 07144-848-610, zum Preis von 5,- Euro erworben werden.

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Tel.: 0 7144 / 848 – 100
Fax: 0 7144 / 848 – 191
Direktion@dla-marbach.de

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Literaturarchiv Marbach, 23.6.2008

Südtiroler Landesarchiv stellt »Storia dell’Italia repubblicana« vor

Die 60 Jahre der Geschichte der Republik Italien von 1948 bis 2008 hat der Historiker im Südtiroler Landesarchiv, Andrea Di Michele, aufgearbeitet. Sein Buch \“Storia dell’Italia repubblicana\“ wird am Mittwoch, 25. Juni 2008, um 17.30 Uhr am Sitz der Abteilung Denkmalpflege im Bozner Ansitz Rottenbuch, Armando-Diaz-Straße 8, durch Abteilungsdirektor Leo Andergassen, Landesarchiv-Direktorin Christine Roilo, den Geschichtswissenschaftler Nicola Tranfaglia von der Universität Turin und den Autor Andrea Di Michele vorgestellt. Die 60-jährige Geschichte der Republik Italien von 1948 bis 2008 sind die Geschichte eines Wandels. Italien hat in den vergangenen Jahrzehnten grundlegende soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Veränderungen erfahren. In seinem Buch versucht Andrea Di Michele eine ausgewogene Wertung dieser Entwicklung seit Inkrafttreten der Verfassung bis hin zu den jüngsten Parlamentswahlen im April 2008.

Kontakt
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
I – 39100 Bozen
Tel.: 0471 / 411940
Fax: 0471 / 411959
landesarchiv@provinz.bz.it 

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 23.6.2008

Unterlagen über 850-Jahr-Feier in Liblar nun im Stadtarchiv Erftstadt

Wichtige Unterlagen, die die mehrjährigen Vorbereitungen auf die 850-Jahr-Feier in Liblar im Jahr 2000 sowie den eigentlichen Festakt selbst dokumentieren, wurden kürzlich dem Stadtarchiv Erftstadt aus Privatbesitz übergeben. Im Besitz von Gertrud Hopf befanden sich sowohl die damals erstellte Festschrift als auch zwei Fotoalben, die zusätzlich noch Zeitungsartikel, Annoncen und Pläne beinhalten. Während in einem Fotoalbum die umfassenden Vorbereitungen seit dem Jahr 1996 auf das große Ereignis dokumentiert sind, beinhaltet das zweite Album den kompletten Festzug. Sowohl Bürgermeister Ernst-Dieter Bösche als auch Stadtarchivar Ralf Othengrafen sehen die Überlassung der Unterlagen als wertvolle Ergänzung der Archivbestände an. Jeder Interessierte kann sich künftig an Ralf Othengrafen wenden, der die Unterlagen dann zur Einsicht bereit legt.

Kontakt
Stadtarchiv Erftstadt
Holzdamm 10
50374 Erftstadt
Tel.: 02235 / 409 – 314
Fax: 02235 / 409 – 505
stadtarchiv@erftstadt.de

Quelle: Sonntags Post, 13.6.2008

Publikation über Juden in Brandenburg

Am Mittwoch, 25. Juni 2008, wird um 11 Uhr das Buch \“Jüdisches Brandenburg – Geschichte und Gegenwart\“ im Stadtarchiv von Brandenburg an der Havel vorgestellt. Herausgeberin ist Dr. A. Irene Diekmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte II an der Universität Potsdam sowie stellvertretende Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam. 

Welchen Anteil hatten die jüdischen Bewohner der Mark Brandenburg, die 2007 ihren 850. Geburtstag feierte, an deren wechselvoller Geschichte? Anhand von zahlreichen Fotos, Karten und Dokumenten bekommt man nicht nur ein anschauliches Bild von den jüdischen Bewohnern und ihrem Lebensumfeld, sondern auch von ihren sozialen und religiösen Netzwerken. In dreizehn ortsbezogenen Kapiteln zeichnen die Autorinnen und Autoren die Entstehung ausgewählter Synagogengemeinden vom 13. Jahrhundert bis in die Zeit nach 1933 nach, als das jüdische Leben in Brandenburg nahezu ausgelöscht wurde. Der Band geht auch auf die Jahre des Neuaufbaus jüdischen Gemeindelebens in Brandenburg ab 1991 ein. Siebzehn Essaykapitel widmen sich übergreifenden Themen, die die Vielfalt und Bedeutung des Lebens und Wirkens der Juden im Brandenburgischen belegen: z.B. hebräischer Buchdruck in Frankfurt an der Oder, Moses Mendelssohns Weg von Dessau nach Berlin, Theodor Fontanes Haltung zu den Juden. Die Essaykapitel widmen sich auch dem Wirken von Persönlichkeiten wie Kurt Tucholsky (Rheinsberg), Rudolf Mosse (Schenkendorf) oder Ernst von Mendelssohn-Bartholdy (Börnicke).
Wichtiges Anliegen aller Beiträge ist es zu zeigen, wo und wie der Geschichte der Juden in Brandenburg gedacht wird.

Info
Jüdisches Brandenburg – Geschichte und Gegenwart. Hg. v. Irene A. Diekmann. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam, März 2008. Ca. 700 Seiten, ca. 300 s/w-Abbildungen. € 29,95. ISBN 978-3-86650-093-8.

Kontakt
Stadtarchiv Brandenburg an der Havel
Kirchhofstr. 39-42
14776 Brandenburg an der Havel
Tel.: 03381 / 410420
Fax: 03381 / 4104214

Moses Mendelssohn Zentrum
Am Neuen Markt 8
14467 Potsdam
Tel.: 0331 / 28 094 – 0
Fax: 0331 / 28 094 – 50
moses@mmz.uni-potsdam.de

Quelle: Aktuelle Publikationen Moses Mendelssohn Zentrum; Brandenburger Webportal, 17.6.2008

Vorstellung des Forschungsprojekts »Grenzgänge« in Trient

Das Forschungsprojekt „Grenzgänge. Sieben ‚Tiroler‘ Orte des Durch- und Übergangs in zeithistorischer und volkskundlicher Sicht“, wird am 23. Juni 2008 um 18 Uhr am Sitz der Region Trient, Gazzolettistraße 2, durch Alessandro Pastore, Professor an der Universität Verona und seit 2003 Koordinator der nationalen Forschungsprojektes PRIN “Frontiere” und die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates des „Grenzgänge”-Projektes Andrea Di Michele, Emanuela Renzetti und Ingo Schneider vorgestellt.

Sieben Grenzorte haben die Forscher ausgewählt, um die Frage nach der oder den ‚Tiroler Identität(en)‘ im Zeitalter der Globalisierung aufzuarbeiten: Vier Orte an Staatsgrenzen (aufgelöst oder neu geschaffen), Ala, Brenner, Reschen, Arnbach-Winnebach, zwei Staats- oder Landesgrenzen umgehende Tunnelbauten, Febertauern, Proveis und eine symbolische Grenze, Salurn. Es geht bei dem Forschungsprojekt um die kulturwissenschaftliche Perspektive und die kulturellen Instanzen, Modelle, Handlungen und Techniken, die – angesichts fortschreitender Mobilität, Vernetzung und Entgrenzung – zur Vermittlung von Regionalität und Ortsbezogenheit beitragen. Das von Historikern und Ethnologen der Universitäten Innsbruck und Trient, der Arbeitsgruppe Geschichte und Region/Storia e regione, der Fondazione del Museo storico del Trentino und dem Südtiroler Landesarchiv konzipierte Forschungsprojekt geht davon aus, dass ‚Tiroler Identität(en)‘ nicht ohne Rücksicht auf die kulturelle Bedeutung des Transits betrachtet werden können.

Das mehrjährige Forschungsprojekt soll 2010 mit einer Publikation in beiden Landessprachen und zahlreichen Abbildungen abgeschlossen werden. Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Prozess der Begrenzung und Entgrenzung aus historischer und anthropologischer Sicht zu untersuchen. Während für die Zeithistoriker die in geschichtlichen Quellen verschiedenster Provenienz dokumentierte und im Gedächtnis der Zeitzeugen verankerte Wahrnehmung von Staatsgrenzen, Zusammen- und Zugehörigkeitsbewusstsein wichtig ist, werden die Volkskundler zentralen Aspekten moderner Kultur und Zivilisation, an und um Staatsgrenzen, in und um Tunnelbauten in verdichteter Form nachspüren: durch Dokumentation und Reflexion über die Art und Weise der physischen Grenz- und Durchgangsinszenierung, durch Interviews, teilnehmende Beobachtungen und Sammlung alltäglicher Kulturäußerungen im Grenz- und Einzugsgebiet. 

Kontakt
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
I – 39100 Bozen
Tel.: 0471 / 411940
Fax: 0471 / 411959
landesarchiv@provinz.bz.it 

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 19.6.2008 

Menschen in Bildern – Fotoausstellung im Stadtarchiv Nürnberg

Das Stadtarchiv Nürnberg wiederholt vom 13. Juni bis 13. Juli 2008 eine Fotoausstellung, die bereits im Jahr 2003 im Handwerkerhof viele begeisterte Besucher anlockte. Die Ausstellung „Die Menschen in Bildern“ geht auf Fotografien zurück, die in der Mehrzahl von Ferdinand Schmidt stammen. Die Ausschnittsvergrößerungen aus Nürnberger Stadtansichten aus der Zeit um das Jahr 1900 wurden mittels Scanner aus den Originalen gewonnen. In den Vergrößerungen rücken die in den alten Fotografien verborgenen Menschen in den Vordergrund. So entstehen teilweise vollkommen neue Bilder. Auf diese Weise wird ein Ausschnitt der damaligen Alltagswirklichkeit mit den längst vergessenen Bewohnern unserer Stadt sichtbar gemacht. Die Originalfotografien, meist Architektur und topografische Aufnahmen, werden unter Passepartout im Rahmen präsentiert. Die Ausstellung, die im Foyer der Norishalle zu besichtigen ist, wurde konzipiert von Dr. Helmut Beer, Leiter des Film-, Bild- und Tonarchivs im Stadtarchiv Nürnberg, der zu dem Thema auch ein eigenes Buch (Band 13) in der Reihe der Nürnberger Erinnerungen im Nürnberger Hofmann-Verlag gestaltet hat. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind Montag von 8.30 bis 21 Uhr, Dienstag von 8.30 bis 18 Uhr, Mittwoch bis Freitag von 8.30 bis 17 Uhr und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Am Samstag ist die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Kontakt
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Tel.: 0911 / 231 – 2770 und – 2771
Fax: 0911 / 231 – 4091
www.stadtarchiv.nuernberg.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Nürnberg, 20.6.2008; Aktuelles Stadtarchiv Nürnberg.