Die Urbare des Hochstifts Brixen

Historische und aktuelle Beziehungen zwischen Südtirol und Slowenien rückt das Buch \“Die Urbare des Hochstifts Brixen\“ in den Mittelpunkt. Der vom slowenischen Historiker Matjaz Bizjak erarbeitete und in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Landesarchiv veröffentlichte Band wird am 10. Oktober 2006 vorgestellt. 

Rund tausend Jahre alt ist die Verbindung zwischen Brixen und dem slowenischen Veldes (Bled). Durch eine königliche Schenkung aus dem Jahre 1004 wurde die Herrschaft Veldes in Oberkrain über Jahrhunderte zum bedeutendsten Fernbesitz des Bistums Brixen. Die Verwaltung dieses Besitztums fand vor allem in den Einkünfteverzeichnissen, den so genannten Urbaren, ihren schriftlichen Niederschlag.Die mittelalterlichen Urbare des Bistums Brixen, sofern sie Veldes betreffen, wurden nun durch Matjaz Bizjak, einem Mitarbeiter des Historischen Instituts der slowenischen Akademie Laibach kritisch bearbeitet und aus wirtschafts-, verfassungs-, sozial- und verwaltungsgeschichtlicher Sicht aufgeschlüsselt.Das in Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum Hofburg Brixen und dem Südtiroler Landesarchiv entstandene zweisprachige slowenisch-deutsche Buch \“Die Urbare des Hochstifts Brixen\“ wird am Dienstag, den 10. Oktober 2006 um 18 Uhr in der Brixner Hofburg, Hofburgplatz 2 vorgestellt. Neben dem Autor werden Hofburg-Präsident Josef Gelmi, Giuseppe Albertoni von der Universität Trient und Gustav Pfeifer vom Südtiroler Landesarchiv der Vorstellung beiwohnen.

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Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 3.10.2006

Online-Galerie zum Flugzeugträger Graf Zeppelin erstes Online-Bildinventar des Bundesarchivs in PDF-Form

Öl gesucht – Träger gefunden, so könnte man die Geschichte von der Entdeckung des Wracks des ersten und einzigen deutschen Flugzeugträgers kurz umreißen.
Die polnische Ölgesellschaft Petrobaltic fand am 12. Juli 2006 ein ca. 250 m langes Wrack in einer Tiefe von 80 Metern in 55 Kilometern Entfernung zum polnischen Ostseehafen Großendorf (poln. Wladyslawowo) in der Nähe einer Ölplattform. Es handelt sich um den Flugzeugträger \“Graf Zeppelin\“, der ab 1935 geplant, im Dezember 1938 zu Wasser gelassen, aber nie vollendet worden war.

Zu dem Schiff und seinem Stapellauf befinden sich in verschiedenen Beständen des Bundesarchivs insgesamt 72 Bilder, die alle digitalisiert wurden und in die Bilddatenbank des Bundesarchivs eingestellt wurden. Diese Bilddatenbank wird im Laufe des Jahres 2007 online zugänglich sein. Alle Bilder sind in einem Inventar zusammen gestellt, dass als PDF-Datei verfügbar ist (Downloadlink siehe unten).

Diese Bilder, von denen im Rahmen einer Online-Galerie eine Auswahl präsentiert wird, stammen aus folgenden Beständen:

  • \“Bild 1 Biografische Bildsammlung\“ (hier: Adolf Hitler – die Personennamen dieser Biografischen Bildsammlung sind in einer Internetdatenbank recherchierbar: www.bundesarchiv.de/biografische-bildsammlung)
  • \“Bild 101 I Propagandakompanien der Wehrmacht – Heer und Luftwaffe\“
  • \“Bild 134 Institut für Meereskunde\“
  • \“Bild 146 Repronegativ-Sammlung\“
  • \“Bild 183 Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst\“; in diesem Bestand sind auch große Teile des ehemaligen Bildarchivs des Scherl-Verlags zu finden
  • \“RM 25 Bild Hauptamt Kriegsschiffbau\“

\"Stapellauf,

Bei der Erstellung dieser Onlinegalerie wurde das Bundesarchiv unterstützt durch Herrn Constantin von Brandenstein-Zeppelin und Frau Barbara Waibel M.A. vom Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH. Die technischen Angaben folgen dem Buch von Ulrich H.-J. Israel: Einziger deutscher Flugzeugträger. „Graf Zeppelin“. Herford 1994.

Abbildung: Der Stapellauf
Der Stapellauf des – inklusive des Atlantikbugs – gut 262 Meter langen und 36 Meter breiten Schiffes fand am 8. Dezember 1938 in Kiel statt und wurde eine weitere Inszenierung des NS-Regimes. Diesem sichtbaren Symbol der intensiven Wiederaufrüstung wohnten nach zeitgenössischen Angaben einige hunderttausend Schaulustige bei. An der Bugspitze ist das Wappen der Familie Zeppelin zu sehen. Das Foto zeigt den Moment, in dem das Schiff ruhig und ohne Zwischenfall ins Wasser gleitet (Quelle: Bundesarchiv Bild 134-C0637).

Links:

Veröffentlichung der Protokolle der CSU-Landesgruppe

Am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg angesiedelt ist das jüngste Forschungsprojekt der \“Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien". Die in Berlin ansässige Kommission plant, die Protokolle der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag für die ersten sechs Legislaturperioden (1949 bis 1972) quellenkritisch herauszugeben. Die Protokolle selbst wurden im Jahre 2003 vom Archiv für Christlich-Soziale Politik (ACSP) der Hanns-Seidel-Stiftung in München zur Veröffentlichung freigegeben.

Als Bearbeiter dieses institutionenübergreifenden Editionsprojektes ist Dr. Andreas Zellhuber vorgesehen. Zellhuber hat im Januar 2005 bei Prof. Dr. Andreas Wirsching, dem Ordinarius für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg über das \“Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete\“ promoviert. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird einem der Arbeitsschwerpunkte der Kommission – der Erforschung der parlamentarischen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – neue Akzente verleihen.

Kontakt:
Dr. Andreas Zellhuber
c/o Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Tel.: 0821/598-2496
Andreas.Zellhuber@gmx.de

Quelle: uni-protokolle Universität Augsburg, 30.9.2006

Achtzig Jahre alter Film im Stadtarchiv Oldenburg in Holstein entdeckt

Welch unerwartete Schätze ein Archiv immer wieder zu bieten hat, stellten jetzt auch der pensionierte Amtsrichter Hans Asmussen, der seit einigen Jahren ehrenamtlich im Stadtarchiv Oldenburg in Holstein tätig ist sowie weitere Mitglieder des Arbeitskreises Archiv bei Aufräumarbeiten im Stadtarchiv fest. Verborgen in unscheinbaren grauen Kästen holten sie einen Stummfilm aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts ans Tageslicht. Dargestellt ist – wie sich bei intensiven Nachforschungen herausstellte – die  Oldenburger St. Johannis Toten- und Schützengilde im Jahr 1926 beim Aufmarsch mit Zylindern und Gewehren.

Fachmännische Unterstützung fand Hans Asmussen dann beim Landesfilmarchiv in Schleswig, das bereits über einen kleinen Teil dieses "Gildefilms" verfügte. Mit großer Sorgfalt wurde der Nitro-Streifen erschlossen und sein Inhalt optimal gesichert. Anschließend wurden auf dauerhaftem Filmmaterial zwei Kopien erstellt, die dann als Grundlage für weitere Kopien zur Verfügung stehen. Obwohl die Rechte an dem Film an das Landesfilmarchiv in Schleswig abgetreten worden sind, sieht Hans Asmussen jedoch kein Problem darin, allen Interessierten eine Kopie des Films zu überlassen. Die nächste wichtige Aufgabe besteht jetzt erst einmal darin, herauszufinden, an welchen Plätzen die Aufnahmen stattfanden und um welche Personen es sich im Einzelnen handelt.

Kontakt:
Stadtverwaltung Oldenburg/Holstein
Markt 1
23758 Oldenburg in Holstein
Tel.: 04361/498-0
Fax: 04361/498-48

Quelle: Martin Fricke, Lübecker Nachrichten, 29.9.2006

Ausstellung dokumentiert politischen Neubeginn in Münster vor 60 Jahren

Inständig bat der Mitarbeiter der Stadtverwaltung den britischen Stadtkommandanten, bei der anstehenden Lieferung von Holz zu vermitteln. Hatte er doch allen Grund zur Nervosität: Knapp drei Wochen vor der Wahl mangelte es noch an 250 Stimmkabinen. Die Hilfe kam rechtzeitig: Am 13. Oktober 1946 wählten die Münsteraner erstmals nach 13 Jahren wieder ein freies Parlament. Der Aufbruch in einen demokratischen Neubeginn ist Anlass für eine umfassende Rückschau. Das Stadtarchiv Münster dokumentiert in seiner Ausstellung im Rathaus die Wiederbelebung der kommunalen Selbstverwaltung nach dem Krieg am Beispiel der Stadt Münster. \“Die ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitiker Münsters haben damals entscheidende Weichenstellungen bis heute vorgenommen\“, rief Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann in der Ausstellung wegweisende Entscheidungen wie den Wiederaufbau der Altstadt in den historischen Strukturen ins Gedächtnis. Trotz erheblicher persönlicher Sorgen – auch viele Ratsmitglieder mussten wieder bei Null anfangen – engagierten sie sich für die Stadt. Der Oberbürgermeister: \“Diese Frauen und Männer der ersten Stunde stehen beispielhaft für den Willen zum Wiederaufbau der Kriegsgeneration\“. 

Schritt für Schritt hatte die britische Besatzungsmacht die Verantwortung zurück in deutsche Hände übertragen. Die zivile Verwaltung setzte sie in Münster mit Führungskräften aus der Weimarer Zeit wieder in Gang. Zahlreiche Parteien und Persönlichkeiten drängten schon wenige Monate nach Kriegsende auf Mitgestaltung des öffentlichen Lebens. Ein Wunsch, der sich mit der englischen Vorstellung des Aufbaus demokratischer Strukturen \“von unten\“ deckte. Schon im September 1945 ließ die Besatzungsmacht Parteien und Versammlungen wieder zu. Wer durfte wählen? Wer konnte sich wählen lassen? Wie ging die Wahl aus? Texte, Fotografien und Schriftstücke aus Archivbeständen dokumentieren in der Ausstellung detailreich die Chronologie der Kommunalwahl. Fünf Parteien warben um die Gunst von 54 000 wahlberechtigten Münsteranern – CDU, SPD, FDP, Zentrum und – als einzige Partei dann nicht im Rat vertreten – die KPD. Als überlegener Sieger ging die CDU hervor. Das nach der Gemeindereform der Briten neu geschaffene Amt des Oberstadtdirektors übernahm bis 1952 Ex-Oberbürgermeister Karl Zurhorn. An der Spitze der Politik stand Oberbürgermeister Franz Rediger (bis 1948). Mit Berta Hüffer und Dr. Idamarie Solltmann schafften zwei Frauen den Sprung in den Rat. 

\“Es sind vor allem Plakate, an denen sich der politische Neustart ablesen lässt in einer Stadt, die noch immer in Trümmerbergen versank\“, erläutert Ausstellungskuratorin Anja Gussek-Revermann. Kaum jemand besaß ein Radio. Auch im Pressewesen mussten die Weichen neu gestellt werden. Nur unregelmäßig erschien die "Neue Westfälische Zeitung" ab August 1946 dann zweimal wöchentlich die Westfälischen Nachrichten. Plakate übernahmen in diesen medienarmen Zeiten die Kommunikation. Militärregierung und Stadtverwaltung nutzten sie für Aufrufe, Bekanntmachungen, Verordnungen. Parteien boten sie die weitgehend einzige Chance, Menschen im Wahlkampf zu erreichen. An öffentlichen Anschlagstellen holen sich die Bürger auch die Informationen zur Wahl. Öffentlich ist 1946 auch nachzulesen, wie die Wahlkosten davon galoppieren. Der Ansatz von 6000 Reichsmark (4192 Euro) kann nicht annähernd gehalten werden – am Ende muss der Kämmerer 20 000 Reichsmark finanzieren. 

Die Wahlbeteiligung lag bei 71, 4 Prozent. Anja Gussek-Revermann: \“Ein beachtlich hoher Wert in einer Zeit, in der die Menschen um ihr tägliches Überleben ringen\“. Die Wahlen vollziehen sich vor dem Kampf gegen Hunger, Kälte und Not. Trümmerberge müssen abgetragen werden. Epidemien drohen. Die Menschen haben kein Dach über dem Kopf oder leiden unter erbärmlichen Wohnverhältnissen. Von der Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung, Wasser und Energie ganz zu schweigen. Die Lösung dieser Probleme, auch das spiegelt die Ausstellung, ist wichtigste Herausforderung von Politik und Verwaltung. Sie formulieren einhellig im Herbst des Jahres 1946: \“Was wir zu tun haben, sagen uns die Trümmer\“. 

Info
Ausstellung \“Die erste Kommunalwahl vor 60 Jahren\“. 3. bis 15. Oktober 2006, Bürgerhalle des Rathauses am Prinzipalmarkt. (Öffnungszeiten: dienstags bis freitags: 10 – 17 Uhr, samstags/sonntags 10 – 16 Uhr); vom 16. bis 26. Oktober 2006 im Foyer des Stadthauses 1, Klemensstraße (Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 7 – 18 Uhr, freitags bis 13 Uhr, samstags 8 – 12 Uhr.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Telefon: 0251-492-4701
Telefax: 0251-492-7727
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Presseinformation Stadt Münster, 2.10.2006

Südtiroler Archivarin erhält Walther-von-der-Vogelweide-Preis

Der im Jahre 1960 vom Kulturwerk für Südtirol in München zur Anerkennung wissenschaftlicher und künstlerischer Leistungen gestiftete  „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ geht im Jahr 2006 an die Historikerin und Archivarin Christine Roilo. Sie erhält diesen Förderpreis unter anderem für ihre engagierte Wissensvermittlung bei ihrer Tätigkeit im Südtiroler Landesarchiv, wo sie außerdem als kompetente Ansprechpartnerin stets zur Verfügung steht. Darüber hinaus sollen aber auch ihre hervorragenden und äußerst vielfältigen wissenschaftlichen Forschungen gewürdigt werden, die  vor allem die sozialhistorische Betrachtung Südtirols um neue, wichtige Aspekte bereichert haben. Sie erforschte die Geschichte aller gesellschaftlichen Schichten des alten Tirol. Ihre bedeutendste Arbeit ist die Herausgabe des Registrums Goswins von Marienberg, das um 1350 entstanden ist und als erste kritisch abgefasste Geschichtsquelle Tirols gilt. In zahlreichen weiteren Publikationen befasst  sich Christine Roilo mit Familien-, Höfe-, Adels- und Frauengeschichte Die Preisverleihung findet am 10. November im Bozner Waltherhaus statt.

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Quelle: Südtirol online, 29.9.2006; Südtiroler Kulturinstitut.

Aisenbrey – auf den Spuren einer großen amerikanischen Familie mit deutschem Ursprung im Raum Pforzheim-Vaihingen

Familienforschung „boomt“, wie nicht zuletzt mehrere Fernsehsendungen in jüngster Zeit beweisen. Ein bemerkenswertes Beispiel deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit ist die Erforschung der Geschichte der Familie Aisenbrey, deren Wurzeln im Raum Mühlacker-Vaihingen liegen. Ausgangspunkt ist Gündelbach um das Jahr 1500, von wo aus zunächst eine Ausbreitung in die nähere Umgebung erfolgte (Illingen, Diefenbach, später Knittlingen, Ötisheim, Schützingen, Iptingen u.a.). Es ist anzunehmen, dass die Familie auch schon weit vor 1500 hier sesshaft war – weitere Nachforschungen sind jedoch sehr aufwändig. Der Name leitet sich ab von mittelhochdeutsch „ösen“ (ausschöpfen, vertilgen) und bedeutet demnach so viel wie Breifresser/-vertilger.

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Abb.: Kenneth Aisenbrey, Kreisarchivar Konstantin Huber, Heinz und Friedrich Aisenbrey, Kulturdezernent Roland Hübner (v.l.n.r.) bei der Übergabe des Familienbuchs im Landratsamt Enzkreis (© Enzkreis)

Heute leben Namenträger im Raum Stuttgart-Pforzheim – und weit darüber hinaus. Denn sehr viele Familienmitglieder sind während des 18.-20. Jahrhunderts ausgewandert – entweder direkt nach Nordamerika (der erste 1753 nach Philadelphia) oder zunächst nach Russland und von dort weiter in die USA. Die Familie hat sich dort weit stärker verbreitet als in Deutschland. So muss man heute feststellen, dass die Aisenbreys eigentlich eine große amerikanische Familie sind – mit einem kleinen deutschen Anhang. Deutsche Aisenbrey-Familientreffen finden seit 2004 in Gündelbach statt. In diesem Jahr erwartet die Familie auch Verwandte aus den USA, insbesondere Kenneth Aisenbrey, den wichtigsten Genealogen.

Obwohl im 17. Jahrhundert eine Vielzahl verschiedener Namenvarianten für dieselbe Familie nebeneinander existierten (von Ayßenbrey und Eusenbrej über Aßenbry, Esenprey, Ossenbrey, Ößenbry bis hin zu Yßenbrey!), hat sich heute die Schreibweise Aisenbrey fast überall durchgesetzt. Ein von Kenneth Aisenbrey aus South Dakota verfasstes Familienbuch listet nun auf über 800 Seiten mehr als 5.000 Aisenbrey-Nachkommen auf, davon etwa 10% in Deutschland und 90% in den USA. Da die Forschungen teilweise im Kreisarchiv des Enzkreises durchgeführt wurden und auf dem vom Enzkreis herausgegebenen Band „Die Musterungslisten des württembergischen Amtes Maulbronn“ fußen, hat Kenneth Aisenbrey gemeinsam mit seinen deutschen „Forscher-Vettern“ Heinz und Friedrich Aisenbrey (Auenwald bzw. Pforzheim) dem Enzkreis am 22. September 2006 ein Exemplar des voluminösen „Familienbuchs Aisenbrey“ übergeben. An diesem Wochenende fand auch ein großer Aisenbrey-Familientag in Gündelbach statt.

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis – Kreisarchiv
Konstantin Huber (Leiter des Kreisarchivs)
Zähringerallee 3 
75177 Pforzheim
Telefon: (07231) 308-423 
Fax: (07231) 308-837 
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Enzkreis-Archivare erschließen in zehn Jahren 30.000 historische Akten und Bände

Seit nunmehr zehn Jahren bietet der Enzkreis seinen Gemeinden in Form eines sehr erfolgreichen „Leasing-Modells“ Dienstleistungen für deren Archive: Die Kommunen können gegen Gebühren Archivpersonal des Kreises „mieten“, um ihre Archive dauerhaft zu sichern und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen.

Zum 1. Oktober 1996 wurde Diplom-Archivarin Heike Sartorius als Fachkraft für die so genannte kommunale Archivpflege im Enzkreis eingestellt. Der Handlungsbedarf in den 26 Städten und Gemeinden, die nicht über eigenes hauptamtliches Archivpersonal verfügen, war riesig – und entsprechend rasch auch die Warteliste sehr lang. Um die Gemeinden nicht bis zum „Sankt Nimmerleinstag“ vertrösten zu müssen, stockte der Enzkreis im Sommer 2001 sein Personal auf und stellte mit dem Historiker Dr. Karl J. Mayer eine weitere Archivkraft ein. Im Bereich der kommunalen Archivpflege kann das Kreisarchiv des Enzkreises nun also ein zehn- und gleichzeitig auch noch ein fünfjähriges Jubiläum begehen.

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Abb.: Heike Sartorius und Dr. Karl J. Mayer mit den vom Kreisarchiv herausgegebenen Findbüchern der Gemeindearchive (© Enzkreis).

Das baden-württembergische Landesarchivgesetz macht den Kommunen die Erschließung ihrer Archivbestände zur Pflichtaufgabe. Das aus dem Verwaltungshandeln der Gemeinde heraus entstandene Schriftgut, sozusagen des „kommunale Gedächtnis“, ist und bleibt dabei Eigentum der Gemeinde. Hauptaufgabe der kommunalen Archivpflege ist zunächst die Sichtung und Bearbeitung der schriftlichen Unterlagen, die inhaltliche Wertung und die EDV-gestützte Verzeichnung des archivwürdigen Schriftguts. Hinzu kommt die Herstellung eines Findbuchs und die sachgerechte Verpackung zur dauerhaften Aufbewahrung der Bestände. Daneben koordinieren die Archivare Umlagerungsmaßnahmen und beraten die Gemeinden in allen Fragen der Registraturführung und der Schriftgutverwaltung. 

Die oft staubige Arbeit vor Ort auf den Dachböden und in den Kellern birgt einiges an Überraschungen, wie die Mitarbeiter des Kreisarchivs lebhaft zu berichten wissen: „Wespennester, lebendige und mumifizierte Insekten, Taubenkot, Mäusedreck und Blindschleichen – alles schon vorgekommen!“ Doch die wirklichen Sensationen stecken in den Archivbeständen und zeigen sich meist unverhofft: Sei es der besonders prächtige Einband eines alten Folianten, Splitter von Granaten, die in den letzten Kriegstagen vor über 60 Jahren in Rathausdachböden einschlugen und in den Rechnungsbänden stecken blieben, verloren gegangen geglaubte Unterlagen, Urkunden mit gut erhaltenen Wachssiegeln in Holzkapseln, wunderschöne handgezeichnete und kolorierte Pläne: „Man kann auch nach zehn Jahren noch ins Schwärmen geraten“, so Heike Sartorius, die man meist im Kittel und mit Handschuhen antrifft. Beides dient dem Schutz, wobei sie nicht ganz selbstlos anfügt: „Sowohl zum Schutz der Unterlagen vor Fett und anderem Schmutz an meinen Händen, als auch zu meinem Schutz insbesondere vor Schimmel, den man immer wieder vorfindet und der dann fachgerecht entfernt werden muss.“

Auch bei der Erarbeitung und Herausgabe von Ortschroniken nutzen die Kreisgemeinden inzwischen gerne das Know-how des Kreisarchivs. Denn Archivarbeit und Geschichtsschreibung sind eng miteinander verbunden. So verfasste Karl Mayer das Buch „Diktatur auf dem Dorf – die württembergische Gemeinde Illingen im Dritten Reich“. Mayer weiß daher ganz genau: „Ohne ein geordnetes Gemeindearchiv ist eine seriöse Ortsgeschichts-Forschung kaum möglich“.

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Abb.: Eine beeindruckende Bilanz: 18 Gemeindearchive wurden in den vergangenen Jahren geordnet, 6 weitere sind in Bearbeitung oder stehen kurz vor dem Abschluss (© Enzkreis).

Die bisherige Bilanz des „Leasing-Modells“ kann sich sehen lassen: Inzwischen sind rund dreißigtausend Archivalieneinheiten erfasst, die – nebeneinander aufgestellt – einen ganzen Kilometer weit reichen würden. Die Findbuchreihe des Kreisarchivs weist inzwischen 18 Bände auf, zwei Maßnahmen stehen vor dem Abschluss, vier weitere sind in Bearbeitung. Dass Heike Sartorius und Karl Mayer einmal die Arbeit ausgehen wird, ist indes nicht zu erwarten. Denn tagtäglich produzieren die Gemeindeverwaltungen neue Aktenstapel, die zu gegebener Zeit gesichtet und archivisch erschlossen werden müssen. 

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Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 256/2006, 28.9.2006

Neuer Archivpädagoge im hessischen Staatsarchiv Darmstadt

Seit 20 Jahren arbeiten die hessischen Staatsarchive in Darmstadt, Wiesbaden und Marburg eng mit Archivpädagogen zusammen. Im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt wurde jetzt der neue Archivpädagoge Matthias Gröbel als Nachfolger von Thomas Lange vorgestellt, der zwanzig Jahre lang diese Funktion innehatte. Archivdirektor Professor Dr. Friedrich Battenberg hob die Bedeutung der pädagogischen Arbeit für das Archiv hervor, denn dadurch habe man die Möglichkeit, diese Institution durch den engen Kontakt zu Lehrern und Schülern stärker in das öffentliche Bewusstsein zu bringen. Dass hier noch viel aufgearbeitet werden müsse, betonte auch Thomas Lange, der während seiner langen Archivtätigkeit immer wieder feststellte, dass viele Lehrer noch niemals in einem Archiv gewesen seien und dementsprechend auch keine große Erfahrung mit Quellenarbeit hätten. Aus diesem Grunde bot er immer wieder Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer an, die auch zahlreich daran teilnahmen. 

Matthias Gröbel, hauptberuflich Geschichtslehrer am Alten Kurfürstlichen Gymnasium (AKG) in Bensheim, hat am 1. August 2006 seine Arbeit im Staatsarchiv Darmstadt aufgenommen, wo er immer mittwochs von 9 bis 17 Uhr zu erreichen ist. Sein Hauptziel sieht er darin, Schüler an die Arbeit mit Originalquellen heranzuführen und dadurch stärker für das Fach Geschichte zu motivieren. Darüber hinaus berät der Archivpädagoge Schülerinnen und Schüler bei selbständigen Forschungsaufgaben (z.B. für Referate) sowie Lehrerinnen und Lehrer, die Quellen zur hessischen Geschichte suchen oder längere Unterrichtsprojekte zu historischen Themen (schulische Projektwochen u.ä.) planen. Von großer Bedeutung sind dabei die  Dokumentensammlungen in der Reihe \“Geschichte im Archiv – Darmstädter Archivdokumente für den Unterricht". Ergänzend dazu steht  auch ein digitales Archiv auf der Homepage des Staatsarchivs Darmstadt für Nachforschungen zur Verfügung. Des weiteren möchte Matthias Gröbel auch erreichen, dass nicht nur Schüler der Mittel- und Oberstufe das Archivangebot nutzen, sondern auch die jüngeren Jahrgänge langsam mit der Archivarbeit vertraut gemacht  werden.

Kontakt:
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Karolinenplatz 3,
64289 Darmstadt 
Telefon: 06151/165954
Telefax: 06151/165901
poststelle@stad.hessen.de 
www.stad.hessen.de 

Quelle: Jenny Geyer, Echo-Online, 28.9.2006; Archivpädagogik Hessisches Staatsarchiv Darmstadt

Historische Bildungsarbeit – Öffentlichkeitsarbeit. Eine theoretische Annäherung

Das Letzte, was einen Archivpädagogen an der Bildungsarbeit interessiert, ist die Theorie. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn schließlich zeichnen sich ja gerade die Archivpädagogen und jene Archivmitarbeiter, die mit der Archivpädagogik, mit der Historischen Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit befasst sind, durch ihre praktischen Veranlagungen, durch ihr Organisationstalent, ihre Kreativität und ihre Vermittlungskompetenz besonders aus. (Ich hoffe, dass ich durch diese positiven Zuschreibungen noch mal die Kurve gekriegt habe angesichts meines ein wenig indignierenden Einleitungssatzes, übrigens ein abgewandeltes Zitat des amerikanischen Sexualforschers Kinsey, der dies auf Frauen und die Liebe bezog). Zudem bin ich ja gerade von Archivpädagogen eingeladen worden, hier eine theoretische Annäherung an die Historische Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, halt: an die Historische Bildungsarbeit Spiegelstrich Öffentlichkeitsarbeit zu wagen. Ich danke für diese undankbare Aufgabe, zwischen einer szenischen und einer praktischen Annäherung an die Bildungsarbeit[1] nun die „dröge“ Theorie verbreiten zu dürfen. Nehmen Sie mich also am besten als unumgängliche Brücke zwischen den blühenden Ufern der Praxis!

Nun zur Sache: Ich habe über ein Thema zu berichten, das eigentlich aus mindestens zwei Bereichen besteht. „Mindestens“ sage ich, weil neben der Historischen Bildungsarbeit und der Öffentlichkeitsarbeit natürlich auch die Archivpädagogik ein originärer Aspekt des abzusteckenden und zu verortenden Tätigkeitsfeldes ist. Diese babylonische Begriffsvielfalt hat, wie sollte es anders sein, historische Ursachen.[2] Sie liegt in der Genese einer Disziplin begründet, die seit Jahrzehnten um Akzeptanz innerhalb der Archivszene und der archivarischen Ausbildung ringt. Ich kann nicht sehen, dass Historische Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, dass Archivpädagogik oder auch Archivmarketing – ich spreche summarisch ganz gern von „Historischer Kommunikation“ – heute bereits adäquat etablierte Aufgabenbereiche im Kanon der archivischen Praxis wären. Erfreulich ist immerhin, dass die Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen von Weiterbildungsveranstaltungen für Archivare und andere Kulturarbeiter eine gewisse Tradition aufweisen kann,[3] dass es sie auch schon als eigenes Referat innerhalb von Landesarchivverwaltungen gibt, so in Baden-Württemberg,[4] und dass sie jetzt auch mit Frau Prof. Susanne Freund als Lehrgebiet an der Fachhochschule Potsdam verankert ist. Herkömmlich aber hat sich die Historische Bildungsarbeit als Resultat eines Außen- und Binnendruckes in verschiedenen Nischen der archivischen Landschaft eingenistet, dabei Freiräume erkannt und genutzt („Spielwiesen“ hat Clemens Rehm das einst genannt)[5]. Nachdem die Geschichtswissenschaften seit den achtziger Jahren durch diverse kultur- und alltagsgeschichtliche Erweiterungen allmählich wieder Boden gegenüber den Sozialwissenschaften zur Erklärung der Welt gut machen konnte, eröffnete sich auch ein Arbeitsfeld für Historische Bildungsarbeit, die sich im Konkreten durch die Arbeit mit und in Archiven nähren konnte.[6] Historische Bildungsarbeit der Archive geschieht dabei traditionell adressatenorientiert, in Gestalt der Archivpädagogik speziell in Zusammenarbeit mit Schulen, Schülern und Lehrern als ausgewählter Öffentlichkeit. Man könnte Historische Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit so zuordnen, dass das eine als Unterabteilung des anderen zu behandeln wäre. Das ist aber nicht mein Verständnis beider Aufgabenfelder. Im Archivwesen ist Historische Bildungsarbeit Öffentlichkeitsarbeit mit pädagogischen, didaktischen und historisch-kritischen Mitteln. Und Öffentlichkeitsarbeit ist Historische Bildungsarbeit mit journalistischen und Marketing-Instrumenten.

Dass ein Deutscher Archivtag sich dem Rahmenthema „Archive und Öffentlichkeit“ widmet, ist dabei nichts Neues. Denn bekanntlich lautete bereits das Thema des 45. Deutschen Archivtags in Kiel 1969 „Archivische Öffentlichkeitsarbeit“. Und führt man sich in diesem Zusammenhang noch einmal Hans Booms’ damaligen Vortrag über Voraussetzungen und Möglichkeiten einer Öffentlichkeitsarbeit der Archive vor Augen,[7] so kommt seinen Aussagen eine geradezu erschreckende Aktualität zu und man muss besorgt fragen, ob wir eigentlich gar nicht vorangekommen sind in all den Jahren: Bereits Booms konnte einen gewissen Trend zur Implementierung von PR und Öffentlichkeitsarbeit in öffentlichen Verwaltungen feststellen, bemerkte das Imageproblem der Archive und die notwendige Erweiterung des archivarischen Berufsbildes; er nahm definitorische Unterscheidungen zwischen archivischer Selbstdarstellung und öffentlicher Bildungsarbeit vor und sprach nicht nur vom historischen Datenspeicher Archiv, sondern vor allem von der Verpflichtung der Archivare, sich im Kontext der „Freedom of Information“ an der Bildung der demokratisch strukturierten Öffentlichkeit zur politischen Mündigkeit zu beteiligen. Die Passage aus Willy Brandts erster Regierungserklärung, die fünf Wochen nach dem Kieler Archivtag gehalten wurde – „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ – könnte auch von Hans Booms stammen, und eigentlich reicht es aus, sich seinen Vortrag jeden Morgen vor Augen zu führen, um engagiert das eigene Tagewerk zu beginnen.

Was ist also alles nicht geschehen in den vergangenen 37 Jahren?

  •  Das Image der Archive ist nicht positiv.

  • Die Öffentlichkeitsarbeit der Archive geschieht nicht effizient.

  • Die Historische Bildungsarbeit ist kein selbstverständlicher Bestandteil des archivarischen Tätigkeitsfeldes.

  • Es gibt keine Archivwissenschaft und keine Archivdidaktik[8].

  • Das Berufsbild des Archivars ist vertikal, nicht horizontal differenziert.

  • Es gibt zu wenig Verständnis von und für Archivmanagement.

Ich weiß, die Liste ist schroff und undifferenziert. Sie wird den zahlreichen konstruktiven Initiativen und Ansätzen aus all diesen Manko-Bereichen nicht gerecht. Ich werde jetzt dennoch nicht jene Literatur zitieren, die mich im Detail widerlegen könnte und die uns glauben machen könnte, dass wir uns – nennen wir es ruhig archivpolitisch – auf dem richtigen Wege befinden. Denn zum einen ließe sich die Liste noch wesentlich verlängern, und zum anderen hat ein wirklicher Bewusstseinswandel für ein modernes Verständnis von den Aufgaben des Archivs unter den Prämissen der Historischen Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit in der Breite noch nicht stattgefunden. Mentalitäten ändern sich bekanntlich am schwerfälligsten.

Aber woran liegt es letztlich, dass all die Ansätze, die wir in den verschiedenen Disziplinen des Archivwesens zur Reform desselben sowie zur Reform der Ausbildung der Zunft vorgenommen haben, nicht (oder noch nicht) greifen?

Sicherlich hat es mit dem heterogenen und fachgruppenverteilten Archivwesen in Deutschland zu tun. Was eine Chance für dezentrale Lösungsmodelle und fachlich eigenständige Wege sein könnte, stellt sich häufig genug als Wettbewerbssituation unter eitlen Konkurrenten dar. Die Reform vieler Landesarchivdirektionen erweckt den Anschein, als müsse nun in jedem Bundesland das Rad der archivischen Aufgabenverteilung, Rollenzuschreibung und Selbstdarstellung noch einmal neu erfunden werden. Eigeninteressen dominieren auch die Lobbyarbeit – sofern es eine solche überhaupt gibt. Der Berufsfachverband, der letztlich nur ein Spiegelbild der archivischen Wirklichkeit sein kann, ist bereits mit zunftinternen Moderationsaufgaben gut ausgelastet. Es reichen die ehrenamtlichen Tätigkeiten jedoch nicht mehr aus, um auch auf der politischen bzw. kulturpolitischen Ebene als Interessenvertretung oder gar als „Pressure Group“ wahrgenommen zu werden. Wir können aber nicht ständig von den Archiven als dem „Gedächtnis der Gesellschaft“ und als „unseren Schatzkammern“ schwadronieren, wenn wir uns letztlich nicht auch wie Entscheider verhalten und unsere Rolle annehmen, aktiv beanspruchen und kompetent wahrnehmen! Dass wir Archivarinnen und Archivare tagtäglich an nicht unerheblicher Stelle verantwortlich sind für die Gestaltung unserer Zukunft, das müssen wir auch so kommunizieren – nach innen und nach außen. Wir ermöglichen ja nicht nur den zeitnahen Zugriff auf den Fundus unseres gesellschaftlichen Orientierungswissens, wir machen ja auch unsere Behörden und Unternehmen handlungsfähig, sorgen für Rechtssicherheit, bilden unsere Kinder mit aus und ermöglichen jeder Generation das eingeforderte und notwendige „lebenslange Lernen“. Daher muss mit unserer Aufgabenwahrnehmung auch die Außenwahrnehmung unserer Zunft und unserer Einrichtungen auf einem authentischem Niveau deckungsgleich sein.[9]

Neben der Lobbyarbeit als Teil der indirekten Öffentlichkeitsarbeit gilt es ebenso die direkte Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern und zu professionalisieren. Kommunikation mit der Öffentlichkeit muss zielgruppenbezogen und wechselseitig erfolgen. Fraglich ist, wieso das eigentlich den Archivpädagogen bzw. den Archivarinnen und Archivaren überlassen sein muss, die auf dem Gebiet der Historischen Bildungsarbeit tätig sind? Öffentlichkeitsarbeit oder neudeutsch: Public Relations ist ein eigenes Berufsfeld, ein Marketinginstrument, für das man spezifische Kenntnisse und nicht nur Talent benötigt. Wenn wir vom „Lobbying“ oder auch vom „Issue Management“ reden, mit dem wir unsere Themen und Ideen in den öffentlichen Meinungsbildungsprozess einbringen, wenn wir an die interne Kommunikation mit den Archiv-, Behörden- und Unternehmensmitarbeitern denken, wenn wir das Sponsoring und die Pressearbeit (als die Klassikerin der Öffentlichkeitsarbeit) ordentlich betreiben wollen, dann muss auch dies nach den Regeln der Kunst geschehen. Wir haben ja bereits häufiger die alte PR-Weisheit „Tue Gutes und rede darüber“ in den archivischen Bereich übertragen gesehen.[10] Es muss aber mehr noch darum gehen, auch zu wissen, wie man darüber gekonnt zu reden hat. Öffentlichkeitsarbeit wird ja zwar kaum mehr mit zeitlich und räumlich begrenzter Werbung verwechselt, aber dennoch legen die Archive und die sie tragenden Behörden und Einrichtungen häufig nicht genug Engagement in den Aufbau langfristiger und vertrauensvoller Beziehungen zu den Medien. Wichtig ist ein ständiger Dialog mit den Zielgruppen, also mit der relevanten Öffentlichkeit (das wirkt dann auch in die breite Öffentlichkeit). Zwar genießen Archive und deren Mitarbeiter aufgrund der Gediegenheit ihres Tuns sowie aufgrund ihres alltäglichen Umgangs mit Texten einen Vertrauensvorschuss in Redaktionen, doch landen beispielsweise bei einer Tageszeitung täglich mehrere hundert Pressemitteilungen und Veranstaltungshinweise, so dass wir Archivarinnen und Archivare bereits wie Journalisten denken (zumindest an die Journalisten denken) sollten, wenn es um das Herausfiltern von Informationen und um die Übernahme in den redaktionellen Teil einer Zeitung geht. Wenn Öffentlichkeitsarbeit hingegen punktuell betrieben wird oder von unterschiedlich eingeweihten Ansprechpartnern, wenn die Qualität der eigenen Meldungen spürbar variiert, wenn die Aktualität, die Originalität, die Prominenz oder die Folgeschwere des Ereignisses nicht herausgestellt worden ist, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir zwar Gutes tun, dies aber nicht vernommen wird. Wir bringen uns regelmäßig um die Früchte unserer Arbeit. Treten wir also unseren Öffentlichkeitsreferenten, Pressesprechern oder persönlichen Referenten des Bürgermeisters auf die Füße, damit sie mit uns – und zwar in Abstimmung mit den jeweils fachlich kompetenten oder sachlich zuständigen Personen aus dem Archiv – die richtigen PR-Maßnahmen in die Wege leiten.

Wenn PR professionell erfolgt, wenn archivarische Leistungen und archivische Dienstleistungen den Zielgruppen kompetente und erwünschte Lösungen präsentieren, dann birgt das natürlich auch die Chance zur Beeinflussung des „Images“ eines Archivs, des Archivträgers und auch des Archivwesens im Allgemeinen (das wir vor Ort repräsentieren). Der Aufbau eines positiven Images ist das Ziel von Öffentlichkeitsarbeit.[11] Ein gutes Image verkauft Dienstleistungen (und wenn wir unsere Tätigkeiten schon als Dienstleistungen interpretieren, dann müssen wir eben auch die Vorstellung von Marktsituationen akzeptieren, wo wir im Wettbewerb mit Mitbewerbern stehen). Ein gutes Image baut aber nicht nur verfestigte Vorurteile ab und macht Archive nicht nur attraktiv für Nutzer („Kunden“ müssen wir sie dann ja konsequenterweise nennen), ein gutes Image motiviert auch die Mitarbeiter und sorgt für die Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften. Dies halte ich für sehr entscheidende Faktoren für die Akzeptanz unserer Tätigkeit und die Existenz unserer Einrichtungen.

Dabei muss uns sehr bewusst sein (und ich habe das schon en passant einfließen lassen): Archivmitarbeiter sind eben nicht nur Repräsentanten des Archivs, sondern durch das mehr oder weniger hohe Benutzeraufkommen auch Repräsentanten ihrer Archivträger. Die Beziehung zu den eigenen Behörden, Verwaltungen und Unternehmensabteilungen erscheint mir aber vielfach als immer noch dringend verbesserungsfähig. Marketingkonzepte der Archivträger müssen das Archiv, das auf den Feldern der Öffentlichkeitsarbeit und Historischen Bildungsarbeit wirkt, zwingend mit einschließen. Das darf von uns gefordert werden und das müssen wir auch einfordern!

Schließlich repräsentiert jedes Archiv auch das Archivwesen als Ganzes. Dies müssen wir uns in unserem Tun ebenfalls stets vor Augen führen! Eine Konsequenz daraus muss eine Verbesserung der zwischenarchivischen Kooperation sein sowie die Stärkung der archivischen Solidarität. Die Kommunikationsfähigkeit zwischen Archiven ist immer noch beschränkt, das gilt aber nicht nur für die „Sender“; auch potenzielle „Empfänger“ stellen sich häufig taub, weil sie meinen, ihnen könne ohnehin nicht geholfen werden. Gerade kleine Archive, Ein-Personen-Archive, die haupt-, neben- oder auch ehrenamtlich geführt werden, haben aber ein vitales Interesse an fachlichem Austausch, an Beratung und an Unterstützung bei jenen Aufgaben, die sie allein häufig nicht stemmen können. Die archivische Solidarität muss in diesem Punkte auch dazu verhelfen, dass solche Archive auch innerhalb ihrer eigenen Verwaltungen eine Rückenstärkung erfahren.

Das hier kurz Angeführte sind nur einige Zielrichtungen und Vorgehensweisen archivischer Öffentlichkeitsarbeit. Inhaltlich haben wir dabei ein überaus großes Pfund, mit dem wir wuchern können: das uns anvertraute authentische Material. Wir besitzen eine Monopolistenstellung, die wir marktwirtschaftlich viel zu wenig ausnutzen. Dabei geht es mir nicht um finanziellen Gewinn (ich halte Archive als Bildungseinrichtungen hingegen notwendigerweise und naturgegeben für investive Betriebseinheiten), sondern es geht mir vor dem Hintergrund des Gesagten darum, die zentrale Funktion der Archive für die Archivträger, für den Sprengel und für die Gesellschaft angemessen herauszustellen. Neben dem Argumentieren mit dem „Original“ müssen wir uns auch des Aspektes der „Transparenz“ noch stärker bewusst werden. Im Kontext von Open Access und der wirklichen Umsetzung von Informationsfreiheitsgesetzen sind die Archive „demokratische Lernorte“ in historischen und gegenwärtigen Bezügen. Wir müssen dabei auf unsere Rolle als Querschnittseinrichtung pochen, gehören konkret besser zum Hauptamt und nicht als Unterabteilung zu Kultur und Sport etc.. Wir verfügen über die entsprechende Kompetenz oder sind zumindest willens uns kontinuierlich fachlich weiterzuentwickeln. Lassen Sie sich als Archiv also weder negativ abstempeln noch – nur als Beispiel genannt – auf den Internetpräsenzen Ihrer Behörden, Kommunen und Unternehmen derart unauffindbar ablegen, als würde man sich Ihrer schämen! Archive sind von zentraler Bedeutung, und Öffentlichkeitsarbeit ist für Archive und ihre Träger von zentraler Bedeutung.[12]

Ich komme damit zu einem anderen Punkt, der mir sehr am Herzen liegt: den Kern- und Randbereichen archivischer Tätigkeit.[13] Mein Plädoyer lautet: Unterlassen wir doch bitte die selbstzerstörerische Trennung von ganz selbstverständlich zusammenhängenden Aufgaben! Dass sich archivische Aufgaben (wie Bewertung, Verzeichnung, Auswertung usw.) unterscheiden lassen und dass sie als Arbeitsschritte aufeinander folgen, darf weder als Legitimation für eine Hierarchisierung der verschiedenen Aufgaben dienen noch zu ihrer Scheidung in Kern und Schale führen. Es ist schlichtweg ein traditionelles Missverständnis vom Archivarsberufs, die Schriftgutfixierung der Benutzerorientierung vorzuziehen (oder vorzuschieben). Volker Schockenhoff hat ja schon vor Jahren auch für Deutschland die unumgängliche Transformation unserer „Papierarchive“ zu „Menschenarchiven“ angemahnt.[14] Wären Archive allein zur Aktenerhaltung und Aufbewahrung da, dann übergingen wir nicht nur fahrlässig das Informationspotenzial und den Bildungsauftrag der Archive, dann führten wir letztlich auch den wissenschaftlichen Anspruch unseres Berufes ad absurdum. Wenn wir aber einerseits das Wort von den „Archivwissenschaften“ im Munde führen (ich bin unsicher, ob es solche gibt), dann müssen wir auf der anderen Seite auch den wissenschaftlicher Archivar des höheren Dienstes zu wissenschaftlicher Erkenntnisleistung, Theoriebildung und Grundlagenforschung herausfordern, weil ansonsten nicht erklärlich wäre, wieso wir unser immer noch recht undurchlässiges berufliches Kastensystem aufrechterhalten. Das archivarische „Handwerk“ erlernen schließlich auch die Diplom-Archivare und sie beweisen als „Universalisten“ und Einzelkämpfer in der Berufspraxis häufig genug, dass sie die breite Aufgabenpalette ihres zeitgemäß verstandenen Berufes annehmen und ausfüllen können. Um es aber auch deutlich zu sagen: So wenig wie ein Historiker trotz Talent und Begeisterung für eine archivische Tätigkeit automatisch zum Archivar mutiert, so wenig sind auch Diplom-Archivare allein durch ihren täglichen Umgang mit historischen Quellen Historiker. Und Historiker und Archivare sind auch nicht automatisch Pädagogen oder PR-Fachleute – und jeweils umgekehrt. Der eine ist aber auch nicht des anderen Erfüllungsgehilfe. Wir sollten insofern, soweit die personellen Voraussetzungen gegeben sind, in den Archiven stärker teamorientiert als laufbahnbezogen denken und arbeiten. Wir müssen die berufliche Qualifikation den Anforderungen und den Ansprüchen, die unsere „Häuser der Geschichte“ stellen, anpassen und uns viel stärker nach den Kompetenzen als nach den Zuständigkeiten richten. Und wir müssen tatsächlich auch über „Tellerränder“ zu schauen lernen, so wie zum Beispiel bei der Überlieferungsbildung, wo ja seit einiger Zeit ein stärkerer Dialog mit der historischen Forschung gefordert wird.[15]

Die Angst, das schützende Kerngehäuse unserer Institutionen verlassen zu müssen, um sich mit vermeintlichen Randbereichen zu beschäftigen, ist möglicherweise auch einfach nur Ausdruck von Hilflosigkeit (böse kann man auch behaupten: und von persönlicher Disposition, denn wir müssen uns doch kritisch fragen lassen, ob wir uns beruflich nicht doch bewusst für den „Elfenbeinkeller“ entschieden haben, von dem wir dieselben stereotypen Vorstellungen von Staubnähe und Lebensferne hatten, die wir heute um unserer Existenz willen bekämpfen müssen). Natürlich ist es schwierig, das, was weder das Berufsbild noch die Berufsausbildung vermitteln, fachlich angemessen zu kompensieren. Es zeugt sogar von einer guten Selbsteinschätzung, wenn man seine Defizite hier benennen kann und mag. Aber wir dürfen uns dem Wandel des Berufsbildes nicht verschließen. Es ist keine Geheimwissenschaft, was man im apostrophierten Randbereich archivischer Aufgaben leisten muss, und es wird dadurch – entgegen allen prominenten Einsprüchen – auch nicht das Zeitbudget für die sog. Kernaufgaben beraubt.[16] Wenn wir die Argumente der knapper werdenden Mittel, der Verwaltungsreform und des Aufgabenabbaus leichtfertig zum Schutz unserer lieben Kernaufgaben selbst aufgreifen und anführen, dann berauben wir uns hingegen unserer eigenen Grundlagen. Denn wer unserer Geldgeber, unserer Sponsoren und unserer Kunden wird sich im Ernstfalle darauf einlassen, mit uns in unserer selbstgeprägten Währung „verzeichnete Laufmeter“ zu verhandeln? – Wir müssen in unseren herkömmlichen Kernaufgaben einem gewissen Primat der Nutzerorientierung huldigen, was wir aber nur können, wenn wir durch unsere Öffentlichkeitsarbeit und unsere Bildungsarbeit in einem kontinuierlichen Kommunikationszusammenhang mit den Adressaten stehen.

Für mich münden die Herausforderungen von Öffentlichkeitsarbeit und Historischer Bildungsarbeit, die ich – wie dargelegt – als elementare archivarische Tätigkeitsfelder verstanden wissen möchte, die ebenso viel Knowhow, Ausdauer und strategische Planung bedürfen wie die anderen Fachaufgaben, notwendigerweise ein in ein Gesamtkonzept von Archivmanagement.[17] Über ein solches strategisches Management kann man sich auch als Non-Profit-Einrichtung durchaus bei den herkömmlichen Managementkonzepten der Betriebswirtschaftslehre und der Unternehmen bedienen. Und Sie werden schnell feststellen, dass derartige Adaptionen mit hohem Wiedererkennungswert mittlerweile in vielen Branchen vorgenommen werden, sei es im Stadtmarketing, im Tourismusmanagement oder in anderen Dienstleistungsbereichen. Diese Instrumente für strategisches Management, wie Stärken-Schwächen-Analyse, Potenzialanalyse, Marketing, Leitbildentwicklung, Qualitätsmanagement und Controlling, basieren in Etlichem auf dem, was ich auch für die Öffentlichkeitsarbeit und Historische Bildungsarbeit als grundlegend angesprochen habe, nämlich die Kundenorientierung, die Festlegung realistischer Ziele, flache innerbetriebliche Hierarchien, Qualität als Maßstab sowie kontinuierliche Binnen- und Außenkommunikation. – Das ist übrigens erlernbar, das ist leistbar und das macht sogar Spaß!

Ich möchte aber abschließend auch noch einmal zu denjenigen Stimmen Stellung beziehen, die meinen könnten und meinen werden, mit der ja nicht allein von mir vertretenen Auffassung von Öffentlichkeitsarbeit, Historischer Bildungsarbeit und Archivmarketing würden wir nicht nur unser „Proprium“ verlassen, sondern uns auch unnötigerweise in eine Konkurrenzsituation mit anderen Kultureinrichtungen und sogar Eventveranstaltern begeben, mit der wir in professioneller Hinsicht überfordert sind. Sofern wir unsere Ziele vernünftig planen, sofern wir die Wünsche unserer Zielgruppen in Erfahrung bringen und sofern wir unsere Schwächen und Stärken genau kennen, haben wir als gesellschaftlicher „Lernort“ gar keine Konkurrenz zu fürchten, denn unsere Produkte sind einzigartig und die Qualität unserer Arbeit ist über jeden fachlichen Zweifel erhaben.

Ich sehe natürlich auch, dass wir möglicherweise gar nicht mehr in einer Dienstleistungsgesellschaft leben (just in dem Moment, wo wir als Archive darin angekommen sind), denn die Dienstleistungsangebote sind heutzutage derart lückenlos ausgereift, dass wir uns wie in einem ,betreuten Leben mit Vollpflegestufe‘ fühlen dürfen. So leben wir möglicherweise im Zeitalter der „Erlebnisgesellschaft“, in der Glückssuche und Genuss als oberste Lebensziele gelten. Aber dass man den Besuch im Archiv als Genuss und zudem nicht nur als Suche, sondern sogar als das Finden von Glück empfinden darf, scheint doch wohl fraglos der Fall zu sein! Und wo das noch nicht der Fall ist, da können vielleicht die gegebenen Anregungen ein wenig weiterhelfen …

(Jens Murken)

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Anmerkungen:


[1] Der Vortrag wurde auf der Arbeitskreissitzung von einer „szenischen Annäherung“ (Dr. Erika Münster-Schröer /Dr. Clemens Rehm: „Bei uns im Archiv …“) und einem Vortrag von Roswitha Link („Adressatenorientiert – Themenspezifisch. Historische Bildungsarbeit in der Praxis“) eingerahmt.

[2] Vgl. Günther Rohdenburg: „… sowohl historisch als auch pädagogisch, didaktisch und archivarisch qualifiziert …“. Zur Geschichte der „Archivpädagogen“ als Mitarbeiter der historischen Bildungsarbeit an Archiven, in: Der Archivar 3/2000 (www.archive.nrw.de/archivar/2000-03/Aa03.htm).

[3] Vgl. Katharina Hoffmann: Public Relations and Historical Education in German Archives. Vortrag auf dem Seminar „Archival public relations and education“ des International Council on Archives, Warschau und Krakau, 7.-10.9.2003; Katharina Hoffmann: Möglichkeiten und Grenzen der Öffentlichkeits- und historischen Bildungsarbeit in kleineren Archiven. Ergänztes und überarbeitetes Manuskript des Vortrags auf der ANKA-Tagung der Regionalgruppe Oldenburg am 13.11.2002 in Westerstede (www.oldenburg.de/stadtol/fileadmin/oldenburg/Benutzer/PDF/30/304/stadtarchiv/hoffmann.pdf).

[4] Landesarchiv Baden-Württemberg, Referat 23: Archivische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit (Sachgebiete: Öffentlichkeitsarbeit und Marketing; Archiv und Forschung; Archiv und Schule; Publikationen).

[5] Clemens Rehm: Spielwiese oder Pflichtaufgabe? Archivische Öffentlichkeitsarbeit als Fachaufgabe, in: Der Archivar 51/1998, 206-218.

[6] Beispiele jetzt in: Clemens Rehm (Hg.): Historische Bildungsarbeit. Kompass für Archive? Vorträge des 64. Südwestdeutschen Archivtags am 19. Juni 2003 in Weingarten, Stuttgart 2006. Vgl. auch Birgit Schneider-Bönninger unter Mitarbeit von Anita Placenti: „Ran an die Quellen!“ Theorie und Praxis der Archivdidaktik – Das Wolfsburger Modell, Wolfsburg 2005.

[7] Hans Booms: Öffentlichkeitsarbeit der Archive – Voraussetzungen und Möglichkeiten, in: Der Archivar 23/1970, 15-32.

[8] Vgl. Franz-Josef Jakobi: Zur didaktischen Dimension der Archivarbeit, in: Bernd Schönemann/Uwe Uffelmann /Hartmut Voigt (Hg.): Geschichtsbewußtsein und Methoden historischen Lernens, Weinheim 1998, 227-237.

[9] Vgl. dazu das Kapitel „Der kulturelle Auftrag der Archive – Öffentlichkeitsarbeit, Historische Bildungsarbeit, Archivdidaktik und Archivpädagogik“, in: Thomas Lange/Thomas Lux: Historisches Lernen im Archiv, Schwalbach/Ts. 2004, 50-56.

[10] Bettina Wischhöfer: Öffentlichkeitsarbeit und Archiv – Systemtheoretische Überlegungen, in: Aus evangelischen Archiven 36/1997, 31-37; Gabriele Stüber: Zielorientiert und adressatenbezogen. Felder archivischer Öffentlichkeitsarbeit, in: Aus evangelischen Archiven 38/1998, 53-74.

[11] Vgl. das Kapitel „Imagefragen im Archivwesen“, in: Jens Murken: Vom Nutzen und Nachteil des Tages der Archive für die Archive. Eine Evaluation, Diplomarbeit FH Potsdam 2005, 9-12 (www.augias.net/doc/fhp2005_murken.pdf).

[12] Vgl. „Historische Bildungsarbeit als integraler Bestandteil der Aufgaben des Kommunalarchivs“. Positionspapier der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (BKK), 18.4.2005 (www.lwl.org/waa-download/aktuelles/Positionspapier_Historische_Bildungsarbeit.pdf).

[13] Vgl. die Kapitel „Kern und Schale archivischer Tätigkeit“ sowie „Ganzheitlichkeit der Archivarbeit“ in: J. Murken: Vom Nutzen und Nachteil des Tages der Archive für die Archive, aaO., 12-19.

[14] Volker Schockenhoff: Historische Bildungsarbeit – Aperçu oder ,Archivische Kernaufgabe‘. Die gegenwärtige Diskussion um die zukünftige Rolle öffentlicher Archive, in: Günther Rohdenburg (Hg.): Öffentlichkeit herstellen – Forschen erleichtern. Aufsätze und Literaturübersicht zur Archivpädagogik und historischen Bildungsarbeit, Hamburg 1998, 15-26, hier: 17.

[15] So auf dem 46. Deutschen Historikertag in Konstanz 2006 in der Sektion „Geschichtsbilder der Archive / Geschichtsbilder der Wissenschaft: Dokumente und Deutungen zur Anti-Atomkraft-Bewegung der 1970er Jahre“ (www.uni-konstanz.de/historikertag/programm.php?menu=programm&sektion=ng&veranstaltung=ng10). – Vgl. das Perspektivpapier „Die deutschen Archive in der Informationsgesellschaft“ der Arbeitsgruppe „Informationsmanagement der Archive“, veröffentlicht in: Der Archivar 57/2004, 28-36; vgl. auch den Bericht von Ragna Boden und Christoph Schmidt zum Workshop am 10.12.2004 in der Oberfinanzdirektion Münster: „Die Überlieferung von Unterlagen der Bundes- und Landesfinanzverwaltung“ – Archivierung, Quellenwert, Benutzung (www.archive.nrw.de/dok/publikationen/finanzworkshop.pdf).

[16] Vgl. z.B. Hans-Wilhelm Eckardt: Kern und Schale. Überlegungen zu den Aufgaben eines zeitgemäßen Archivs, in: Hans-Wilhelm Eckardt/Klaus Richter (Hg.): Bewahren und Berichten. Festschrift für Hans-Dieter Loose zum 60. Geburtstag, Hamburg 1997, 27-52.

[17] Vgl. Hartmut Weber/Renate Köhne-Lindenlaub: Archivmanagement, in: Evelyn Kroker/Renate Köhne-Lindenlaub/Wilfried Reininghaus/Ulrich S. Soénius (Hg.): Handbuch für Wirtschaftsarchive. Theorie und Praxis, München 22005, 259-274; Brigitte Kramer: Management in Kommunalarchiven – Strategien für die Anpassung an veränderte Arbeitsbedingungen im Rahmen der neuen Steuerungsformen, in: Archivpflege in Westfalen-Lippe 64/2006, 8-16, insb. 11ff..