Der Kreis Bergheim um 1827

Nach rund 20-jähriger französischer Herrschaft wurde das Rheinland – und damit auch das Gebiet zwischen Rhein und Erft – im Jahre 1815 preußisch. Im Auftrage der Berliner Regierung entstanden in den folgenden Jahren umfangreiche und detaillierte Beschreibungen zahlreicher Orte der neuen Provinz, so genannte \“medizinische Topographien\“.

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Diese Aufzeichnungen stellen eine einzigartige Quelle zur rheinischen Landesgeschichte der Neuzeit dar. Sie lassen vielfältige Aussagen zur Geographie, Landeskunde, Meteorologie, Geologie, Hydrologie, Biologie, Ökologie, Geschichte, Demographie, Wirtschaft, Medizin, Anthropologie und Volkskunde zu und spiegeln die Beschaffenheit des rheinischen Lebensraumes vor dem Zeitalter der Industrialisierung wider. 

Nun liegt mit dem Buch \“Der Kreis Bergheim um 1827. Preußische Bestandsaufnahme des Landes und seiner Bevölkerung\“ der Band über den Kreis Bergheim aus der Feder des preußischen Amtsarztes Dr. Johann Georg Müller (1780-1842) vor. Mit großem Sachverstand zeichnet der Physikus Leben und Alltag seiner Mitbürger anschaulich und lebendig nach. Seine Dokumentation fängt das Zeitkolorit des vormaligen Bergheimer Landes in der Ära der Restauration in außergewöhnlicher Weise ein.

Die Historikerin Sabine Graumann, Dozentin an den Universitäten in Köln und Bonn, hat das handschriftliche, in altdeutscher Sprache verfasste Manuskript des damaligen Kreisarztes Müller bearbeitet und mit einer kenntnisreichen Einführung versehen. Gabriele Scholz, Archivarin des Rhein-Erft-Kreises, hatte sie für die mühevolle Arbeit gewinnen können. Der Band über den Kreis Bergheim ist der erste Band über die Zeit der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Sabine Graumann wird auch die \“Topographien\“ für Lechenich und den Landkreis Köln bearbeiten und in Buchform veröffentlichen.

Aus dem Inhalt:

Vorwort
A. Der Autor Georg Müller
B. Die Medizinische Ortsbeschreibung
C. Die Medizinische Topographie des Kreises Bergheim
[I.] Beschaffenheit des Landes
1. Lage
2. Klima
3. Boden
4. Naturerzeugnisse
I. Thierreich
II. Pflanzenreich
III. Mineralreich
II. Physischer und moralischer Zustand der Einwohner
1. Abstammung
2. Volksmenge
3. Wohnungen
4. Feuerung
5. Erleuchtung
6. Lagerstellen
7. Kleidung
[8.] Nahrungsweise
[9.] Tabak
10. Beschäftigung
11. Wohlstand
12. Vergnügungen
13. Fortpflanzung
14. Verhalten der Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen
15. Physische Erziehung der Kinder
III. Krankheitszustand der Einwohner
IV. Tabellen
D. Glossar häufiger medizinischer Begriffe, Maß- und Gewichtseinheiten
E. Abbildungen
F. Quellen- und Literaturverzeichnis
G. Abkürzungen und Siglen
H. Namens- und Ortsregister

Info:
Der Kreis Bergheim um 1827. Preußische Bestandsaufnahme des Landes und seiner Bevölkerung
Von Johann Georg Müller. Eingeleitet und bearbeitet von Sabine Graumann (Studien zur Geschichte an Rhein und Erft, Band 1: Medizinische Topographien zwischen Rhein und Erft, Teil 1) 2006. X, 276 S. 3 s/w- und 20 farb. Abb. auf 24 Taf. 1 farb. Faltkarte in Rückentasche. Gebunden. € 24,90/SFr 43,70, ISBN 3-412-29305-9

66. Südwestdeutscher Archivtag

Der 66. Südwestdeutsche Archivtag findet vom 23. bis 24. Juni 2006 in Karlsruhe-Durlach statt. Das Oberthema der Veranstaltung lautet \“Digitale Bilder und Filme im Archiv – Marketing und Vermarktung\“.

Programm:

Freitag, 23 Juni 2006:

15.00 Uhr: Stadtführung (Treffpunkt: Schlossplatz, vor dem Pfinzgaumuseum)

17.00 Uhr: Triariersitzung

19.00 Uhr: Vortrag zur Stadtgeschichte

Durlach und Karlsruhe – zwei Residenzen im 18. Jahrhundert (Dr. ANKE MÜHRENBERG), Festsaal Karlsburg

20.00 Uhr: Empfang durch die gastgebende Stadt, Foyer Festsaal

Samstag, 24. Juni 2006:

9.00 Uhr: Eröffnung des 66. Südwestdeutschen Archivtages durch den Tagungspräsidenten Dr. Michael Wettengel, Stadtarchiv Ulm

Grußworte

Digitale Bilder und Filme im Archiv – Marketing und Vermarktung

9.30 Uhr: Filme digital und die neuen Möglichkeiten bei einem imageträchtigen Sammlungsbestand (Dr. ULRICH NIEß, Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte)

10.10 Uhr: Karlsruhe im Film – Digitalisierung und Vermarktung von Filmbeständen (Dr. ERNST OTTO BRÄUNCHE, Stadtarchiv Karlsruhe – Institut für Stadtgeschichte)

10.45 Uhr: \“Neu im Netz: Inventar der Fotobestände im Landesarchiv Baden-Württemberg\“ (Prof. Dr. KONRAD KRIMM, Landesarchiv Baden-Württemberg – Generallandesarchiv Karlsruhe)

11.00 Uhr: Kaffeepause

11.30 Uhr: Fotorecht im Archiv: Rechtsfragen bei Erwerb, Publikation und Weitergabe von Fotografien (HANNS PETER FRENTZ, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin)

12.30 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr: Bilderverkauf in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder der steinige Weg vom Cost- zum Profit-Center (PETER CLERICI, Bilddokumentation Ringier-Gruppe, Zürich)

14.45 Uhr: Digitale Distribution von Medien durch das Landesmedienzentrum (SUSANNE PACHER, Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Karlsruhe)

15.30 Uhr: Kaffeepause

16.00 Uhr: Macht der Bilder – Ohnmacht der Archive? Erschließung und Vermarktung von Bildbeständen im Staatsarchiv Freiburg (Dr. CHRISTOF STRAUß, Landesarchiv Baden-Württemberg – Staatsarchiv Freiburg)

Organisatorische Hinweise:

Tagungsstätte: Karlsburg, Karlsruhe-Durlach, Festsaal

Tagungsbüro: Samstag, 24. Juni 2005: 8.30-14.00 Uhr

Tagungsbeitrag:
20,- € (bei Überweisung vorab)
25,- € (Tageskasse)
10,- € (Pensionäre, Auszubildende)

Zahlungen: Es wird gebeten, die Tagungsbeiträge möglichst bis 15. Juni 2006 auf das Konto Nr. 387017759 bei der Postbank Karlsruhe (BLZ 66010075) zu überweisen, lautend auf: Dr. Kurt Hochstuhl/Südwestdeutscher Archivtag.

Anmeldung (bitte bis spätestens 10. Juni 2006):
Stadtarchiv Karlsruhe
archiv@karlsruhe.de

Auskunft:
Landesarchiv Baden-Württemberg
Staatsarchiv Freiburg
Colombistr. 4
79098 Freiburg
Tel.: 0761/3806011
Fax: 0761/3806013
kurt.hochstuhl@la-bw.de

(Download des Programms als pdf-Datei)

Kaiserfotos aus dem Sperrmüll

Einen Fund mit seltenen Fotos von Kaiser Wilhelm II. hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gestern erhalten. Ein Berliner Privatmann hatte den \“Schatz\“ bereits Anfang der 1970er Jahre auf dem Sperrmüll am Schlachtensee in einem Pappmaché-Koffer aus Pepita-Muster gefunden. Erst jetzt – beim Besuch der Ausstellung "Die Kaiser und die Macht der Medien" im Schloss Charlottenburg – fielen dem 62-jährigen die Fundstücke wieder ein. Sie lagerten wohltemperiert im Keller in Hermsdorf.

Der Original-Koffer hat die Jahrzehnte nicht überlebt, wohl aber der Inhalt. Rund 100 Bilder und 30 Dokumente wie Konfirmations-, Geburts- und Sterbeurkunden umfasst die Schenkung. Unter den Fundstücken sind Porträtfotos, Hochzeitsfotos der Kaiserenkel und Aufnahmen der Beerdigung Wilhelms im Juni 1941. Für die Stiftung haben sie einen besonderen Wert, da davon bislang keine Fotos bekannt waren. 

Die Unterlagen und Bilder gehörten wohl einer Vertrauten der Hohenzollernfamilie, Anni Brandt, die für die Finanzen von Wilhelms zweiter Frau Hermine zuständig war. Jörg Kirschstein, Archivar in der Stiftung, wird die Kaiserfotos und die Dokumente zum Kaiserhaus bearbeiten und in die Sammlung aufnehmen. „Für die Geschichtsschreibung haben die Aufnahmen einen gewissen Wert“, sagt Kirschstein. Einen monetären Wert könne man aber noch nicht beziffern. Es sei eine gute Ergänzung zur Ausstellung, in der die Regierungszeit von 1888 bis 1918 behandelt wird.

Kontakt:
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 03 31 / 96 94 – 0
Fax: 03 31 / 96 94 – 107
www.spsg.de

Quelle: Matthias Jekosch, Tagesspiegel, 3.3.2006; Berliner Morgenpost, 3.3.2006

Neue Professorin für Archivwissenschaft an der FHP

Am 24. Februar 2006 erhielt Dr. Susanne Freund M.A. vom brandenburgischen Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Johann Komusiewicz ihre Berufungsurkunde zur Professorin am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam (FHP) überreicht.

Die 1961 geborene Susanne Freund, deren Münsteraner Dissertation "Jüdische Bildungsgeschichte zwischen Emanzipation und Ausgrenzung. Das Beispiel der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster (1825-1942)" 1997 erschienen ist, übernimmt die auf fünf Jahre befristete Professur für Archivwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind \“records management\“, Archivpädagogik, Geschichtsvermittlung in Archiven und Historische Bildungsarbeit. Dr. Freund war lange Zeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster und hat bereits mehrere Lehraufträge an der FHP im Rahmen der postgradualen Fernweiterbildung durchgeführt.

Kontakt:
Fachhochschule Potsdam
Fachbereich Informationswissenschaften
Friedrich-Ebert-Str. 4
14467 Potsdam
Tel. +49 (0)331 5801501
Fax +49 (0)331 5801599
abd@fh-potsdam.de

Quelle: MWFK Brandenburg, Pressemitteilung Nr. 16/06, 24.2.2006

Archiv des Deutschen Historischen Instituts in Rom online

Das 1888 gegründete Deutsche Historische Institut (DHI) in Rom, das älteste der historischen Auslandsinstitute der Bundesrepublik, dient der Erforschung der italienischen und deutschen Geschichte, insbesondere der deutsch-italienischen Beziehungen, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 

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Das dabei entstandene Schriftgut wird in einem eigenen Institutsarchiv aufbewahrt. In ihm sind mit einem derzeitigen Umfang von rund 180 lfm sowohl die interne Verwaltungstätigkeit als auch die wissenschaftliche Forschungsarbeit dieses renommierten Auslandsinstituts und seiner Vorgängereinrichtungen dokumentiert. Die Überlieferung wird durch zurzeit 26 Nachlässe und Nachlasssplitter ergänzt. Sammlungsbestände, darunter wertvolle Photographiensammlungen, runden die Bestände ab.

Die Benutzung der Bestände zu wissenschaftlichen Zwecken ist nach Maßgabe der Archivbenutzungsordnung des DHI Rom und in Anlehnung an die archivrechtlichen Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes nach vorheriger Absprache möglich.

Im Rahmen eines Projektes wurde das Archiv im Jahr 2005 von Karsten Jedlitschka grundlegend neu strukturiert, bereits vorliegende Findbücher überarbeitet und ausgewählte Bestände erstmals verzeichnet. Zudem wurde eine Internetpräsenz konzipiert, seit Dezember 2005 sind die Findbücher und eine Beständeübersicht unter http://www.dhi-roma.it/archiv.html online recherchierbar. In einem Anschlussprojekt werden derzeit weitere Bestände verzeichnet.

Kontakt:
Deutsches Historisches Institut in Rom
Via Aurelia Antica, 391
00165 Roma
archiv@dhi-roma.it
www.dhi-roma.it/archiv.html 

Biberacher KSK-Archiv erschlossen

Das Historische Archiv der Kreissparkasse Biberach hat inzwischen eine Länge von rund 55 Metern erreicht und beherbergt nicht nur Ausleihprotokolle, Bilanzen und Verwaltungsratsprotokolle, sondern viele zeitgeschichtliche Dokumente von der Sparkassen-Gründung 1853 bis zur Gegenwart. Inzwischen wurde das Archiv erschlossen und mit einem Bestandsverzeichnis versehen. 

  • Bestandsübersicht Historisches Archiv der KSK Biberach:
    A) Allgemeine Unternehmensentwicklung, Unternehmensleitung 
    B) Rechts- und Grundstücksangelegenheiten 
    C) Finanzen, Steuern, Rechnungswesen 
    D) Geschäftsbetrieb 
    E) Personal und Soziales 
    F) Organisation 
    G) Öffentlichkeitsarbeit, Werbung (Kommunikation) 
    H) Allgemeine Verwaltung und Hausbibliothek 
    I) Anschauungsmaterialien 
    K) Tochterunternehmen, Stiftungen, Beteiligungen 

Dieses Findbuch hat einen beachtlichen Umfang von derzeit 200 Seiten mit rund 1.000 Datensätzen. Es ist in Kategorien eingeteilt und enthält, unter Beachtung von Bankgeheimnis und Datenschutz, eine Beschreibung aller aufbewahrten Dokumente und Anschauungsmaterialien.

Auf der Homepage der Kreissparkasse Biberach (www.ksk-bc.de) ist das Findbuch in der Rubrik \“Ihre SBC" für alle interessierten Nutzer frei zugänglich. Somit lässt sich eine erste Recherche im historischen Archiv der KSK bereits online vornehmen. Wenn Interesse an einem Besuch des Archivs besteht, so ist dies ebenfalls kein Problem (Anfragen siehe unten Kontakt).

In Kürze wird im Internet eine Benutzerordnung für das Archiv eingestellt werden, damit der künftige Nutzer sieht, unter welchen Bedingungen er das Archiv nutzen kann. Das Historische Archiv der KSK Biberach soll ein lebendiges und gut genutztes Medium für die Geschichts- und Heimatforschung sein; die Online-Recherche im Findbuch ist dafür ein wichtiger Schritt.

(Wolfgang Schmitt, Biberach)

Kontakt:
Kreissparkasse Biberach
Wolfgang Schmitt, Vorstandssekretariat
Zeppelinring 27-29
88400 Biberach
Telefon: 07351 570-2511
Telefax: 07351 570-2591
wolfgang.schmitt@ksk-bc.de
www.ksk-bc.de

Oberschwäbischer Adel im Wandel

Eine große Ausstellung der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur und des Landes Baden-Württemberg widmet sich am Beispiel Oberschwaben den Auswirkungen der Mediatisierung vor 200 Jahren. Erstmals werden in dieser Schau die Folgen der napoleonischen Neuordnung im Südwesten für die verschiedenen Adelshäuser systematisch aufgearbeitet. Namhafte Familien stellen dafür Exponate zur Verfügung, die vielfach noch niemals öffentlich gezeigt wurden. Die Ausstellung findet vom 13. Mai bis 29. Oktober 2006 im Prinzenbau (Staatsarchiv Sigmaringen) und im Landeshaus Sigmaringen statt, mit Sonderführungen wird auch das Schloss Sigmaringen mit seinen reichhaltigen Sammlungen zur Geschichte des Fürstenhauses Hohenzollern einbezogen. 

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Die Region zwischen Bodensee und Schwäbischer Alb präsentiert sich mit ihrer großen Dichte an Schlössern als klassische Adelslandschaft. Bis heute interessiert sich die Öffentlichkeit für Mitglieder der Häuser Baden, Fürstenberg, Hohenzollern, Waldburg, Württemberg oder Stauffenberg. Nicht zuletzt, weil sie über viele Jahrhunderte die südwestdeutsche Geschichte prägten, aber auch, weil sich mit der Zugehörigkeit zu diesen Familien besondere Erwartungen verknüpfen.

Vor 200 Jahren verloren bis auf Württemberg, Baden und Hohenzollern alle hier residierenden Adelshäuser ihre Souveränität und wurden „vom Landesherrn zum Standesherrn“ zurückgestuft. Seither waren sie nur noch eine Art privilegierter Staatsbürger. Mit dem Ende der Monarchie 1918 traten auch die Regenten in Baden und Württemberg in die Reihe der Staatsbürger zurück. 

Die Ausstellung geht von der Situation des Adels im 18. Jahrhundert aus und zeigt, wie die einzelnen Familien auf die Herausforderung des Herrschaftsverlusts 1806, der Revolution 1848/49 und schließlich auf das Ende der Monarchien 1918 reagierten. Sie dokumentiert Selbstverständnis und Selbstbehauptung des oberschwäbischen Adels in einer fortschreitend bürgerlichen Welt und sucht Antworten auf die Frage, was das Leben adliger Familien bis heute prägt.

Ein großer Teil der Ausstellungsstücke stammt aus den Schlössern und Sammlungen oberschwäbischer Adelsfamilien. Zu den Leihgebern gehören die Häuser Baden, Brandenstein-Zeppelin, Fürstenberg, Freyberg, Hohenzollern, Hornstein, Königsegg, Quadt-Isny, Stauffenberg, Ulm-Erbach, Waldburg-Wolfegg, Waldburg-Zeil und Württemberg. Weitere Exponate stammen aus staatlichen und kommunalen Museen und Archiven. Das Original der Rheinbundakte oder der Thron der badischen Großherzöge zählen zu den besonderen Ausstellungsstücken. Das umfangreiche Begleitprogramm mit Führungen, Exkursionen, Vorträgen, Konzerten, Kunstausstellungen, Theater- und Kleinaufführungen stellt die Geschichte der oberschwäbischen Adelshäuser sowie zahlreicher Schlösser, Adelspalais und Fürstliche Parkanlagen vor Ort der Öffentlichkeit vor. 

Link: www.adelimwandel.de 

Ausstellungsdaten:
Adel im Wandel. 200 Jahre Mediatisierung in Oberschwaben.
Veranstalter: Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur und Land Baden-Württemberg

13. Mai bis 29. Oktober, Sigmaringen, Prinzenbau (Staatsarchiv, Karlstraße 3) und Landeshaus (Antonstraße 11)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Donnerstag bis 20:00 Uhr

Eintritt: Einzelkarte 5,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, Familienkarte 14,00 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei, Gruppen ab 10 Personen 3,00 Euro pro Person.
Katalog: 2 Bände 25,00 Euro (Ausstellungspreis)

Regelmäßige Führungen: Donnerstag 18:00 Uhr, Samstag und Sonntag 11:00 Uhr und 15:00 Uhr. 
Sonderführungen (maximal 25 Personen): 30,00 Euro; Kombi-Führung Ausstellung und Fürstliches Schloss 60,00 Euro 
Buchungen per E-Mail über fuehrungen@adelimwandel.de oder unter Telefon 07571 / 101-564, Fax 07571 / 101-552

Irritationen um das Fontane-Archiv

Das 1934 gegründete Theodor-Fontane-Archiv ist eine wissenschaftliche Institution des Landes Brandenburg. Im Zentrum seiner Arbeit als Literaturarchiv stehen Person und Werk des Schriftstellers Theodor Fontane (1819-1898). Die Aufgabe des Archivs besteht darin, Handschriften, Literatur und andere Medien zu Fontane und seiner Zeit zu sammeln, zu erschließen und durch seine Präsenzbibliothek, durch Publikationen und Veranstaltungen ebenso der Forschung wie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus betreibt das Archiv Grundlagenforschung, fördert und initiiert literaturwissenschaftliche Forschungsprojekte und unterstützt Editionen zum Werk Fontanes.

Das Theodor-Fontane-Archiv umfasst 18.000 Blatt Originalhandschriften, darunter Werkmanuskripte, Briefe, Notiz- und Tagebücher (unter anderem Leihgaben der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz) sowie 12.000 Blatt Abschriften und Kopien von Handschriften, deren Originale zum Teil verschollen sind. Ende kommenden Jahres soll das Fontane-Archiv, das derzeit noch beengt am Potsdamer Bassinplatz untergebracht ist, in die Villa Quandt am Fuße des Pfingstberges umziehen, mit deren Sanierung just begonnen wurde. Die Villa, die ein bedeutendes Baudenkmal aus dem frühen 19. Jahrhundert ist, soll außerdem dem Brandenburgischen Literaturbüro und der Schlösserstiftung zur Verfügung stehen.

Das brandenburgische Kulturministerium trat unterdessen Befürchtungen entgegen, das Theodor-Fontane-Archiv könne aufgelöst werden. Die internationale Fontanegesellschaft hatte sich besorgt gezeigt, dass das Archiv aus Kostengründen mit dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv fusionieren solle. Diese Vorwürfe seien laut Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) "ohne Substanz" (FAZ). Allerdings werde über ein Outsourcing verschiedener Aufgaben nachgedacht, um die wenigen Mitarbeiter des Fontane-Archivs zum Beispiel von der Buchhaltung zu entlasten, die die Universität oder das Landeshauptarchiv übernehmen könnte. Noch sei jedoch nichts entschieden, so die Ministerin, die am 7. März die Archivleiterin Hanna Delf von Wolzogen zu Gesprächen treffen wird. 

Kontakt:
Theodor-Fontane-Archiv 
Am Bassin 4
14467 Potsdam
Tel. 0331-201396
Fax: 0331-2013970
wolzo@rz.uni-potsdam.de
www.fontanearchiv.de

Quelle: Berliner Morgenpost, 18.2.2006

Camburg erhält das zentrale Kreisarchiv

1994 wurde aus den ehemaligen Landkreisen Eisenberg, Jena-Land und Stadtroda der Saale-Holzland-Kreis gebildet. Das Kreisarchiv für den Saale-Holzland-Kreis erhielt seinen Sitz im Landratsamt der Kreisstadt Eisenberg. Außenstellen des Kreisarchivs wurden auch in Jena und Stadtroda beibehalten. Ende 2004 hatte der Kreistag eine Archivsatzung für das Kreisarchiv des Saale-Holzland-Kreises beschlossen.

Im Zuge von Plänen zur Zentralisierung des Kreisarchivs in dem ostthüringischen Landkreis schien der künftige Standort des Kreisarchivs angesichts der bevorstehenden Wahl eines neuen Landrats zum Wahlkampfthema und zum Zankapfel der Parteien zu werden. Camburg oder Eisenberg lautete die Alternative. Nun aber hat der Kreistag des Saale-Holzland-Kreises in seiner jüngsten Sitzung bei 24 Ja- und 15 Nein-Stimmen sowie einer Enthaltung entsprechend einer Vorlage des Landrates beschlossen, dass die kreiseigene, ehemalige Grundschule Camburg im Norden des Landkreises bis 2008 zum zentralen Kreisarchiv um- und ausgebaut wird.

Link: http://www.saale-holzland-kreis.de/

Kontakt:
Kreisarchiv für den Saale-Holzlandkreis
Landratsamt
Schloss 1-6
07607 Eisenberg

Außenstelle Jena des Kreisarchives für den Saale-Holzlandkreis
Kreisarchiv Jena
Ammerbach 108
07745 Jena

Außenstelle Stadtroda des Kreisarchivs für den Saale-Holzlandkreis
Kreisarchiv Stadtroda
Schlossstr. 2
07646 Stadtroda

Google Video präsentiert NARA-Filme

Das 1934 als eine unabhängige Bundesbehörde gegründete US-amerikanische Nationalarchiv (NARA) hat zu Beginn seiner Zusammenarbeit mit dem Internet-Riesen Google über 100 historische Filmdokumente online gestellt: Das Pilotprojekt Google Video macht die historische Filme erstmals frei verfügbar, teilte Chef-Archivar Allen Weinstein mit.

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Als besonderes Einzelstück ist darunter auch der 1894 gedrehte Film Carmencita – Spanish Dance von Thomas Armat, der älteste Film, den das NARA aufbewahrt. Die anderen Filme stammen aus drei Bereichen: eine Auswahl aus US-Wochenschauen während des 2. Weltkriegs, eine Sammlung von Dokumentarfilmen der NASA zur Geschichte des Raumfahrtprogramms und Kinodokumentarfilme vor allem aus den 1930er Jahren über die Entwicklung der US-Naturschutzparks. 

Die Digitalisierung der Videoarchive wird schon seit Jahren diskutiert, durch den nicht-exklusiven Deal mit dem Online-Giganten Google können enorme Datenmengen veröffentlicht werden. \“Dies ist ein wichtiger Schritt für das Nationalarchiv, um sein Ziel, ein Archiv ohne Wände zu werden, zu erreichen\“, sagte Professor Weinstein in einer Presseerklärung. \“Unsere neue Strategie betont die Wichtigkeit des Zugriffs auf Aufnahmen jederzeit, überall\“. 

Der Manager von Google Video, Peter Chane, erklärt, dass das gesamte Material lizenzfrei sei. Daher könne es auch anderswo genutzt oder gezeigt werden, ohne dass Lizenzgebühren anfallen. Das Nationalarchiv und Google wollen nun untersuchen, ob die Zusammenarbeit auch auf andere Bereiche, etwa Textdokumente, ausgeweitet wird.

Links:

Quelle: Heise Online, 25.2.2006; RP Online, 25.2.2006; NARA Pressemitteilung, 24.2.2006; Pressetext Austria, 25.2.2006