Birthlers Ringen um die BStU-Zukunft

Die Birthler-Behörde stand auch in der letzten Zeit immer wieder im Zentrum politischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. So wurde sie ohne Absprache vom Bundesinnenministerium zur Kulturstaatsministerin abgeschoben. Die Bundeszentrale für politische Bildung kritisierte die vermeintlich überproportionale Ausdehnung des gesetzlichen Auftrags der Stasi-Unterlagenbehörde. Und immer wieder wird diskutiert, ob die Behörde zu verkleinern und in das Bundesarchiv einzugliedern sei, zumal ihr vorgeworfen wird, nicht anständig archivieren zu können und ihren eigenen Wissenschaftlern bevorzugt Zugang zu den Unterlagen zu gewähren. 

Jetzt stellte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, in Berlin ihren siebten Tätigkeitsbericht vor (für den Zeitraum von Juli 2003 bis Juni 2005). Sie versuchte dabei ihren Kritikern zu beweisen, dass ihre Behörde auch weiterhin unentbehrlich ist. Immer noch gingen z.B. jährlich 90.000 Anträge auf Aktenüberprüfung bei der BStU ein.

Eine Umfrage unter den Kunden der Behörde zeige, dass sich 94 Prozent der Nutzer sich gut beraten fühlten, 88 Prozent hielten ihre Behörde auch weiterhin für wichtig, sagte Birthler. Birthler will u.a. eine Änderung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes anregen. Nach dem Tod betroffener Personen sollen deren Akten nach einigen Jahren leichter zugänglich gemacht werden. Im Augenblick werde ein Pilotprojekt für die elektronische Erschließung von zerrissenen – zumeist besonders brisanten – Akten geprüft. Die Kosten für dieses Projekt werden auf sechs Millionen Euro veranschlagt; das Vorhaben, die Schnipsel innerhalb von fünf Jahren zu erschließen, werde 50 Millionen Euro kosten.

An aktuellen Personalveränderungen konnte die BStU den Amtsantritt des neuen Abteilungsleiters für Bildung und Forschung, PD Dr. Thomas Großbölting, vermelden (Pressemitteilung). Der 1969 geborene Historiker Großbölting ist ausgewiesener Kenner der DDR-Geschichte und war zuletzt Lehrstuhlvertreter für Neueste Geschichte/Zeitgeschichte am Institut für Geschichte der Universität Magdeburg. Er ist Nachfolger von Dr. Siegfried Suckut, der aus gesundheitlichen Gründen eine andere Funktion im Bereich Forschung der BStU übernommen hat.

Kontakt:
Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik
Otto-Braun-Straße 70/72
10178 Berlin
Telefon: (0 30) 23 24 71 71 oder (0 18 88) 6 65-71 71
Telefax: (0 30) 23 24 71 79 oder (0 18 88) 6 65-71 79
presse@bstu.bund.de
www.bstu.de 

Quelle: Daniel Schulz, taz Nr. 7761, 6.9.2005, S. 6; FAZ, 6.9.2005

Wilfried Schöntag im Ruhestand

Professor Dr. Wilfried Schöntag, Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, wurde von Ministerpräsident Oettinger auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen mit Wirkung vom 31. August 2005 in den Ruhestand versetzt. Bis zur Neubestellung einer Präsidentin / eines Präsidenten werden die Amtsgeschäfte durch die ständige Stellvertreterin, Frau Ltd. Archivdirektorin Dr. Nicole Bickhoff, wahrgenommen.

Der Präsident leitet das Landesarchiv Baden-Württemberg und vertritt es nach außen. Er ist Dienstvorgesetzter aller Beschäftigten und trägt die Verantwortung dafür, dass die Aufgaben des Landesarchivs ordnungsgemäß erledigt werden. Der Präsident trifft die Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung sowie jene Entscheidungen, die mehrere Abteilungen des Landesarchivs betreffen.

Zu den Führungsaufgaben, die dem Präsidenten vorbehalten sind, gehören auch die folgenden Tätigkeiten: Er vertritt das Land Baden-Württemberg auf der Archivreferentenkonferenz (ARK), eines ständigen Koordinierungsgremiums der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und des Länder. Außerdem ist er Mitglied in dem gemeinsamen Ausschuss der Archivreferentenkonferenz und der Bundeskonferenz der Kommunalarchivare (BKK). Weiterhin vertritt er Baden-Württemberg im Beirat der Archivschule Marburg und in dessen Unterausschuss Haushalt.

Der am 9. Mai 1942 in Schwarzenborn (Kr. Ziegenhain, Hessen) geborene Wilfried Schöntag studierte nach dem Abitur in Hanau ab 1962 in Marburg/Lahn und Wien Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Germanistik. 1967 legte er die 1. wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Gymnasien ab, 1971 wurde Schöntag in Marburg mit Untersuchungen zur Geschichte des Erzbistums Mainz unter den Erzbischöfen Arnold und Christian I. (1153 – 1183) zum Dr. phil. promoviert. 

Die sich anschließende Ausbildung für den höheren Archivdienst beendete er im März 1973 mit der Laufbahnprüfung. Er war in verschiedenen Arbeitsbereichen im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und in der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart, tätig. Anfang Dezember 1979 wurde ihm die Leitung des Staatsarchivs Sigmaringen übertragen, im März 1993 erfolgte die Berufung zum Präsidenten der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg.

Im Sommersemester 1989 erhielt Wilfried Schöntag einen Lehrauftrag für historische Hilfswissenschaften und Archivkunde am Institut für Geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen, die ihn 1994 zum Honorarprofessor Tübingen bestellte. Seine Schwerpunkte der Lehre am Institut sind Landesgeschichte (insbesondere Mittelalter) und Historische Hilfswissenschaften (insbesondere Archivkunde, Urkunden- und Aktenlehre, Paläographie, Heraldik, Sphragistik). Schöntag veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zu archivfachlichen Fragen, zur Siegelkunde und zur Landesgeschichte.

Kontakt:
Landesarchiv Baden-Württemberg
Eugenstraße 7
70182 Stuttgart 
Telefon: ++49 (711) 212-4272 
Telefax: ++49 (711) 212-4283
verwaltung@la-bw.de
http://www.landesarchiv-bw.de

Quelle: Pressemitteilung Landesarchiv Baden-Württemberg, 1.9.2005

Amerikanischer Archivfachverband informiert über die Lage in New Orleans und in der Golfküsten-Region

Vom 14. bis zum 21. August, eine Woche, bevor der verheerende Hurrican Katrina die amerikanische Golfküste erreichte, führte die Society of American Archivists (SAA) ihr 69. Jahrestreffen in New Orleans durch. Hatten die Programmplaner der SAA, des ältesten und größten Archivfachverbandes in Nordamerika, noch Sorge, dass das Tagungsprogramm für die mehr als 1.400 Teilnehmer nicht den touristischen Attraktionen und kulturellen Ablenkungsmöglichkeiten von Big Easy würde standhalten können, so gilt das ganze Mitgefühl des Verbandes nun den von der Katastrophe betroffenen Gastgebern.

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Die Website der SAA (http://www.archivists.org) nennt einige erste Adressen für humanitäre Hilfsmöglichkeiten, um deren Unterstützung geworben wird, darunter die Seite der \“Federal Emergency Management Agency\“ (FEMA): http://www.fema.gov/press/2005/katrinadonations.shtm.

In einer Erklärung vom 2. September, die ganz im Zeichen der allgemeinen behördlichen Ohnmacht und spät einsetzenden staatlichen Notfallmaßnahmen für New Orleans und Umgebung steht, rufen der Council of State Archivists (COSA), die National Association of Government Archives and Records Administrators (NAGARA), die Chief Officers of State Library Agencies (COSLA) sowie die SAA ihre Mitglieder zur Solidarität mit den Kollegen in den vom Hurrican betroffenen Regionen auf: \“In the future, we hope to learn more about specific ways we can help our colleagues care for their collections\“. Gut gemeint und auf zukünftige Anforderungen ausgelegt ist eine Freiwilligen-Liste, in die sich Einzelpersonen eintragen können, um gegebenenfalls für Hilfsmaßnahmen Verwendung zu finden (http://www.archivists.org/news/hurricane-volunteer.asp).

Unterdessen hat die Society of Southwest Archivists (SSA) ein Weblog eingerichtet, das zum Info-Austausch über die Lage und den Verbleib der Archivkollegen in den betroffenen Bundesstaaten Louisiana und Mississippi dienen soll (http://herbie.ischool.utexas.edu/ssacares).

Kontakt:
Society of American Archivists
527 S. Wells St.
5th Floor
Chicago, IL 60607
312/922-0140
fax 312/347-1452

http://www.archivists.org

Offizielle Neueröffnung des Stadtarchivs Lüdenscheid

Viele unterschiedliche Standorte hatte das Stadtarchiv Lüdenscheid im Laufe der Jahrhunderte, u.a. in der \“Lindenburg\“, im \“Alten Rathaus" schließlich bis 2003 im neuen Rathaus. Seit Mai kann sich die Stadt Lüdenscheid über das neue Archiv im Standort Kerksighalle freuen. Das Lüdenscheider Stadtarchiv hat hier seine Grundfläche mehr als verdoppelt. Eine Besonderheit ist die elektronisch überwachte Klimasteuerung auf modernstem Stand.

\“Die Stadt hat in ihr neues Archiv viel investiert\“, urteilte Professor Dr. Norbert Reimann, Leiter des Westfälischen Archivamts in Münster, der als Festredner eingeladen war: \“Heimat- und Familienforscher, aber auch Wissenschaftler werden es zu schätzen wissen.\“ In einer immer schneller werdenden Zeit wachse die Bedeutung der Archive: \“Jede Zivilisation braucht ihre Wurzeln.\“ Das gelte für die Fachleute ebenso wie für Privatpersonen oder für Schülergruppen, die sich im Rahmen von Projekten durch Archive wühlten. Auch die Rolle der Archivare habe sich gewandelt. So müssten sie heute \“aus der Fülle der Informationen\“ das heraussuchen, was es Wert sei, aufbewahrt zu werden. 

Im Rahmen der Neueröffnung wurde Matthias Wagner die \“Lüdenscheider Ehrennadel" überreicht. Die Auszeichnung erhielt Wagner insbesondere für seine Pionier-Arbeiten zur Lüdenscheider Geschichte zwischen 1933 und 1945.

Kontakt:
Stadtarchiv Lüdenscheid
Kerksigstr. 4
D-58511 Lüdenscheid
Telefon: 02351-171388
Telefax: 02351-171724
stadtarchiv@luedenscheid.de

Quelle: Björn Althoff, Süderländer Volksfreund, 2.9.2005

Umfassende Stadtchronik von Leverkusen

1930 wurden die Gemeinden Wiesdorf, Rheindorf, Schlebusch und Steinbüchel zur Stadt Leverkusen zusammengeschlossen. 1975 kamen Opladen, Hitdorf und Bergisch Neukirchen hinzu. Im Jahr 1999 beauftragte der Rat der Stadt Leverkusen das örtliche Stadtarchiv, zum 75-jährigen Stadtjubiläum 2005 eine stadtgeschichtliche Dokumentation zu erstellen. Als externer wissenschaftlicher Koordinator, der gemeinsam mit dem Stadtarchiv das Projekt betreuen sollte, wurde im Jahr 2000 der Historiker Stefan Ehrenpreis berufen. Von Anfang an war aber klar, dass die Chronik wegen des Arbeitsaufwandes von mehreren Autoren geschrieben werden würde, erläutert Stadtarchivleiterin Gabriele John. 

Nun liegt anlässlich des 75-jährigen Stadtjubiläums erstmals eine umfassende, wissenschaftlich fundierte Chronik des gesamten Leverkusener Raumes vor.  Auf 640 Seiten gibt sie, laut Untertitel, Einblicke in die \“Geschichte einer Stadt am Rhein" – und das sogar vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart. In insgesamt neun anschaulich geschriebenen Kapiteln schildern insgesamt zehn Autoren Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den ehemals selbständigen Kommunen und heutigen Stadtteilen, die besonders durch ihre Lage am Rhein und die Nähe zur Handelsmetropole Köln geprägt wurden. 

Die Chronik "Leverkusen – Geschichte einer Stadt am Rhein\“ mit 340 Schwarzweiß- und 32 Farbabbildungen ist im Verlag für Regionalgeschichte erschienen und kostet 29 Euro (ISBN 3-89534-575-X).

Inhalt:

  • Claus Weber, Hans-Eckart Joachim und Klaus Frank: Geologie und Archäologie des Leverkusener Raumes
  • Albrecht Brendler: Der Raum Leverkusen im Mittelalter
  • Stefan Ehrenpreis: Der Raum Leverkusen 1521 bis 1648
  • Stefan Gorißen: Der Raum Leverkusen 1648 bis 1815
  • Gabriele John: Der Raum Leverkusen 1815 bis 1914
  • Joachim Scholtyseck: Der Raum Leverkusen 1914 bis 1945
  • Matthias Bauschen: Opladen, Bergisch Neukirchen und Hitdorf 1945 bis 1974
  • Gert Nicolini: Leverkusen 1945 bis 1974
  • Matthias Bauschen: Die neue Stadt Leverkusen 1975 bis 2004
  • Zeittafel / Einwohnerzahlen / Amtsträger
  • Quellen- und Literaturverzeichnis / Register

Kontakt:
Stadtarchiv Leverkusen
Landrat-Trimborn-Platz 1
51379 Leverkusen (Opladen)
Telefon: 0214-406-4251
Telefax: 0214-406-4252
stadtarchiv@kulturstadtlev.de

Quelle: Lokale Informationen Leverkusen, 31.8.2005

Köln: Archiv auf die Beine helfen

Die designierte Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, stieß jetzt bei ihrer Vorstellung vor dem Kulturausschuss auf positive Resonanz; am 5. September steht ihre Wahl im Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen an. Wichtigste Aufgabe des Archivs sei es, so Schmidt-Czaia, Dienstleister zu sein. Dazu müsse es eine angemessene EDV-Ausstattung geben; derzeit verfügt das Kölner Stadtarchiv nicht einmal über einen Anschluss an das städtische Intranet, ist nicht im Internet präsent und hat einen einzigen Internetzugang für alle Mitarbeiter. Auch die Findbücher sind nicht digitalisiert.

Weder die technische Ausstattung, noch die personelle Situation sei ausreichend. Die bisherige Leiterin des Braunschweiger Stadtarchiv rechnet aber fest auf die Bereitschaft der Domstadt, dem Kölner Archiv wieder auf die Beine zu helfen. Inhaltlich gelte es, Erschließungsrückstände auszumachen und einen Erschließungsplan zu erstellen. Auch Öffentlichkeitsarbeit sei nötig, Führungen müssten intensiviert werden.

Der designierten Archivleiterin liegt laut Rundschau daran, „dass das rückwärts gewandte, spitzwegsche Bild vom verhuschten, in sich gekehrten Archivar, das auch in manchen Medien existiert, verschwindet“. Archive müssten ihre Arbeit offensiv nach draußen tragen.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Severinstr. 222-228
D-50676 Köln
Telefon: 0221-221-22329
Telefax: 0221-221-22480
hastk@netcologne.de

Quelle: Stefan Volberg, Kölnische Rundschau, 31.8.2005

Filmmuseum erhält Privatarchiv von Falkenberg

Das Filmmuseum in Düsseldorf erhält das Privatarchiv des im März verstorbenen Medienwissenschaftlers und langjährigen Kulturchefs das WDR-Fernsehens Hans-Geert Falkenberg (1919-2005). Zahlreiche Referate und Aufsätze geben Einblicke in seine stets kritische Haltung gegenüber Auftrag und Inhalt des Fernsehens. Das Archiv enthält neben Dokumenten über die WDR-Geschichte, Programmplanung und Werbung sowie gesammelten Zeitungsausschnitten seit den vierziger Jahren auch Schriftgut über Persönlichkeiten aus Kultur, Film und Fernsehen.

Die Sammlung wird in das bestehende Archiv des Filmmuseums eingearbeitet.

Kontakt:
Filmmuseum Düsseldorf
Tel.: 0211/899-2256, 
Fax: 0211/899-3768
filmmuseum@stadt.duesseldorf.de

Quelle: RP Online, 29.8.2005

Altstaatsarchivar Hans Lieb 75

Am 28. August konnte Altstaatsarchivar Hans Lieb seinen 75. Geburtstag feiern. Hans Lieb war von 1966 bis 1995 Leiter des Staatsarchivs Schaffhausen. In dieser langen Amtszeit lagen die Schwergewichte auf der Sicherung des Archivgutes mit Sicherheitsverfilmungen und konservatorischen Maßnahmen. In seiner Amtszeit wurde 1994 auch die Archivverordnung geschaffen, die erstmals verbindliche Richtlinien zum Umgang mit Dokumenten der kantonalen Verwaltung aufstellte. 

Hans Lieb war vielen Forschenden dank seiner umfassenden Kenntnis der Schaffhauser Quellen Ansprechpartner und Impulsgeber. Weit über die Region hinaus bekannt wurde Hans Lieb aber als Epigrafiker. Seit seinem Rücktritt als Staaatsarchivar 1995 hat Hans Lieb seine wissenschaftliche Arbeit als Mitarbeiter an verschiedenen nationalen und internationalen Projekten fortgeführt. Häufig ist er zudem im Staatsarchiv Schaffhausen anzutreffen, das er immer noch gelegentlich mit Rat und Tat hilfreich unterstützt.

Info:
Regula Frei-Stolba und Michael A. Speidel (Hrsg.). Römische Inschriften – Neufunde, Neulesungen und Neuinterpretationen. Festschrift für Hans Lieb. Basel 1995.

Kontakt:
Staatsarchiv Schaffhausen
Rathausbogen 4
CH-8200 Schaffhausen 
Tel: +41 52 632 73 68
Fax: +41 52 632 70 88
staatsarchiv@ktsh.ch 

Quelle: SHN, 30.8.2005

Archiv der FU beginnt Nachlasserschließung mit KALLIOPE

Das Universitätsarchiv der Freien Universität hat begonnen, seine Nachlässe mit der Onlinedatenbank KALLIOPE der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz zu erschließen. Dabei handelt es sich zunächst um den Nachlass des Rechtsmediziners Walter Krauland (1912-1988), welcher von 1955 bis 1983 an der Freien Universität wirkte.

Die Verzeichnung erfolgt nach den Regeln für die Erschließung von Nachlässen (RNA) und Autographen. Ziel ist es in der Zukunft, alle Nachlässe des Universitätsarchivs in KALLIOPE online zur Verfügung zu stellen. Da die Staatsbibliothek bereits Nachlässe von FU-Professoren in ihrem Bestand nachweist, könnten durch die Erschließung in KALLIOPE diese Bestände auf einer Plattform zusammengeführt werden.

Durchgeführt wird die Erschließung von Frau Lehmann, Praktikantin der Fachhochschule Potsdam, unter der fachlichen Leitung des Archivs.

Ansprechpartner:
Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin
Dr. Michael Engel (Archivleiter) bzw. Steffen Schwalm (stellv. Archivleiter)
Boltzmannstr. 20
14195 Berlin
Tel.: 030/838 52230 bzw. 030/838 58432

Ein Geschenk zum Mülheimer Stadtjubiläum 2008

Im Jahr 2008 feiert die Stadt Mülheim an der Ruhr ihr 200-jähriges Stadtjubiläum. Das Gemeindegebiet der 1808 entstandenen Munizipalität umfasste die aufgelösten Herrschaften Broich und Styrum. Zum ersten Mal in der Geschichte war Mülheim damit eine selbständige Gemeinde (nach französischem Recht). Sie hatte damals knapp 12.000 Einwohner und war damit eine der bevölkerungsreichsten Gemeinden im Niederrheingebiet. Noch 1808 gründete Mathias Stinnes (1790-1875) mit Hilfe seiner Brüder eine Firma, die sich mit Schifffahrt und Kohlenhandel befasste und aus der später der Stinnes Konzern hervorging.

Zum Stadtjubiläum 2008 soll in Mülheim an der Ruhr ein \“Haus der Stadtgeschichte\“ seine Pforten öffnen. Kulturdezernent Hans-Theo Horn hat dafür bereits ein passendes Gebäude im Blick: Eine alte und marode Augenklinik, die der Stinnes-Stiftung gehört. Dort ist die Stadt bereits Mieterin. Unter dem Dach des denkmalgeschützten Hauses soll das Stadtarchiv Mülheim als Herzstück einziehen.

Heute ist das Stadtarchiv in einem sanierungsbedürftigen Gebäude untergebracht, das unter archivarischen Gesichtspunkten Mängel aufweist. Aber um der Herausforderung eines \“Hauses der Stadtgeschichte\“ gerecht zu werden, \“müssen neben den Kernaufgaben des Archivs neue Akzente in der historischen Bildungsarbeit gesetzt werden\“, betont Horn. Alle Vereine, Arbeitsgruppen, Schulen und Einrichtungen, die sich mit der Mülheimer Geschichte beschäftigen, sollen dort zusammenkommen. Eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie \“kommt zu dem Ergebnis, dass sich geradezu passgenau eine gemeinsame Nutzung mit der Musikschule anbieten würde\“, so Horn. Das Problem sei die prekäre Haushaltssituation. Wenn der finanzielle Rahmen feststehe, müsse der Kulturbetrieb als potenzielle künftige Mieterin abwägen, \“dass sich die Kosten in einem angemessenen Verhältnis zu den jetzigen Kosten für den Betrieb der Musikschule und des Stadtarchivs bewegen\“. Soll das \“Haus der Geschichte\“ zum Stadtjubiläum 2008 eröffnet werden, müssen alle grundsätzlichen Entscheidungen bis Ende des Jahres getroffen werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon 02 08 / 4 55 42 60
Telefax 02 08 / 4 55 42 79
stadtarchiv@stadt-mh.de

http://www.muelheim-ruhr.de/stadtarchiv.html

Quelle: Margitta Ulbricht, WAZ, 5.8.2005