Vor dreieinhalb Jahren beschlossen die Oranienburger Stadtverordneten, sich mit einem dunklen Kapitel der Stadtgeschichte auseinanderzusetzen: der Arbeit der Zwangsarbeiter zwischen 1933 und 1945. Die erste Broschüre mit den Ergebnissen seiner Nachforschungen im Stadtarchiv legte der Diplomhistoriker Hans Biereigel aus Oranienburg jetzt vor. 28 Seiten umfasst die Sonderausgabe des Oranienjournals zum Thema „Zwangsarbeit durch Häftlinge des KZ Oranienburg 1933 bis 1934″.
Darin erbringt Hans Biereigel u. a. den Nachweis, dass die Stadt Oranienburg „als erste und einzige Kommune bereits acht Wochen nach Errichtung der Nazidiktatur einen Vertrag mit dem ersten KZ“ verband. Die Häftlinge an der damaligen alten Brauerei an der Berliner Straße erbrachten zwischen März 1933 und Juni 1934 „insgesamt 500.000 Arbeitsstunden“. Arbeit, aus deren Erlös die Stadt einen Kredit bei der Stadtsparkasse tilgen konnte, erinnerte der Historiker. Bei den „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ – die Bezeichnung ABM stammt aus dem Jahr 1933 – mussten die Zwangsarbeiter vorrangig Tiefbauarbeiten verrichten. So kamen sie bei der Entkrautung des Lehnitzsees, beim Bau von Wohnstraßen in Süd, von Radwegen nach Schmachtenhagen oder bei der Arbeit im städtischen Kieslager in Germendorf zum Einsatz.
Insgesamt soll die Dokumentation drei Teile umfassen. Das zweite Heft wird sich mit der Zwangsarbeit der Häftlinge des KZ Sachsenhausen zwischen 1936 und 45 in Rüstungsbetrieben der Stadt befassen. Sie waren u. a. in den Auerwerken an der Picanstraße beschäftig. „Auch dort gibt es keinerlei Hinweis“, beklagte der Historiker. Teil drei schließlich ist den während des Krieges nach Oranienburg verschleppten Fremdarbeitern gewidmet.
Kontakt:
Stadtverwaltung Oranienburg
Schloßplatz 2
16515 Oranienburg
PF 10 01 43
16501 Oranienburg
Telefon: 0 33 01/ 60 0-5;
Fax: 0 33 01/ 60 09 99
info@oranienburg.de
www.oranienburg.de
Quelle: Heike Bergt, Märkische Allgemeine, 24.3.2004
Geschichte der Stadt Würzburg II
Passend zum 1300-jährigen Geburtstag der Stadt erschien nun der zweite Band der Würzburger Stadtgeschichte. Er behandelt die Zeit vom Ausbruch des Bauernkriegs 1525 bis zur endgültigen Eingliederung der Stadt in das damalige Königreich Bayern 1814.
Der erste Teil umfasst fünf Beiträge zur Ereignis- und Verwaltungsgeschichte. Im zweiten, systematischen Teil werden Spezialthemen erörtert: Umwelt- und Naturraum, Ratsverfassung und städtisches Gerichtswesen, Seelsorge und Frömmigkeit, Bildungswesen und Geistesleben, Wirtschaftsgeschichte, Sozialgeschichte, Architektur und Bildende Kunst, Musik- und Theatergeschichte, lateinische und deutsche Literatur, Spital- und Gesundheitswesen, Hexenprozesse, Buch- und Bibliothekswesen, jüdische Geschichte, städtebauliche Entwicklung. Besonderes Gewicht wurde auch auf die im 20. Jahrhundert eingemeindeten Vororte gelegt. Deren Geschichte wird – abgesehen von Heidingsfeld – von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts dargestellt.
Viele kleinere Spezialthemen werden in Schlaglichtern behandelt. Hierzu gehören zum Beispiel das Südwarenangebot auf dem Markt 1725, die Kalenderreform von 1583, das Rathausinventar von 1731, das Apothekenwesen, Schlachten und Mordtaten sowie Künstlerbiographien. Eine umfangreiche Zeittafel, detaillierte Listen der Würzburger Landesherren, der Bürgermeister, Oberschultheißen und Stadtschreiber ermöglichen einen schnellen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Personen.
Info:
Ulrich Wagner (Hrsg.): „Geschichte der Stadt Würzburg, Band II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814″, Konrad-Theiss-Verlag, Stuttgart 2004, 1108 Seiten, 72 Farbtafeln, 327 SW-Abbildungen. 66.00 Euro (Einzelpreis), 49.90 Euro (Subskriptionspreis)
Quelle: Robert Emmerich, idw, 23.3.2004
Ehrenamtliche im Stadtarchiv Lommatzsch
Ines Lalowa wird ehrenamtlich im Stadtarchiv Lommatzsch arbeiten. Der Stadtrat stimmte dieser Tätigkeit zu. Frau Lalowa war bereits während einer ABM im Archiv tätig. Der Stadtverwaltung entstehen durch ihre Arbeit keine Kosten. Auch die Bibliothek wird derzeit von Ehrenamtlichen geführt.
Die Stadt Lommatzsch hat derzeit 175.000 Euro auf dem Konto. In den nächsten vier Wochen werden Ausgaben in der gleichen Höhe erwartet. Der größte Posten sind mit 100.000 Euro Lohnkosten. Im gleichen Zeitraum wird die Stadt Einnahmen von 138.000 Euro haben. Das sind in erster Linie Schlüsselzuweisungen des Landes sowie Mieteinnahmen.
Kontakt:
Stadtarchiv Lommatzsch
Rathaus
01623 Lommatzsch (Sachsen)
035241-52245
Quelle: Sächsische Zeitung, 25.3.2004
Älteste Handschrift in Grimma zerstört
Das älteste Stück aus dem Grimmaer Stadtarchiv, eine 717 Jahre alte lateinische Handschrift auf Pergament, ist bis zur Unkenntlichkeit zerstört worden. Die vielleicht wertvollste Urkunde, die sich im Stadtarchiv befand, wurde nach dem Hochwasser von 2002 aus den gefluteten Archivräumen gerettet, ist dann aber falsch behandelt worden. Bei der Gefriertrocknung wird den gefrorenen Büchern und Papieren Wärme zugeführt, so dass das Eis nicht erst flüssig wird, sondern sofort verdampft. In diesem Fall aber zu schnell und zu viel. Papier könne das aushalten, für Jahrhunderte altes Pergament aber sei zu viel Hitze tödlich, erklärt Ulrike Hähner, Diplomrestauratorin an der Universitätsbibliothek in Marburg.
Die Grimmaer Urkunde war in einer Tüte verpackt. Beim Herausräumen der vom Hochwasser durchnässten Akten aus dem Stadtarchiv wussten die vielen Helfer offenbar nicht, wo die wertvollsten Stücke lagerten, die gesondert hätten behandelt werden müssen. Jetzt ist das Pergament geschrumpft, die Schrift verblichen, das Material zerbröselt beim Berühren wie angebranntes Zeitungspapier.
Die Urkunde mit der Nummer 1 im Bestand ist nicht der einzige Verlust im Grimmaer Stadtarchiv nach dem Hochwasser. Es wird geschätzt, dass bis zu 80 Prozent der Bestände vernichtet sein könnten. Ein genauer Überblick sei noch nicht möglich, sagt Jaqueline Forner vom Archiv, da allein die Gefriertrocknung der geretteten Bestände noch bis Juni dauert.
In einem Fall kann Entwarnung gegeben werden: Die zerstörte Urkunde ist nicht jene Schrift von 1200, auf die Grimma seine jetzt 804-jährige Existenz gründet. Die befand sich gar nicht in Grimma. Bei Grimmas ältester Urkunde aus dem Jahre 1287 handelt es sich um den Vermerk, dass acht Bischöfe „denjenigen, welche die Grimmaer Frauenkirche an bestimmten Festtagen besuchen und sich ihr mildtätig erweisen, jeder vierzig Tage Ablass gewähren.“
Kontakt:
Stadtarchiv Grimma im Stadthaus, 3. OG
Stadt Grimma
Markt 16/17
04668 Grimma
Tel. 03437/98 58 217
Quelle: André Neumann, Leipziger Volkszeitung, 24.3.2004
Sächsisches Staatsarchiv feiert 50-jähriges Bestehen
Zum 50-jährigen Bestehen des Sächsischen Staatsarchivs treffen sich von Donnerstag bis Samstag Archivare aus ganz Deutschland zu einer Tagung in Leipzig. Thema dieser Frühjahrssitzung der Fachgruppe 1 im VdA sei unter anderem die Rolle der Archive bei der Aufarbeitung der NS-Diktatur und der DDR-Geschichte, sagte Hans-Christian Herrmann vom Staatsarchiv.
Das Jubiläum werde am Donnerstagabend mit einem Festakt gefeiert, zu dem unter anderem Innenminister Horst Rasch (CDU) und Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) erwartet werden. Im vergangenen Jahr gab es eigenen Angaben zufolge rund 6.300 Anfragen und etwa 1.300 recherchierende Benutzer im Archiv des Freistaates.
Kontakt:
Staatsarchiv Leipzig
Schongauerstraße 1
04329 Leipzig
0341/255-5500
0341/255-5555
stal@archive.smi.sachsen.de
Quelle: Freie Presse Online, 24.3.2004
„Wien. Geschichte einer Stadt“: 2. Band präsentiert
Am Montag wurde im Wiener Rathaus der 2. Band der von den Stadtarchivaren Ferdinand Opll und Peter Csendes herausgegeben dreibändigen Stadtgeschichte „Wien. Geschichte einer Stadt“ präsentiert.
Das reich illustrierte Werk behandelt die Zeit vom 16. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert. 14 Autorinnen und Autoren haben unter der Leitung von Professor Karl Vocelka und Dr. Anita Traninger auf über 650 Seiten ein lebendiges Bild von der Stadt unter der Dominanz des Hofs gezeichnet, wobei Verwaltungs-, Wirtschafts- und Sozialstrukturen ebenso beleuchtet werden wie die Phänomene von Religion, Bildung, Kunst und Kultur.
Der 3. Band, der die Geschichte Wiens bis in die Gegenwart verfolgt, soll Ende 2005 erscheinen.
Info:
Das im Böhlau-Verlag erschienene Buch ist zum Preis von 78,30 Euro im Buchhandel erhältlich:
Csendes, Peter (Hrsg.); Opll, Ferdinand (Hrsg.); Vocelka, Karl (Hrsg.); Traninger, Anita (Hrsg.)
Wien. Geschichte einer Stadt. Die frühneuzeitliche Residenz (16. bis 18. Jahrhundert)
2003. 651 Seiten, 140 schw.-w. u. farb. Abb. und 22 Graph. u. Tab., 24 x 17 cm, Geb.
ISBN 3-205-99267-9
Kontakt:
ao. Univ.-Prof. HR Dr. Peter Csendes
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Rathaus, A-1082 Wien
Tel: ++43-1-4000 84812
Peter.Csendes@archiv.wien.gv.at
Quelle: OTS, Presseportal.at, 23.4.2004
Tagungsprogramm: Königreich Westphalen und Großherzogtum Berg, 15./16. April
Über anderthalb Jahrhunderte hat die den Verfassungsdiskurs dominierende Idee des Nationalstaates alle diejenigen historischen Gebilde erfolgreich ins Abseits gedrängt, die quer dazu lagen. Dazu zählten auch das auf Napoleons Initiative 1806 gegründete Groß-Herzogtum Berg und das Königreich Westphalen von 1807 – zwei sogenannte Modellstaaten, die trotz kurzer Bestandsdauer von wenigen Jahren Ausgangspunkt weitreichender Modernisierungsprozesse auf verschiedensten gesellschaftlichen Gebieten waren.
Die gemeinsam vom Historischen Seminar der WWU Münster und dem Westfälischen Landesmuseum Mitte April 2004 veranstaltete Tagung will sich u.a. an der Deutung der napoleonischen Zeit in Deutschland oder einzelner Facetten des damals angestoßenen Modernisierungsprozesses versuchen und Projekten vorstellen, die sich mit der Aufbewahrung und Erforschung von Bildern, Objekten, Textquellen zu diesen Modellstaaten beschäftigen.
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Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Historisches Seminar
mit Unterstützung
der Fritz Thyssen-Stiftung Köln
und des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Münster e.V.
Programm zur Tagung
DAS KÖNIGREICH WESTPHALEN UND DAS GROSSHERZOGTUM BERG
QUELLEN, FORSCHUNGEN UND DEUTUNGEN
im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
am Do./Fr. 15.-16. April 2004
Donnerstag, den 15. April 2004 – Vortragssaal im Erdgeschoss
9.00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer (Direktor des Historischen Seminars)
Dr. Erich Franz (Stellvertr. Direktor des Westfälischen Landesmuseums)
9.15 Uhr Einführung: Forschungsstand und offene Fragen
PD Dr. Armin Owzar (Münster)
Sektion 1 Scheinkonstitutionalismus oder Modellstaat ?
Moderation: Prof. Dr. Franz-Josef Jakobi (Münster)
9.30 Uhr „Demokratisch“-partizipatorische Ansätze im politischen System der napoleonischen Modellstaatswesen Berg und Westphalen
PD Dr. Helmut Stubbe da Luz (Hamburg)
10.00 Uhr Rheinbundreformen und Verfassungsfrage
Dr. Peter Fleck (Münster)
10.30 Uhr Das Herzogtum Arenberg – auch ein Modellstaat?
Dr. Peter Veddeler (Münster)
11.00 Uhr Kaffeepause
Sektion 2a Legitimation und Loyalität: Repräsentation und Legitimation
Moderation: Dr. Nicola Assmann (Münster)
11.30 Uhr „Zeichen der Souveränität“ – Über materielle Kultur am Kasseler Hof König Jérômes
Prof. Dr. Hans Ottomeyer (Berlin)
12.00 Uhr Diplomatische Bilder – Napoleons Außenpolitik als Thema der politischen Bildproduktion
Dr. Claudia Hattendorff (Marburg)
12.30 Uhr Architektur und Städtebau in der Hauptstadt eines napoleonischen Modellstaates
Gerd Fenner M.A. (Kassel)
13.00 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr Kontinuität des republikanischen Internationalismus? Von den „Républiques Soeurs“ zu den Königreichen mit Herrschern aus dem Haus Bonaparte
Dr. Oliver Benjamin Hemmerle (Mannheim)
Sektion 2b Legitimation und Loyalität: Loyalität und Akzeptanz
Moderation: PD Dr. Armin Owzar (Münster)
15.00 Uhr Die Stützen der Gesellschaft – Zur prekären Situation der Ortsbeamten im Königreich Westphalen
Dr. Uli Kahmann (Herford)
15.30 Uhr Konformismus und Resistenz. Französischer Staatskult im Modellstaat Berg
Dr. Rüdiger Schmidt (Münster)
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr Monarchischer Festkult und kommunale Partizipation im Königreich Westphalen
Dr. Martin Knauer (Hamburg)
17.00 Uhr Preußenfreundliche Stimmen auch im Jubiläumsjahr 1809? Ein Beitrag zur regionalen Identität im Gebiet der Grafschaft Mark
Dr. Eckhard Trox (Lüdenscheid)
17.30 Uhr „Was Bonaparte gestohlen, können die Preußen wiederholen“. Die Rückführung der Quadriga 1814 von Paris nach Berlin
Axel Heimsoth (Dortmund)
Ab 18 Uhr Imbiß im Foyer des Landesmuseums
20.15 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Moderation: Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer (Münster)
Begrüßung
Prof. Dr. Karl Teppe (Landesrat für Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe)
Das Königreich Westphalen als napoleonischer Modell- und Satellitenstaat
Prof. Dr. Helmut Berding (Gießen)
Freitag, den 16. April 2004 – Vortragssaal / Konferenzraum in der 4. Etage
Sektion 3 Kirche und Religion (parallel zu Sektion 4a – Vortragssaal im Erdgeschoss)
Moderation: Prof. Dr. Werner Freitag (Münster)
9.00 Uhr Das Königreich Westphalen und seine Bedeutung für die Entwicklung des westfälischen Reformjudentums
Prof. Dr. Arno Herzig (Hamburg)
9.30 Uhr Reformjudentum – am Beispiel der Samsonschule in Wolfenbüttel und dem Landesrabbiner Levi Herzfeld
Dr. Jürgen Derda (Braunschweig)
10.00 Uhr Zwischen traditionaler und legaler Herrschaft – Evangelische Kirche und staatliche Kirchenpolitik im Königreich Westphalen und im Großherzogtum Berg
Dr. Jörg van Norden (Bielefeld)
10.30 Uhr Das Verhältnis der Modellstaaten zur Katholischen Kirche
Dr. Alexander Dylong (Hildesheim)
11.00 Uhr Kaffeepause
Sektion 4a Modernisierungsimpulse in Justiz und Verwaltung
(parallel zu Sekt. 3 und 4b – Konferenzraum)
Moderation: Dr. Rüdiger Schmidt (Münster)
9.00 Uhr Das Justizsystem als Schrittmacher im bergisch-westphälischen Modernisierungsprozess?
PD Dr. Rainer Pöppinghege (Paderborn)
9.30 Uhr Die Rationalität des Staates – Französische Verwaltungsmethoden an der Elbe
Dr. Nicola Todorov (Rouen)
10.00 Uhr Kommunalverfassung und Reform im Großherzogtum Berg. Studien zum Munizipalrat
Hanns Neidhardt (Münster)
10.30 Uhr Neugestaltung der Verwaltung vor Ort: Die Rekrutierung der lokalen Amtsträger im Großherzogtum Berg
Bettina Severin-Barboutie (Gießen)
11.00 Uhr Kaffeepause
Sektion 4a Modernisierungsimpulse in Justiz und Verwaltung / Forts. (Konferenzraum in der 4. Etage)
Moderation: Dr. Thomas Küster (Münster)
11.30 Uhr Gleichberechtigte Bürger? – Zur behördlichen Umsetzung der neuen Judengesetzgebung in den westlichen Distrikten des Königreiches Westphalen
Dr. Monika Minninger (Bielefeld)
12.00 Uhr Die komplizierte Reform der Sozialkassen – Zur Armenpflege im Großherzogtum Berg
Fritz Dross (Düsseldorf)
12.30 Uhr Zwischen Ratsaufsicht und staatlicher Wohlfahrtspolitik. Zum Wandel der Armenfürsorge in Münster
Prof. Dr. Franz-Josef Jakobi (Münster)
13.00 Uhr Zwischen Tradition und bürgerlicher Rationalität – Die Verlegung der Begräbnisplätze aus den Städten und Dörfern der Moderne
Bärbel Sunderbrink (Bielefeld)
Sektion 4b Modernisierungsimpulse in Handel, Transport und Gewerbe
(parallel zu Sektion 4a /Vortragssaal)
Moderation: Prof. Dr. Bernd Walter (Münster)
11.30 Uhr Die Aufhebung der Zünfte – Münster und Osnabrück im Vergleich
Dr. Gerd Dethlefs (Münster)
12.00 Uhr Chausseebau im Königreich Westphalen – Verkehrspolitische Ziele und Modernisierungsschübe
Dr. Annette Hennigs (Münster)
12.30 Uhr Zur Unifikation von Maß und Gewicht im Großherzogtum Berg. Modernisierung von Wirtschaft und Verwaltung in napoleonischer Zeit?
Prof. Dr. Harald Witthöft (Siegen)
13.00 Uhr Der Kaufmann Johann Gottlob Nathusius und sein Agrar-Industrie-Komplex in Althaldensleben und Hundisburg
Ulrich Hauer (Haldensleben)
13.30 Uhr Mittagspause
Sektion 5 Rezeption und Nachwirkungen (Vortragssaal)
Moderation: Dr. Gisela Weiß (Münster)
14.30 Uhr König Lustik? Versuch einer Bilanz französischer Kulturpolitik
Dr. Thorsten Smidt (Kassel)
15.00 Uhr Anspruch und Wirklichkeit – Zur Rezeption des Königreiches Westphalen in Kurhessen
Karl-Hermann Wegner (Kassel)
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Ein Experimentierfeld europäischer und deutscher Einheit? Das Königreich Westphalen in den europäischen Literaturen
Dr. Berthold Friemel (Berlin)
16.30 Uhr Das Königreich Westphalen und die Forschungen zur Kunst um 1800
Dr. Nicola Assmann (Münster)
17.00 Uhr Schlußdiskussion
18.00 Uhr Ende der Tagung
Die jüdische Gemeinde in Hildesheim
In der Schriftenreihe des Stadtarchivs Hildesheim ist ein neuer Band erschienen, der sich unter anderem mit der Ausgrenzung und Verfolgung der Hildesheimer Juden im Dritten Reich beschäftigt.
Erst 1997 wurde wieder eine Jüdische Gemeinde in Hildesheim gegründet, die an die Tradition alter jüdischer Gemeinden in der Stadt anknüpfen will.
Info:
Schneider, Jörg: Die jüdische Gemeinde in Hildesheim 1871-1942. / von Jörg Schneider. – Hildesheim; Stadtarchiv, 2003, 584 Seiten (Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim; 31), 40,00 EUR, ISBN 3-931987-11-6
Kontakt:
Martin Hartmann
Stadtarchiv Hildesheim
Am Steine 7
31134 Hildesheim
Tel. 05121-1681-38
Fax 05121-1681-24
hartmann@stadtarchiv-hildesheim.de
Jahresbilanz des Rüstringer Heimatbundes
Große Kraftanstrengungen musste im vergangenen Jahr der Rüstringer Heimatbund aufbringen, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Gleich drei Großprojekte lasteten auf den Schultern des Vorstandes und der aktiven Heimatfreunde: die Restaurierung des Freskos „Der blutige Bruderkuss“, die Erweiterung des Archivs und der Erhalt des Mühlenmuseums in Moorsee. Der Einsatz hat sich gelohnt, wie der Heimatbund-Vorsitzende Hans-Rudolf Mengers am Sonnabend während der Jahreshauptversammlung aufzeigte, die im Übrigen auch einer erforderlichen Satzungsergänzung zustimmte: Unter anderem zählt nun zum Vereinszweck auch die Förderung von Projekten aus Wissenschaft und Forschung.
Während im Untergeschoss des Nordenhamer Museums die renovierten Räume Gestalt annehmen, bereitet das Dachgeschoss den Heimatfreunden einige Sorgen. Sowohl bezüglich des Platzangebotes als auch aus Gründen der Statik seien die Grenzen erreicht. Im Dachgeschoss sind das Archiv und die Bibliothek des Heimatbundes sowie das Stadtarchiv eingerichtet. Zur Entlastung soll ein gegenüberliegendes Gebäude dem Museum zugeordnet und als neuer Ort zur Sammlung von Schriften und Archivalien dienen.
Kontakt:
Rüstringer Heimatbund e.V.
Hessenstr. 7
26954 Nordenham
hrm@mengers.de
Quelle: Torsten Lange, Nordwest Zeitung, 22.3.2004
Dokumente über Dassow
Mit einem Sechser im Lotto vergleicht Volker Jakobs seinen Erfolg, den er im Landesarchiv und in der Landesbibliothek in Schwerin hatte. In alten zum Teil in lateinischer Sprache abgefassten Unterlagen entdeckte er das kleine Wörtchen, dass sein Herz schneller schlagen ließ: Dartsowe. So wurde Dassow im Jahre 1219 das erste Mal erwähnt.
Nach dem Fund von Unterlagen aus dem Jahre 1219 und 1704 musste der Kopierer im Archiv ganze Arbeit leisten. In seiner Freizeit beschäftigt sich der bei der Stadt Dassow für den Bereich Kultur angestellte 35-jährige Jakobs mit der interessanten Geschichte Dassows. Ziel des studierten Landwirtes ist es, eine gedruckte Chronik des Ortes herauszubringen. Für die letzten 100 Jahre der kleinen Stadt hofft er auf Unterstützung von Seiten der alteingesessenen Einwohner.
Die Reise in das Schweriner Landeshauptarchiv lohnt sich für den Neuenhagener immer wieder aufs Neue. „In den Unterlagen sind kaum Originale zu finden“. Aber das sei ihm egal. „Der Inhalt ist mir viel wichtiger“, meint Volker Jakobs.
Quelle: Jana Soblik, Ostsee-Zeitung, 22.3.2004