»Archiv und Wirtschaft« Heft 3 2002 erschienen

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Archiv und Wirtschaft«, 35. Jg., 2002, H. 3 enthält u.a. Beiträge von Claudia Adelberger über »Das Historische Archiv System der BMW Group im Internet«, von Thomas Wilmer über»Aktuelle Fragen des Internetrechts«, die Laudatio auf Dr. Evelyn Kroker von Peter Gillies unter dem Titel »Kohle – Kumpel – Kultur« anlässlich der Preisverleihung „Wirtschaftsarchiv des Jahres“ an das Bergbau-Archiv in Bochum.
weitere Infos über »Archiv und Wirtschaft«: http://www.wirtschaftsarchive.de/zeitschrift/zeitschr.html

»Mitteilungen« Nr. 21 des Förderkreises »Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.« erschienen

Seit 1992 gibt der Förderkreis »Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.« zweimal im Jahre seine Mitteilungen heraus. Mittlerweile liegen nach 10 Jahren insgesamt 21 Ausgaben vor. Sie informieren vor allem über einschlägige Archive und Bibliotheken des In- und Auslands, über Findhilfsmittel und Bestandsübersichten, über Tagungen und Konferenzen, über Erträge der gemeinsam mit der Johannes-Sassenbach-Gesellschaft e.V. und der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO/BArch) veranstalteten Vortragsreihe sowie über neuere Literatur.
Regelmäßige Rubriken sind die Selbstdarstellungen von Archiven und Bibliotheken zur Arbeiterbewegung im weitesten Sinne (bislang wurden Einrichtungen aus 16 Ländern vorgestellt) und Hinweise auf Findbücher und Findhilfsmittel von Archivbeständen zur Geschichte der DDR und der Arbeiterbewegung in staatlichen Archiven, vor allem in Berlin und den neuen Bundesländern. Kontinuierlich berichten die Mitteilungen über Tagungen und Konferenzen wie etwa die ITH (Internationale Tagung der Historikerinnen und Historiker der Arbeiterbewegung und anderer sozialer Bewegungen), der IALHI (International Association of Labour History Institutions, www.ialhi.org) und des Kuratoriums der SAPMO/Bundesarchiv. Wichtigstes Anliegen des Förderkreises ist die Erhaltung und die Zugänglichmachung der Archivbestände zur Geschichte der DDR und zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Weiter soll die Zusammenarbeit unter den einschlägigen Bibliotheken und die Forschung zur Geschichte der Arbeiterbewegung unterstützt werden.
Die aktuelle Ausgabe enthält eine Vorstellung des erst seit 1999 im Aufbau befindlichen Archiv Demokratischer Sozialismus der Rosa Luxemburg Stiftung, einen Bericht zu den schon existierenden und den geplanten digitalen Angeboten der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, drei Tagungsberichte und Vereinsmitteilungen.
Politisch steht der Förderkreis in der Tradition der Linken und der Arbeiterbewegung, etliche seiner Aktiven waren zur DDR-Zeiten WissenschaftlerInnen, die sich mit Geschichte beschäftigt haben – es sind aber auch viele Einrichtungen und Einzelpersonen aus den alten Bundesländern Mitglied. Der Begriff der Arbeiterbewegung wird im Förderkreis augenscheinlich relativ weit gefasst: Die Zusammenarbeit zwischen den Archiven und Bibliotheken „der Arbeiterbewegung“ und denen der neuen sozialen Bewegungen ist vielen im Förderkreis ein Anliegen.
      Bernd Hüttner, Archiv der sozialen Bewegungen Bremen
Mitteilungen Nr. 21, 32 Seiten A 4, Interessierte können Einzelexemplare gegen ca. 3 Euro plus Versandgebühr bestellen. Anschrift: Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V., Finckensteinallee 63, D-12205 Berlin, Email: profbenser@aol.com

Pressemitteilung des Sächsischen Hauptstaatsarchivs

Archivalien vom Hochwasser nicht betroffen –
Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden evakuierte rechtzeitig seine gefährdeten Bestände


Die wertvollen Urkunden, Karten und Aktenbestände des Sächsischen Hauptstaatsarchivs Dresden blieben trotz des Rekordpegels vom Hochwasser der Elbe verschont. Da das Archivgebäude im Regierungsviertel nur etwa 300 Meter vom Ufer entfernt liegt, war zunächst massiver Grundwassereintritt in den tiefgelegenen Gebäudeteile zu verzeichnen. Bereits am Dienstag jedoch waren Teile des im Untergeschoß gelagerten Archivguts durch die Mitarbeiter in höhere Stockwerke verlagert worden. Durch den Einsatz der Archivare in der Nacht zum Freitag konnten die einbrechenden Wasser zeitweise mit eigenen Kräften kontrolliert werden, am Freitag erwies sich mit den steigenden Wasserstandsprognosen allerdings die vorsorgliche Kompletträumung der Untergeschosse des Magazingebäudes als notwendig. Mit tatkräftiger Unterstützung mehrerer Hörsäle der Dresdner Offiziersschule des Heeres und einer größeren Zahl freiwilliger Helfer aus dem Staatsministerium des Innern und anderen Behörden gelang es den Mitarbeitern des Archivs, die Evakuierung bis in die frühen Morgenstunden des Samstags abzuschließen. Nach Absinken des Wasserstandes hat bereits seit dem gestrigen Montag die maschinelle Entfeuchtung der Magazine begonnen, um die nötigen raumklimatischen Voraussetzungen für eine Rücklagerung des empfindlichen Archivguts zu schaffen. Da stabile Verhältnisse in Bezug auf Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Bauinstandsetzung entscheidende Bedingungen für die Bestandserhaltung des historischen Archivguts sind, wird die Rückführung der Bestände an ihren Lagerort noch einige Zeit beanspruchen. Das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden bleibt daher zunächst bis einschließlich Freitag, den 23. August 2002 für seine Benutzer geschlossen. Informationen über den Zeitpunkt der Wiederöffnung können ab Ende dieser Woche unter der Rufnummer 0351/8006–0 telefonisch erfragt werden. Die Mitarbeiter bitten um Verständnis, daß es aufgrund der Evakuierungen in den Magazinen voraussichtlich auch nach einer Wiedereröffnung auf längere Zeit zu deutlichen Einschränkungen in der Benutzung kommen wird. Ausfallen muß leider auch der am 25. August 2002 geplante „Tag der offenen Tür“ des Archivs im Rahmen des „Tags des gläsernen Regierungsviertels“, an dem eine Besichtung der sonst nicht frei zugänglichen Teile des Hauses mit zahlreichen Präsentationen für interessierte Besucher vorgesehen war. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Termin nachgeholt.
Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden
Archivstr. 14
01097 Dresden
www.sachsen.de/archiv
Kontakt:
Dr. Guntram Martin
Tel. 0351/8006-102
oder per e-Mail:
hstadd@archive.smi.sachsen.de

Archivierung digitaler Fotos

Der Deutsche Bundestag plant die Einführung eines digitalen Bilderdienstes. Durch diesen digitalen Bilderdienst sollen sowohl digitalisierte als auch digital entstehende Fotos verwaltet, bereitgestellt und archiviert werden. Das Parlamentsarchiv ist Mitglied der Projektgruppe und hat für die Bereiche „Langzeiterhaltung“ und „Inhaltliche Beschreibung“ die Federführung übernommen. In diesem Zusammenhang wurde ein Gutachten „Archivierung digitaler Bilder“ in Auftrag gegeben. Das 46seitige Gutachten liegt beim Parlamentsarchiv vor und kann anderen öffentlichen Stellen zur Verfügung gestellt werden.
Allerdings darf der „dritten“ Stelle nur ein einfaches Nutzungsrecht eingeräumt werden, das die Weitergabe, Veröffentlichung sowie auszugsweise Zitierung in Veröffentlichungen ausschließt. Aufgrund des Urheberrechts kann das Gutachten daher auch nicht im Internet oder
anderer Stelle veröffentlicht werden. Es besteht aber die Möglichkeit, das Gutachten als pdf-Datei weiterzugeben, wenn sich die anfordernde öffentliche Stelle zur Beachtung der bestehenden Nutzungsrechte verpflichtet. Es kann mit einer solchen Erklärung per E-Mail angefordert werden bei: angela.ullmann@bundestag.de
Angela Ullmann
Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages
Dienstsitz Bonn
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: 030 / 227 24678
Fax.: 030 / 227 26817
http://www.bundestag.de/verwalt/archiv/index.html

Ephoral- und Pfarrarchiv Grimma wird gerettet!

Das Westfälische Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster wird nach einer Mitteilung von Dr. Norgert Reimann für die Sicherung und Trocknung des Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden in Grimma sorgen: »Am Donnerstag (21. August) wurde in Münster bekannt, dass die von der Elbe überfluteten und bald darauf eingefrorenen 120 Meter Archivgut nur noch bis zum Wochenende in dem Kühlhaus in Leipzig bleiben könnten und das weitere Schicksal dieser wertvollen alten Archivbestände (u.a. Kirchenbücher), auch wegen der für eine gewerbliche Trocknung veranschlagten Kosten in Höhe von rund 45.000 Euro, völlig ungewiss war.
Darauf hin erklärte sich das Westfälische Archivamt spontan zur kollegialen Amtshilfe bereit. Inzwischen ist veranlasst, dass das zu großen Blöcken gefrorene Archivgut an diesem Wochenende mit einem Kühltransporter nach Everswinkel bei Münster gebracht und dort in einem Kühlhaus eingelagert wird. Nach entsprechenden Vorarbeiten (zunächst müssen die großen Blöcke in kleinere Einheiten zerlegt werden!) kann dann die Tocknung der Archivalien in der Gefriertrocknungsanlage des Archivamtes beginnen. Diese wird sich wegen des großen Umfangs über einen längeren Zeitraum hinziehen.
Das Westfälische Archivamt verfügt als einzige Archiveinrichtung in Deutschland über eine leistungsfähige Gefriertrockenanlage und ist auch darübr hinaus auf Notfallmaßnahmen spezialisiert.«
weitere Infos unter www.westfaelisches-archivamt.de.
Kontaktaufnahme unter westf.archivamt@lwl.org

Hochwasserhilfen

ARCHIV.Net bietet Ihnen eine kurze Übersicht wichtiger Links. Wenn Sie Hinweise auf weitere Informations- oder Hilfsangebote haben, dann senden Sie bitte eine Mail an info@archiv.net
– Spendenbörse des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.: http://www.muenster.org/buch/index.php?buch=vda
– allgemeine Spendenbörse der ARD: http://www.ard.de/phorum/list.php?f=10
– Hinweise zu Havarien und Schadensvorsorge: http://www.archivbuch.de/Aberatung/beratung2.htm
– Notfallhinweise des Westfälischen Archivamts: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Archivamt/1026813682/Wasserschaeden/index2_html
– Allgemeine Hinweise zum Hochwasser: http://www.hochwasserhelfer.de/

50 Jahre Bundesarchiv

Am 3. Juni 1952 war es soweit: Georg Winter nahm als Gründungsdirektor des Bundesarchivs seine Arbeit auf. Zwar war das Archiv bereits 1950 gegründet worden, aber die Suche nach einem politisch unbelasteten Leiter gestaltete sich nicht einfach.
Am 6. Juni findet in einer Bibliothek – der Staatsbibliothek zu Berlin – ein Festakt in Anwesenheit des Bundespräsidenten statt.
Auch das ARCHIV.Net-Team gratuliert!
weitere infos:
http://www.bundesarchiv.de/geschichte.htm
http://www.sueddeutsche-zeitung.de/index.php?url=/aktuell/sz/artikel8390.php
– Interview mit Hartmut Weber, Präsident des Bundesarchivs: http://www.welt.de/daten/2002/06/03/0603ku335724.htx
– zur Vorgeschichte: Torsten Musial: Staatsarchive im Dritten Reich. Zur Geschichte des staatlichen Archivwesens in Deutschland 1933-1945. Potsdam 1996

Wirtschaftsarchiv des Jahres 2002

And the winner is: Bergbau-Archiv Bochum …
Auf der diesjährigen Jahrestagung der Vereinigung der Wirtschaftsarchive (VdW) ist zum zweiten Mal nach 2001 der Titel „Wirtschaftsarchiv des Jahres“ verliehen worden. Die VdW zeichnet mit dem Titel Archive aus, die einen »innovativen Beitrag zur Stärkung der Akzeptanz von Geschichte und historischem Bewusstsein in ihrem jeweiligen Unternehmen geleistet haben. Hierzu zählen Produkte und Aktivitäten aus den Bereichen Publikation, Veranstaltung und Einsatz moderner Kommunikationsmittel«.
Dieses Jahr wurde das Bergbau-Archiv in Bochum prämiert. Besonders gewürdigt wurde der Beständeführer des Archivs von Evelyn Kroker. Auch wir gratulieren!
weitere Informationen: http://www.wirtschaftsarchive.de/vdw-preis/preis.html

Russlands Archive mauern

In Ihrer Ausgabe vom 3. Mai berichtet die Süddeutsche Zeitung über »Das Ende eines kurzen Frühlings« und die seit einiger Zeit wieder zunehmenden Behinderungen beim Zugang zu den russischen Archiven. Dies hänge nicht zuletzt mit dem Fehlen einschlägiger Regelungen zusammen.
weitere Infos: Süddeutsche Zeitung
eine Seite mit einer Auflistung der in dem Artikel erwähnten Bestände des Sonderarchivs auf den Seiten von Sebastian Panwitz: www.sonderarchiv.de