Nachlass des Freiherrn vom Stein (1757-1831) vom LWL erschlossen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat den Nachlass des Freiherrn vom Stein (1757 bis 1831) mit einem neuen zweibändigen Findbuch erschlossen. Der Nachlass des bedeutenden preußischen Reformers liegt auf Schloss Cappenberg (Kreis Unna). Er war bis zur Neuverzeichnung für Wissenschaftler nur durch ein über 70 Jahre altes maschinengeschriebenes Repertorium zugänglich.

Der schriftliche Nachlass des Freiherrn vom Stein, einer der bedeutendsten Politikernachlässe des 19. Jahrhunderts, liegt bis heute im Archiv des Grafen von Kanitz auf Schloss Cappenberg. Das LWL-Archivamt für Westfalen sorgt für die Betreuung der wichtigen Adelsarchive in Westfalen, darunter auch das Stein-Archiv in Cappenberg. Mehr als 6.000 Aktenstücke und Briefe von und an Stein in insgesamt 94 Archivkartons, "zwölf laufende Meter", hat Dr. Annekatrin Schaller zwei Jahre lang für das neue Findbuch gesichtet und erschlossen – keine einfache Aufgabe, wie Prof. Dr. Norbert Reimann, ehemaliger Leiter des LWL-Archivamtes, erläutert: "Die Handschrift des Grafen vom Stein ist sehr schwer zu lesen, außerdem ist ein großer Teil der Texte in französischer Sprache verfasst." Reimann selbst hat das Findbuch für den Druck aufbereitet und ergänzt. Zwar ist das über 1.300 Seiten dicke Findbuch auch über http://www.archive.nrw.de im Internet recherchierbar, dennoch sei die gedruckte Form nach wie vor unverzichtbar, so Reimann: "Will man Zusammenhänge erkennen, ist ein Buch jedem anderen Medium klar überlegen."

Info:
Reimann, Norbert (Hg.): Der Nachlass des Freiherrn vom Stein im Archiv des Grafen von Kanitz auf Schloss Cappenberg, bearbeitet von Annekatrin Schaller und Norbert Reimann, 2 Teilbände, Münster 2009, 1324 S. + Ill.- (Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens Neue Folge, 18/1-2), ISBN 978-3-936258-11-0, 68,00 Euro

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.