Reformation und Politik. Tagung vom LVR und Evangelischer Kirche im Rheinland

Im Rahmen der Reformationsdekade 2008-2017 widmen sich die diesjährigen Veranstaltungen dem Aspekt "Reformation und Politik". Die gemeinsame Tagung von LVR und Evangelischer Kirche im Rheinland wird vom 23. bis 25. April 2014 im Düsseldorfer Tagungszentrum FFFZ dieses Thema beleuchten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen nicht etwa die Persönlichkeit Luthers und die Situation des 16. Jahrhunderts. Vielmehr wird die Frage nach der Realität reformatorischen Gedankenguts im 19. und 20. Jahrhundert im Rheinland ins Blickfeld gerückt. Hier spiegelt sich die Verwobenheit der Kirche in die sich wandelnden politischen Verhältnisse in ganz besonderer Weise. Das wird an den historischen Bruchstellen (z. B. Ende des Ancien régime, Revolution und Verfassungsfrage, Nationalsozialismus) dargestellt. Die Tagung steht daher unter der Überschrift "Bruchstellen deutscher Geschichte im Blick des Protestantismus".

In vielen Archiven, Bibliotheken und Museen, in Universitätsinstituten, aber auch kirchlichen Gemeinde- und Kommunalverwaltungen stellt sich die Frage, wie das Reformationsjubiläum umgesetzt werden soll. Die Tagung soll Ideen zur lokalen und regionalen Aufarbeitung des Themas liefern.

Vier Sektionen (Restauration und gescheiterte Revolution, Reichseinigung und Staat der Konfessionen, Vom Ende des landesherrlichen Kirchenregiments in die Diktatur und Diakonische Aufgabe im Sozialstaat) greifen spezielle historische Situationen heraus, um die Rolle der Evangelischen Kirche zu thematisieren. 17 Fachbeiträge ausgewiesener Experten werden erwartet. Eine Exkursion nach Kaiserswerth und zum dortigen Pflegemuseum der Fliedner-Stiftung wird in die Geschichte der Diakonie einführen und thematisiert deren Aufgabe im Sozialstaat.

Referenten:
Prof. Dr. Olaf Blaschke, Universität Trier,
Prof. Dr. Siegfried Hermle, Universität zu Köln,
Prof. Dr. Jörg Hübner, Ev. Akademie Bad Boll
Prof. Dr. Jochen-Christoph Kaiser, Universität Marburg,
Prof. Dr. Thomas Kuhn, Universität Greifswald,
Prof. Dr. Harry Oelke, Universität München

Mit Blick auf das Rheinland eignen sich die Ergebnisse der Tagung hervorragend zur Vorbereitung eines anderen Jubiläums: 2015 wird an das Ende des Wiener Kongresses erinnert. In dessen Folge kam das bis dahin katholische Rheinland an das evangelische Preußen.

Einzelheiten finden sich hier:
http://www.afz.lvr.de/de/fortbildungen___tagungen/veranstaltungsprogramm/veranstaltungsprogramm_1.html

Zum Detailprogramm:
http://www.afz.lvr.de/media/archive_im_rheinland/fortbildungen/veranstaltungsprogramm/FZ-SEM-2014-Reformation-PROGRAMM.pdf

Zum Tagungsflyer:
http://www.afz.lvr.de/media/archive_im_rheinland/fortbildungen/veranstaltungsprogramm/2014-04-23_25_Flyer.pdf

TERMIN
Mittwoch, 23. April 2014, bis Freitag, 25. April 2014

VERANSTALTUNGSORT
Tagungshaus FFFZ
Kaiserswerther Straße 450
40474 Düsseldorf

Eine Übernachtung kann auf eigene Kosten sehr preiswert im FFFZ gebucht werden:
fffzhotel@fffz.de
Bitte Tagungsstichwort "Bruchstellen deutscher Geschichte" angeben.

ENTGELT
140 Euro (einschließlich Tagungsunterlagen, 2 Mittagsimbisse, Tagungsgetränke, 2 Empfänge, 2 Bustransfers, eine Buchpublikation)

ANMELDUNG AUSSCHLIESSLICH AN:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Ehrenfriedstraße 19
50259 Pulheim
Tel 02234 9854-313 und -225
Fax 02234 9854-349
afz.fortbildungszentrum@lvr.de 
www.afz.lvr.de

Archiv Bosnien-Herzegowinas in Sarajevo vernichtet

Demonstrationen gegen Arbeitslosigkeit und gegen die fortgesetzte Verelendung in Bosnien sind am 7.2.2014 in blutige Gewalt umgeschlagen. In der Hauptstadt Sarajevo setzten aufgebrachte Demonstranten das Präsidentschaftsgebäude in Brand, in Tuzla wurde der Sitz der Regionalverwaltung gestürmt und im Gebäude Feuer gelegt. Die Demonstrationen sind die größten seit dem Bosnienkrieg (1992-1995).

Der internationale Bosnien-Beauftragte, Valentin Inzko, teilte im ORF mit, dass ein gesamtes Archiv in Sarajevo verbrannt sei. Das Archiv habe drei Kriege überstanden, „der Schaden ist immens“, zeigte sich Inzko erschüttert. Es handelt sich angeblich um das erste moderne staatliche Archiv Bosnien-Herzegowinas, das sich im Gebäude des beschädigten Staatspräsidiums in Sarajevo befindet. Einige der wichtigsten Archivunterlagen Bosnien-Herzegowinas seien durch die im Gebäude gelegten Brände vernichtet worden. Dies bestätigte laut dem „Standard“ der Direktor des Archivs, Saban Zahirović, gegenüber der Tageszeitung „Dnevni avaz“.

Fotoserie über die unermesslichen Zerstörungen im Archiv Bosnien-Herzegowinas / Nerprocjenjiva šteta u Arhivu Bosne i Hercegovine:

Nerprocjenjiva šteta u Arhivu Bosne i Hercegovine (Abb.: http://www.arhivbih.gov.ba/en/node/165)

Nerprocjenjiva šteta u Arhivu Bosne i Hercegovine (Abb.: http://www.arhivbih.gov.ba/en/node/165)

Das Ausmaß des Schadens müsse erst festgestellt werden, sagte er. Es handle sich um einige sehr wertvolle Unterlagen, unter anderem Mikrofilme, Kopien von Dokumenten aus Wiener Archiven, Unterlagen der Kriegsverbrecherkommission nach dem Zweiten Weltkrieg und anderes mehr. Ein Großteil der Unterlagen sei völlig verbrannt, einiges dürfte aber noch zu retten sein, so Zahirović (siehe auch den Bericht auf 6yka.com).

Das Archiv wurde im Jahr 1947 gegründet. Es enthält Material aus folgenden Bereichen: Öffentliche Verwaltung, Justiz, Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen, Sozialpolitik und Gesundheitswesen, Wirtschaft, Gesellschaftlich-politische Organisationen, Vereine und Verbände, Personen -und Familienfonds, Sammlungen, Bosnisch-herzegowinische Emigration, Ausländische Organisationen in BiH. Das Archiv verfügt u.a. über das Material vom „Nationaltheater Sarajevo“ („Narodno pozorište Sarajevo“, ab dem Jahr 1914) sowie über das Archivmaterial des Nationalmuseums („Zemaljski muzej Bosne i Hercegovine, 1888-). Zu den Sammlungen des Archivs zählen u.a. Kartensammlung, Plakatsammlung (1941-1996) und Stempelsammlung. Außerdem gibt es eine Archivbibliothek.

Der Internationale Archivrat ICA verurteilte am 10.2.2014 in folgender Stellungnahme die Zerstörung des Archivs Bosnien-Herzegowinas:

"ICA condemns the destruction of archives in Bosnia-Herzegovina
On 10 February ICA received confirmation, from the Director of Archives of the Federation of Bosnia and Herzegovina in Sarajevo, that a significant amount of historical archives have been burnt, as a direct result of the actions of protesters on 7 February.
The Archives contain documents from the period from 1878 to 1918, when the Austro-Hungarian Ministry of Finance administered Bosnia, but also earlier archives from the Ottoman period and later archives of the war crimes commission after world war two.
ICA will pass on any more information, which it receives about the extent of the damage, to the global archival community. Meanwhile it condemns unreservedly the destruction that has already taken place, because the memory loss will be permanent. It also trusts that appropriate counter-measures are being taken to prevent any further destruction from occurring. Finally, ICA wishes to express solidarity with colleagues in the Archives of the Federation who will face immense challenges in rebuilding their institution."

Kontakt:
Arhiv Bosne i Hercegovine (Das Archiv Bosnien-Herzegowinas)
Reisa Džemaludina Čauševića 6
71000 Sarajevo
Telefon/Fax: +387 (0) 33 206 492
info(at)arhivbih.gov(dot)ba (derzeit nicht per Mail erreichbar!)
http://www.arhivbih.gov.ba/

Link: http://www.arhivbih.gov.ba

Quelle: Salzburg24.at, 7.2.2014; Der Standard, 8.2.2014; Don Juan Archiv Wien.

Wechsel im Historischen Zentrum Remscheid steht bevor

Der Historiker Dr. Urs Diederichs, der das Historische Zentrum der Stadt Remscheid leitet, tritt Ende Oktober 2014 in den Ruhestand. Zum Historischen Zentrum gehören das Deutsche Werkzeugmuseum, das Museum Haus Cleff und das Stadtarchiv Remscheid. Das Museum Haus Cleff ist eines der wichtigsten Baudenkmäler Remscheids, das 1778/79 von wohlhabenden Werkzeugkaufleuten erbaut wurde und seit 1927 als Museum – zunächst als "Heimatmuseum" genutzt wird.

Die Leitung des Deutschen Werkzeugmuseums, des Haus Cleff und des städtischen Archivs soll Sven Wiertz (SPD) übernehmen. Wiertz ist seit zehn Jahren persönlicher Referent von Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Sven Wiertz studierte Sozialwissenschaften und Mathematik auf Lehramt. Nach der Wahl von Beate Wilding zur neuen Oberbürgermeisterin wurde er 2004 zu ihrer persönlichen Referentin. Seit 2008 ist Wiertz Leiter des Zentraldienstes im Remscheider Rathaus. 2010 wurde er zum Vorsitzenden des SPD-Kreisverbandes gewählt. Zum 1.4.2014 beginnt Wiertz ein Studium der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Geschichte.

Sven Wiertz werde als neuer Chef des Historischen Zentrums Remscheid nicht von allen gern gesehen, berichtet der Remscheider General-Anzeiger (rga) nicht ohne Kritik. Oberbürgermeisterin Wilding und der für die Museen zuständige Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann (CDU) würden die Neubesetzung als interne Angelegenheit der Verwaltung betrachten und die Position daher nicht öffentlich ausschreiben. Das sei nicht erforderlich, sagt Henkelmann laut rga. "Was seine intellektuellen Kapazitäten angeht, ist er eine sehr gute Wahl. Mit seinem schnellen Auffassungsvermögen wird er in Nullkommanix in allen Aufgaben drin sein."

Am 18.3.2014 solle sich Sven Wiertz zunächst im Kulturausschuss vorstellen. Auf Wildings und Henkelmanns Geheiß arbeite er bereits an einer Neukonzeption für das Historische Zentrum. Mit einer "Ent- oder Versorgung" des persönlichen Referenten nach Wildings Ausscheiden aus dem OB-Amt habe die Personalie nichts zu tun, versichert Henkelmann gegenüber dem rga.

Quelle: Axel Richter, Ist Sven Wiertz der richtige Nachfolger für Dr. Urs Diederichs?, Remscheider General-Anzeiger, 6.2.2014

Modernisierung der sächsischen Archive abgeschlossen

Im Freistaat Sachsen ist zum 1.2.2014 nach längerer Bearbeitungszeit die novellierte Fassung des Sächsischen Archivgesetzes in Kraft getreten. Die Novellierung steht im Zusammenhang mit dem Abschluss der Modernisierung der sächsischen Archive.

Am 4.2.2014 hat Sachsens Innenminister Markus Ulbig den Abschlussbericht zur Modernisierung des sächsischen Archivwesens vorgestellt. Dabei geht es um die „Umsetzung des Konzeptes zur Erhaltung des staatlichen Archivgutes und die Unterbringung der Archivverwaltung bis zum Jahr 2020“. „Mehr als 10 Jahre Arbeit zahlen sich aus: Die Modernisierung der sächsischen Archive ist nun abgeschlossen. Das sächsische Gedächtnis hat eine neue Heimat bekommen“, so Ulbig.

Das sächsische Kabinett hatte im Jahr 2002 ein umfangreiches Bau- und Unterbringungsprogramm für das Sächsische Staatsarchiv beschlossen. Seitdem hat der Freistaat das Hauptstaatsarchiv Dresden saniert und erweitert sowie im Schloss Hubertusburg in Wermsdorf ein Archivzentrum gebaut. Außerdem konnte mit der Stadt Freiberg ein langfristiger Mietvertrag über die Unterbringung der Abteilung Bergarchiv Freiberg im Schloss Freudenstein abgeschlossen werden. Das Programm wurde mit dem Umzug des Staatsarchivs Chemnitz in das sog. Peretzhaus im Jahr 2013 abgeschlossen.

Das Sächsische Staatsarchiv ist damit erstmals seit seiner Gründung im Jahr 1834 an allen Standorten fachgerecht untergebracht und besteht heute aus fünf Abteilungen in Chemnitz, Dresden, Freiberg und Leipzig. In Wermsdorf ist darüber hinaus ein Archivzentrum entstanden, das insbesondere eine Zentralwerkstatt, klimatisierte Magazine sowie modernste Technik zur Anfertigung von Schutz- und Sicherungsmedien beinhaltet.

Insgesamt verwahrt das Sächsische Staatsarchiv ca. 110 km Urkunden, Amtsbücher, Akten, Karten, Tonbänder, Filme sowie elektronisches Archivgut aus fast 1100 Jahren sächsischer, deutscher und europäischer Geschichte. Die älteste Pergamenturkunde datiert aus dem Jahr 948. Mit rund 15.000 Nutzern und rund 10.000 schriftlichen Anfragen pro Jahr gehört das Sächsische Staatsarchiv im bundesweiten Vergleich zu den drei meistgenutzten Landesarchiven in Deutschland.

Ein weiterer Erfolg in jüngster Zeit war das Projekt „Langzeitspeicherung und elektronische Archivierung“, das im Jahr 2009 unter Federführung des Staatsarchivs gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Europa und dem Staatsbetrieb Sächsische Informatikdienste begonnen wurde.

Das Sächsische Staatsarchiv nahm im Februar 2013 als eines der ersten Archive in Deutschland ein „elektronisches Staatsarchiv“ in Betrieb. Mit diesem „elektronischen Gedächtnis“ soll sichergestellt werden, dass die archivwürdigen Unterlagen aus Justiz und Verwaltung (z. B. elektronische Akten, Geodaten und Register) auch für die Zukunft erhalten und nutzbar gemacht werden können. Dabei wird nicht mehr nur die Speicherung der Daten sichergestellt, sondern auch, dass diese Speicherung jeder Zeit dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Dazu wurden international gültige Standards entwickelt. Die Daten werden regelmäßig in die neuen technischen Systeme übertragen.

Link:
Archivgesetz für den Freistaat Sachsen (SächsArchivG), SächsGVBl. Jg. 1993 Bl.-Nr. 24, S. 449, Fsn-Nr.: 290-1, Fassung gültig ab: 01.02.2014

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Zentrale Aufgaben, Grundsatz
Archivstr. 14
01097 Dresden
Telefon: +49 351/89219-710
Telefax: +49 351/89219-709
poststelle@sta.smi.sachsen.de

Quelle: Medienservice Sachsen, Pressemitteilung, 4.2.2014; Pressemitteilung, 3.2.2014.

Bettina-von-Arnim-Gymnasium Dormagen und Archiv im Rhein-Kreis Neuss werden Bildungspartner

Das Bettina-von-Arnim-Gymnasium (BvA) Dormagen und das Archiv im Rhein-Kreis Neuss werden Bildungspartner. Die Vorsitzende der Fachgruppe Geschichte Andrea Krüger und Archivleiter Dr. Stephen Schröder haben jetzt die entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

In den kommenden zwei Jahren werden Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Altersstufen das Archiv im Rahmen von Führungen und Facharbeiten, aber auch für eintägige Workshops oder schulische Ausstellungsprojekte nutzen und dort mit Originalunterlagen arbeiten. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Dormagens Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes begrüßen die neue Kooperation. „Unser gemeinsames Archiv versteht sich als moderne Dienstleistungseinrichtung, die einen Beitrag für die Menschen vor Ort leisten möchte. Insofern kommt natürlich auch der Zusammenarbeit mit Schulen große Bedeutung zu“, so Landrat Petrauschke.

Abb.: Geschichtslehrerin Andrea Krüger und Archivleiter Dr. Stephen Schröder. Im Hintergrund von links: Dormagens Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes und den Landrat des Rhein-Kreises Neuss Hans-Jürgen Petrauschke (Foto: Rhein-Kreis Neuss)

Abb.: Geschichtslehrerin Andrea Krüger und Archivleiter Dr. Stephen Schröder. Im Hintergrund von links: Dormagens Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes und den Landrat des Rhein-Kreises Neuss Hans-Jürgen Petrauschke (Foto: Rhein-Kreis Neuss).

Für Andrea Krüger war der Abschluss der Kooperationsvereinbarung naheliegend. „Wir arbeiten ja bereits seit geraumer Zeit gut und intensiv zusammen. Mit dem Abschluss der Bildungspartnerschaft wollen wir unsere Kooperation nunmehr vertiefen und verstetigen“, erläutert die Geschichtslehrerin, deren Schülerinnen und Schüler kürzlich eine Ausstellung zur Geschichte des BvA anhand von Archivmaterialien erarbeitet haben. „Die Arbeit mit den originalen Zeugnissen hat die Schülerinnen und Schüler ungemein motiviert. Da wird Geschichte richtig lebendig und greifbar. Das kann kein Geschichtsbuch leisten“.

Auch Archivleiter Stephen Schröder freut sich über die Zusammenarbeit mit dem BvA: „Durch unser archivpädagogisches Angebot erreichen wir auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Mit der Bildungspartnerschaft möchten wir zum Ausdruck bringen, dass wir die gute Zusammenarbeit mit dem BvA strukturiert fortsetzen und erweitern möchten“.

Der Abschluss von Bildungspartnerschaften zwischen Archiven und Schulen wird sowohl vom Land Nordrhein-Westfalen als auch von den kommunalen Spitzverbänden unterstützt und gefördert.

Kontakt:
Bettina-von-Arnim-Gymnasium
Haberlandstr.14
41539 Dormagen
Tel.02133-245530
kontakt@bva-dormagen.de
www.bva-dormagen.de

Archiv im Rhein-Kreis Neuss
Schloßstraße 1
41541 Dormagen
Telefon 02133 530210
Telefax 02133 5302291
kreisarchiv@rhein-kreis-neuss.de

Jesus, Maria, Luther. Religiöse Bilderwelten 1870-1930 im Zentralarchiv Speyer

Das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer zeigt seit dem 24. Januar und noch bis zum 1. September 2014 eine Sonderausstellung mit dem Titel "Jesus, Maria, Luther. Religiöse Bilderwelten 1870-1930". Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Archivs zu besichtigen; Führungen können verabredet werden.

Info:
Jesus, Maria, Luther. Religiöse Bilderwelten 1870-1930
Sonderausstellung 24.1.-1.9.2014
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 – 16.00 Uhr; Freitag 8.00 – 13.00.
Anmeldung für Führungen unter 06232 667 182/282 oder archiv@evkirchepfalz.de.
Eintritt frei

Kontakt:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
Speyer
06232/667182
archiv@evkirchepfalz.de
www.zentralarchiv-speyer.de
http://www.flickr.com/photos/zentralarchiv-speyer/

Münster stellt Archivalien als Digitalisate online

Seit dem 28. Januar 2014 stellt die Abteilung Westfalen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen in Münster zu einer Reihe von Online-Findbüchern nun auch die Archivalien als Digitalisate im Internet zur Verfügung. Es handelt sich im Einzelnen um folgende Online-Findbücher:

Digitalisate zu weiteren Online-Findbüchern sollen in Kürze folgen.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Abteilung Westfalen
Bohlweg 2
48147 Münster
Tel.: +49 251 4885-0
Fax: +49 251 4885-100
westfalen@lav.nrw.de

Neuer Leiter des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt

Nachdem das Hessische Staatsarchiv Darmstadt nach dem Ausscheiden von Professor Friedrich Battenberg über zwei Jahre kommissarisch geleitet worden war, trat nun zum neuen Jahr 2014 Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß sein Amt an.

Der 45 Jahre alte, gebürtige Rheinländer Kistenich-Zerfaß ist seit 2008 stellvertretender Leiter des Fachbereichs Grundsätze und Leiter des Dezernats "Grundsätze der Bestandserhaltung – Technisches Zentrum" im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen an den Standorten Münster, Düsseldorf und Detmold gewesen. Davor war der promovierte Landeshistoriker als Dezernatsleiter am Staats- und Personenstandsarchiv Detmold tätig. Die Archivarsausbildung absolvierte er von 2000 bis 2002 als Referendar in Detmold und an der Archivschule Marburg. Kistenich-Zerfaß studierte an der Universität Bonn Geschichte, Erziehungswissenschaften und Chemie.

Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß als Direktor des Staatsarchivs im Amt

Am 10. Januar 2014 wurde Johannes Kistenich-Zerfaß im Rahmen eines Festaktes in sein neues Amt des Direktors des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt eingeführt. Der bisherige kommissarische Leiter des Staatsarchivs, Dr. Klaus-Dieter Rack, hieß ihn herzlich willkommen. Er übergebe ihm nun das Ruder eines "Schiffs" mit einer leistungsstarken und motivierten Mannschaft.

Die Leistungsstärke des Darmstädter Hauses hob auch Ministerialdirigentin Irene Bauerfeind-Roßmann, Abteilungsleiterin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, hervor, die die guten Wünsche des verhinderten Staatssekretärs Jung übermittelte. Sie brachte ihre Genugtuung zum Ausdruck, dass man Herrn Dr. Kistenich-Zerfaß für die Leitungsfunktion habe gewinnen können. Er verfüge nicht nur über eine große Führungserfahrung und -qualität, sondern auch über eine hohe fachliche Kompetenz. Das Ministerium freue sich auf eine gute Zusammenarbeit.

Dies konnte Eva Haberkorn aus Sicht des Personalrates nur bestätigen. Sie sprach die Hoffnung aus, dass die traditionell ausgezeichnete Kooperation zwischen der Dienststellenleitung und der Personalvertretung auch in Zukunft auf diesem hohen Niveau fortgesetzt werden könne.

In seiner anschließenden Rede umriss der neue Dienstellenleiter die aus seiner Sicht prägnantesten Herausforderungen. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wolle er das Staatsarchiv organisatorisch und konzeptionell weiterentwickeln.

Archivfachlich sei der Überlieferungsbildung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dr. Kistenich-Zerfaß regte u.a. an, die archivischen Bewertungsentscheidungen transparenter als bislang den Nutzerinnen und Nutzern gegenüber zu kommunizieren, etwa durch Beifügung entsprechender Hinweise bei den Erschließungsinformationen.

Eine weitere Kernaufgabe, die Erschließung und Digitalisierung von Archivgut, stelle mit die wichtigste Form archivischer Öffentlichkeitsarbeit dar. Die bereits auf diesem Feld geleisteten Beiträge des Staatsarchivs bei der öffentlichen Zugänglichmachung digitalisierter Bestände könnten systematisch ausgeweitet werden, etwa durch die Einbeziehung jüngerer Archivalien in die Digitalisierung. Hier sei eine Strategie zu entwickeln, wie dies unter Einhaltung rechtlicher Vorgaben möglich gemacht werden könne.

Richtungsweisende Vorschläge machte Dr. Kistenich-Zerfaß auch zur Intensivierung der archivpädagogischen Arbeit und dem Aufbau einer gemeinsamen Notfallplanung mit anderen in Darmstadt ansässigen Geschichtsinstitutionen.

Zum Schluss betonte er die Wichtigkeit personeller Weichenstellungen. Er verlieh dem Wunsch Ausdruck, die Kommunale Archivberatung zu verstetigen und sicherzustellen, dass am Staatsarchiv die Ausstattung mit personellen Ressourcen dem erweiterten Aufgabenkanon und den steigenden Erwartungen gerecht werde.

Der Festakt, zu dem etwa 70 Personen, darunter hochrangige Vertreter aus Politik, von Behörden und vieler benachbarter wie überregionaler Archive gekommen waren, klang anschließend mit einem Empfang im prachtvollen Karolinensaal des "Hauses der Geschichte" aus.

Das Hessische Staatsarchiv Darmstadt ist zuständig für die Unterlagen des Regierungspräsidiums Darmstadt, der nachgeordneten staatlichen Dienststellen in den kreisfreien Städten Darmstadt und Offenbach sowie in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Gießen (außer dem Regierungspräsidium Gießen), Groß-Gerau und Offenbach, im Odenwaldkreis, im Vogelsbergkreis und im Wetteraukreis. Als historisches Archiv verwahrt das Hessische Staatsarchiv Darmstadt die Überlieferung aus dem Gebiet des Großherzogtums Hessen („Hessen-Darmstadt“).

Kontakt:
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Karolinenplatz 3
64289 Darmstadt
Tel.: +49 (0) 6151 16 59 00
Fax: +49 (0) 6151 16 59 01
poststelle@stad.hessen.de 
www.staatsarchiv-darmstadt.hessen.de

Quelle: Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Pressemitteilung, 15.1.2014; Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Pressemitteilung, 10.1.2014

Bildungspartnerschaft zwischen Archiv und Gymnasium in Harsewinkel vereinbart

Die langjährige Zusammenarbeit des Gymnasiums Harsewinkel und des Stadtarchivs Harsewinkel basiert nun auf einem Kooperationsvertrag im Rahmen der Bildungspartnerschaft NRW. Die Umsetzung ermöglicht beiden Institutionen eine engere und dadurch effektivere Zusammenarbeit.

Ziel der Kooperationsverträge in NRW ist, das Potential außerschulischer Partner für Schule und Unterricht zu nutzen, um die Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen optimal zu fördern. Das Stadtarchiv stellt beim Lernen mit originalen Quellen Praxisbezug und ortsbezogene Fachkenntnis her. Das Zusammenwirken von Schule und Archiv wird durch den Vertrag verstärkt und systematisiert, baut mögliche Schwellen ab und belebt die Stadtgeschichte. Das Stadtarchiv etabliert sich so als fester Anlaufpunkt für historische Fragen und Quellenarbeit.

Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Bürgermeisterin S. Amsbeck-Dopheide, Oberstudiendirektor L. Austermann und Stadtarchivar E. Möller

Abb.: Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch Bürgermeisterin S. Amsbeck-Dopheide, Oberstudiendirektor L. Austermann und Stadtarchivar E. Möller (Foto: Stadt Harsewinkel)

Ein erstes konkretes Projekt für den Einstieg der Kooperationsgemeinschaften steht bereits an: Im neuen Schulhalbjahr 2014 wird ein Projektkurs des Gymnasiums unter der Leitung von Stefan Zier eine Ausstellung zum Thema "Der erste Weltkrieg vor Ort" erarbeiten. Stadtarchivar Eckhard Möller weist hierbei auf die verschiedenen amtlichen Überlieferungen im Stadtarchiv, aber auch auf die große Anzahl von Feldpostkarten und -briefen sowie zwei Kriegstagebücher hin, die den Schülerinnen und Schülern bei ihrer Recherche zu Verfügung stehen.

Link:
Projekte, Ausstellungen, Theateraufführungen, die Gymnasium und Stadtarchiv bereits gemeinsam realisiert haben

Kontakt:
Stadtarchiv Harsewinkel
Stadtarchivar Eckhard Möller
Münsterstr. 14
33428 Harsewinkel
Haus 1, Raum 149
Tel.:(05247)935- 127
Fax: (05247)935- 119
Eckhard.Moeller@gt-net.de

Quelle: Stadt Harsewinkel, Pressemitteilung, 20.1.2014

Einsichtnahme in Archivgut in den hessischen Staatsarchiven zukünftig gebührenfrei

Seit dem 20.1.2014 gelten für die Dienstleistungen der hessischen Staatsarchive Marburg, Darmstadt und Wiesbaden neue, von der Hessischen Landesregierung beschlossene Gebührenordnungen. Der größte Vorteil für die Nutzerinnen und Nutzer liegt darin, dass sie für die Vorlage von Archivgut in den Lesesälen keine Gebühren mehr entrichten müssen. Damit werden Nutzungen zu privaten und genealogischen Zwecken fortan genauso behandelt wie wissenschaftliche Forschungsvorhaben.

Während für Kopien von Original-Archivgut weiterhin 50 Cent je Aufnahme erhoben werden, erhöhen sich die Gebühren für Kopien von digitalisierten Archivalien von 25 Cent auf 50 Cent pro Datei. Die bisher in Rechnung gestellten Kosten von 5 Euro für den Datenträger entfallen hingegen.

Größere Änderungen erfolgten bei den durch die Fotowerkstatt hergestellten Reproduktionen. Zukünftig fällt für jeden Auftrag eine Gebühr von 5 Euro an. Hinzu kommen 4 Euro pro Reproduktion unabhängig von der Größe der Vorlage. Der bisher gewährte Rabatt von 30 Prozent für Reproduktionen bei Aufträgen im Rahmen von Forschungs- und Unterrichtsvorhaben wird nicht mehr gewährt. Die Gebühren für Amtshandlungen im Bereich der Auskunftstätigkeit und der Veröffentlichungsgenehmigungen bleiben im Wesentlichen gleich.

Über die Gebührenordnungen hinaus trat bereits zum 15.1.2014 als letztes Element einer Archivrechtsreform in Hessen eine neue "Nutzungsordnung für die Hessischen Staatsarchive" in Kraft. Die Vorschrift löst die bisherige Benutzungsordnung aus dem Jahr 1997 ab und regelt die Nutzungsmodalitäten in den drei staatlichen Archiven Hessens.

Im Wesentlichen enthält die aktuelle Ordnung folgende Neuerungen:
Die Nutzungsgenehmigungen für die einzelnen Forschungsvorhaben werden zukünftig unbefristet gültig sein. Damit entfällt die Pflicht zur jährlichen Antragstellung.

Der Zugang zur stetig wachsenden Zahl digitaler Reproduktionen wird künftig auf zweierlei Weise möglich. Neben den frei im Internet verfügbaren Digitalisaten werden weitere über die Online-Datenbank HADIS zum Abruf und zur individuellen Nutzung zur Verfügung gestellt. Für deren Einsichtnahme wird nur eine einfache Online-Registrierung erforderlich sein. Hierfür schafft die neue Ordnung die rechtliche Grundlage.

Menschen mit Behinderungen garantiert die Rechtsvorschrift den barrierefreien Zugang zu den Nutzungsräumen. Sollte dies aufgrund der baulichen Situation oder sonstiger Hindernisse nicht zu realisieren sein, stellen die Archive die Nutzung mit organisatorischen Maßnahmen sicher.

Mit diesen Neuerungen soll die nun in Kraft getretene Ordnung dem Bedürfnis nach mehr Nutzerfreundlichkeit Rechnung tragen und den Zugang zu den geschichtlichen Quellen des Landes Hessen erleichtern.

Kontakt:
Hessisches Landesarchiv
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Rheinstr. 23-25
65185 Wiesbaden
Kommissarische Leitung:
Frau Dr. Karin Marx
Tel.: 0611 32-3348
Fax: 0611 32-3550
Landesarchiv@HMWK.Hessen.de

Quelle: Hessisches Landesarchiv, Meldung vom 15.1.2014 und Meldung vom 20.1.2014.