Merckelsche Karte restauriert und digitalisiert

Die Ermittlung von Flächen und Grundstücken ist für den Staat und die Kommunen immer schon von Wichtigkeit gewesen, denn danach berechneten sich auch früher schon die Höhe der Abgaben. Im Jahre 1878 lagen derartige Daten flächendeckend für das Land Lippe vor. Die Stadt Lemgo war aber der Zeit um Jahrzehnte voraus, denn im Jahr 1794 beauftragte sie den Forstauditor und Feldmesser Phillip August Merckel mit der Kartierung der gesamten Lemgoer Gemarkung außerhalb der Innenstadt und der Erstellung eines dazugehörigen Messbuches.

Die aus dieser Vermessung resultierenden zwei Karten, eine als Generalkarte und eine als gebundene Mappe, befinden sich heute noch im Stadtarchiv der Alten Hansestadt Lemgo. Beide Kartenwerke wurden in den Jahren 2003/04 mit Landes- und städtischen Mittel aber auch dank der Unterstützung der „Frauen für Lemgo“ restauriert. 

Foto von der Vorstellung der Merkelschen Karte und des Messbuches ( von links): Dr. Wolfgang Ulrich, Günter Porst, Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Hannes Donat, Birgit Eisermann, Hildegard Tenberg, Georg Kramer, Barbara Hentschel, Dr. Hans-Otto Pollmann, Hermann Hentschel und Archivamtsleiterin Dr. Anikó Szabó

Foto von der Vorstellung der Merkelschen Karte und des Messbuches ( von links): Dr. Wolfgang Ulrich, Günter Porst, Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, Hannes Donat, Birgit Eisermann, Hildegard Tenberg, Georg Kramer, Barbara Hentschel, Dr. Hans-Otto Pollmann, Hermann Hentschel und Archivamtsleiterin Dr. Anikó Szabó.

Aufbauend auf dieser Restaurierung haben, hatte der Vorstand des Vereins Alt Lemgo es übernommen, die Karten digital zu kopieren um sie für historische Arbeiten zur Verfügung stellen zu können. Ab 2006 stellte sich der Arbeitskreis Stadtgeschichte im Verein der Aufgabe, das mehr als 200 Jahre alte Messbuch, verfasst in handgeschriebener deutscher Schrift, in lateinische Schrift mit Hilfe eines Rechners zu übertragen. Hierdurch kann das Messbuch nun von Nutzern des Stadtarchivs leichter gelesen und ausgewertet werden. 

Vor einigen Tagen erfolgte nun die Vorstellung und Übergabe dieser umfangreichen Arbeit statt. Hermann Hentschel vom Verein Alt Lemgo übergab eine Ausfertigung der Arbeit sowohl in Papierform als auch als CD an Bürgermeister Dr. Reiner Austermann und Archivamtsleiterin Dr. Anikó Szabó. 

Bürgermeister Dr. Reiner Austermann würdigte mit den Worten: „Heute ist ein guter Tag für Lemgo, wir sind Zeuge geworden wie ein Schatz gehoben wurde“, in seiner anschließenden Dankesrede die ihm überreichten Arbeiten. Sein Dank ging an alle Beteiligten, die in intensiver Arbeit, sich mit außergewöhnlichem Engagement um die Stadt verdient gemacht haben. 

An der großen Gemeinschaftsaufgabe waren beteiligt: Hannes Donat, Dr. Hans-Otto Pollmann, Georg Kramer, Christa Brand, Birgit Eisermann, Barbara Hentschel, Hermann Hentschel, Günter Porst, Hildegard Tenberg, Dr. Wolfgang Ulrich und Dr. Gisela Wilbertz.

Kontakt:
Stadtarchiv Lemgo
Süsterhaus
Rampendal 20a
32657 Lemgo 
Tel. 0 52 61 / 21 34 13
Fax 0 52 61 / 2 13 1 61
stadtarchiv@ lemgo.de

Ausstellung »Studentenproteste in Berlin 1967/68«

Die jüngere Geschichte der Alternativbewegung reicht zurück in die Mitte der sechziger Jahre. Sie hat ihre Ursprünge in den Aktivitäten des von der SPD 1961 ausgeschlossenen Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). Er war die Keimzelle der Studentenbewegung, aus der sich wiederum alle weiteren sozialpolitischen Bewegungen und Proteste entwickelten. 

Die studentische Protestbewegung nahm ihren Anfang an der Freien Universität Berlin (FU), von hier breitete sie sich über die gesamte Bundesrepublik aus. Die FU war im bewussten Gegensatz zur als unfrei und undemokratisch bezeichneten Universität Unter den Linden im sowjetisch besetzten Sektor der Stadt als freiheitliche Reformuniversität 1948 gegründet worden. In allen beschlussfassenden Gremien waren die Studenten mit Sitz und Stimme vertreten. Damit unterschied sich die FU grundsätzlich von allen westdeutschen Universitäten. Die Auseinandersetzung um das „Berliner Modell“, das den Studierenden der FU weitgehende Mit- und Selbstbestimmungsrechte einräumte, begann mit dem Studentenkongress gegen die Atomrüstung im Jahre 1959. 

Blick in die Ausstellung Studentenproteste in Berlin 1967/68 (Abb.: Landesarchiv Berlin)

In den folgenden Jahren weitete sich die studentische Protestbewegung weiter aus. Neben dem Widerstand gegen die politische Bevormundung durch das erstarrte Universitätssystem protestierten die Studenten gegen die Ausgrenzung „kritischer“, vor allem marxistischer Denktraditionen, gegen die Verdrängung der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik, gegen den Krieg der USA in Vietnam, gegen die Unterdrückung der Bevölkerung in Persien (Iran) und in anderen Diktaturen, gegen die Große Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und vor allem gegen die Notstandsgesetzgebung. 

In West-Berlin herrschte zu dieser Zeit eine radikale Trennung der Gesellschaft. Einerseits lebten in der Inselstadt Zehntausende junger Zugezogener aus Westdeutschland, die sich auf diese Weise dem Bundeswehrdienst entzogen hatten und die in der anonymen „Frontstadt“ etwas erleben wollten, sowie eine größere Zahl junger Flüchtlinge aus Ost-Berlin und der DDR, wie beispielsweise Rudi Dutschke und Bernd Rabehl, durch die das eher provinzielle Milieu eine erhebliche Belebung erfuhr. Auf der anderen Seite standen die alteingesessenen West-Berliner, die Trümmerzeit, Blockade, Luftbrücke, den Mauerbau erlebt und in all den Jahren dem Kommunismus „widerstanden“ hatten, für die es unerträglich war, dass sich die Proteste der Außerparlamentarischen Opposition (APO) verstärkt gegen eine Schutzmacht der abgeriegelten Stadt – die USA – richteten. 

Die am 13. Dezember 2007 eröffnete Ausstellung des Landesarchivs Berlin „Studentenproteste in Berlin 1967/68“ widmet sich vornehmlich jenen Jahren, die besonders durch den Tod des Studenten Benno Ohnesorg während der Demonstrationen gegen den Schah von Persien am 2. Juni 1967 und durch das Attentat auf den Studentensprecher Rudi Dutschke am 11. April 1968 gekennzeichnet sind. Am Anfang des Jahres 1967 stand zudem die Gründung der Kommune I, die eine neue alternative Lebensform praktizierte, die grundlegende Elemente des bürgerlichen Normen- und Wertesystems in Frage stellte und den Alltag wie auch die zwischenmenschlichen Beziehungen nachhaltig veränderte. Zum Ende des Jahres 1969 löste sich die Kommune I bereits wieder auf, und im Frühjahr 1970 folgte nach wochen- und monatelangen Fraktionskämpfen die bundesweite Selbstauflösung des SDS. Danach begann das Abdriften einzelner SDS-Mitglieder in die so genannten K-Gruppen, in marxistisch-leninistische bzw. maoistische Gruppierungen. Das Frühjahr 1970 wurde zugleich auch die Geburtsstunde der Roten-Armee-Fraktion (RAF). Damit begann ein qualitativ neuer Abschnitt des gewalttätigen Protestes auch gegen Menschen, der zwar aus der studentischen Protestbewegung hervorgegangen war, aber mit ihr nichts mehr gemein hatte. 

Anhand von Flugblättern, Handzetteln und Plakaten der studentischen Gremien, Verbände und der Kommune I sowie von Akten über Gerichtsprozesse gegen Mitglieder der APO beleuchtet die Ausstellung vor allem die Ereignisse am 2. Juni 1967 und um den 11. April 1968 sowie die Proteste der Studenten gegen die verkrusteten Strukturen an den Hochschulen und Universitäten, den Vietnamkrieg und die Notstandsgesetze sowie die Anti-Springer-Kampagne. Bereichert wird die Schau durch Fotografien und einmaliges Filmmaterial zu den Ereignissen der beiden Jahre. 

Info:
Studentenproteste in Berlin 1967/68 
Eine Ausstellung des Landesarchivs Berlin in Zusammenarbeit mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin 

Dauer der Ausstellung: 
14. Dezember 2007 bis 18. April 2008 

Öffnungszeiten: 
Mo + Fr 9.00 – 15.00 Uhr 
Di – Do 9.00 – 18.00 Uhr 

Kontakt:
Landesarchiv Berlin 
Eichborndamm 115-121 
13403 Berlin 
Tel.: 030 – 90264 – 0 
Fax: 030 – 90264 – 201
info@landesarchiv-berlin.de

Großteil des Wittenberger Ratsarchivs digitalisiert

Die Städtische Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg haben große Bestände des Ratsarchivs digitalisiert und drei digitale Arbeitsplätze für Besucher des Ratsarchivs geschaffen (siehe den Bericht vom 8.5.2007). 

Die Städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg haben eine lange Tradition. Eine Dokumentenkammer ist schon vor über 700 Jahren vom Rat der Stadt Wittenberg angelegt worden. Später kamen auch verschiedenste Gegenstände hinzu, die von der Verwaltungstätigkeit der Stadt Wittenberg künden. Das Aufheben der Dokumente geschah anfangs noch ohne Wissen darum, welche Bedeutung den Dingen Jahrhunderte später einmal beigemessen werden würde. Im 16. Jahrhundert befand sich im damals neu erbauten Rathaus ein eigenes Ratsarchiv, später auch eine Ratsbibliothek. Das älteste erhaltene städtische Schriftstück, abgesehen von Urkunden, stammt aus dem Jahre 1332.

In den Städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg, im Ratsarchiv, befinden sich derzeit etwa 600 laufende Meter an Archivalien, die von sieben Jahrhunderten Stadtgeschichte künden. Diese Bestände sind für die Öffentlichkeit zugänglich und werden von vielen Forschern aus dem In- und Ausland genutzt. Durch die intensive Arbeit mit den zumeist gebundenen Akteneinheiten, Landkarten und historischen Zeitungen, werden diese sehr beansprucht. Mechanische Schäden sind vor allem bei den Urbarien aufgetreten, was dazu führte, dass sie aus dem Nutzerverkehr genommen werden mussten, um Substanzverluste zu verhindern. 

Um den Inhalt der historischen Schriften für die Zukunft zu erhalten, werden die wertvollen Dokumente seit Jahren systematisch sicherheitsverfilmt. Es ist nun begonnen worden, von diesen Filmen digitale Kopien abzunehmen, die der Nutzer an großen Flachbildmonitoren einsehen kann. Insgesamt wurden so drei neue Arbeitsplätze für die Besucher geschaffen. Derzeit sind etwa 70.000 handschriftliche Seiten und 7000 Zeitungsseiten digital verfügbar. Der Benutzer kann jetzt eigenständig Ausdrucke von gewünschten Dokumenten vornehmen. Die Kopien sind gebührenpflichtig. Die technischen Voraussetzungen wurden durch die Spenden der Sparkasse Wittenberg, der Computerfirma Tconet, Büromaschinen und Computer GmbH aus Wittenberg und der Firma SZK Servicezentrum Kossenblatt GmbH ermöglicht.

Kontakt:
Stadtarchiv der Lutherstadt Wittenberg
Lutherstraße 56 
06886 Wittenberg 
Tel.: 03491 / 433493 0 
stadtgeschichte@stadtverwaltung.wittenberg.de 

Quelle: Lutherstadt Wittenberg, Presseservice, 14.12.2007

Aktentransfer von Chur nach Vaduz nicht ganz fachgerecht

Die Veröffentlichung des vermeintlichen bischöflichen "Diebstahls" von Akten aus dem Bischöflichen Archiv Chur (siehe Bericht vom 12.12.2007) hat das Bischöfliche Ordinariat Chur zu einer Richtigstellung der Sachlage veranlasst. In einer Pressemitteilung heißt es, dass in dem Artikel von Markus Rohner in der Zeitung „Südostschweiz“ vom 11. Dezember 2007 ausgeführt worden sei, dass die Übertragung der Akten in das Erzbischöfliche Archiv von Vaduz in einer Nacht- und Nebelaktion durch „Diebe“ erfolgt ist. Das Ordinariat Chur missbillige diese Darstellung jedoch und distanziere sich voll und ganz davon. "Die erwähnte Übertragung wurde vom damaligen Apostolischen Nuntius in der Schweiz mit Dekret vom 21. Dezember 1997 verfügt, welcher vom Papst den Auftrag hatte, die Errichtung des neuen Erzbistums Vaduz zu vollziehen."

Folglich sei es nicht richtig gewesen, dass der jetzige Churer Diözesanarchivar, der 1997 noch nicht im Amt war, sich in dem Sinne geäußert habe, dass die Aktenübertragung rechtswidrig geschehen sei. Es sei auch nicht korrekt, hier von Eigenmächtigkeit zu sprechen. Diözesanarchivar Dr. Albert Fischer bedauere, dass aufgrund seiner Aussagen der Eindruck in der Öffentlichkeit entstanden ist, dass beim erwähnten Aktentransfer etwas nicht im Einklang mit dem Kirchenrecht geschah. "Leider hatte er keine Kenntnis vom Dekret des Apostolischen Nuntius vom 21. Dezember 1997, und er entschuldigt sich in aller Form gegenüber dem Erzbischof von Vaduz, Msgr. Wolfgang Haas."

Allerdings gestand das Bischöfliche Ordinariat Chur zu, "dass die Aktenübertragung nicht ganz fachgerecht erfolgt" sei. Es sei kein Verzeichnis der transportierten Akten erstellt worden, und es liege weder eine Ausgangsbestätigung seitens der Kanzlei von Chur noch eine Eingangsbestätigung der Kurie von Vaduz vor. "Da der neu ernannte Erzbischof von Vaduz damals zugleich Apostolischer Administrator der Diözese Chur mit allen Vollmachten und Befugnissen eines Diözesanbischofs war, ist es nachvollziehbar, dass das Transferverfahren in sehr einfacher Form erfolgte."

Kontakt:
Bistum Chur
Hof 19, Postfach 133
CH-7002 Chur
Telefon: 081 258 60 00
Fax 081 258 60 01
kanzlei@bistum-chur.ch 

Quelle: Medienmitteilung des Bischöflichen Ordinariats Chur, 14.12.2007

Archivierung von Netzressourcen des Deutschen Bundestages

Das Webarchiv des Deutschen Bundestages gehört weltweit zu den wenigen, die über das Internet direkt zur Verfügung stehen (http://webarchiv.bundestag.de). Hier finden sich seit Januar 2005 angefertigte Kopien älterer Internetseiten des Deutschen Bundestages. Allein im Jahre 2007 wurde über 38.000 Mal auf dort verwahrte historische Internetseiten zugegriffen. Insbesondere die Präsentationsform des Webarchivs hat bereits mehrfach nationale und internationale Beachtung gefunden.

Wichtige Gesichtspunkte für die Webarchivierung beim Deutschen Bundestag waren von Beginn an die Benutzerfreundlichkeit, die Sicherung der Authentizität und – so weit wie möglich – der originalen Erscheinungsform sowie die Nachnutzbarkeit der Ergebnisse für andere Archive, Bibliotheken, Museen und weitere Gedächtnisorganisationen.

Das Verfahren und das System zur Webarchivierung sind in Kooperation zwischen dem Parlamentsarchiv und den Online-Diensten des Deutschen Bundestages entstanden. Die dabei gefundenen Lösungen und behandelten Fragen können jetzt in dem aktualisierten Konzept zur "Archivierung von Netzressourcen des Deutschen Bundestages\“ nachgelesen werden, das seit heute über das Verzeichnis der Veröffentlichungen aus dem Parlamentsarchiv online abrufbar ist (www.bundestag.de/wissen/archiv/oeffent/veroeffent.html Rubrik Digitale Überlieferungssicherung). In einer ersten Version ist dieses Konzept bereits seit Dezember 2005 online. Es wurde seitdem über 5.000 Mal heruntergeladen.

Kontakt:
Angela Ullmann
Deutscher Bundestag
– Verwaltung –
Ref. ID 2 – Parlamentsarchiv
Sachgebietsleiterin DV-Koordination und Audiovisuelle Medien
Tel.: 030 / 227 35662
Fax: 030 / 227 36749
www.bundestag.de/archiv

Kultur in Deutschland ohne Archive

Nach vierjähriger Tätigkeit hat die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ ihren Schlussbericht dem Präsidenten des Deutschen Bundestages übergeben. Mit der Debatte im Deutschen Bundestag wird die seit dreißig Jahren umfassendste Untersuchung des kulturellen Lebens in Deutschland auch der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein Tagesordnungspunkt der Debatte im Deutschen Bundestag am 13.12.2007 war der Abschlussbericht der Enquete-Kommission \“Kultur in Deutschland". \“Ziel des Gremiums war es, bis 2007 auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation von Kunst und Kultur in Deutschland politische Handlungsempfehlungen zu erstellen.\“ (www.bundestag.de/aktuell/archiv/2007/sitzung_kw50/index.html)

In dem 512 Seiten starken Bericht (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/070/1607000.pdf) werden Archive stets nur im Kontext anderer Kultureinrichtungen erwähnt. Das drei Seiten umfassende Verzeichnis der angehörten Sachverständigen und Institutionen enthält zwar unzählige Bibliotheken, Museen usw., aber kein einziges Archiv.

Einvernehmlich hätten sich jedoch die elf Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die elf Sachverständigen Mitglieder auf den Text des Schlussberichts verständigt, fasst die Vorsitzende der Enquete-Kommission Gitta Connemann (CDU/CSU) zusammen: „Natürlich gab es auch unterschiedliche Auffassungen und Ideen, wir waren uns aber im Ziel immer einig: die einzigartige Kulturlandschaft und beispiellose kulturelle Vielfalt in Deutschland zu erhalten und zu fördern – in gemeinsamer Verantwortung von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.“

Kontakt:
Deutscher Bundestag 
Enquete-Kommission \“Kultur in Deutschland\“ 
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon: +49 (0)30 227 37711
Fax: +49 (0)30 227 36709
enquete.kultur@bundestag.de

Quelle: Deutscher Bundestag, Pressemitteilung, 12.12.2007

Archiv und Wirtschaft 4/2007

Das jetzt erschienene Heft 4/2007 der seit 1967 vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift für das Archivwesen der Wirtschaft \“Archiv und Wirtschaft\“ enthält folgende Beiträge:

Aufsätze

Wilfried Feldenkirchen: 100 Jahre Siemens-Archiv – 100 Jahre erfolgreiches History Marketing

Elke Pfnür: Corporate History, Corporate Identity und Corporate Behavior in der HypoVereinsbank

Frauke Schmidt: Rheinische Kreditgenossenschaften und ihre Archive

Norman Biehl u. Dagmar Hennel: Transparenz und Auffindbarkeit von Audio-Inhalten. Funktion und Einsatzmöglichkeiten von Spracherkennungssystemen

Berichte

Margarete Keck-Thorsson u. Elke Pfnür: 59. VdW-Lehrgang „Medienkompetenz für Wirtschaftsarchivare“ vom 10. bis 15. Juni 2007 in Heidelberg

Michael Farrenkopf: „Architektur im Archiv“ – Tagung in der Abtei Brauweiler

Martin Krauß: Lebendige Erinnerungskultur beim Adel und in der Wirtschaft. Gemeinsame Veranstaltung der Fachgruppen 4 (Archivare an Herrschafts-, Familien- und Hausarchiven) und 5 (Archivare an Archiven der Wirtschaft) im Rahmen des 77. Deutschen Archivtags in Mannheim

Rezensionen

VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (Hrsg.): Das deutsche Archivwesen und der Nationalsozialismus. 75. Deutscher Archivtag 2005 in Stuttgart (Volker Beckmann)

Barbara Hoen (Hrsg.): Planungen, Projekte, Perspektiven. Zum Stand der Archivierung elektronischer Unterlagen. 10. Tagung des Arbeitskreises „Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen“, 14./15. März 2006 in Düsseldorf (Britta Weschke)

Jörg Feldkamp u. Achim Dresler (Hrsg.): 120 Jahre Wanderer 1885–2005. Ein Unternehmen aus Chemnitz und seine Geschichte in der aktuellen Forschung (Evelyn Kroker)

Gerald D. Feldman, Oliver Rathkolb, Theodor Venus u. Ulrike Zimmerl: Österreichische Banken und Sparkassen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit. Band 1: Creditanstalt-Bankverein, Band 2: Regionalbanken, Länderbank und Zentralsparkasse (Ralf Ahrens)

Irmgard Zündorf: Der Preis der Marktwirtschaft. Staatliche Preispolitik und Lebens­standard in Westdeutschland 1948 bis 1963 (Siegfried Buchhaupt)

Sonstiges

Personalnachrichten/Verschiedenes

Impressum

Link: www.wirtschaftsarchive.de

Info:
Archiv und Wirtschaft, 40. Jg., 2007, H. 4
Jahresabonnement: 26 €
Einzelheft: 8 €

Kontakt:
Dr. Detlef Krause
Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation 
Public Affairs & Issue Management 
Historisches Archiv
Postanschrift: D-60261 Frankfurt am Main 
Geschäftsräume: Kaiserplatz, D-60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069/136-23616
Fax: 069/136-41665
detlef.krause@commerzbank.com
www.commerzbank.de/konzern/geschichte

Hauptstaatsarchiv Dresden zieht um

Vorübergehende Schließung der Lesesäle ab 27.12.2007 – Wiedereröffnung am neuen Standort Marienallee am 18.2.2008

Es ist soweit – das Hauptstaatsarchiv Dresden räumt sein fast hundert Jahre altes Gebäude in der Archivstraße für die im kommenden Jahr beginnende Grundsanierung. Die Servicebereiche – darunter die Lesesäle für die jährlich fast 10.000 Benutzer – werden übergangsweise in die früheren Räume der Landesbibliothek in der Marienallee 12 verlegt. Für den Umzug der Mitarbeiter und technischen Einrichtungen schließt das „Gedächtnis Sachsens“ ab 27.12.2007 vorübergehend seine Pforten. Die Wiedereröffnung am neuen Standort ist am 18.02.2008 vorgesehen. Öffnungszeiten, Telefonnummern und Mailadressen bleiben unverändert. Für aktuelle Informationen steht eine Telefonhotline unter 0351/8006-0 zur Verfügung.

Bereits seit Ende 2006 entsteht in der Neustädter Archivstraße ein moderner Magazinneubau, der optimale konservatorische Bedingungen für die Schätze des Hauptstaatsarchivs bieten wird. Bereits im Sommer des kommenden Jahres soll er große Teile der Unterlagen beherbergen. Anschließend werden die denkmalgeschützten Altbauten saniert, die seit 1915 genutzt werden und zu den ältesten Archivzweckbauten Deutschlands zählen. Mit Abschluss aller Arbeiten – geplant ist Ende 2010 – findet eine schon lange angespannte Unterbringungssituation ihr Ende. Dann wird der Gesamtbestand des Hauptstaatsarchivs mit 42 Kilometern Akten, 50000 Urkunden, 330.000 Karten und Rissen sowie über 340.000 Fotos, unter denen sich die ältesten und bedeutendsten Schriftquellen zur Geschichte Sachsens finden, am gewohnten Standort vereint werden können. Gerüstet ist das Hauptstaatsarchiv dann auch für die Übernahme neuer Unterlagen der Staatsverwaltung, die der Nachwelt dauerhaft bewahrt werden sollen, und zu denen künftig auch elektronische Unterlagen zählen werden.

Bilder vom Bau und aktuelle Informationen über den Umzug und die Benutzung am Interimsstandort in der Marienallee 12 stehen unter www.sachsen.de/archiv bereit.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Hauptstaatsarchiv Dresden
Archivstraße 14
01097 Dresden 
Telefon: 0351/8006-0 
Telefax: 0351/8021274 
poststelle-d@sta.smi.sachsen.de

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Hauptstaatsarchiv Dresden, Presseinformation, 13.12.2007

Umzug des Stadtarchivs Rheine zum Jahreswechsel

Seit einer Woche werden im Stadtarchiv Rheine fleißig Kisten geschleppt. Bis zum 8. Januar 2008 soll der Umzug des Stadtarchivs vom Kannegießerhaus in der Altstadt in die Kulturetage im Rathaus-Zentrum vollbracht sein (siehe dazu den Bericht vom 15.2.2007). Am 8. Januar öffnet sich das Stadtarchiv dann in den neuen Räumlichkeiten, ein Stockwerk über der Stadtbibliothek, wieder seinen Nutzern. 

440 Kartons Präsenzbibliothek, Büro- und Infomaterial, Registraturen, Findbücher und Dokumentationen sowie 900 Kisten Original-Akten und Urkunden aus über 700 Jahren Rheiner Stadtgeschichte – so lesen sich die nackten Zahlen der logistischen Herausforderung des Umzugs. 

Dieser wird sich lohnen, denn das deutlich größere Raumangebot eröffnet dem Stadtarchiv künftig ganz neue Möglichkeiten. So gibt es u.a. einen Veranstaltungsraum, in dem Stadtarchivar Thomas Gießmann sich Vorträge zu stadtgeschichtlichen Themen und Fortbildungsveranstaltungen vorstellen kann. Auch der große, helle Lesesaal wird die Arbeit im Stadtarchiv für Besucher künftig zu einem Vergnügen machen. Vor allem aber gibt es mehrere Magazinräume sowie eine Präsenzbibliothek.

Kontakt:
Stadtarchiv Rheine
Matthiasstraße 37
48431 Rheine
Tel. 05971 939-180 (Dr. Thomas Gießmann)
Tel. 05971 939-181 (Barbara Varel)
stadtarchiv@rheine.de

Quelle: Klaus Dierkes, Westfälische Nachrichten, 12.12.2007

Geschichtstag im Stadtarchiv Münster

Wie haben die Menschen früher gelebt? Gab es in Münster Hexen? Woher kommt eigentlich das Wissen über die Vergangenheit? Diesen Fragen und vielen weiteren wollen jetzt 120 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums in Münster auf den Grund gehen. Darum machen sie sich am 13. und 14. Dezember 2007 auf in den außerschulischen Lernort Stadtarchiv Münster

An sechs Stationen warten die Archivarinnen und Archivare auf die jungen Gäste, die in kleinen Gruppen einen Blick hinter die Kulissen des \“Gedächtnisses der Stadt\“ werfen. Im Lesesaal gelangen die jungen Forscher ganz nah an ein mit Knochenstücken verziertes Buch aus dem 16. Jahrhundert. Sie lernen das Zeitungsfilmlesegerät zu bedienen und finden vielleicht auch die Zeitung vom Tag ihrer Geburt. 

Die Sechstklässler suchen und finden in den klimatisierten Magazinen im Keller des Stadtarchivs uralte Dokumente aus Pergament, an denen noch die Siegel hängen. In der Restaurierungswerkstatt dürfen sie unter fachkundiger Anleitung Akten \“umbetten\“ und bügeln für die dauerhafte Aufbewahrung zerknitterte Seiten oder lernen, dass der im Alltag übliche Klebefilm das Papier zerfrisst. 

Im Archiv läuft nichts ohne die alte deutsche Schrift. Darum lernen die Kinder an einer ihrer Forschungsstationen ihren Namen in der Sütterlin-Schrift zu schreiben und entziffern einen Text, der mit den alten Buchstaben geschrieben wurde. Neugierige Hände, Augen und Ohren sind hier sehr erwünscht; dann wissen die Schüler am Ende des Schultages, warum ein Archiv eine Digitalisierungswerkstatt braucht oder wo sie herausfinden, wie lange es ihre Schule schon gibt. 

\“Wir freuen uns auf die vielen jungen Menschen in unserem Haus in der Speicherstadt in Coerde und bieten ihnen einen spannenden Vormittag an\“, verspricht Archivpädagogin Roswitha Link. \“Die Schülerinnen und Schüler sind ja unsere Benutzer von morgen.\“ Und genau dann helfen die Archivarinnen und Archivare gern bei der Suche nach alten Dokumenten und beantworten auch die Fragen der Mütter und Väter und der Omas und Opas. 

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de