Stadtarchivare zwischen Tradition und Moderne

Der 28. Hessische Archivtag findet am 14. Juni 2005 in Butzbach statt. Der Titel der Veranstaltung lautet: "Chronist oder Records Manager – Stadtarchivare zwischen Tradition und Moderne".

Programm (pdf)

9.00 Uhr Mitgliederversammlung des VdA-Landesverbandes Hessen

Eröffnung
10.00 Uhr Dr. Brigitte Streich 
Vorsitzende des Landesverbandes Hessen des VdA

Grußworte
Dr. Norbert Herr MdL
Stellvertr. Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst

Oswin Veith
Bürgermeister der Stadt Butzbach

Prof. Dr. Hans Ammerich
Geschäftsführender Vorstand des VdA

Vorträge
11.00 Uhr Nur Bewahren und Darstellen? Welches „Portfolio“ braucht ein modernes Kommunalarchiv?
Dr. Ulrich Nieß
Stadtarchiv Mannheim

11.30 Uhr Eher Chronist als Records Manager – Alltagsarbeit in einem kleinen Kommunalarchiv
Dr. Dieter Wolf 
Stadtarchiv Butzbach

12.00 Uhr Diskussion

12.30 Uhr Mittagspause

Forum
14.30 Uhr Stadtarchiv Bad Homburg vor der Höhe – ein Kommunalarchiv stellt sich vor
Dr. Astrid Krüger
Stadtarchiv Bad Homburg 

14.50 Uhr Kündigung von Depositalverträgen und Rückgabe von kommunalem Schriftgut an die Städte und Gemeinden
Prof. Dr. Günther Hollenberg 
Staatsarchiv Marburg

15.10 Uhr Diskussion

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Aus der Arbeit des Verbandes der hessischen Kommunalarchivare 
Dr. Irene Jung
Stadtarchiv Wetzlar

16.20 Uhr Auslobung eines Hessischen Archivpreises
Dr. Andreas Hedwig 
Staatsarchiv Marburg

16.40 Uhr Schlussdiskussion

17.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Organisatorische Hinweise:

Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 3. Juni 2005 in der Geschäftsstelle des VdA-Landesverbandes Hessen c/o Hessisches Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg/L. an. Eventuelle Rückfragen über Telefon: 06421/9250-170, Fax: 06421-161125, e-mail: k.murk@stama.hessen.de oder über Telefon: 0611/313219, e-mail: Streich-wiesbaden@freenet.de

Tagungsstätte/Tagungsbüro 
Der 28. Hessische Archivtag findet in der Tagungsstätte Alte Turnhalle, August-Storch-Straße, statt. Im Eingangsbereich der Tagungsstätte befindet sich das Tagungsbüro (geöffnet 14. Juni ab 8.30 Uhr). Hier erhalten Sie Ihre Tagungsunterlagen.

Tagungsgebühr
Die Tagungsgebühr beträgt für alle Teilnehmer 15,- €. Darin enthalten sind die Kosten für Mittagessen, Kaffee, Tagungsmappe und Führungen. Die Zahlung wird erbeten auf das Konto des Landesverbandes Hessen im VdA bei der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (Konto-Nr. 1000205571; BLZ 53350000). Bringen Sie den Einzahlungsbeleg bitte zum Archivtag mit. Er dient als Nachweis für den entrichteten Tagungsbeitrag.

Programm als pdf-Download

Schlummernde Filmschätze gehoben

Die Geschichte verbirgt sich zum Teil in Schnipseln von anderthalb Minuten Länge. Andere Stücke laufen über 15 Minuten. In zum Teil mühevoller Kleinarbeit hat Sandra Kohlmann während eines einmonatigen Praktikums im Stadtarchiv Mönchengladbach historische Filme erschlossen. Diese liegen auf 74 Rollen vor, die in kühlen Kammern des Stadtarchivs schlummerten. So in die Tiefe wie die ausgebildete wissenschaftliche Dokumentarin Kohlmann konnte hier bisher niemand gehen. \“Dazu haben wir bei der Menge an Material, die uns erreicht, keine Chance\“, sagt Archivleiter Christian Wolfsberger.

Etwa 90 Prozent der Filme sind ohne Ton. Es fehlten daher zusätzliche Informationen. Zur dokumentarischen Arbeit gehört u.a., Orte, Personen, Handlungen festzuhalten mit Minutenangaben im Film. Wer läuft vielleicht kurz durchs Bild, ist aber wichtig? Hinter minimalistischen Angaben auf Karteikarten verbargen sich mitunter bemerkenswerte Blickwinkel, die den jeweiligen Zeitgeist dokumentierten. 

Zum Teil musste die Dokumentarin, die nach dem Germanistik- und Geschichtsstudium zwei Jahre beim Südwestrundfunk volontierte und eine Fachausbildung in Potsdam absolvierte, mit nicht ganz ungefährlichen Materialien arbeiten. So waren unter den Streifen Azetatträger, die vor allem in den 50ern bis in die 80er verwendet wurden und sich unter bestimmten Bedingungen in Essigsäure zersetzen können. Diese Gladbacher Filme seien allerdings sehr gut erhalten. Noch älter sind die Nitrofilme, die 1898 auf den Markt und bis in die 50er zum Einsatz kamen. Auch davon lagern fünf im Archiv. Sie können bei falscher Handhabe explodieren. Da es die fünf Filme auch auf einer Sicherungskopie gibt, sollen sie nun zur Vernichtung ins Bundesarchiv geschickt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Mönchengladbach
Aachener Straße 2
41061 Mönchengladbach
Tel.: 02161/253240
Fax 02161/253259
stadtarchiv@moenchengladbach.de

Quelle: Claudia Kook, Westdeutsche Zeitung, 25.5.2005

54. Thüringischer Archivtag 2005

Der 54. Thüringische Archivtag wird am 15. Juni 2005 im Gebäude des Landratsamtes des Landkreises Hildburghausen stattfinden. Hildburghausen ist damit zum ersten Mal Tagungsort eines Thüringischen Archivtages.

Die Beiträge der Fachtagung des diesjährigen Thüringischen Archivtages werden sich mit der Bewertung und Übernahme von elektronischen Daten widmen. Das Thema der Fachtagung lautet entsprechend dieses Anliegens: „Büroautomation – Das Ende der Überlieferungsbildung?“. Folgende Referate werden zu hören sein:

  • Dr. Andrea Hänger, Referatsleiterin für elektronische Archivierung im Bundesarchiv Koblenz: „Archivische Anforderungen für die Aussonderung elektronischer Akten: Das neue DOMEA-Aussonderungskonzept“
  • Dr. Robert Zink, Direktor des Stadtarchivs Bamberg: „Digitale Daten und kommunale Archive. Die Aufgaben des EDV-Ausschusses der Bundeskonferenz der Kommunalarchive (BKK)“
  • Dr. Christoph Popp, Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte: „Abzugsgraben oder Überschwemmung – Strategien eines Kommunalarchivs für die dauerhafte Archivierung digitaler Unterlagen“

Für weitere Informationen zum Ablauf des Archivtages stehen der Vorstand des Thüringer Archivarverbandes (c/o Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Tel. 03672/ 4319-12) und der Ortsausschuss (Kreisarchiv Hildburghausen, Tel. 03685/ 445-505) zur Verfügung.

(Download der Einladung als pdf-Datei)

Yad Vashem erhält Bestände aus dem Staatsarchiv Hamburg

Gestern übergab das Hamburger Staatsarchiv Bestände an die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Es handelt sich um Dokumente aus den NS-Amtsstuben wie auch staatsanwaltschaftlichen Verfahrensakten aus der Nachkriegszeit. 

Im Auftrag der Gedenkstätte erfasste das Archiv Schriftgut, das die Geschichte Hamburger Juden im \“Dritten Reich\“ dokumentiert. Allein im Jahr 2003 stellte die Staatsanwaltschaft dem Archiv 270 Meter Aktenmaterial zur Verfügung, das nun der Erforschung der NS-Zeit und deren Verarbeitung in der Nachkriegszeit dienen soll.

Yaacov Lozowick, Direktor von Yad Vashem, zeigte sich erfreut, dass ein \“Kompromiss hinsichtlich des Datenschutzes\“ erzielt wurde: Die Namen heute noch lebender Personen – gerade auch von Tätern – werden unkenntlich gemacht.

Kontakt:
Staatsarchiv Hamburg
Kattunbleiche 19 
22041 Hamburg 
Tel.: (040) 42831-3200 
Fax: (040) 42831-3201

Quelle: taz Hamburg Nr. 7671, 24.5.2005, S. 22

Anfrage \“Historische\“ Ratsinformationssysteme

Frage: Gibt es Kommunalarchive mit Überlegungen oder Erfahrungen in der retrospektiven Ergänzung von Ratsinformationssystemen? 

Erläuterung: Die meisten Kommunen nutzen elektronische Ratsinformationssysteme (RIS), um die Einladungen, Beschlussvorlagen, Protokolle usw. normiert zu erstellen und zu verbreiten. Sitzungstermine, Ratsbeschlüsse usw. werden – ggf. mit eingeschränkter Zugänglichkeit – im Intranet und online als Dienstleistung für die interessierte Öffentlichkeit zur Recherche angeboten. Die Archive, die die rechtskräftigen Ausfertigungen in Papierform aufbewahren, können solchen Bürgerservice nicht bieten. Der Erschließungsstandard in Kommunalarchiven reicht nicht aus, um den Archivnutzern Fundstellen aus Niederschriften \“auf Knopfdruck\“ zu präsentieren – und selbst bei tief erschlossenen Beständen führt der Weg dann trotzdem (zum Erstaunen der Archivnutzer) zu den Originalen im Aktenmagazin und nicht zu Volltext-recherchefähigen Dateien.

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung vorhandener Niederschriften aus der Zeit vor Einführung des RIS kommt hier die Überlegung auf, das in der Verwaltung genutzte System \“nach hinten\“ aufzufüllen und somit künftigen Nutzern die Recherche ohne Medienbruch zu ermöglichen. Kolleginnen und Kollegen, die sich an einem ähnlichen Punkt befinden oder bereits Erfahrungen haben, bitte ich um Kontaktaufnahme.

Vielen Dank!
Rose Scholl
– Stadtarchivarin –

Stadtarchiv Garbsen, Lehmstraße 1, 30826 Garbsen
Tel. 05131/4544-25, 26; Fax -27

stadtarchiv-garbsen@t-online.de 

Stadtarchiv Jülich braucht Platz

Gerade erst gegründet, steht der "Freundeskreis Stadtarchiv Jülich" vor einer Schlüsselaufgabe. Das wertvolle Stadtarchiv sucht Raum – am besten an einem Standort -, um seine wertvollen Schätze adäquat zu unterzubringen. Es gehört zwar zu den Pflichtaufgaben der Stadt, ein Archiv zu unterhalten, doch bis vor 20 Jahren sind die wertvollen Unterlagen regelrecht vermodert.

Seit 15 Jahren arbeitet Dr. Horst Dinstühler im Haus und hat in der Zwischenzeit schon sehr vieles erreicht. Doch es fehlt an Personal, Geld und vor allen Dingen an Raum. So ist ein Teil des Archivs im Kulturhaus untergebracht und ein weitere Teil im Rathaus. Diesen Zustand möchte der Freundeskreis schnellstmöglich beenden. Er fordert von der Kommunalpolitik ein Raumkonzept, was auch für das Städtische Museum und die Stadtbücherei wichtig wäre.

Kontakt:
Stadtarchiv Jülich
Dr. Horst Dinstühler
Kleine Rurstraße 20
52428 Jülich
Tel.: 02461/936320
Fax: 02461/936367
archiv@juelich.de

Fotoausstellung über Kriegsende und Neuanfang 1945

Das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zeigt aus Anlass des Kriegsendes vor 60 Jahren in einer großangelegten Ausstellung vom 22. Mai bis zum 11. September zirka 320 Fotografien aus verschiedenen europäischen Ländern, die im Verlauf des Jahres 1945 entstanden sind und dabei ganz unterschiedliche Blickweisen auf die epochalen Ereignisse dieses Zeitabschnittes bieten.

Die Fotografie hat wie keine andere Bildgattung die Wahrnehmung und die Erinnerung an die Zeit von den letzten Kriegsmonaten bis zur Befreiung und zum Neuanfang geprägt. Mit Fotografien aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Polen, den USA und der Sowjetunion greift die Ausstellung im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf einen internationalen Bildfundus zurück, der teilweise bereits in das kollektive Gedächtnis der Menschen eingegangen ist, in Teilen aber auch noch völlig unbekannt geblieben ist und nun erstmals gezeigt wird.

Es geht um offizielle Bilder des Krieges, der Kapitulation und der Befreiung, aber auch um Fotos, die privat von Zeitzeugen aufgenommen wurden – oft unter persönlicher Gefahr. Neben vordergründig dokumentierenden Fotos finden sich dabei auch inszenierte Aufnahmen, die der Bedeutsamkeit eines Ereignisses eine optimale Bildwirkung verschaffen sollten. Dazu gehört zum Beispiel das Hissen der sowjetischen Fahne auf dem Berliner Reichstag, das in unterschiedlichen Versionen von Jewgeni Chaldej überliefert ist. Doch den Besuchern der Schau begegnen nicht nur Aufnahmen, die in erster Linie historisch nachgewirkt haben, sondern auch solchen, die das Zeitgeschehen indirekt auf künstlerischer Ebene reflektieren, wie bei Herbert List oder Pierre Jahan.

Die Unterschiedlichkeit der europäischen Bilder aus dem Jahr 1945 vermittelt sich in der Ausstellung: Französische Fotografen, wie Henri Cartier Bresson, Robert Doisneau oder Brassaï, reflektieren mit ihren stimmungsvollen Aufnahmen alltäglicher Situationen in Paris bereits die Abwesenheit des Krieges und zeigen die mit der Befreiung von der deutschen Besatzung 1944/1945 zurückgekehrte "Joie de vivre". Demgegenüber halten zur gleichen Zeit in den nördlichen Niederlanden die Fotografen der sogenannten "Versteckten Kamera\“, wie Cas Oorthuys oder Charles Breijer, einen Hungerwinter fest, unter dem die Bevölkerung schwer zu leiden hatte.

Daneben stehen Fotografien, die in den letzten Kriegsmonaten in den gerade befreiten Konzentrationslagern gemacht wurden. Neben Aufnahmen unbekannter alliierter Kriegsberichterstatter, die die schiere Menge der dort Ermordeten dokumentieren, finden sich dabei auch solche von Eric Schwab, der das Elend individueller Menschen in den Mittelpunkt seiner Arbeit setzt. In Deutschland sind viele Fotografien aus dem Jahr 1945 zunächst geprägt vom "Endkampf" und von der Zerstörung der Städte. Bilder von der Ankunft der Alliierten korrespondieren mit Fotografien von Flucht und Vertreibung der deutschen Zivilbevölkerung aus dem Osten des ehemaligen Reiches. Die Ausstellung folgt auch dem Marsch der Roten Armee auf Berlin, zeigt die Freude der gerade befreiten Bevölkerung in Tschechien, Bulgarien und weiteren östlichen Ländern – und die sowjetischen Siegesfeiern in Berlin und Moskau.

Dass das Gedächtnis der Menschen nicht nur von Bildern aus den Hauptstädten gespeist wird, sondern nicht zuletzt durch das individuelle Umfeld vor Ort, macht die Ausstellung anhand von Fotografien aus Westfalen sichtbar. In einer eigenen Sektion werden schließlich Plakate von 1945 präsentiert, die auf einer illustrativen Ebene unterschiedliches Denken in Europa reflektieren (siehe Aufruf).

Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Westfälischen Landesmedienzentrum des LWL. Großzügig gefördert wurde das Projekt vom Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverband.

Kontakt:
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Landesmuseum 
Domplatz 10
48143 Münster
www.landesmuseum-muenster.de  

Eintrittspreise
Erwachsene: 3,50 Euro
Gruppen ab 16 Personen: 3,00 Euro
Kinder/Jugendliche von 
6 bis einschl. 17 Jahren, Schüler: 2,00 Euro
Familientageskarte: 8,00 Euro
Schüler im museumspädagogischen *Programm: 1,60 Euro 
Ermäßigte: 2,10 Euro

Quelle: Pressemitteilung LWL-Pressestelle, presse@lwl.org, 19.5.2005

Forderung: ITS-Archiv in Bad Arolsen öffnen

Die Stationen der Verfolgung und des Leidens vieler Displaced Persons (DPs) sind in Akten verzeichnet worden, die im Archiv des International Tracing Service (ITS), des Internationalen Suchdienstes, in dem alten Residenzstädtchen Bad Arolsen, 30 Kilometer westlich von Kassel, erhalten sind. Es ist das weltweit größte Archiv über das nationalsozialistische Lagersystem, ein einzigartiges Gedächtnis der Zeitgeschichte. Die Hauptkartei enthält circa 47 Millionen Einzelhinweise auf über 17 Millionen NS-Opfer, sein Dokumentenbestand umfasst über 25.100 laufende Meter Akten. Darunter befindet sich übrigens auch ein inzwischen weltberühmtes Dokument: Schindlers Liste. 

Im Gegensatz aber zum Bestand des früheren Berlin Document Center mit den Archivalien zum Leben der Täter, mit den Akten über NSDAP-Mitglieder, das heute dem Bundesarchiv untersteht, und im Gegensatz zu dem ebenfalls in Arolsen angesiedelten Sonderstandesamt, das, soweit auf Grundlage der ITS-Akten möglich, den Tod von KZ-Häftlingen beurkundet, ist das ITS-Archiv der Öffentlichkeit kaum bekannt. So blieb verborgen, dass es der Forschung seit rund einem Vierteljahrhundert verschlossen ist – auch heute noch, im Jahre 60 nach dem Ende des Krieges und des Nazi-Terrors. Ein schier unglaublicher Zustand, über den der Politologe Frank-Uwe Betz (Schwetzingen) in der ZEIT berichtet. Er hatte bereits im Herbst 1995 einen Appell zur Öffnung des Archivs initiiert, der von zahlreichen Wissenschaftlern unterzeichnet wurde.

Appell: Größtes NS-Archiv der Welt endlich öffnen!

Kontakt:
Internationaler Suchdienst
Große Allee 5 – 9
34444 Bad Arolsen
Telefon: (+49) 5691 629 0
Telefax: (+49) 5691 629 501
itsdoc@its-arolsen.org (Dokumente)
itstrace@its-arolsen.org (Suchdienst)
itspress@its-arolsen.org (Pressestelle)

Quelle: Frank-Uwe Betz, DIE ZEIT, 19.5.2005

Erschließung – Eine Kernaufgabe im Wandel

Als gemeinsame Veranstaltung findet der 13. Sächsische Archivtag und das 2. Sächsisch-Böhmische Archivarstreffen vom 24. bis 26. Juni 2005 in Stollberg/Erzgebirge zum Thema \“Erschließung – Eine Kernaufgabe im Wandel\“ statt. Auftakt und Schluss bilden ein Rahmenprogramm am Freitag und Sonntag, das Tagungsprogramm am Samstag beinhaltet folgende Vorträge:

Samstag, 25. Juni 2005

09.30 Uhr Eröffnung
RAYMOND PLACHE
Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen im VdA

Grußworte
DR. JÜRGEN STAUPE
Staatssekretär und Amtschef im Sächsischen Staatsministerium des Innern
UDO HERTWICH
Landrat des Kreises Stollberg
DR. JÜRGEN RAINER WOLF
Leiter des Sächsischen Staatsarchivs
PHDR. DANIEL DOLEŽAL
Vorsitzender der Tschechischen Archivgesellschaft
PROF. DR. VOLKER WAHL
Vorsitzender des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.

10.45 Uhr Erschließung – Dreh- und Angelpunkt archivischer Tätigkeiten
DR. ANNEGRET WENZ-HAUBFLEISCH
Sächsisches Staatsarchiv – Staatsarchiv Chemnitz

Kaffeepause

11.45 Uhr 1. Arbeitssitzung
Diskussionsleitung:
STEFFI RATHE
Kreisarchiv Aue-Schwarzenberg

Planung, Organisation und Durchführung von archivischen Erschließungsprojekten
DR. JÜRGEN TREFFEISEN
Landesarchiv Baden-Württemberg

Gedanken zur inneren Ordnung von zusammengefassten Beständen
PHDR. JINDØICH SCHWIPPEL
Karlsuniversität Prag

Diskussion

12.45 Uhr Empfang des Landkreises Stollberg
mit Mittagsbüfett

14.00 Uhr 2. Arbeitssitzung
Diskussionsleitung:
DR. THEKLA KLUTTIG
Sächsisches Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden

Die Erschließung von Karten und Plänen. Ein Erfahrungsbericht
DR. ANETT MÜLLER
Stadtarchiv Leipzig

Provenienz vs. Praktikabilität? Zu Gliederung und Bearbeitung von Beständen sächsischer Steinkohleunternehmen im Rahmen von Zusatzprojekten
MONA HARRING
Sächsisches Staatsarchiv – Bergarchiv Freiberg

Erfahrungen mit Online-Findbüchern im Universitätsarchiv Dresden
DR. MATTHIAS LIENERT
Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv

Die böhmisch-sächsischen Beziehungen in der Revolution 1848/49 und ihre Widerspiegelung in den Archivquellen
PHDR. EDUARD MIKUŠZEK
Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Dienststelle Schüttenitz

Diskussion

15.40 Uhr Schlusswort

16.15 Uhr Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sachsen im VdA mit Wahl der Fachgruppenvertreter und des Vorsitzenden des Landesverbandes

19.00 Uhr siehe Rahmenprogramm

Sonntag, 26. Juni 2005
siehe Rahmenprogramm

Anmeldung
bis 10. Juni 2005 an das Kreisarchiv Stollberg, Wilhermsdorfer Straße 47, 09387 Jahnsdorf, OT Pfaffenhain

Link: Programm als pdf-Download

Zwangsarbeit in Arnsberg 1939-45

Die Geschichtswerkstatt habe mit der Aufarbeitung des Themas "Zwangsarbeit in Arnsberg 1939 bis 1945" ein Tabu beendet, würdigte der Arnsberger Bürgermeister Hans-Josef Vogel zur Ausstellungseröffnung die Arbeit des Teams um Reiner Ahlborn. Die Ergebnisse der Nachforschungen würden nicht nur "einen weißen Fleck in der Heimatgeschichte" füllen, sondern auch berühren.

Deutlich wurde dies durch die Schilderungen von Albertus C. van den Wollenberg. Der 82-Jährige war zur Ausstellungseröffnung aus den Niederlanden angereist und erzählte von seiner Zeit als Fremdarbeiter in Neheim. Das hätte er sich vor 60 Jahren nicht vorstellen können: \“Damals lief man noch herum mit Hass und Feindschaft gegenüber den meisten Deutschen. Zu nur ganz wenigen hier in Neheim hatte ich damals ein gutes Verhältnis.\“ Dabei hätten es die Westeuropäer besser gehabt als die Osteuropäer, die aufgrund der Indoktrination durch das NS-Regime fast nicht als Menschen angesehen wurden.

Der Geschichtswerkstatt "Zwangsarbeit Arnsberg" ist es in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Neheim-Hüsten, dem Stadtarchiv und der Ruhrschule in den letzten zwei Jahren gelungen, zahlreiche Dokumente zusammenzutragen. Dabei stand man vor allem bei den Firmen zunächst vor verschlossenen Türen, berichtete Franz-Josef Schulte vom Heimatbund.

Kontakt:
Geschichtswerkstatt \“Zwangsarbeit Arnsberg\“
Rainer Ahlborn
Am Hüttengraben 31
59759 Arnsberg
http://www.zwangsarbeit-arnsberg.de/  

Quelle: Westfälische Rundschau, 18.5.2005