Online-Forum zu »Beute- und Raubkunst« eingerichtet

Vor zwei Jahren wurde das Projekt der Internetdatenbank www.lostart.de durch die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste gestartet. Mit diesem Projekt ist die Absicht verbunden, die Möglichkeiten des Mediums Internet für eine größere Reichweite und Transparenz bei der Dokumentation von Kulturgutverlusten zu nutzen.
Die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg ist eine von den Ländern und vom Bund finanzierte Einrichtung beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Sie hat die Aufgabe, Such- und Fundmeldungen zu kriegsbedingt verbrachten und NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern bzw. zu Kulturgütern mit unsicherer oder lückenhafter Provenienz, bei denen eine Verbringung oder ein unrechtmäßiger Entzug nicht ausgeschlossen werden kann, entgegenzunehmen, zu bearbeiten und in www.lostart.de zu veröffentlichen. Dies geschieht in Abstimmung mit den meldenden Personen und Institutionen.
Inzwischen kann u.a. zu über 40 000 detailliert beschriebenen Objekten, davon ca. 3 500 mit Abbildungen, in der Internetdatenbank recherchiert werden. Durchschnittlich über 10 000 Zugriffe (Sessions) im Monat beweisen die nationale und internationale Resonanz und Akzeptanz dieses Internetprojektes.
Kürzlich wurde als weiteres Angebot ein Forum unter www.lostart.de eingerichtet. Somit können an der Problematik der Auffindung und Rückführung kriegsbedingt verbrachter und NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter interessierte bzw. damit befasste Personen und Institutionen von der Möglichkeit Gebrauch machen, sowohl untereinander als auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Koordinierungsstelle in einen Dialog zu treten.
Dr. Uwe Hartmann
Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste
Kantstr. 5
39104 Magdeburg
Tel.: 0391-5448714
Fax: 0391-53539633
www.lostart.de
Uwe.Hartmann@mk.Sachsen-Anhalt.de

Westfälisches Musikarchiv online

Das Historische Centrum der Stadt Hagen hat mit dem »Westfälischen Musikarchiv« (WMA) einen weiteren Bestand inklusive Findbuch ins Internet gestellt.
»Das WMA verwahrt und betreut die Nachlässe von Komponisten, ausführenden Musikern und Musikwissenschaftlern, in deren Leben ein wichtiger Bezug zu Westfalen, in Einzelfällen auch zu angrenzenden Regionen gegeben ist. Den Kernbestand bilden die Nachlässe oder Teilnachlässe von rund 300 Persönlichkeiten, überwiegend aus dem Zeitraum von 1850–1970. Die Archivalien werden z. Zt. datenbanktechnisch einzeln erfasst und für eine Online-Recherche aufbereitet. Im Internet kann zurzeit bereits eine Recherche nach Komponisten und Musikern durchgeführt werden. In Kürze werden auch die einzelnen Bestände und Archivalien des Westfälischen Musikarchivs online einsehbar sein.
Im Westfälischen Musikarchiv sind Dossiers über etwa 950 Musiker vorhanden, in denen auch die teilweise umfangreiche Korrespondenz des WMA mit den Musikern selbst, mit Familienangehörigen, Musikwissenschaftlern und Institutionen aufbewahrt wird. Das Archiv stellt Musikwissenschaftlern und interessierten Besuchern seine Bestände zur Einsicht zur Verfügung. Von einzelnen Archivalien können Kopien angefertigt werden, sofern nicht konservatorische Bedingungen dem entgegenstehen.« 
weitere Infos unter www.historisches-centrum.de/archiv  

Digitale Signatur von der Deutschen Bundesregierung abgesegnet

Mit dem Beschluss zur Sicherheit im elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr mit der Bundesverwaltung hat das Bundeskabinett am Mittwoch die flächendeckende Einführung der
digitalen Signatur beschlossen (siehe unter http://www.heise.de/newsticker/data/hob-17.01.02-001/). Der Beschluss ist unter
http://www.bmwi.de/Homepage/download/infogesellschaft/eSig-Kabinettbeschluss.pdf als PDF-Datei abrufbar (frdl. Mitteilung von Angela Ullmann vom Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages)

Neue Ausgabe von »Archiv und Wirtschaft« erschienen

Die neue Ausgabe der Zeitschrift für das Archivwesen der Wirtschaft (Jg. 34 (2001), Heft 4) »Archiv und Wirtschaft«  enthält nach Mitteilung des Redaktionsleiters Detlef Krause folgende Aufsätze und Berichte:
– Hermann Schäfer: Geschichte und Öffentlichkeit – Anmerkungen zur Ausstellungs- und Museumsarbeit
– Karin von Welck: Das digitale Museum – Weltkulturerbe im Internet
– Jörg Feldkamp: Das Sächsische Industriemuseum – Zur Konzeption der
– Präsentation der Wirtschaftsgeschichte eines Landes
– Bernhard Graf: Praktische Hinweise bei der Ausstellungsplanung
– Thorsten Wehber: Erster Informations- und Erfahrungsaustausch „Historische Archive des Genossenschaftswesens“ am 3. Mai 2001 in Frankfurt am Main
– Astas Schröder: „Tag der Archive“ 2001 in Düsseldorf mit Rheinmetall, Henkel und VICTORIA
– Wolfgang Richter: Arbeitskreis „Unternehmensgeschichte“ der VdW am 12. Juni 2001 in Frankfurt am Main
Rezensionen:
– Lothar Gall: Krupp. Der Aufstieg eines Industrieimperiums (Willi A. Boelcke)
– Ulrich S. Soénius: Wirtschaftsbürgertum im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
– Die Familie Scheidt in Kettwig 1848-1925 (Sebastian Beck)
– Francesca Weil: Herrschaftsanspruch und soziale Wirklichkeit. Zwei sächsische Betriebe in der DDR während der Honecker-Ära (Karl Lauschke)
– Carsten Hartkopf: Die Geschäftspolitik amerikanischer Banken in Deutschland, 1960-1990 (Harald Wixforth)

Bundestagsarchiv online

Auch das Archiv des Deutschen Bundestages geht mit der Zeit – und ins Internet. Die modern-sachlichen Seiten informieren u.a über Adressen (was angesichts der derzeit noch zwei Dienstorte von Bedeutung ist), Bestände, Benutzungsbedingungen und Veröffentlichungen. Hilfreich ist die Nennung der für die unterschiedlichen Bereiche jeweils zuständigen Archivmitarbeiter.
weitere Infos: http://www.bundestag.de/verwalt/archiv/index.html
Kontakt: angela.ullmann@bundestag.de 

Singakademie-Archiv wieder in Berlin

Die wertvolle Sammlung des 1791 gegründeten Singakademie-Chors ist nach einer Meldung der Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“ (4.12.2001) aus der Ukraine zurück gegeben worden. Als Dank schenkte der Berliner Chor dem Kiewer Archiv, in dem die 1945 geraubten Dokumente jahrzehntelang aufbewahrt wurden, 33 Kompositionen slawischer Meister. Die ca. 1 Million Manuskriptseiten werden nun in der Berliner Staatsbibliothek aufbewahrt, wo sie Forschern in Zukunft zugänglich sind.
weitere Infos: http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2001/12/03/ak-ku-449097.html

Akten statt Bomben

Nach knapp einjähriger Schliessung ist der Umzug des Landesarchivs Berlin vollendet: Am 28. November öffnet das Landesarchiv wieder seine Pforten für Benutzer. In elf Monaten wurde der 1906 für die Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik errichtete, zweigeschossige Bau zu einem Archivgebäude mit knapp 21.000 qm Nutzfläche umgestaltet. Davon nutzt das Landesarchiv etwa 15.000 qm, während das ebenfalls umgezogene Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin und die Speicherbibliothek den Rest in Anspruch nehmen.
weitere Informationen: – Homepage des Landesarchivs Berlin: (www.landesarchiv-berlin.de)
– Bericht in der Berliner Morgenpost vom 28.11.2001: (www.berliner-morgenpost.de)  

Pilotprojekt öffnet Bundesgerichtshof für elektronische Dokumente

Künftig können Dokumente beim Bundesgerichtshof elektronisch eingereicht werden. Dies wird durch ein Pilotprojekt der Bundesregierung möglich, das das Bundeskabinett am 7. November 2001 beschlossen hat und auf das Angela Ullmann vom Archiv des Deutschen Bundestages hingewiesen hat. Der elektronische Schriftverkehr wird für Verfahren nach der Zivilprozessordnung, der freiwilligen Gerichtsbarkeit, der Grundbuchordnung und der Schiffsregisterordnung gelten. Die Verordnung sieht vor, dass vorbereitende Schriftsätze und deren Anlagen, für die die Schriftform erforderlich ist, als elektronische Dokumente beim Bundesgerichtshof eingereicht werden können. Diese Möglichkeit besteht für die Parteien des jeweiligen Verfahrens und für Dritte, wie zum Beispiel Zeugen und Sachverständige.
Voraussetzung ist, dass die Form des Dokumentes für die Bearbeitung durch das Gericht geeignet ist und dass das Dokument mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz versehen ist.
Weitere Informationen unter http://www.bundesregierung.de/top/dokumente/Artikel/ix_61773.htm

Neues Heft von »Archiv und Wirtschaft« erschienen

Die neueste Ausgabe der Zeitschrift »Archiv und Wirtschaft«, Heft 3 (2001) enthält nach Mitteilung von Detlef Krause u.a. folgende Beiträge:
Aufsätze:
– Klaus Wilsberg: Wenn's um Geschichte geht … Sparkasse. Unternehmensgeschichte in der Sparkassen-Finanzgruppe
– Ulrike Gutzmann: AutoMuseum – Unternehmensarchiv – ZeitHaus. Volkswagen-Geschichte in Wolfsburg von A bis Z
– Bjoern und Christine Berghausen: Zur Perspektive internationaler Arbeit des Unternehmensarchivs innerhalb eines weltweiten Konzerns – Ein Projekt des Historischen Archivs der Schering AG
– Ruth Kappel: Entwicklung des ISO-Standards 15489 Records Management / Schriftgutverwaltung . zum aktuellen Stand der Diskussion
Berichte:
– Sabine Bernschneider-Reif: 45. VdW-Lehrgang „Bestandserhaltung in Wirtschaftsarchiven“ vom 18.-21. Maerz 2001 in Heidelberg
– Bernd Kulla: Die Beschlagnahme juedischen Vermoegens. Symposium in Washington am 22. Maerz 2001
– Martin Krauss: Jahrestagung der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare vom 6. bis 9. Mai 2001 in Gotha
Rezensionen:
– Kees van Beijnum: Die Archivarin (Ulrich S. Soenius)
– Filmverband  Sachsen e.V. (Hrsg.): Bewegte Bilder. Film- und Videobestaende in Sachsen (Stefan Przigoda)
– Peter Wiegand (Bearb.): Die preussische Berg-, Huetten- und Salinenverwaltung 1763-1865. Die Bestaende in den  Nordrhein-Westfaelischen Staatsarchiven, Bd. 1: Staatsarchiv Muenster (Michael Farrenkopf)

weitere Informationen bei Detlef Krause M.A.
COMMERZBANK AG, ZKV-Historische Dokumentation
Kaiserplatz
60261 Frankfurt am Main
Tel.: +4969/136-23616
Fax:  +4969/136-23422
E-mail: detlef.krause@commerzbank.com