Der Überfall Harsewinkeler Bürger aufs Kloster Marienfeld

Jahrhunderte lang stritten die selbstbewussten Einwohner von Harsewinkel (Kreis Gütersloh) mit ihrem Grundherrn um ihre Rechte: das Marktrecht, die Wahl des Bürgermeisters, das Braurecht und überhaupt ihre Freiheit von der Abhängigkeit. Manchmal versuchten sie es mit Bittschriften und Gesuch, manchmal auch mit Gewalt. Manchmal wurde ihnen ein Wunsch erfüllt, oftmals eine Bitte abgeschlagen. Darüber berichten Quellen in Archiven und Abhandlungen in Büchern. Eine ganz andere Form der Darstellung war am 17. Mai 2009 auf der Bühne der Aula im Gymnasium Harsewinkel zu sehen. Denn Gymnasium und Stadtarchiv Harsewinkel hatten sich am Programm des Landes NRW "Kultur und Schule" beteiligt und ein Schuljahr lang unter der Regie der Bielefelder Theaterpädagogin Christine Ruis zwei Spielszenen aus der an Konflikten reichen Geschichte einstudiert. Die darstellenden Schüler kamen aus den Jahrgangsstufen fünf bis zehn. Im ersten Akt ging es um das 1592 verliehene Marktrecht. Aus dem Gesuch der Harsewinkeler und der Urkunde des Bischofs von Münster hat Stadtarchivar Eckhard Möller vier Spielszenen verfasst, die in einer Harsewinkeler Schankstube und im Palast des Bischofs spielen. Im zweiten Akt stand dann der Überfall auf das Kloster Marienfeld aus dem Jahr 1633 im Mittelpunkt. Nach kurzem Zögern entschied sich ein Trupp Harsewinkeler, bewaffnet mit Dreschflegeln und Harken, unter der Führung der Rädelsführer Krahmer und Tor Brüggen zum Kloster zu ziehen und es zu stürmen, allerdings ohne Erfolg.

Bei dem Historiendrama "Überfall aufs Kloster" handelte es sich bereits um das zweite historische Schulprojekt von Eckhard Möller und Christine Ruis. Denn bereits im Juni 2008 hatte es eine Aufführung von zwei kleinen Theaterstücken gegeben, bei dem es sich um das Projekt \’Datei löschen? Wollen Sie archivieren?\‘ handelte und mit dem sich das Stadtarchiv Harsewinkel an dem ersten Landeswettbewerb \’Archiv und Jugend\‘ des Ministerpräsidenten des Landes NRW beteiligt hatte. Acht Jugendliche hatten damals die beiden Stücke \’Der Schmied Drüe und seine Frau\‘ sowie \’Der ertappte Kartoffeldieb\‘ aufgeführt. Beide beruhen auf zwei Begebenheiten, die in den Polizeiakten des Stadtarchivs Harsewinkel dokumentiert sind und von Eckhard Möller und Christine Ruis in szenisch darstellbare Fassungen gebracht worden waren. Mit diesem Projekt hatte das Stadtarchiv Harsewinkel erstmals ein archivpädagogisches Projekt außerhalb der traditionellen Zusammenarbeit mit Schulen realisiert. Der verwendete theaterpädagogische Zugang erforderte von allen Beteiligten immer wieder aufs Neue die Reflexion darüber, wie nah an den Quellen die Handlung bleiben musste und wie weit sie sich, um den Anforderungen szenischer Darstellung zu genügen, von diesen entfernen durfte.

Kontakt
Stadtarchiv Harsewinkel
Eckhard Möller 
Münsterstr.14
33428 Harsewinkel
Tel.: 05247 / 935 – 127
Fax: 05247 / 935 – 119
eckhard.moeller@gt-net.de

Quelle: Stadt Harsewinkel; Projekte im Stadtarchiv Harsewinkel; Die Glocke vom 9.5.2009; Die Glocke vom 19. Mai 2009

Zeugen der Shoah – über 50.000 Zeitzeugen-Interviews für die schulische Bildung

Die Freie Universität Berlin hat am 12. Mai 2009 erstmals das multimediale Archiv-Projekt „Zeugen der Shoah. Das Visual History Archive in der schulischen Bildung“ vorgestellt. Das von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB) geförderte Projekt eröffnet Schülerinnen und Schülern in Deutschland den Zugang zu über 50.000 Video-Interviews mit Zeugen des Holocaust und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer und zur Bildung über die NS-Zeit. „Das Anliegen meines Lebens ist, anderen und vor allem jungen Menschen das, was ich erlebt habe, möglichst nahe zu bringen“, sagte Inge Borck, die als einzige ihrer Familie die NS-Zeit überlebt hat, und betonte weiter: „Gemeinsam müssen wir die Verantwortung tragen, dass ein derartiges Grauen niemals wieder möglich sein kann. Daher finde ich das Projekt der Freien Universität wegweisend für eine positive Gemeinsamkeit.“ 

Die Freie Universität Berlin fördert mit weitreichenden multimedialen Archiv-Projekten die Forschungs- und Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus, zum Holocaust und zu Formen der Erinnerung. Seit 2006 ermöglicht sie als erste europäische Institution den Vollzugriff für Wissenschaft und Forschung auf das „Visual History Archive“ des Shoah Foundation Institute for Visual History and Education der University of Southern California, das ursprünglich von Steven Spielberg initiiert wurde. In Lehre und Forschung an der Universität wird das unschätzbar wertvolle und umfangreiche Archiv seitdem intensiv genutzt. 

Mit der Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin verwirklicht das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität nun die Erweiterung des „Visual History Archive“ speziell für die schulische Bildung. Neben der Bereitstellung der bisher ausschließlich englischsprachigen Plattform des digitalen Archivs auf Deutsch ist die bereits erfolgte Einrichtung eines Computerraumes für Schülerinnen und Schüler ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. Darin können vor allem Schulklassen aus Berlin und Brandenburg betreut durch erfahrene Wissenschaftler und Pädagogen mit dem Archiv vor Ort arbeiten. „Ziel unserer Bemühungen ist es, die Arbeit mit den lebensgeschichtlichen Erzählungen nachhaltig in den Schulunterricht über den Nationalsozialismus zu integrieren“, erklärte Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität. „Nichts kann eine Epoche oder ein historisches Ereignis eindringlicher dokumentieren als eine persönliche Schilderung der erlebten Geschichte.“

„Die deutschsprachige Oberfläche des „Visual History Archive“ wird die Nutzung der Zeitzeugenberichte als Grundlage für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Deutschland erleichtern. So kann das Projekt als Vorbild für ähnliche Vorhaben gelten“, sagte Kim Simon, Interim Executive Director and Director of Programs des USC Shoah Foundation Institute bei der Präsentation in Berlin. „Unser Institut ist der Freien Universität dankbar für ihre Pionierarbeit auf diesem Gebiet und ihre Entschlossenheit, das Archiv für die schulische Bildung in ganz Deutschland nutzbar zu machen.“ 

Damit Schülerinnen und Schüler das digitale Archiv optimal nutzen können, realisiert CeDiS nicht nur die deutsche Version der Plattform, sondern erweitert diese auch um unterrichtsrelevante Funktionen wie eine neue Volltextsuche. Hierfür werden Transkripte von rund 2000 Interview-Stunden erstellt. „Zusätzlich binden wir interaktive Web 2.0-Elemente ein, sodass das Lernen für die Schüler attraktiver wird und sie scheinbar nebenbei wichtige Kompetenzen im Umgang mit Neuen Medien und Internet erwerben“, verdeutlichte CeDiS-Leiter Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos. Weitere Angebote umfassen Fortbildungen für Lehrkräfte, Unterrichtsmaterialien und eine Lernsoftware, die das Projektteam in Zusammenarbeit mit Fachdidaktikern der Freien Universität und dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) entwickelt. Für die bundesweite Nutzung entsteht eine DVD-Reihe mit ausgewählten Interviews, die 2010 fertiggestellt sein wird. 

Betreuungen von Schulklassen an Projekttagen sind an der Freien Universität bereits seit Herbst 2008 möglich. So haben auch schon mehrere Schulklassen aus Berlin und Brandenburg mit dem „Visual History Archive“ vor Ort gearbeitet. Aus dieser Erfahrung berichtete Dr. Martin Lücke, Lehrer und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut: „Das Interesse der Schüler war bemerkenswert hoch, und obwohl die Beschäftigung mit den Video-Zeugnissen für sie einen besonders hohen Arbeitsaufwand bedeutete, war die Lernmotivation beachtlich. Das Archiv ermöglicht Schülerinnen und Schülern eine direkte und unmittelbare Begegnung mit konkreten Lebensgeschichten von Überlebenden der Shoah, sodass sie die Grausamkeiten des Nationalsozialismus viel besser begreifen können.“

Kontakt
Center für Digitale Systeme (CeDiS)
Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos 
Ihnestr. 24 — Raum 101 
14195 Berlin 
Tel.: 030 / 838 – 52050 
Fax: 030 / 838 – 52843 
napo@cedis.fu-berlin.de 

Friedrich-Meinecke-Institut (FMI)
Didaktik der Geschichte 
Dr. Martin Lücke 
Koserstr. 20 — Raum A 343 
14195 Berlin 
Tel.: 030 / 838 – 56768 
Fax: 030 / 838 – 54815 
martin.luecke@fu-berlin.de 

Quelle: Pressemitteilung Freie Universität Berlin, 12.5.2009

Kreisarchiv Bitburg-Prüm jetzt auch im Internet vertreten

Das Kreisarchiv Bitburg-Prüm, seit kurzem auch im Internet zu finden, ist ein gemeinsames Archiv des Eifelkreises Bitburg-Prüm, der Verbandsgemeinden Arzfeld, Bitburg-Land, Irrel, Kyllburg, Speicher und Prüm sowie der Stadt Bitburg. Es wurde am 19. April 2007 eingeweiht und wird hauptamtlich von der Kreisarchivarin Tabea Skubski geleitet. Räumlich und organisatorisch ist das Archiv der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm angeschlossen und dort dem Amt 01 „Personal, Büro des Landrats, Schulen und Kultur“ angegliedert. Der Schwerpunkt der Aktenüberlieferung liegt im 20. Jahrhundert. Leider sind nur wenige Unterlagen aus der Zeit vor 1945 vorhanden, da durch Kriegseinwirkungen die Altbestände fast völlig zerstört wurden. Ausnahme hiervon sind die Akten der Herrschaft Malberg mit einem Überlieferungszeitraum der vom 13. Jahrhundert bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts reicht. Wer an der Geschichte des Eifelkreises im Speziellen interessiert ist, Ahnenforschung oder wissenschaftliche Studien betreibt oder allgemein an Archivalien Interesse hegt, ist herzlich willkommen und wird bei Bedarf mit Rat und Tat unterstützt.

Durch die Einrichtung eines eigenen Archivs erfüllte der Kreis landesarchivgesetzlich geregelte Vorgaben. Die Kapazität des Kreisarchivs Bitburg-Prüm ist zunächst angelegt auf 20 Jahre und hat einen Regalmeterumfang von ca. 1300 lfm. Es hat Bedeutung für die Heimatkunde und Ortsgeschichte des Kreises. Die Unterlagen, die in den vergangenen Jahrzehnten an die Landesarchiverwaltung in Koblenz abgegebenen wurden, sind Anfang 2009 wieder nach Bitburg-Prüm zurückgebracht worden und stehen endlich wieder ortsnah für eine fachliche Benutzung zur Verfügung. Sie setzen sich aus folgenden Beständen mit einem Umfang von ca. 300 lfm. zusammen: aus der Herrschaft Malberg, dem Landratsamt Bitburg und der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, dem Kreisausschuss Bitburg, dem Landratsamt Prüm, der Bürgermeisterei Dudeldorf, der Bürgermeisterei Daleiden-Leidenborn, der Bürgermeisterei Speicher und der Bürgermeisterei Körperich. Als Dauerleihgabe des Landeshauptarchivs Koblenz sind dem Archiv zudem Bestände aus der Stadt Prüm und den Bürgermeistereien Schönecken (-Wetteldorf), Rommersheim, Olzheim, Wallersheim, Prüm-Land, Waxweiler, Bleialf, Wolsfeld, Bitburg-Land, Bickendorf, Oberweis, Niederprüm-Pronsfeld und der Verbandsgemeinde Prüm übertragen worden. Das Kreisarchiv dient somit zur dauerhaften Aufbewahrung und Zugänglichkeit der historisch wertvollen kommunalen Aktenbestände im Landkreis Bitburg-Prüm.

Kontakt
Kreisarchiv Bitburg-Prüm
Trierer Str. 3
54634 Bitburg
Tel: 06561 / 15 – 1660 
kreisarchiv@bitburg-pruem.de

Quelle: Kreisnachrichten 20/2009 vom 16.05.2009; Kreisarchiv Bitburg-Prüm

100 Jahre Danzturm – Denkmal und Aussichtsturm in Iserlohn

Am Freitag, 22. Mai 2009, eröffnet Bürgermeister Klaus Müller um 11.00 Uhr im Iserlohner Stadtarchiv die Ausstellung “100 Jahre Danzturm – Denkmal und Aussichtsturm”. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. Die Einführung übernimmt Stadtarchivar Götz Bettge. Am 22. Mai 1909 wurde der neben dem Forsthaus Telegraf errichtete Danzturm mit Ehrenhalle eingeweiht. Mit diesem Denkmal wurde der 1905 verstorbene Pädagoge und Naturfreund Professor Ernst Danz in einer außergewöhnlichen Form geehrt. Die Ausstellung des Stadtarchivs zeigt neben einigen Dokumenten zur Person Ernst Danz, der außerhalb seiner Lehrertätigkeit am Realgymnasium den Verschönerungsverein und den Sauerländischen Gebirgsverein mitbegründet hat, erstmals Aspekte zur Architektur des Turmes. Anhand von Plänen und Fotografien soll damit ein in seiner architektonischen Qualität bislang unterschätztes Bauwerk vorgestellt werden. Auch der Aspekt “Der Turm in der Werbung” soll im Rahmen dieser Ausstellung bis zum 26. Juni 2009 thematisiert werden.

Weitere Abschnitte der Ausstellung sind die Landschaftsplanung im Bereich oberhalb des Rupenteiches – die Wahl des Standortes des Denkmals – die Finanzierung des Turmbaues – die Entwicklung des Turmes zu einem Wahrzeichen der Stadt. Das Stadtarchiv Iserlohn ist geöffnet montags bis mittwochs von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.00 Uhr, donnerstags von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 18.00 Uhr sowie freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr. Nach vorheriger Terminabsprache sind Gruppenführungen möglich. Ansprechpartner sind Götz Bettge und Tanja Marschall.

Kontakt
Stadtarchiv Iserlohn
Theodor-Heuss–Ring 5
58636 Iserlohn
Tel.: 02371 / 217 – 1920 / -1921
Fax: 02371 / 217 – 2982
archiv@iserlohn.de

Quelle: Pressemitteilung Stadt Iserlohn, 15.5.2009

Historische Bildungsarbeit und Erinnerungskultur in Brandenburg

Konzepte zur Historischen Bildungsarbeit präsentierten Dr. Susanne Freund, Professorin für Archivwissenschaft am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam, und Dr. Petra Haustein, Grundsatzreferentin für Kultur und Zeitgeschichte des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, am 21. April 2009 in der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Berlin. Anlass war ein Studien- und Informationsprogramm für unabhängige Journalistinnen und Journalisten aus der Republik Belarus, die – auf Einladung der Stiftung – Stätten der Erinnerungskultur in Berlin und Brandenburg besuchten und sich über Bildungsprogramme zur Vergangenheitsbewältigung informierten.

Für die Identitätsbildung und -entwicklung einer Nation ist es wichtig, wie sie mit der eigenen Vergangenheit umgeht. Denn eine offene und kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist ein wichtiger Baustein einer funktionierenden Demokratie. In Deutschland wird in diesem Jahr an mehrere historische Daten erinnert. Im Mittelpunkt steht das Gedenken an den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren. Susanne Freund erläuterte in diesem Zusammenhang von ihr initiierte Studierendenprojekte zu zeithistorischen Themen sowie ihr generelles Lehrkonzept zur Historischen Bildungsarbeit von Archiven, die als Institutionen der Geschichtskultur einen Bildungsauftrag zu erfüllen haben. Prof. Dr. Susanne Freund ist davon überzeugt, dass junge Menschen durch die quellenkritische Arbeit anhand von authentischen Quellen in die Lage versetzt werden, sich ein eigenes historisches Urteil zu bilden. Damit Archive wirklich Stätten der Erinnerung werden, müssen sie sich aktiv an der Vermittlung von Geschichte beteiligen. Eine besondere Rolle spielen dabei die Medien, die über Schülerprojektarbeiten oder Zeitzeugenbefragungen informieren. Sie tragen damit wesentlich dazu bei, dass ein breites Publikum auf archivische Bildungsprogramme aufmerksam wird. So hat zum Beispiel das Projekt \“Stolpersteine\“ von Gunther Demnig durch die Medien eine enorme Resonanz erfahren. Beteiligt sind hieran i. d. R. Schulklassen, die mit Hilfe der Archive Biographien recherchieren, Patenschaften übernehmen und so in vielen Städten die Verlegung von Stolpersteinen in Erinnerung an die Opfer des Holocaust ermöglichen.

Das Stolperstein-Projekt ist auch ein Element des Konzepts zur Erinnerungskultur 1933 bis 1990 in Brandenburg, das von der Landesregierung jetzt vorgelegt wurde. Petra Haustein erläuterte die Intention der Landesregierung, auf diese Weise die Diskussion um klare moralische, gesellschaftlich verhandelte Leitlinien für eine demokratische Erinnerungskultur zu fördern. Kulturministerin Professor Dr. Johanna Wanka bezeichnete die \“Aufarbeitung unserer Vergangenheit\“ jüngst als \“gemeinsame Aufgabe von Gesellschaft, Kommunen und Land\“. Das Konzept \“Geschichte vor Ort\“ umfasst eine erste Bestandsaufnahme. Petra Haustein illustrierte in ihrem Vortrag die inhaltlichen Schwerpunkte und zeigte thematische Bezüge zwischen Erinnerungsorten bzw. Ausstellungsvorhaben, Archiven und zeitgeschichtlichen Museen auf. Mit dem Konzept zur Erinnerungskultur will die Landesregierung \“blinde Flecken\“ im Zeitraum 1933 bis 1990 aufarbeiten und interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gedenkstätten, Archiven und Museen im Hinblick auf diese offenen Fragen anregen, sich zu engagieren und mit zu diskutieren.

Die Kurzreferate von Prof. Dr. Susanne Freund und Dr. Petra Haustein stießen auf großes Interesse der insgesamt 15 belarussischen Journalistinnen und Journalisten und führten zu einer angeregten Diskussion über die Vermittlung von Informationen und die Rolle und Funktion der Medien bei der Gestaltung der Erinnerungskultur. Fragen nach der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlich-sozialen Entwicklung in Deutschland nach der Wiedervereinigung wurden ebenso diskutiert wie die besondere Bedeutung von Denkmälern als Geschichtsträger. Zentraler Punkt waren die Gegensätze zwischen Deutschland und Belarus bei der Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte im eigenen Land.

Kontakt
Fachhochschule Potsdam
Prof. Dr. Susanne Freund
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam 
Tel.: 0331 / 580 – 1521
Fax:: 0331 / 580 – 1599
freund@fh-potsdam.de

Quelle: idw, 6.5.2009

Gedächtnis der Stadt Neckarsulm am neuen Standort

Neckarsulm hat sein Stadtarchiv wieder in den Mittelpunkt des Stadtgeschehens gerückt. Nach zweieinhalb Jahren Umbau und Sanierung wurde jetzt das historische Gebäude Marktstraße 16 direkt neben dem Rathaus offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der frühere Gasthof „Zur Rose“ ist die neue Heimat des Stadtarchivs Neckarsulm, das auf drei Stockwerken historische Dokumente und zeitgenössische Quellen unter optimalen Lagerbedingungen für die Nachwelt erhält und zu Forschungszwecken erschließt. In den klimatisierten Räumen werden derzeit 800 laufende Meter Archivgut sicher verwahrt. „Das Stadtarchiv hat eine tolle neue Heimat bekommen“, sagte Oberbürgermeister Joachim Scholz bei der Einweihung. „Dieses Gebäude ist wieder ortsbildprägend und eines der schönsten in unserer Stadt.“ Die 3,5 Millionen Euro für den „Totalumbau an der Grenze zum Neubau“ seien „außerordentlich gut und richtig investiert“, urteilte Joachim Scholz. Die Kombination von alter und neuer Bausubstanz sei herausragend und mache die Diensträume des Archivs zu den „mit Abstand schönsten in unserer Stadt“. Damit biete die Stadt auch einen neuen Bürgerservice: „Bürger, die das Archivgut einsehen wollen, können dies unter guten Rahmenbedingungen tun“, versicherte der OB.

Auch die Leiterin des Stadtarchivs, Barbara Löslein, verwies auf die „erhebliche Verbesserung für diejenigen, die das Stadtarchiv nutzen und dort arbeiten und für die historischen Dokumente“. Am neuen Standort könne das Stadtarchiv, das bislang im Notariatsgebäude in der Binswanger Straße untergebracht war, „seiner Aufgabe als Gedächtnis der Stadt besser gerecht werden“, erklärte die Archivleiterin. So sei der „Balanceakt“ gelungen, „in den historischen Mauern ein Archivgebäude zu errichten, das den Ansprüchen an Archive gerecht wird“. Der Lesesaal für Besucher mit angeschlossener Benutzerbibliothek befindet sich im ersten Obergeschoss. Das zweite Obergeschoss, das nur dem Archivpersonal zugänglich ist, dient als Hauptmagazin mit Verwaltungsakten von 1480 bis heute. Das dritte Obergeschoss wird als Magazinraum für städtebauliche Modelle und Gemälde genutzt. Im Erdgeschoss ist ein Bekleidungsfachgeschäft für Damen untergebracht. Am 16. Mai 2009 konnten sich bereits zahlreiche Besucher von dem gelungenen Umbau überzeugen und an Führungen durch das Stadtarchiv teilnehmen. Weitere Führungen sind im Juni und Juli geplant. Anmeldungen dafür nimmt das Stadtarchiv entgegen.

An die „sehr anspruchsvolle Bauaufgabe“ erinnerte Bürgermeister Klaus Grabbe. Das gesamte Gebäude musste ausgebeint und mit neuen Böden, Betondecken und -stützen ausgestattet werden, um die Last des Archivguts zu tragen. Die historische Sandsteinfassade aus dem 18. Jahrhundert, die seit 1967 hinter vorgesetzten Granitplatten verborgen war, wurde anhand von historischen Fotos originalgetreu rekonstruiert. „Eine Steinmetz-Meisterleistung“, so Klaus Grabbe. Auf der rückwärtigen Seite wurde die schöne Fachwerkfassade wieder hergestellt. Damit hat das Gebäude, das 1548 über einem älteren Gewölbekeller errichtet wurde, zwei Gesichter erhalten. „Die alte Neckarsulmer Rose ist wieder erblüht und strahlt prächtiger denn je“, lobte der Bürgermeister die gelungene Baumaßnahme, für die er dem ausführenden Architekten Roland Meister größte Anerkennung zollte. Im Magazin wurden drei mit Rosenornamenten verzierte Deckenbalken sorgfältig restauriert und erinnern an die ehemalige Bedeutung des Gebäudes.

Der Mitinhaber des Büros Meister + Wittich und Partner aus Stuttgart war am 22. April 2009 unerwartet gestorben und konnte so die Vollendung seines letzten Werkes nicht mehr miterleben. Gleichwohl hat sich Roland Meister mit der grundlegenden Sanierung des neuen Archivgebäudes in seiner Geburtsstadt ein besonderes Denkmal gesetzt. „Es ist eines der schönsten Gebäude in Neckarsulm geworden“, so Grabbe. „Nur wenige Gebäude atmen so eindrucksvoll die Neckarsulmer Vergangenheit.“ Dieser Tatsache war sich auch der Architekt voll bewusst. In seiner Eröffnungsrede, die er noch vor seinem Tod vorbereitet hatte, bemerkte Roland Meister: „Es lag uns am Herzen, dem alten Gasthof als einem der wenigen Gebäude im Stadtzentrum, das den Luftangriff im Zweiten Weltkrieg überstand, seine Würde zurückzugeben.“

Kontakt:
Stadtarchiv Neckarsulm
Marktstr. 16
74172 Neckarsulm
Tel.: 07132 / 35 – 331
Fax: 07132 / 3511 – 331
barbara.loeslein@neckarsulm.de

Quelle: Aktuelles Stadt Neckarsulm, 15.5.2009; Heilbronner Stimme, 15.5.2009

Sächsisches Archivblatt 1/2009 erschienen

Das neue Heft 1/2009 des Sächsischen Archivblattes (Mitteilungen des Sächsischen Staatsarchivs) informiert u. a. über Hilfeleistungen für das Kölner Stadtarchiv, über Medienarchive in Sachsen, die Archivierung und Benutzung von Personenstandsunterlagen sowie über die Überlieferung der Bezirksdirektion Dresden der Deutschen Post.

Inhalt:

MARBURGER ARCHIVSCHÜLER BERGEN KÖLNER ARCHIVGUT
SVEN WOELKE

ZWISCHEN KONJUNKTURFLAUTE UND E-PAPER: PRESSEARCHIVE IN SACHSEN
UTE ESSEGERN

DIE ARCHIVE DER VERWALTUNGSDIREKTION DES MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS
BIRGIT LEISTNER

PERSONENSTANDSREGISTER WERDEN ZU ARCHIVGUT
ARND VOLLMER

STERBEZWEITBÜCHER 1933–1945 IM STAATSARCHIV LEIPZIG
THEKLA KLUTTIG

BILANZIERUNG VON ARCHIVGUT IM STADTARCHIV PIRNA
CAROLA PETZOLD

VOR DEM ABRISS: ARCHIV ANRUFEN!
FELIX ROTH

ZUR ÜBERLIEFERUNG DER BEZIRKSDIREKTION DRESDEN DER DEUTSCHEN POST
LUTZ SARTOR

TEILNACHLASS ADELHELM DIETZEL IM STADTARCHIV DRESDEN
DOMINIK HAFFER

VOR 160 JAHREN: DER DRESDNER MAIAUFSTAND UND DIE „PROVINZ“
GERALD KOLDITZ

KUMPEL AUS DEM KNAST
CLEMENS HEITMANN / MARCUS SONNTAG

AUSSTELLUNG ZUR VERFOLGUNG LEIPZIGER JUDEN 1938/39
BIRGIT RICHTER

„DEUTSCHLAND LIEST“ IM BERGARCHIV FREIBERG
DENISE STUBERT / CHRISTA UNGER

TAGUNG „LAUSITZER ARCHIVLANDSCHAFTEN“
ARNOLD KLAFFENBÖCK

HÜTTENGESCHICHTE IM SAUERLAND UND ERZGEBIRGE
PETER HOHEISEL

ARCHIVGUT ZUM GOLFSPORT IM HAUPTSTAATSARCHIV DRESDEN
REGINA MALEK

REZENSIONEN

Geschichte der Stadt Billerbeck wird geschrieben

Das Institut für vergleichende Städtegeschichte erstellt durch die großzügige Unterstützung des Unternehmers Wolfgang Suwelack eine Geschichte der Stadt Billerbeck. Ab Juli 2009 werden unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Freitag (Professur für westfälische Landesgeschichte an der WWU Münster) zwei Doktoranden in Verbindung mit Fachwissenschaftlern der Region eine große Stadtgeschichte Billerbecks schreiben, die zugleich wissenschaftlich fundiert und verständlich sein wird.

Die Geschichte Billerbecks ist bislang nur in kurzen Zusammenfassungen dokumentiert, die zudem aus den 1950er Jahren stammen. Erstmals sollen daher nun zentrale Etappen der Geschichte von Wigbold, Stadt, aber auch der Bauerschaften vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert untersucht und dargestellt werden. Der Schwerpunkt wird auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegen; wichtig erscheint insbesondere der Zusammenhang von katholischen Lebenswelten und kleinstädtischen Strukturen: Billerbeck war und ist als Stadt des Hl. Ludgerus bekannt.

Diese Rahmenerzählung wird durch wichtige Einzelaspekte ergänzt. Zu denken ist an Billerbecker Lebensbilder, an Kirchen und Kapellen, an Denkmäler, aber auch an Bauernhöfe, Adelssitze und Gewerbebetriebe. Das Format der Stadtgeschichte soll jedoch nicht nur der Dokumentation der Heimatgeschichte dienen, sondern darüber hinaus Fragestellungen der modernen Geschichtswissenschaft aufnehmen und Spezifika der Stadtentwicklung exemplarisch herausarbeiten. Karten und Abbildungen werden dabei die beschriebenen Entwicklungsprozesse veranschaulichen.

Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt wird am 20. August 2009 in Billerbeck öffentlich präsentiert. Dort werden die Autoren das wissenschaftliche Konzept näher erläutern.

Kontakt:
Prof. Dr. Werner Freitag
Institut für vergleichende Städtegeschichte – IStG – gGmbH
Königsstr. 46
48143 Münster
Tel.: Vermittlung (0251) 83-275-12
Fax: (0251) 83-275-35
istg@uni-muenster.de
www.uni-muenster.de/Staedtegeschichte

Mainzer Dom- und Diözesanarchiv erhält Vorlesungsmanuskripte

Professor Hermann Reifenberg, der Ehrenbürger der Stadt Mainz ist, hat dem Mainzer Dom- und Diözesanarchiv die Vorlesungsmanuskripte seiner jahrzehntelangen, liturgiewissenschaftlichen und pastoraltheologischen Arbeit zur Aufbewahrung übergeben. Am 8. Mai 2009 konnte der Direktor des Dom- und Diözesanarchivs, Dr. Hermann-Josef Braun, die Sammlung von 22 Ordnern aus Reifenbergs Nachlass, vor allem aus seiner Zeit als Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Bamberg, entgegen nehmen. Prof. Reifenberg kündigte an, dass er dem Archiv nach seinem Tod auch seine Korrespondenz zur Verfügung stellen werde, „aber das wird noch etwas dauern“, sagte der 80-Jährige. Dr. Hermann-Josef Braun dankte Professor Reifenberg für die Überlassung des Nachlasses. Er wies darauf hin, dass dem Archiv bisher noch nie vorab ein Nachlass zur Aufbewahrung übergeben worden sei. Professor Reifenberg habe vor allem zur Liturgie des Bistums Mainz „wichtige Grundlagenforschung“ betrieben, sagte Braun. „Um unsere Funktion als Gedächtnis des Bistums wahrnehmen zu können, sind wir auf solche Nachlässe angewiesen.“ Und weiter: „Wenn jemand uns etwas zur Aufbewahrung gibt, dann kann er davon ausgehen, dass es in den Wissenschaftsbetrieb mit einfließt.“

Hermann Reifenberg wurde am 6. Juni 1928 in Oppenheim geboren und war zunächst Priester im Bistum Mainz. Als Pfarrer von Ebersheim wurde ihm 1965 für seine Verdienste um die damals noch selbständige Gemeinde Ebersheim die Ehrenbürgerwürde verliehen. Er hatte unter anderem die Festschrift zur 1.500-Jahr-Feier des Ortes verfasst. Durch die Eingemeindung wurde er später auch Mainzer Ehrenbürger. Ab 1965 war er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Bamberg. Seine Doktorarbeit mit dem Titel „Der Ordo Missae Moguntinus seit dem 14. Jahrhundert“ schloss er 1952 ab. Im Jahr 1963 legte er seine Habilitationsschrift „Stundengebet und Breviere im Bistum Mainz seit der romanischen Epoche“ vor. Unter seinen weiteren Veröffentlichungen ist auch ein zweibändiges Werk über „Sakramente, Sakramentalien und Ritualien im Bistum Mainz seit dem Mittelalter“ aus dem Jahr 1972.

Das Dom- und Diözesanarchiv in Mainz übernimmt als Archiv des Bistums die schriftliche Überlieferung des Bischöflichen Ordinariates, des Domkapitels sowie der kirchlichen Einrichtungen im Bistum. Es unterstützt außerdem die wissenschaftliche und heimatkundliche Erforschung des Bistums Mainz und seiner Pfarreien. So hat das Archiv beispielsweise bei der Gesamtausgabe der Werke von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler viele bedeutende Originale zur Verfügung stellen können. Daneben unterstützt das Archiv die Bistumsverwaltung bei juristischen Problemen sowie historischen Fragestellungen, etwa bei Bau- oder Restaurierungsmaßnahmen. Außerdem ist das Diözesanarchiv auch Anlaufstelle für Privatleute aus aller Welt, die mehr über die Herkunft ihrer Familie erfahren möchten. Auf Dauer erhaltenswertes Schriftgut aus dem Bistum wird ins Archiv übernommen und zugänglich gemacht. Das Diözesanarchiv berät die Pfarrämter bei der Führung ihrer aktuellen Akten (Registratur) und der Pflege ihres eigenen Pfarrarchivs. Es übernimmt Pfarrarchive in der Regel nur dann, wenn eine Seelsorgestelle nicht besetzt ist. Außerdem verfügt das Archiv über eine landes- und kirchengeschichtliche Dienstbibliothek, die auch den Benutzern zur Verfügung steht.

Kontakt
Dom- und Diözesanarchiv
Heringsbrunnengasse 4
Rochusstift
55116 Mainz
Tel.: 06131 / 253 – 157 und – 432
Fax: 06131 / 253 – 807
archiv@bistum-mainz.de

Quelle: Pressemeldung Bistum Mainz, 8.5.2009

»Wir brauchen Informationswissenschaftler als Ökokrieger«. Bericht zur »Berufsfeldtagung« des Fachbereichs Informationswissenschaften der FHP

Am Freitag, den 24. April 2009 veranstaltete der Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam – unterstützt vom Career Service der FH – seine erste Tagung im gerade eröffneten neuen Hauptgebäude. Die ca. 100 Teilnehmer (Praxis- und Verbandsvertreter, Fachkollegen aus der Ausbildung und Studierende) waren beeindruckt vom Gebäude und dem „Aula Magna“ genannten großen Hörsaal. Sie waren aber vor allem gekommen, um gemeinsam mit Experten aus den verschiedenen Fachgebieten (Archivwesen, Bibliotheken, Informationsmanagement der Unternehmen) über die sich dramatisch ändernden Anforderungen an zukünftige Absolventen der fünf Studiengänge des Fachbereichs zu diskutieren.

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Abb.: Aula Magna im neuen Hauptgebäude der Fachhochschule Potsdam

Die Tagung bezog sich auf eine Vorläuferveranstaltung vor 18 Jahren, bei der es sich schlicht um die Neuordnung der deutschen Dokumentations- und Archivlandschaft in der Nachwendezeit drehte. Auch jetzt empfanden alle Teilnehmer – nach der Internetexplosion – einen großen Orientierungsbedarf in allen drei Berufsfeldern. Damals war kurz zuvor der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (jetzt DGI) die relativ hohe Zuwendungsförderung durch das Bonner Forschungsministerium (BMFT) gestrichen worden und die postgraduale Ausbildung der Dokumentare war in Gefahr. Gleichzeitig ging es um die Nachfolge der Archivschule Franz Mehring in Potsdam und um die Zukunft der Archivwissenschaft als universitärem Lehrfach, als im November 1991 in Werder bei Potsdam dazu ein „Berufsbild-Kolloquium“ stattfand, zu dem die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation, der Verein deutscher Archivare und der „Studienkreis ‚Rundfunk und Geschichte‘“ eingeladen hatten. Initiator war Wolfgang Hempel, SWF Baden-Baden (jetzt Ehrensenator der FH Potsdam), in Abstimmung mit dem damaligen Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Hinrich Enderlein. Inhaltlich ging es aber vorwiegend um die Erneuerung des Berufsbildes der Archivare und Dokumentare („Medienarchivare“). Im Vorwort zur Publikation der Tagungsskripte und Diskussionsprotokolle schreibt der damalige Vorsitzende des VdA, Norbert Reimann (nunmehr Honorarprofessor der FH Potsdam), im Jahre 1995: „Selten, wenn überhaupt jemals zuvor und danach, dürften Grundsatzfragen des Archivwesens in Deutschland derart umfassend, intensiv und auf vergleichbar hohem Niveau diskutiert worden sein.“

Eines der Ergebnisse des damaligen Kolloquiums war schließlich die Gründung des Fachbereichs „Archiv-Bibliothek-Dokumentation“ jetzt „Informationswissenschaften“ der Fachhochschule Potsdam, der im Wintersemester 1992/93 den Studienbetrieb aufnahm.

Ein solcher historischer Moment lässt sich nicht wiederholen, aber die Erinnerung daran zeigt die Potsdamer Tradition auf und weist auf die Verantwortung, die sich darauf gründet: Potsdam als Standort der ersten und bisher einzigen nicht verwaltungsinternen Archivausbildung und einzigen akademischen Archivwissenschaft, als Standort von IID (der Ausbildung zum wissenschaftlichen Dokumentar) und IZ (der zentralen informationswissenschaftlichen Informationsquelle mit der Datenbank INFODATA), als erstem spartenübergreifendem Bibliotheksstudiengang, als integrativem Konzept der Informationswissenschaften… Auch drehte es sich nicht um die Schaffung von etwas gänzlich Neuem wie 1991, sondern „nur“ um eine Neupositionierung nach einer erfolgreichen Bewährungsphase. Anlässlich der Einführung neuer Studiengänge und vor allem anlässlich der Umstellung auf das Bachelor/Master-Modell des Bologna-Prozesses ergibt sich die Notwendigkeit, einmal wieder intensiver in die berufliche Zukunft unserer Berufsfelder zu schauen. Die Rede von der Krise in den Informationswissenschaften ist fast so alt wie das Fach selber, aber der Blick in die internationale Diskussion zeigt, dass wir in der Tat an einer Art Scheideweg stehen könnten. Information und Wissen, Informations- und Webtechnologie sind so weit verbreitet, dass es immer dringlicher wird, das Profil zu schärfen. Die Informationswissenschaftler Elisabeth Mezick und Michael Koenig von der Palmer School in Long Island, New York sehen „difficult times ahead for traditionally definded LIS programms, particularly for those that do not possess political ca-pital; have a vocational, rather than a scholastic focus; and are unable to develop creative solutions in a changing en-vironment.“

Auf der diesjährigen Tagung ging es um vergleichbare Fragen der Neuorientierung der Fächer. Die Veranstaltung begann mit drei Impulsreferaten, die meist mehr Fragen aufwarfen als sie Antworten zu geben bereit waren. Prof. Dr. Marc Rittberger, geschf. Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF, in Frankfurt a.M.) und langjähriger Präsident des Hochschulverbands Informationswissenschaft (HI), bezog deutliche Position im Hinblick auf die langjährige Tradition und die aktuell äußerst guten Aussichten der Fachinformationslandschaft. In einer wachsenden Wissen(schaft)sgesellschaft wie Deutschland sie darstellt, ist es selbstverständlich, dass auch die Wissenschaftsinfrastruktur an Bedeutung gewinnt. An seiner eigenen Einrichtung, dem Informationszentrum Bildung, konnte er anschaulich zeigen, dass sich das Berufsfeld ändert und entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklung neue Arbeitsgebiete und Herangehensweisen an die Informationsarbeit entstehen: so ist jetzt nicht mehr nur klassische intellektuelle Inhaltserschließung der Forschungsliteratur und ihre Bereitstellung in Datenbanken gefragt, sondern naturgemäß auch ergänzende Strategien wie die Nutzerpartizipation durch Web 2.0, die Einführung komplexer Suchmaschinentechnologien sowie die Erschließung und Aufbereitung von Datenbeständen und multimedialen Informationsträgern. Die Forschungsinfrastruktur wird aber auch zunehmend mit Instrumenten der empirischen Forschung zur Beratungsinstanz für „Evidence Based Policy“ der Politik und Administration. So spielen die Informationsspezialisten seines Instituts sicher eine führende Rolle bei den nächsten Erhebungen zu den PISA Folgestudien und zu Hochschul- und Wissenschaftsevaluationen mit szientometrischen Methoden.

Der nächste Referent, PD Dr. Matthias Ballod (Uni Koblenz/Uni Halle), machte darauf aufmerksam, dass es in unserer informationsüberfluteten Welt immer dringlicher wird, allen Verantwortlichen und Mediatoren klar vor Augen zu führen, dass das Finden von Antworten im lebenslangen Lernen kein einfacher Prozess ist, sondern der begleitenden und vermittelnden Betreuung von Informations- und Medienspezialisten bedarf. Als Germanist liegt ihm die Lehrerausbildung und der gesamte Bildungszyklus am Herzen, und er forderte die interdisziplinäre Erforschung dessen, was Bibliothekare schon seit einigen Jahren als ihr wichtigstes Aufgabengebiet deklariert haben, nämlich die Frage, wie Informationskompetenz in die Gesellschaft kommt. Anschaulich und mit starken informationswissenschaftlichen Bezügen zeichnete er das Modell einer Informationsdidaktik, wie sie auch Einzug in die informationswissenschaftliche Ausbildung halten sollte. Bei diesem neuen Forschungs- und Lehrgebiet handelt es sich darum, „Wissenskommunikation“, „Informationsgestaltung“ und „Lernen mit neuen Medien“ mit der klassischen Informationswissenschaft – er nennt sie „Informationsökonomie“ – zu verknüpfen. Sein Vortragstitel machte das Ziel deutlich: „Von der Digitalisierung zur Didaktisierung“.

Dr. Ulrich Kampffmeyer von der Unternehmensberatung Project Consult in Hamburg ist in der Fachwelt bekannt für seine provokanten, visionären Thesen. So fragte er unverblümt „Wer braucht noch Archivare und Records Manager“, um sogleich die Frage selber zu beantworten: Informationsspezialisten werden mehr denn je gebraucht! Allerdings nicht erst am Schluss des Workflows (am Ende des Information Life Cycles: im Kellergewölbe des Archivs), sondern am Anfang des Geschäftsprozesses und mitten drin im Geschehen. Vor allem machte er darauf aufmerksam, dass er als „digital immigrant“ den „born digitals“ der kommenden Web 2.0 Generation mit ganz anderen Ansätzen begegnen muss, als dies bis jetzt in Berufsfeld und Ausbildung als State of the Art angenommen wird. Seine Position wird in der Formulierung seines Schlussstatements besonders deutlich: „Wir brauchen engagierte Öko-Krieger um die zunehmende Umweltverschmutzung der Welt mit Informationsmüll in den Griff zu bekommen!“. So provozierend sein Vortrag auch war, die anwesenden Verbandsvertreter und Praktiker aller Sparten schienen ihm einhellig zuzustimmen.

Der Nachmittag war mehreren Arbeitsgruppen unterschiedlicher Themen gewidmet, die von den Kollegen des Fachbereichs moderiert und von den drei Referenten begleitet wurden. Hier ging es um die Frage der Konsequenzen aus dem aktuellen Umbau des Wissenschaftssystems in Richtung auf E-Science und Open Access oder um die neue Bedeutung der Bildungsarbeit durch Archive und Bibliotheken bzw. um Fragen des Information Engineering im Unternehmen. Die Workshops hatten das Ziel, im kleineren Kreis gemeinsam mit den Praxisvertretern (z.B. aus den Ausbildungskommissionen der Verbände) die zukünftigen Anforderungen an Studium und Beruf zu diskutieren und neue Impulse in die kontinuierliche Studienreform einfließen zu lassen. Bewusst waren interdisziplinäre und nicht studiengangspezifische Themencluster vorgegeben worden, so dass auch sehr angeregt zwischen den Berufsfeldern diskutiert wurde. Auch Ehemalige des Fachbereichs und aktuell Studierende waren jeweils in den unterschiedlich großen Gruppen vertreten.

In der Arbeitsgruppe „Informationswissenschaften in Bildung und Gesellschaft (Informationskompetenz, soziale Integration)“ moderiert von Prof. Dr. Dagmar Jank und Prof. Dr. Susanne Freund wurde zunächst eine allgemeine Theorie-Praxis-Diskrepanz konstatiert. Die anwesenden Praxisvertreterinnen wiesen darauf hin, dass immer wieder zu beobach-ten sei, dass die Absolventen der Informationsstudiengänge mit falschen Erwartungen und auch nicht immer mit dem richtigen Rüstzeug ihren beruflichen Lebensweg beginnen. Bei der vertieften Diskussion des Konzepts der Informationsdidaktik wurde in diesem Zusammenhang dann auch immer wieder auf Kunden- und Zielgruppenorientierung als dem A&O von Schulungen, aber auch der Institutionen selber hingewiesen. Gerade auch in der Abschlussdiskussion im Plenum der Tagung wurde quasi als Resumée für alle Workshops die besondere Bedeutung von Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit betont. Die Kolleginnen des Fachbereichs stellten in der Arbeitsgruppe anschließend die geplanten Mastermodule „Kultur/Bildung/Gesellschaft“ vor und erläuterten, warum diese einem starken theoretischem Ansatz (inkl. historischem Rückblick) folgen: der Fachbereich geht davon aus, dass zukünftige Masterabsolventen eines konsekutiven informationswissenschaftlichen Master of Arts auf einem hohen Niveau konzeptionell bei der Gestaltung von Bildungsprozessen in und durch Informationseinrichtungen mitwirken können müssen. Bisher herrscht allerdings noch Verunsicherung über die neuen Abschlüssen in der Praxis, die teilweise sogar vermutet, dass es in Bezug auf die oberen Ebene des Öffentlichen Dienstes eine Art Enthierarchisierung geben wird und Bachelor und Master sich konkurrierend auf ähnliche Positionen bewerben werden. Vielleicht ergeben sich aber auch durch die Professionalisierung der Informationsberufe gänzlich neue Berufsfelder, die wir heute noch nicht sehen geschweige denn mit einem Namen belegen können. Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass es sich dabei für besonders qualifizierte Archivare, Bibliothekare und Informationswissenschaftler auch um eher freiberufliche Tätigkeiten außerhalb des Öffentlichen Dienstes handeln könnte.

Die Arbeitsgruppe „Änderungen im wissenschaftlichen Kommunikations- und Informationssystem (Open Access, E-Research, Multilingualität, Kooperation)“ geleitet von Prof. Dr. Stephan Büttner erweiterte zunächst die Palette des vorgeschlagenen Themenclusters um den Aspekt des Transfers und der visuellen Aufbereitung wissenschaftlicher Ergebnisse für Öffentlichkeit und Politik. Es wird bei steigender Bedeutung der Bildungsdebatte zunehmend wichtig, Wissenschaft auf für unterschiedliche Zielgruppen verständliche Weise zu vermitteln. Hierbei könnten gerade die komplexer werdenden Infrastruktureinrichtungen (wie Institutsbibliotheken, IT und Datenmanagementabteilungen) einen wichtigen Beitrag leisten. Die dafür notwendigen Kompetenzen, die die Ausbildung vermitteln muss, verschieben sich deutlich von den klassischen Fächern wie Katalogisierung hin zu IT und der Aufnahme tiefergehender Kenntnisse zu Einzelthemen z.B. im Zusammenhang mit XML. Hier entsteht die Ambivalenz der Notwendigkeit auch domänenspezifisch in die Tiefe gehen zu müssen und trotzdem die Metaebene übergreifend beherrschen zu können. Es kommt vor allem darauf an, zu verstehen wie es geht und gleichzeitig die Fähigkeit zu entwickeln, sich mit neuen Themen vertieft auseinandersetzen zu können. Wissensorganisation und -präsentation von teilweise sehr spezifischen Fachgebieten bleiben dabei die wesentlichen inhaltlichen Kompetenzen zukünftiger Bibliothekare und anderer Informationsspezialisten. Auch die geforderten Social Skills bekommen eine neue Nuancierung: zunehmende Interdisziplinarität und Kooperation in den Wissenschaften verlangen weiterhin in hohem Ausmaß Teamfähigkeit. Die steigende Bedeutung der Frage der Verwertung von Wissen und Information bedarf Absolventen, die vor allem die Kommunikation nach außen unterstützen können, z.B. auch gegenüber den Entscheidungsträgern und der breiteren Öffentlichkeit.

Die dritte (größte) Gruppe konstituierte sich mit dem Thema „Nachhaltiges Informations- und Wissensmanagement“ neu und wurde von Prof. Dr. Angela Schreyer und Prof. Dr. Rolf Däßler moderiert. Auch in dieser Gruppe wurde auf eine mögliche freiberufliche Tätigkeit in neuen Berufsfeldern hingewiesen, die in hohem Ausmaß BWL- und IT-Kenntnisse erfordert, aber ihren Kern weiterhin bei den Informationswissenschaften haben sollte. Als Kompetenzen wurden neben den klassischen Fertigkeiten zur Informationsrecherche, Informationsverdichtung und zur Organisation von Informationsprozessen gerade auch Kommunikations- und Analysefähigkeit und sowie die Kompetenz zum „Design“ von Informationsprozessen hervorgehoben. Diskutiert wurde, wie viel „Handwerkliches“ dabei die Basis bildet oder ob der Schwerpunkt auf der Verstehensebene liegt, wie dies ja auch in der zweiten AG thematisiert wurde. Gerade in dieser Gruppe wurde intensiv darüber debattiert, ob das Studium eher auf Positionen in der Wirtschaft oder im Öffentlichen Dienst vorbereiten soll. Quintessenz war schließlich, dass in der Wirtschaft ein Masterabschluss als wichtiger erachtet werden würde, während dieser im Öffentlichen Dienst aus tariflichen Gründen zu einer falsch verstandenen „Überqualifizierung“ führen könnte, es also Niveauunterschiede in der Anforderungen an den „Titel“ geben wird. Inhaltlich jedoch sind es die gleichen Anforderungen an die Aufgabengebiete, ob sie nun Records Management, Informations- oder Contentmanagement genannt werden würden. Der Unterschied zwischen den beiden Welten ist eher eine Frage des Labels bzw. der Zielgruppensprache, nicht des Studienprofils. Interessanterweise wurde gerade in dieser Gruppe intensiv das alte Fachreferentenmodell diskutiert, denn einzelne anwesende Praktiker betonten die Notwendigkeit einer „Öffnung der informationswissenschaftlichen Masterausbildung“ für andere Fachgebiete (was üblicherweise bei einem sog. konsekutiven Master, wie ihn der Fachbereich plant, nicht vorgesehen ist). Hier artikulierte sich auch ein deutlicher Fortbildungsbedarf der Praxis, denn es wurde mehrfach der Wunsch nach berufsbegleitenden Angeboten des Fachbereichs laut.

Konsens schien in dieser Diskussionsrunde zu sein, dass unter dem Label „Informationsmanagement“ auch auf Bachelor-Niveau am ehesten verstanden wird, was die Fähigkeiten eines „information professional“ sind und dies in allen drei Berufsfeldern: dem (wirtschaftsnahen) Archivwesen wie dem Dokumentations- und dem Bibliotheksbereich. Vehement wurde von einzelnen Diskussionsteilnehmern dieser Gruppe nach den konkreten Berufsperspektiven der zukünftigen Absolventen gefragt: („knallhart fragen, wo gibt\’s die Jobs?“) – um die (an sich schon sehr guten) Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Zum Abschlussplenum waren trotz vorgerückter Stunde an diesem sonnigen Freitagnachmittag immer noch fast die Hälfte der Teilnehmer anwesend. Hier wurde z.B. auf das alle drei Gruppen verbindende Element der Kommunikation und der überzeugenden Außendarstellung als notwendiger Kompetenz hingewiesen und die Frage der Langfristigkeit von Studiengangsentwürfen diskutiert. Dabei rechnete Matthias Ballod aus der Lehrerausbildung kommend vor, dass die im Hochschulstudium vermittelten Fertigkeiten und Kompetenzen generationenübergreifend im Grunde eine Haltbarkeit von „bis zu 90 Jahre“ haben sollten. Ulrich Kampffmeyer fasste dies abschließend zusammen, indem er betonte, dass es wichtig sei, sich unter diesem Aspekt gerade von zeitgebundenen Trendthemen fernzuhalten und ein Ausbildungsprofil zu Kompetenzbereichen anzubieten, die auch in zehn bis zwanzig Jahren noch Bestand haben werden, „weil sie grundsätzliche Methdodik darstellen“. Die Ausbildung zum Informationswissenschaftler produziert keine Programmierer, sondern eher so etwas wie „Weltretter“ (so Kampffmeyer), weil die Profession schon bei ihrer dokumentierenden und archivierenden Basistätigkeit ganz auf Nachhaltigkeit und Zukunft ausgerichtet ist.

Die eingangs gestellten Fragen wurden sicher nicht für alle beantwortet während der intensiven Debatten, dennoch gab die Tagung wichtige Impulse für die Diskussion in und mit den drei Berufsfeldern. Sie machte vor allem deutlich, welche Verantwortung gerade zukünftige Generationen von Informationswissenschaftlern haben werden. Der Career Service der Hochschule hat mit seiner Unterstützung der Tagung damit genau die Funktion übernommen, die mit ihm durch seine Förderung vom Europäischen Sozialfonds zugesprochen wird. Die Berufsfelddiskussion – die Frage, wohin die Reise gehen soll – wird innerhalb des Fachbereichs, aber auch in den verschiedenen Berufsfeldern weiter intensiv geführt werden. Mehrfach wurde betont, wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen beteiligten Gruppen – Studierende, Berufsvertreter, Professoren – ist, so dass es sicher nicht das letzte Mal war, dass in und mit Potsdam darüber diskutiert wurde.

Die Diskussion findet naturgemäß schon jetzt in den „Social Media“ statt, aber auch die Printpresse berichtet(e) über die Tagung: Märkische Allgemeine Zeitung exklusiv am 14. Mai 2009. Die Vorträge sowie die Abschlussrunde sind als Videomitschnitt auf http://ecampus.klisch.net/?p=51 abrufbar.

Hans-Christoph Hobohm (Potsdam)