20 Jahre Frauengeschichtsladen Lippe

20 Jahre Frauengeschichtsladen, 20 Jahre Geschichtswerkstatt von und mit Mädchen und Frauen aus Lippe – das ist Anlass genug, um zu resümieren und zu feiern: 
Deshalb sind alle geschichtsinteressierten Frauen und Männer zum Symposion am 28.11.2007 um 14 Uhr und zum anschließenden Sektempfang im Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv Detmold eingeladen. 

\“Aus dem Nähkästchen geplaudert…: Brauchen wir noch \’Frauen\‘-Geschichte?" lautet das Motto der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung. Kooperationspartner und -partnerinnen des Frauengeschichtsladens sprechen und diskutieren aus der Sicht der Wissenschaft, des Museums, der Erwachsenenbildung, des Archivs und der Gleichstellungsstelle über den "weiblichen Blick" auf die Geschichte (Programm s.u.). 

Das Symposion steht am Ende des Jubiläumsjahrs als Forum für die Bestandsaufnahme der historischen Frauen- und Geschlechterforschung in und außerhalb der Universitäten und Kultureinrichtungen. Gefragt werden soll etwa, "Brauchen wir noch Frauenthemen im Museum"? oder "Wie funktioniert \’Gender\‘ im Archiv"? Warum sind Frauen häufig bei großen Jubiläen und Jahrestagen der Landesgeschichte oft nicht sichtbar – gab es sie nicht oder waren sie nicht relevant?

Darüber hinaus soll über die Idee des Geschichtsladens, der orts- und gegenwartsnahen Geschichtsforschung ("Grabe, wo Du stehst!") im Verhältnis zur akademischen Historiographie debattiert werden, z. B.: Was haben historisch forschende Frauen auf dem Land mit Historikerinnen gemeinsam? Welche Rolle spielen lokale Begebenheiten und Erfahrungen von Zeitzeuginnen in der postmodernen Geschlechterforschung?

Wie können die Erfahrungen einer Wirtin, Näherin, Arbeiterin, Wissenschaftlerin und Mutter in ein Museumskonzept oder einen VHS-Geschichtskurs einfließen? Und welchen Wert haben methodische Diskussionen für die Arbeit in Geschichtsläden, Museen und Archiven sowie für lokale geschlechterhistorische Projekte? – Wer schafft welches Wissen?

Symposion
Aus dem Nähkästchen geplaudert…: Brauchen wir noch "Frauen"-Geschichte?
Symposion zu 20 Jahre Frauengeschichtsladen Lippe e.V.
im Staats- und Personenstandsarchiv Detmold 
am 28. November 2007 um 14 Uhr

Programm

14 Uhr
Begrüßung: Prof. Dr. Jutta Prieur-Pohl, Leiterin des Staats- und Personenstandsarchivs Detmold

14.15 Uhr
1. Vortrag: Konzepte, Quellen, Forschungsergebnisse und PartnerInnen in 20 Jahren Frauengeschichtsladen Lippe 
von Ingrid Schäfer (FGL, Detmold)

14.45 Uhr: 
2. Vortrag: Einführung in die Entwicklung und den Stand der historischen Frauen- und Geschlechterforschung: Konzepte, Themen, Quellen und Netzwerke in NRW
von Dr. Julia Paulus (Westfälisches Institut für Regionalgeschichte, Münster)

15.15-15.30 Uhr: Kaffeepause

15.30 Uhr:
Podiumsdiskussion: Ingrid Schäfer, Dr. Julia Paulus, Jürgen Scheffler (Städtisches Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo), Bernd Racherbäumer (VHS Detmold), Dr. Bettina Joergens (Landesarchiv NRW), Regina Pramann (Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe), 
Moderation: Bettina Rinke (Museumsinitiative OWL e.V.) 

17 Uhr: Sektempfang

Kontakt und Anmeldung unter:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Dr. Bettina Joergens
Willi-Hofmann -Str. 2
32756 Detmold
Tel. 05231 – 766-112, Fax 05231 – 766-114, 
bettina.joergens@lav.nrw.de 

Ruhender Pol im Stadtarchiv Neumarkt-Sankt Veit

Das Stadtarchiv im oberbayerischen Neumarkt-St. Veit versteht sich als ein Zentrum der Dokumentation und Information mit Unterlagen vom Spätmittelalter bis heute. Mit seinen vielfältigen Aufgaben zwischen Verwaltung, wissenschaftlicher Forschung, historisch-politischer Bildungsarbeit und Heimatgeschichte gilt es als eine besondere kulturelle Einrichtung. Das Stadtarchiv ist das „historische Gedächtnis der Stadt Neumarkt-Sankt Veit“ und heute ein Teil der Dienstleistungsbehörde der Stadt, die allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Vereinen, Schulen etc. zur Verfügung steht.

Die Archivbestände wurden in den 1980er Jahren sporadisch vorsortiert und im Schloß Adlstein zwischengelagert. Ab 1998 wurden diese unter Anleitung vom ehemaligen Stadtarchivar von Mühldorf und Kreisarchivpfleger Rudolf Angermeier von den beiden Archiv-Helfern Siegfried Huber und Walter Jani soweit aufgearbeitet, dass sie der Öffentlichkeit in den ehemaligen Räumen des Bauhofes provisorisch zugänglich gemacht werden konnten. Das Ziel der jahrelangen Vorarbeiten war die Einrichtung des Stadtarchivs im neu geplanten Rathaus Schloß Adlstein. Seit Spätherbst 2001 steht nun das neue Stadtarchiv, dass in drei Räumen im 2. Stock untergebracht ist, zu den Öffnungszeiten zur Verfügung.

Der Archivbetreuer, Politiker und Heimatforscher Rudolf Angermeier hat die Stadtgeschichte in den letzten vierzig Jahren wie kein Zweiter geprägt. Anlässlich seines 80. Geburtstages durfte sich der Archivar im Rathaus nunmehr ins Goldene Buch eintragen. Vor fünf Jahren bereits hatte Angermeier die Neumarkter Medaille für besondere Verdienste überreicht bekommen. Er habe sich in den vergangenen fünf Jahren diese Anerkennung weiter verdient und sei \“ weiterhin der ruhende Pol im Stadtarchiv, sozusagen der Seniorpartner unter unseren Stadtarchivaren\“, betonte Bürgermeister Erwin Baumgartner in einer Feierstunde. Als \“Vater des Stadtarchivs\“ bezeichnete Walter Jani seinen Mentor, der auch heute noch jeden Mittwochvormittag während der Öffnungszeit des Archivs mit seinem Wissen zur Verfügung stehe.

Kontakt
Stadtarchiv Neumarkt-Sankt Veit
Johannesstr. 9
84494 Neumarkt St. Veit
Tel. 08639-9888-29
karin.hirtelreiter@vgnsv.de

Quelle: OVB-Online, 18.10.2007

Wie die Insel Rügen Zugang zum Festland fand

Deutschlands größte Insel Rügen ist über eine neue Brücke erreichbar. Nach dreijähriger Bauzeit gab Bundeskanzlerin Merkel das mit 4,1 Kilometern längste Brückenbauwerk der Bundesrepublik am 20. Oktober 2007 in Stralsund frei. – Wie aber fand Rügen bisher Zugang zum Festland?

Eine Urkunde von Fürst Witzlaw I. von Rügen aus dem Jahre 1240 belegt, dass es bereits lange vor der Stadtgründung von Stralsund eine regelmäßige Fährverbindung vom benachbarten Fährdorf Strahlow zur Insel Rügen gab. Im Stadtarchiv Stralsund belegt ein 1314 veröffentlichtes Register, dass ein Ratsmann für eine Überfahrt 120 Rebhühner und elf Mark zu berappen hatte. Über Jahrhunderte hinweg blieben die Fährpreise von Stralsund, Glewitz und Grahlhof nach Rügen üppig.

Einen Boom erlebte das Fährgeschäft mit der Aufnahme des Postschiffsverkehrs nach Schweden. Mit dem Siegeszug der Eisenbahn wurde 1883 schließlich mit der "Prinz Heinrich" eine der ersten Eisenbahnfähren in Deutschland in Betrieb genommen. Als die Postdampferlinie nach Schweden in eine Eisenbahnfährlinie über Sassnitz umgewandelt wurde, wurde der Ruf nach einer festen Anbindung über den Strelasund immer lauter.

Verbürgt ist die tatsächlich erste feste Verbindung von Stralsund nach Rügen: Schon vor der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 ließen die Schweden eine Brücke aus miteinander verketteten Schiffen über den Sund errichten, um den zügigen Nachschub zu sichern. 1933 dann begann in Stralsund der Bau des 2.540 Meter langen und mit 25,9 Millionen Reichsmark veranschlagten Rügendamms. Mehr als 100 Firmen waren daran beteiligt. Das Projekt schloss auch die völlige Umgestaltung der angrenzenden Straßenanlagen, den Bau eines 3,8 Kilometer langen zweigleisigen Bahndamms zum Stralsunder Hauptbahnhof mit sieben Über- und Unterführungen sowie die Errichtung zweier neuer Bahnhöfe am Rügendamm und bei Altefähr ein.

Am 5. Oktober 1936 um 13.52 Uhr stampfte eine Lok 03137 über den festlich geschmückten Rügendamm, im Schlepp einen Sonderzug mit 1300 in- und ausländischen Ehrengästen. Zum Pfingstwochenende 1937 wurde dann auch die Straßenbrücke des Rügendamms für den Verkehr freigegeben. Doch die neue Verbindung hielt gerade mal neun Jahre. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Brücken gesprengt.

Im Jahr 1947 befahl die sowjetische Militäradministration den Wiederaufbau des Rügendamms, ein Jahr später wurde der internationale Reiseverkehr nach Schweden wieder aufgenommen. Im Mai 1990 wurden die defekten Überbauten der Eisenbahnbrücke gegen neue Konstruktionen ausgetauscht. Markantester Teil der jetzt eingeweihten neuen Straßenverbindung neben dem 71 Jahre alten Rügendamm ist eine Seilbrücke mit einem 128 Meter hohen Pfeiler.

Quelle: ad-hoc-news, Pressemitteilung, 20.10.2007

Archiv für Theaterpädagogik in Lingen

Hervorgegangen ist die Gründung des "Archivs für Theaterpädagogik" in Lingen aus dem Anliegen, sich in internationalen Maßstab mit der eignen Fachgeschichte auseinander zu setzen und Vertreter der verschiedenen Generationen in ihren unterschiedlichen Konzepten, Ansätzen, Lehrmeinungen und Erfahrungen miteinander ins Gespräch zu bringen und Zeugnisse aus der Geschichte des Fachs zu sichern, aufzuarbeiten und sie für die Forschung bereitzustellen. Die Leiterin Frau Prof. Dr. Marianne Streisand und ihr wissenschaftlicher Mitarbeiter Bernd Oevermann sind sich jedoch sicher, \“die Regale werden nicht lange leerstehen.\“ Das Archiv ist dem Institut für Theaterpädagogik der FH Osnabrück in Lingen angegliedert. 

Wussten vor 15 Jahren in Deutschland nur wenige Spezialisten etwas mit dem Begriff Theaterpädagogik anzufangen, so gibt es heute kaum noch ein Stadt- und Staatstheater oder kulturelles Zentrum, das nicht eine theaterpädagogische Abteilung unter seinem Dach beheimatet. 

Als Archiv im Aufbau mit seinen kerntechnischen Aufgaben, Übernahme, Bewertung, Verzeichnung und Bewahrung, sieht sich das Archiv als Ort des lebendigen Dialogs zwischen den \“Generationen der Theaterpädagogik\“. Es möchte in seiner Außenwirkung Fundstelle für Ausstellungen, Informationsquelle für Seminarplanung und Forschungsstelle für Seminar-, Abschluss oder wissenschaftliche Arbeiten in Lehre und Forschung sein.

Seine vorläufige Heimat hat das Archiv in den Räumen der Stadt- und Hochschulpolitik gefunden. \“Wobei schon jetzt absehbar ist, dass es damit schon bald aus allen Nähten platzen wird\“, so die Leiterin Prof. Dr. Marianne Streisand. Die bereits zugesagten Vorlässe der ersten Generation von Theaterpädagogen ergeben schon einen Umfang von weit über 100 laufende Meter. Als deutschlandweit einziges Archiv auf diesem Spezialgebiet wird Lingen auch in den kommenden Jahren Anlaufstelle für attraktive Sammlungen sein und sich um den weiteren Aufbau keine Gedanken machen müssen.

Die ersten Archivbestände durften die Mitarbeiter jetzt aus Brockhöfen bei Uelzen abholen: Die Vorlassstifterin Prof. Eva Brandes, Jahrgang 1938, war bis vor wenigen Jahren Professorin an der Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Sozialwesen, wo sie den Studienschwerpunkt \“Freizeit und Kulturarbeit\“ und \“Ästhetik und Kommunikation\“ aufgebaut hat. Die Schauspielerin, Germanistin und Pädagogin hat am Beginn der 70er Jahre gemeinsam mit Prof. Wolfgang Nickel an der damaligen Pädagogischen Hochschule Berlin das erste Curriculum der Spiel- und Theaterpädagogik in Deutschland überhaupt entwickelt und auch das Amateurtheaterfestival in Recklinghausen mit ins Leben gerufen.

Aus all diesen Arbeitsphasen und aus unzähligen theaterpädagogischen Arbeiten, Projekten und Lehrveranstaltungen befinden sich spannende Zeugnisse unter den Dokumenten, die nun den ersten Baustein des Archivs für Theaterpädagogik bilden.

Kontakt:
Prof. Dr. Marianne Streisand
FH Osnabrück – Hochschulstandort Lingen 
Institut für Theaterpädagogik 
Baccumer Straße 3 
49808 Lingen (Ems) 
Tel: (0591) 80098 – 411 o. -429 (Direktwahl)
M.Streisand@fh-osnabrueck.de 

Quelle: idw-online/Uni-Protokolle, 18.10.2007

Bedeutende Schweizer Privatsammlung zur Kartografie soll zugänglich werden

Der erste Thurgauer Denkmalpfleger, Albert Knoepfli (1909-2002), hat im Jahr 1975 seine Sammlung von rund 6.500 historischen und zeitgenössischen Landkarten in eine Stiftung eingebracht und dem Bischofszeller Museum überlassen. Es handelt sich bei den Landkarten um eine der bedeutendsten Privatsammlungen zur Kartografie der Schweiz. 

Zum Bestand gehören historische und zeitgenössische Karten und Pläne, thematische Karten, Atlanten, Panoramen und Reliefs, daneben aber auch etliche Schrift- und Bilddokumente zur Vermessungstechnik und zur kartografischen Praxis. Um die Sammlung für Forschung und Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen, wird sie seit Februar 2007 durch die Schaffhauser Kunsthistorikerin Cornelia Stäheli, die dabei vom Staatsarchiv des Kantons Thurgau unterstützt wird, erschlossen. Die erste Etappe der Erschließungsarbeiten soll im November 2008 abgeschlossen werden.

Kontakt:
Historisches Museum Bischofszell
Marktgasse 4
CH-9220 Bischofszell
Telefon 071 422 38 91
museum.bischofszell@bluewin.ch
www.museum-bischofszell.ch

Quelle: Thurgauer Zeitung, 18.10.2007 

100. Geburtstag der Bonner Stadtarchivarin Edith Ennen (1907-1999)

In diesen Tagen wäre die Bonner Historikerin und Archivarin Prof. Dr. Edith Ennen 100 Jahre alt geworden. Sie wurde am 28. Oktober 1907 in Merzig an der Saar geboren. Von 1927 bis 1933 studierte sie Geschichte, Germanistik und Latein in Freiburg, Berlin und Bonn. Im April 1947 wurde sie Leiterin des Stadtarchivs Bonn, was sie bis 1964 blieb. 

Edith Ennen organisierte in der Nachkriegszeit den Wiederaufbau dieser Institution, kümmerte sich um die Rückführung ausgelagerter Archivalien und gab dem Archiv zukunftweisende Strukturen. 1961 wurde Essen Honorarprofessorin der Universität Bonn, 1964 folgte sie einem Ruf auf einen Lehrstuhl der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Ab 1968 hatte Ennen in Bonn den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Geschichtlichen Landeskunde inne. Außerdem war sie Direktorin des Instituts für geschichtliche Landeskunde bis zu ihrer Emeritierung Ende März 1974. 

Ennen, die am 19. Juni 1999 in Bonn verstarb, schuf wegweisende Arbeiten zur europäischen Stadtgeschichtsforschung. Zwei Langzeitprojekte der rheinischen und vergleichenden Städteforschung – der Rheinische Städteatlas und der Geschichtliche Atlas der Rheinlande – sind untrennbar mit ihrem Namen verbunden.

Werkauswahl Edith Ennen:
Die Organisation der Selbstverwaltung in den Saarstädten vom ausgehenden Mittelalter bis zur französischen Revolution, 1933 (Diss.)
Die europäische Stadt des Mittelalters als Forschungsaufgabe unserer Zeit, in: Rheinische Vierteljahrsblätter, 11, 1941 
Die europäische Stadt des Mittelalters, Göttingen 1972
Geschichtlicher Atlas der Rheinlande. 6./1. Rheinisches Städtewesen bis 1250, Rheinland, Köln 1982 
Frauen im Mittelalter, München 1984

Kontakt:
Stadtarchiv Bonn
Berliner Platz 2
53103 Bonn (Stadthaus Ebene 0)
Tel.: 0228/ 77 2410 (Auskünfte rund um das Stadtarchiv)
Fax: 0228 / 77 43 01 
stadtarchiv@bonn.de

Quelle: Klaus Torsy, Kultur-in-Bonn.de: Nachrichten, 18.10.2007

Archiv und Wirtschaft 3/2007

Das Heft 3/2007 der Zeitschrift Archiv und Wirtschaft ist erschienen und enthält folgende Beiträge:

Aufsätze: 
Hans-Hermann Pogarell: Hundert Jahre historisches Unternehmensarchiv der Bayer AG – ein Beitrag zur Unternehmenskultur
Harald Wixforth: Welche Bedeutung haben Geschichte und Tradition eines Unternehmens für dessen Reputation und Image in der allgemeinen Öffentlichkeit?
Uta-Michaela Dürig: Welche Bedeutung haben Geschichte und Tradition für die interne Kommunikation eines Unternehmens?
Michael Bock: Mercedes-Benz – Marke mit Tradition. Das neue Mercedes-Museum als Instrument des History Marketings
Bernhard Jung u. Hans-Werner Burow: Kommunikation zu fünfzig Jahre „neue“ Lufthansa

Berichte:
Manuela Maier u. Kirstin Teipel: 58. VdW-Lehrgang „Einführung in das
Wirtschaftsarchivwesen“ 5. bis 10. November 2006 in Heidelberg
Uwe Spiekermann: Biermarkt und Bierkonsum im 19. und 20. Jahrhundert.
Wissenschaftliche Tagung der Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte e. V. in Dortmund, 13. bis 15. Juni 2007

Rezensionen:
Torsten Meyer u. Marcus Popplow (Hrsg.): Technik, Arbeit und Umwelt in der Geschichte. Günter Bayerl zum 60. Geburtstag (Evelyn Kroker)
Nicolai O. Herbrand u. Stefan Röhrig (Hrsg.): Die Bedeutung der Tradition für die Markenkommunikation. Konzepte und Instrumente zur ganzheitlichen Ausschöpfung des Erfolgspotenzials Markenhistorie (Alexander Schug)
Margrit Schulte Beerbühl: Deutsche Kaufleute in London. Welthandel und Einbürgerung (1660-1818) (Wilfried Reininghaus)
Brigit Siekmann, Helga Passon u. Peter Schmidtsiefer: „Ich bin der Herr im Haus“. Weltansichten in Festschriften Wuppertaler Unternehmen (Benjamin Obermüller)
Henry Ashby Turner: General Motors und die Nazis. Das Ringen um Opel (Kurt Schilde)

Personalnachrichten/Verschiedenes
Impressum

www.wirtschaftsarchive.de

Archiv und Wirtschaft, 40. Jg., 2007, H. 3
Jahresabonnement: 26 €
Einzelheft: 8 €

Stadtarchiv Jülich erhält zusätzliches Lager

Die bereits längerfristig bestehende marode Magazinsituation des Stadtarchivs Jülich wurde im Zuge einer Ortsbesichtigung erneut offenbar: Durch einen früheren Rohrbruch haben sich Schimmelpilze gebildet. Um Abhilfe zu schaffen, wird nunmehr ein Kellerraum der Musikschule hergerichtet. Die für das Einziehen von Gipskartonwänden und die Anschaffung von Regalen anfallenden Kosten werden sich auf 8.000 Euro belaufen.

Langfristig gesehen ist auch ein Umzug des Stadtgeschichtlichen Museums in die Zitadelle geplant. Die freiwerdenden Flächen des Museums im Kulturhaus könnten dann von der Stadtbücherei genutzt werden, die ihrerseits Platz für das Stadtarchiv und Stadtarchivar Dr. Horst Dinstühler schaffen würde. 

Kontakt:
Stadtarchiv Jülich
Dr. Horst Dinstühler
Kleine Rurstraße 20
52428 Jülich
Tel.: 02461/936320
Fax: 02461/936367
archiv@juelich.de

Quelle: das JülichT, 17.10.2007

Enzkreis prämiert die Preisträger aus der Hochschule Pforzheim für ihre Entwürfe der Gottlob-Frick-Medaille

Neun durchweg innovative und interessante Gestaltungsvorschläge sind in dem vom Enzkreis ausgelobten Wettbewerb zur Gestaltung einer Medaille für den aus Ölbronn stammenden Kammersänger Gottlob Frick eingegangen (siehe Bericht vom 23.3.2007). Nachdem eine Jury die Arbeiten bewertet hatte, zeichnete Landrat Karl Röckinger im Beisein der Professorin Christine Lüdeke von der Hochschule Pforzheim und Kreisarchivleiter Konstantin Huber nun die Preisträger aus.

„Es war ganz und gar keine Qual der Wahl, sondern hat sehr viel Spaß gemacht, sich mit den eingegangenen Wettbewerbsbeiträgen zu beschäftigen“, meinte Röckinger. Er führte den Vorsitz in der Jury, der außer ihm und Christine Lüdeke noch Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle als Präsidentin der Gottlob-Frick-Gesellschaft und Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Norbert Holme angehörten. Alle Juroren lobten die Kreativität, aber auch die technischen Fertigkeiten der Hochschulstudenten der Fakultät Gestaltung. 

\"Landrat

Abb.: Landrat Karl Röckinger und Professorin Christine Lüdeke von der Hochschule Pforzheim (rechts) freuen sich über Kreativität und technische Fertigkeiten, die die Preisträger des Wettbewerbs zur Gestaltung einer Gottlob-Frick-Medaille bewiesen: Sieger Satoshi Nakamura (Mitte) sowie Christiane Pagel und Bog-Ki Min (enz)

Der erste Preis, dotiert mit 500 Euro, ging an den aus Japan stammenden Satoshi Nakamura für seine Bronze-Arbeit, die oberhalb von Fricks Namen ein Portrait des berühmten Sängers und sein Attribut „Der schwärzeste aller Bässe“ zeigt. Platz zwei (300 Euro) belegte Christiane Pagel aus Rottenburg, die ein bewusst abstrahiertes Bühnenfoto Fricks auf ihrer in Form einer Linse spannungsvoll gestalteten Medaille widerspiegelt. Den dritten Preis und 200 erhielt Bog-Ki Min aus Korea, der ein Portrait Fricks mit leidendem Ausdruck als König Marke in der Oper Tristan und Isolde abbildete.

Aber auch die anderen Wettbewerbsbeiträge verdienen Anerkennung. „Auch wenn die Auswahl keine Qual darstellte – leicht ist uns die Entscheidung nicht gefallen“, gibt der Landrat zu. Deshalb sollen alle abgegebenen Arbeiten in der Gottlob-Frick-Gedächtnisstätte ausgestellt werden, die die Gemeinde Ölbronn-Dürrn 1997 im Ölbronner Rathaus eingerichtet hat. Außer Konkurrenz hatte sich sogar noch ein zehnter Interessent gemeldet, der eine ebenfalls sehr schöne Entwurfszeichnung anfertigte. 

Die Arbeit von Satoshi Nakamura soll nun umgesetzt werden: Der Enzkreis wird eine größere Anzahl von Medaillen in zwei Größen fertigen lassen. Die 1975 begründete Medaillenreihe „Geschichte und Gegenwart“ thematisierte bereits mehrfach bedeutende Persönlichkeiten aus der Region. Die Medaillen werden bei Jubiläen und Ehrungen verliehen und zeichnen ihrerseits besondere Lebensleistungen aus. 

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 282 / 2007, 14.10.2007

Informationsportal zur Zwangsarbeit im NS-Staat gestartet

Dieser Tage hat das Bundesarchiv mit finanzieller Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft\“ ein Informationsportal zur Zwangsarbeit unter dem Nationalsozialismus im Internet gestartet. Das unter www.zwangsarbeit.eu auch direkt erreichbare Portal informiert über die Geschichte der Zwangsarbeit im nationalsozialistisch beherrschten Europa: Weitgehend rechtlos, diskriminiert, unter menschenunwürdigen Verhältnissen und bei schlechter Ernährung als „Menschenmaterial\“ für die Produktion in der Rüstungsindustrie, der Landwirtschaft und in Versorgungsbetrieben missbraucht, leisteten zwischen 1939 und 1945 mehr als 12 Millionen Frauen und Männer aus allen Teilen Europas Zwangsarbeit im Deutschen Reich. 

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt des Portals, das ständig erweitert werden soll, ist die Geschichte der Entschädigung und der gesellschaftlichen Rehabilitation der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter seit 1945. Neben historischen Informationen und einer umfassenden Literaturübersicht enthält das neue Angebot eine Auswahl von Archivdokumenten und zeitgenössischen Fotografien sowie Berichte von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Im weiteren Ausbau des Portals wird eine Online-Recherche nach Archivgutbeständen zum Zwangsarbeitereinsatz realisiert. Zum Gelingen des Projekts werden zahlreiche deutsche und ausländische Staats- und Kommunalarchive sowie Kirchenarchive und Unternehmensarchive durch die Bereitstellung ihrer Bestandsinformationen maßgeblich beitragen.

Das \“Informationsportal zur Zwangsarbeit unter dem Nationalsozialismus" richtet sich an folgende Zielgruppen:

Ehemalige Zwangsarbeiter(innen) und ihre Angehörigen: 
Durch die Beschäftigung mit ihrem Schicksal trägt das Projekt zur Information der Betroffenen und zu einer moralischen Form der Entschädigung und zur Anerkennung ehemaliger Zwangsarbeiter(innen) als Opfer des Nationalsozialismus bei.

Die historisch interessierte Öffentlichkeit: 
Das Portal informiert umfassend über die Zwangsarbeit unter dem Nationalsozialismus, ihre ideologischen Hintergründe, ihre Organisation und die Lebensumstände der Zwangsarbeiter(innen) sowie über den Umgang mit dieser Geschichte nach 1945 bis zur Gegenwart. Das Bundesarchiv trägt damit zur historisch-politischen Bildung und zur Sensibilisierung der Bevölkerung im Umgang mit der eigenen jüngeren Geschichte bei.

Die wissenschaftliche und heimatkundliche Forschung: 
Durch die zentrale Bündelung der vorhandenen Kenntnisse über Archivbestände zum Thema NS-Zwangsarbeit im In- und Ausland und durch die Aufbereitung dieser Daten für eine regional- und ortsbezogene Recherche wird die rasche und zielsichere Ermittlung der jeweils einschlägigen Quellen ermöglicht. Interaktive Karten stellen die Recherchevorgänge in visualisierte geographische Kontexte. Das Bundesarchiv fördert durch die Erleichterung des Quellenzugangs weitere Forschungen zur Zwangsarbeit im Dritten Reich.

Außerdem enthält das Informationsportal eine Literaturübersicht, die regelmäßig aktualisiert wird, aussagekräftige digitale archivalische Dokumente und Biographien ehemaliger Zwangsarbeiter(innen) sowie eine große Anzahl von Links zu Initiativen, Projekten und Einrichtungen, die sich mit der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus beschäftigen.

Die Aufbauphase des Projekts dauert vom 1.4.2007 bis zum 31.3.2009. Ein Basisangebot – noch ohne Recherchefunktion in Archivbeständen – wurde am 1.10.2007 ins Netz gestellt. Die einzelnen Tools werden während der Aufbauphase erweitert, ausgebaut und vervollständigt

Kontakt:
Karsten Kühnel
Telefon: 03018/7770-455
k.kuehnel@barch.bund.de