Salzburger Landes-Archivgesetz soll bessere Kooperation der Archive ermöglichen

Man brauche eine neue Aufmerksamkeit und eine intensivere Unterstützung für kommunale Archive: Sie seien "Gedächtnisorte und Schatztruhen des kommunalen Lebens\“, stellte der Salzburger Zweite Landtagspräsident MMag. Michael Neureiter (ÖVP) kürzlich fest. In einer Landtagsanfrage hat er sein Anliegen konkretisiert, ein neues Salzburger Landes-Archivgesetz soll die Grundlage für eine bessere Kooperation der Archive und ihre fachliche Beratung werden. Leider sei noch kein Zeitpunkt für die Vorlage dieses Gesetzes abzusehen, so Neureiter.

Archive seien Gedächtnisorte, das gelte für die in den vergangenen Jahren neu errichteten Archive etwa der Erzdiözese Salzburg oder der Stadt Salzburg, das gelte aber auch für die Archive in den anderen Gemeinden: \“Archive stiften Identifikation, sie sind oft auch Schatztruhen des kommunalen Lebens in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Gerade in Zeiten, in denen die Gemeinden mehr und mehr ihre Geschichte aufarbeiten, meist auch durch Herausgabe von Chroniken, kommt den kommunalen Archiven immer mehr Bedeutung zu\“, ist Neureiter überzeugt.

Der Zweite Landtagspräsident, selbst gelernter Theologe und Historiker, kennt die Bedeutung der Heimatbücher und Chroniken für das Selbstverständnis insbesondere kleinerer Gemeinden. Mit seinem Vorstoß im Landtag möchte er die lokale Aufmerksamkeit auf die kommunalen Archive fokussieren und zu Hilfestellungen beitragen, die deren Aufarbeitung, Erschließung und Zugänglichkeit zum Ziel haben: Die Gemeindeämter seien durchwegs auf einem hohen Level hinsichtlich der EDV-Nutzung. Eine bessere Erfassung und Erschließung der Archive könne die Bedeutung dieser Gedächtnisorte nur erhöhen. Das Salzburger Landes-Archivgesetz und der Ausbau der fachlichen Beratung insbesondere durch das Landesarchiv sollten angesichts einer grassierenden Geschichtslosigkeit ein neues Geschichtsbewusstsein und eine fundierte Lebensraum-Reflexion ermöglichen.

Das Landesarchiv bietet seit langem in Kooperation mit dem Salzburger Bildungswerk \“Chronistenseminare\“ an, die für die sachkundige Herausgabe von Ortschroniken und Heimatbüchern wesentliche Grundlagen bieten. Im Referat \“Salzburger Volkskultur\“ wird – wiederum in Kooperation mit dem Salzburger Bildungswerk – die Weiterentwicklung der Regional- und Fachmuseen unterstützt und gefördert.

Kontakt:
Salzburger Landesarchiv
Michael-Pacher-Str. 40
A-5020 Salzburg 
0662/8042/4521 oder 4527 
0662/8042/4661 
landesarchiv@salzburg.gv.at

Quelle: Land Salzburg, Pressemeldung, 21.8.2006

Archiv-Kinder für Lüdenscheider KiTa

Wenngleich es eigentlich kaum spannendere Orte für Kinder als Archive geben kann, so hat das Stadtarchiv Lüdenscheid nun eine alternative Anlaufstelle aufgetan. Vom 1. September können Benutzer des Stadtarchivs ihre Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren kostenlos in der benachbarten Kindertagesstätte \“Spiel- und Kindernest\“ unterbringen. 

Archivleiter Tim Begler stieß mit dieser Idee, die vor allem Alleinerziehende und Studentinnen mit Kindern ansprechen soll, bei den Erzieherinnen der Kindertagesstätte schnell auf Begeisterung, und auch das Jugendamt der Stadt und die Versicherung der Kindertagesstätte gaben grünes Licht. Gegen ein kleines Entgelt können die \“Archiv-Kinder\“ auch zu Mittag essen. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht, aber nicht notwendig.

Bürgermeister Dieter Dzewas hält das bundesweit einzigartige Serviceangebot des Stadtarchivs Lüdenscheid für eine tolle Idee, um neue Nutzergruppen für das Archiv zu interessieren.

Kontakt:
Stadtarchiv Lüdenscheid
Kerksigstr. 4
58511 Lüdenscheid
Telefon: 02351/17-1388
Telefax: 02351/17-1310
stadtarchiv@luedenscheid.de

Quelle: Marie Schäfers, Westfälische Rundschau, 21.8.2006

Bund der Vertriebenen plant Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte

Nach Vorwürfen im SPIEGEL über eine größere Anzahl von NS-Belasteten in Führungspositionen des Bundes der Vertriebenen (BdV) bis zum Jahr 1982 befürwortet nun auch dessen Vorsitzende Erika Steinbach eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Da die tatsächliche oder behauptete NS-Belastung von Funktionsträgern des BdV in der Vergangenheit wiederholt Gegenstand der Berichterstattung gewesen sei, wolle sie nun jeglicher spekulativen Berichterstattung ein für alle Mal den Boden entziehen und wissenschaftliche Studien veranlassen bzw. unterstützen, die zwei Themenkreise untersuchen sollen: In welchem Ausmaß gab es in BdV-Führungsämtern schuldhaft belastete frühere Nationalsozialisten und welchen Einfluss hatten diese auf die Verbandspolitik? In welchem Ausmaß hatten die DDR und andere östliche Dienste den BdV ausgespäht und durch Desinformation die westdeutsche Haltung zu den Vertriebenen beeinflusst?

Obwohl der BdV zu den am besten ausgespähten Organisationen der Bundesrepublik Deutschland gehört hat, sind – laut Erika Steinbach – dennoch niemals NS-Verdächtigungen und Vorwürfe gegen BdV-Präsidenten erhoben worden. Eine Ausnahme bildete lediglich Hans Krüger, der 1964 als BdV-Präsident zurücktreten musste. Zur Rolle der östlichen Geheimdienste wurden entsprechende Nachforschungen bereits vor einiger Zeit eingeleitet.

Die BdV-Präsidentin bekundete ihr elementares Interesse daran, dass alle Facetten der Geschichte des BDV offengelegt werden. In der Frühgeschichte des BdV waren die Landsmannschaften und Vorgängerorganisationen Massenbewegungen mit zigtausenden von Funktionsträgern und Millionen Mitgliedern. In ihrer politischen Zusammensetzung waren sie ein Spiegelbild der Gesellschaft. Deshalb äußerte Erika Steinbach auch ihr Bedauern darüber, dass – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Historiker bisher kaum Interesse an einer seriösen historischen Forschung zur Geschichte des BdV gezeigt hätten, obwohl das Archiv des BdV in Bonn allen Wissenschaftlern offen steht und auch alle BdV-Akten, die im Bundesarchiv in Koblenz lagern, für jedermann einsehbar sind.

Kontakt:
BdV – Bund der Vertriebenen
Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände e.V.
Godesberger Allee 72-74
53175 Bonn
Tel: 0049 (0) 228 – 81007-0
Fax: 0049 (0) 228 – 81007-50
info@Bund-der-Vertriebenen.de
http://www.bund-der-vertriebenen.de

Bundesarchiv
Potsdamer Str. 1
56075 Koblenz
Telefon: ++49/261/505-0
Telefax: ++49/261/505-226
koblenz@barch.bund.de
http://www.bundesarchiv.de

Quelle: Pressemeldung Bund der Vertriebenen; Kölner Stadtanzeiger; Tagesschau,  20.8.2006

Kirchenchronik der Pfarrgemeinde Garbeck verfasst

Der Garbecker Heimatforscher Johannes Waltermann hat in siebenjähriger mühevoller Arbeit das Archiv der katholischen Pfarrgemeinde Garbeck aufgearbeitet. Das Ergebnis ist eine ca. 500 Seiten umfassende Kirchenchronik, die sechs umfangreiche Ordner füllt. Dargestellt hat Johannes Waltermann die historische Entwicklung  der Gemeinde Garbeck, seit 1975 ein Stadtteil von Balve und zugehörig zum Märkischen Kreis, von 1536 bis 1999. Ergänzt wird das Schriftmaterial durch eine Foto-CD. Jeder der sechs Ordner hat einen anderen Themenschwerpunkt. Finanzielle Probleme sind z.B. im Ordner "Die finanziellen Grundlagen der Schulvikarie" behandelt, die unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass die Einwohner Garbecks für die Bezahlung der Vikare selbst aufkommen mussten. Ein weiterer Ordner befasst sich näher mit den einzelnen Schulvikaren bis zur Auflösung der Vikarie im Jahre 1888. Im Ordner "Die amtliche Pfarrchronik" wird nicht nur die Dorfgeschichte näher erläutert, sondern es gibt dort auch eine ausführliche Beschreibung der amtierenden Pfarrer von 1895 bis 1999. Die Anfänge der jetzigen Pfarrgemeinde werden im Ordner "Die Pfarrei Garbeck" geschildert und  findet im  Ordner "Wachsen und Werden des kirchlichen Gemeinschaftslebens" seine Fortsetzung. Am umfangreichsten ist jedoch der Ordner "Die Bauvorhaben der Drei Königs Gemeinde", der sich mit dem Neubau der Kirche beschäftigt.

Außer den 14 Kartons Akten aus dem Pfarrarchiv sichtete Johannes Waltermann nicht nur entsprechendes Material im Kreisarchiv des Märkischen Kreises sondern auch im dort gelagerten Gutsarchiv Lösse und erhielt dadurch einen guten Überblick über die dörfliche Entwicklung. Begleitet und unterstützt wurde Johannes Waltermann während der gesamten Zeit von Dr. Christiane Todrowski, Leiterin des Kreisarchivs. Beeinflusst und angeregt zu dieser umfangreichen Arbeit wurde Johannes Waltermann auch durch seinen Vater Josef, der bereits 1956 das Heimatbuch der Gemeinde Garbeck verfasst hatte. Seit 1995 befasste sich Johannes Waltermann auch selbst näher mit der Gemeindegeschichte und wirkte an einer Ausstellung in der Kirche und an dem Bildband "100 Jahre Pfarrgemeinde Heilige Drei Könige Garbeck" mit.

Da bisher noch keine Veröffentlichung der Kirchenchronik in Buchform geplant ist, bietet der Pfarrer der Gemeinde jedem Interessierten die Möglichkeit, sich vor Ort im Pfarrarchiv näher über das gesammelte Material zu informieren. Zudem wird die Chronik sowohl im Kreis- als auch im Bistumsarchiv einzusehen sein.

Kontakt
Katholische Pfarrgemeinde
Heilige Drei Könige Garbeck 
Märkische Str. 38
58802 Stadt: Balve 
Telefon: 02375 4699 

Kreisarchiv des Märkischen Kreises
Kreishaus I Altena
Bismarckstraße 15
58762 Altena
Telefon: 02352 / 966-60
Fax: 02352 / 966-7166
ctodrowski@maerkischer-kreis.de

Quelle: Uta Baumeister, Süderländer Volksfreund , 19.8.2006

Nordwestmecklenburgische Archive bieten Besichtigung an

Zeitgleich mit dem Tag des offenen Denkmals am 10. September 2006 stehen auch das Nordwestmecklenburgische Kreisarchiv in Grevesmühlen, 1994 durch die Zusammenlegung der drei Kreisarchive Grevesmühlen, Wismar und Gadebusch entstanden, und das Stadtarchiv Grevesmühlen allen Interessierten zur Besichtigung offen. Gabriele Arndt, Leiterin des Kreisarchivs wird einen Einblick in die Arbeit der Archivare geben (siehe auch ihren Bericht vom 28.10.2005). Sie möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Hauptbeschäftigung im Archiv nur darin besteht, alte Akten zu sortieren. Gemeinsam mit ihrem Kollegen vom Stadtarchiv, Alexander Rehwaldt, eröffnet Gabriele Arndt um 13 Uhr im Kreisarchiv in der Malzfabrik die Veranstaltung. Danach gibt es in beiden Archiven Führungen. Das Stadtarchiv, seit kurzem in der Rosa-Luxemburg-Straße (siehe Artikel vom 15.12.2005), bietet zum ersten Mal Einblick in die neuen Magazine und Arbeitsräume. Gezeigt werden dort unter anderem Karten aus dem 18. Jahrhundert und alte Baupläne. Wer möchte, kann sich zudem einen Abguss vom mittelalterlichen Siegel der Stadt Grevesmühlen anfertigen, das im Original im Stadtarchiv verwahrt wird.

Im Kreisarchiv gibt es außer Führungen auch verschiedene Vorträge zu dem Motto des Tages "Rasen, Rosen und Rabatten – historische Gärten und Parks". So stellt zum Beispiel Alexander Rehwaldt private Parks in Grevesmühlen, angelegt um 1900, wie den Pelzerhain und die Callies-Anlage, vor. Anhand zahlreicher alter Ansichtskarten wird Gabriele Arndt den Zuschauern vor Augen führen, wie viele schöne Plätze es einmal in der Umgebung gab. Vorbereitet hat sie zudem einen Vortrag über die Geschichte des Landkreises Nordwestmecklenburg.

Kontakt:
Nordwestmecklenburgisches Kreisarchiv
Börzower Weg 1-3
23936 Grevesmühlen 
Amtsleiter: Gabriele Arndt 
Telefon: 03881 722 469 
Fax: 03881 722 340 

Stadtarchiv Grevesmühlen
Stadt Grevesmühlen
Der Bürgermeister
Hauptamt -Archiv-
Rathausplatz 1
23936 Grevesmühlen
Telefon: 03881 / 723109 (Durchwahl)
Fax: 03881 / 723111
info@grevesmuehlen.de

Quelle: Lübecker Nachrichten, 18.8.2006

Gerhard Richter-Archiv in Dresden jetzt online

Das im Jahr 2005 gegründete Gerhard Richter Archiv ist als Institut den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden  zugeordnet. Bereits 2004 hatte der Künstler dem Museum zahlreiche Werke als Leihgabe überlassen. Das Gerhard Richter Archiv, aufgebaut in enger Zusammenarbeit mit dem 1932 in Dresden geborenen und jetzt in Köln schaffenden Künstler, sieht sich nicht nur als Sammelstätte, sondern darüber hinaus auch als eine Forschungsstätte, die als kompetenter Ansprechpartner allen zur Verfügung steht, die sich wissenschaftlich, gewerblich oder rein privat mit dem Künstler beschäftigen. Gesammelt wird alles, was an Bilddokumenten, Katalogen, Büchern, Zeitungs- und Zeitschriftenberichten über den Künstler sowie zum Kontext seines Werkes erschienen ist. Verwahrt werden aber auch Materialien und Dokumente aus Richters Atelier, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind. 

Geleitet wird das Archiv von Dr. Dietmar Elger, der unter anderem in den Jahren 1984 bis 1985 als Sekretär bei Gerhard Richter in Köln tätig war. Von ihm stammt auch die Bearbeitung des Werkverzeichnisses über die Bilder und Plastiken Gerhard Richters aus dem Jahre 1986. Desweiteren hat er zwei Bücher über den Künstler verfasst und eine Ausstellung für ihn organisiert. In den nächsten Jahren sind weitere Ausstellungs-, Forschungs- und Publikationsprojekte geplant. Bereits seit einiger Zeit sind die Archivmitarbeiter damit beschäftigt, ein wissenschaftliches Werkverzeichnis aller Skulpturen und Bilder Gerhard Richters zu erarbeiten, der dann ab 2009 in mehreren Bänden erscheinen soll. Um dieses Verzeichnis möglichst vollständig erstellen zu können, bittet Dr. Elger alle Sammler von Kunstwerken Gerhard Richters, sich mit ihm in Verbindung zu setzen.

Kontakt:
Gerhard Richter Archiv
Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden
Telefon: +49 (0)351 – 49 14 77 70
Telefax: +49 (0)351 – 49 14 77 32
Dietmar.Elger@skd-dresden.de
www.gerhard-richter-archiv.de 

Quelle: Ivo Rüdiger Schott, Kunstmarkt.com, 17.8.2006; Staatliche Kunstsammlungen Dresden.

Das Spukhaus in Uhlbach

Im Frühsommer des Jahres 1708 machte im Winzerort Uhlbach das Gerücht die Runde: Im Pfarrhaus spukt es. Das Gerücht hielt sich nicht nur hartnäckig, es wurde sogar amtlich vermerkt. Der "ExpeditionsVogt Zue Cantstatt, Ramßler" sah sich bemüßigt \“untertänigst\“ in dieser Angelegenheit seinem "durchleuchtisten Hertzog" zu schreiben, dass: "das … angehörige Pfarrhauß nicht allein wegen deß darinnen sich vilfältig spühren lassenden Gespensts von denen Pfarrern nimmer bewohnt werden wollen\“.

Im Sommer 2006 stecken Margarete Goth, Pfarrerin in Uhlbach, und zwei Uhlbacher Geschichtsforscher im Büro des Pfarrhauses die Köpfe über einer Kopie dieses Schreibens zusammen. Der Historiker Dr. Uwe Reiff und Marianne Wachter recherchieren seit Jahren in Sachen Uhlbacher Heimatgeschichte. Von Akte zu  Akte in Stadt- und Kirchenarchiven recherchieren sie. Ein wahres Paradies für die beiden ist das Archiv im Pfarrhaus, das Pfarrerin Goth zur Verfügung gestellt und Historiker Reiff geordnet hat.

Das fleißige Recherchieren hat sich gelohnt: Wieder ist der Arbeitskreis Heimatgeschichte fündig geworden. \“Im Pfarrhaus soll es 1708 gespenstisch zugegangen sein, weshalb der damalige Pfarrer Lang dort nicht mehr wohnen wollte. So wurde das alte Pfarrhaus gegen ein anderes, neues Gebäude getauscht\“, resümiert Marianne Wachter. Schön für Pfarrerin Goth, dass sie nicht im Spukhaus wohnt. Der \“aktenkundige\“ Pfarrer Lang hat dieses \“neue\“ Pfarrhaus vor fast 300 Jahren vom Uhlbacher Weingärtner Endreß Kurle erhalten. Kurle soll geschworen haben, er schenke der Kirchengemeinde sein neu gebautes Haus, wenn seine Familie von Krankheiten verschont bleibe. Kurle habe allerdings noch 500 Gulden ausbezahlt bekommen, so Historiker Reiff. 

Wo das alte Pfarrhaus stand und was daraus wurde, ist bislang noch nicht bekannt. Auch die Hintergründe, die vor beinahe 300 Jahren zum Klatsch über \“Gespenster\“ im Pfarrhaus führten, sind heute unklar. Aber das finde man auch noch heraus, zeigen sich die Kirchenforscher zuversichtlich.

Kontakt:
Andreaskirche Uhlbach
Luise-Benger-Straße 2
70329 Stuttgart-Obertürkheim 
www.ev-ki-stu.de

Quelle: Evangelische Kirche Stuttgart, Aktuelle Nachrichten; Matthias Kuhn, Eßlinger Zeitung, 14.8.2006

Magnetbänder auf dem Mond?

>>Meldungen, auf die wir sonst verzichten<< nennt spektrumdirekt, die Wissenschaftszeitung im Internet, ihre Sommerlochrubrik. Aktuell geht es um verschlampte NASA-Magnetbänder mit den Originalaufnahmen von der ersten Mondlandung. Die US-Raumfahrtbehörde findet die Aufnahmen mit Bildern der Apollo-11-Mission aus dem Jahr 1969 auch nach einem Jahr Suche nicht wieder. Dies teilte NASA-Sprecher Grey Hautaloma gegenüber US-Medien mit.

Insgesamt seien 700 Behälter verschwunden, die Speichermedien mit Daten von Apollo-Missionen enthalten. Das Material hatte das Nationalarchiv der Vereinigten Staaten Ende der 70er-Jahre an die NASA zurückgegeben.

Meldungen, wonach sich die gesuchten Bänder in den Magazinen des Stadtarchivs von Los Angeles (Bestand Hollywood) befinden, wurden bislang nicht bestätigt.

Quelle: heise online, 15.8.2006; spektrumdirekt, 17.8.2006

Kreisarchiv Stormarn hat neuen Info-Flyer

Das Kreisarchiv Stormarn präsentiert sich neu: Mit einem modernen und informativen Flyer hoffen die Mitarbeiter, noch mehr Forscher und Interessierte anzulocken. Alle wichtigen Informationen für einen Benutzer, der überlegt, ob sich ein Besuch lohnt, werden beantwortet. Z.B. die Fragen: „Was finde ich im Archiv? Und: Wie kann ich Archive nutzen“. Ein Lageplan und eine Anfahrtsbeschreibung runden das Informationspaket ab. Dipl.-Archivar Stefan Watzlawzik vom Kreisarchiv ist sichtlich zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit unserem Grafikbüro, der voodoo-media GmbH, hat sich gelohnt. Der Flyer ist sehr professionell, insbesondere das ansprechende Design“. Neben dem Grafikbüro haben das Fotostudio Ketelhohn in Bad Oldesloe und die Druckerei der JVA Fuhlsbüttel dazu beigetragen.

\"Abb.:

Dr. Johannes Spallek, der Leiter des Kreisarchivs Stormarn unterstreicht: „Der Flyer besticht durch seine Übersichtlichkeit. Jeder Informationspunkt hat dank der Leporellotechnik seine eigene Lasche. So ist er für den Leser sehr übersichtlich.“ Diese Technik ermöglicht einen direkten Zugriff zu den Punkten, über die man sich informieren möchte. Man muss nicht wie bei vielen anderen Flyern erst den ganzen Flyer öffnen und sich „durchwurschteln“, sondern kann gezielt seine gewünschten Informationen erhalten. Durch Fotografien und das moderne Layout wird er zudem sehr anschaulich. Für weitere Fragen sind Adressen und Telefonnummern enthalten. Der Flyer gibt aufgrund der vielen verschiedenen Informationen einen ersten Überblick über die Aufgaben des Kreisarchivs, und präsentiert es als modernen Informationsdienstleister auf kommunaler Ebene. 

Ein Besuch im Kreisarchiv lohnt aus verschiedenen Gründen. Das Kreisarchiv Stormarn, das zuständig für die Unterlagen der Kreisverwaltung Stormarn seit 1867 ist, verfügt über die amtlichen Unterlagen hinaus über Bestände von Vereinen, über Nachlässe privater Personen, Wirtschaftsunternehmen und politischer Parteien. Die z.T. umfangreichen Sammlungen, u.a. von Plakaten, Drucksachen, Karten und Plänen, Fotos, Dias, Filmen, Papier- und Münzgeld werden ständig ergänzt.

Allein der Fotobestand des Journalisten Raimund Marfels zählt rd. 48.000 Stormarner Motive. Die große Präsenzbibliothek sammelt alle Spezialliteratur zu Stormarn. Zusätzlich können archivwissenschaftliche Titel und Standardwerke zur Geschichte Schleswig-Holsteins ebenfalls eingesehen werden. Das Kreisarchiv versteht sich als eine lebendige Forschungsstätte, die Stormarns Geschichte umfassend dokumentiert und zu deren Erforschung beiträgt. die vom Kreisarchiv herausgegebenen zahlreichen Bücher zur Kreisgeschichte, insbesondere die „Stormarner Hefte“ sind im Kreisarchiv oder im Buchhandel käuflich zu erwerben. 

Kontakt:
Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
Fon: (04531) 160-691
Fax: (04531) 160-536
kreisarchiv@kreis-stormarn.de 
www.kreisarchiv-stormarn.de

Quelle: Pressemeldung Kreis Stormarn, 10.8.2006

Kam Günter Grass mit Bekenntnis Veröffentlichungen zuvor?

Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Günter Grass (*1927) ist mit dem Bekenntnis seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS möglicherweise Veröffentlichungen zuvorgekommen. Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers ist im NS-Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS dokumentiert. 

Bis spätestens Ende März 2007 sollten alle Unterlagen dieses Archivs komplett erschlossen sein, das ursprünglich aus mehr als 800.000 Einzelakten bestand. Das MfS hatte alle ihm zur Verfügung stehenden Dokumente aus der NS-Zeit gesammelt, um sie als Erpressungsmaterial oder zu operativen Zwecken zu nutzen. Das Archiv war 1990 nach Auflösung des MfS mit dem Zentralen Staatsarchiv der DDR in die Obhut des Bundesarchivs gelangt. Seit 2001 arbeitet eine Projektgruppe an der Bearbeitung des Archivs mit dem Ziel, alle Unterlagen in ihre ursprünglichen Entstehungszusammenhänge zurückzuführen.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 13.8.2006