Papiere von John F. Kennedy über Internet zugänglich

Die Kennedy Presidential Library und die National Archives and Records Administration (NARA) eröffnen eine neue digitale Bibliothek. Diese soll die komplette Sammlung von Papieren, Dokumenten, Fotografien und Audio/Video-Aufnahmen von US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963) umfassen. Unter www.jfklibrary.org können Interessierte weltweit online auf die Dateien zugreifen. Die Basistechnologie und technische Unterstützung erhält die Kennedy Presidential Library vom Speicherspezialisten EMC. Das Digitalisierungsprojekt wird voraussichtlich mehr als 10 Jahre dauern und beginnt mit den offiziellen Papieren Präsident Kennedys.

Die von Senator Edward M. Kennedy angekündigte Initiative, ist in den USA die erste dieser Art. Millionen von Unterlagen des Präsidenten John F. Kennedy werden digitalisiert, mit einem Index versehen, archiviert und online verfügbar gemacht. Damit sind diese nicht nur elektronisch langfristig gesichert, sondern auch vor Abnutzung geschützt. Zu den historischen Dokumenten zählen wertvolle und unersetzliche Zeugnisse aus der Zeit des Kalten Krieges, der ersten Mondlandung, der Kuba Krise sowie US-Amerikanische Kunst und Kultur.

Die Kennedy-Library ist eine der gefragtesten Präsidenten-Bibliotheken in den USA. Ihre Archive umfassen mehr als 8,4 Millionen Seiten persönlicher und politischer Papiere von JFK sowie über 40 Millionen Seiten von etwa 300 weiteren Personen aus der Regierungszeit Kennedys. Dazu gehören über 400.000 Fotografien, 9.000 Stunden Tonaufzeichnungen, zirka 2.3 Millionen Meter Filmmaterial und 1.200 Stunden Videoaufzeichnungen.

Link: www.jfklibrary.org

Quelle: nestor – Kompetenzwerk Langzeitarchivierung, 14.6.2006; Presse-Box, Pressemitteilung, 14.6.2006

Ausstellung über den Architekturkünstler de Campos in Frankfurt

„Painting about architecture“ lautet der Titel einer Ausstellung in Frankfurt am Main über den Architekturkünstler Antonio Carlos de Campos.
Das Archiv des Deutschen Architektur-Museums in Frankfurt (DAM) stellt sämtliche Bilder des Künstlers zur Verfügung, die erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Das in den 1980er Jahren entstandene DAM-Archiv umfasst heute rund 180.000 Architekturpläne, Zeichnungen und Skizzen, etwa 600 Modelle sowie Bilder und Möbel. Nationale und internationale Architektur des 20. Jahrhunderts bildet den Schwerpunkt der Sammlung (u.a. Christo, Frank O. Gehry, Aldo Rossi).

Der Künstler de Campos, der eine eigene Zeichensprache entwickelt hat, arbeitet in London für Zaha Hadid. „Architektur als künstlerische Metapher zu sehen, einen Entwurf auf die wesentliche Idee zu reduzieren und als Kunstwerk zu gestalten“, lautet sein Credo. Zur Eröffnung der Ausstellung "Painting about architecture" am 16. Juni 2006 ist de Campos persönlich anwesend. Am 14. Juni hält er bereits einen Vortrag im Audimax der FH Frankfurt, Kleiststraße, Gebäude 8.

Info:
Die Ausstellung im Kulturzentrum DIE HALLE, Höhenstraße 20, dauert bis zum 30. Juni 2006. Sie kann nach telefonischer Absprache unter Tel. 069-9494560 besichtigt werden.

Quelle: BauNetz für Architekten, 13.6.2006 

Alte Eitorfer Häuser

Am Mittellauf der Sieg gelegen, ist Eitorf einer der ältesten Orte des Auelgaues. Der Schwerpunkt einer Ausstellung des Eitorfer Gemeindearchivs über alte Eitorfer Häuser liegt auf Fassaden von Häusern aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Das Gemeindearchiv stellte dafür alte Zeichnungen, Dokumente und Fotos zur Verfügung. 

Die Ausstellung soll unter anderem dazu verhelfen, beim nächsten Spaziergang durch die Stadt manches interessante Detail, an dem man bisher achtlos vorübergegangen ist, neu zu entdecken. Den Bürgern eine neue Sichtweise auf bisher Vertrautes zu ermöglichen, ist Ziel der Ausstellung, die noch bis zum 30. Juni im Erdgeschoß des Eitorfer Rathauses zu besichtigen ist.

Kontakt:
Gemeindeverwaltung Eitorf
Markt 1
53783 Eitorf
www.eitorf.de

Auskunft erteilt Gabriele Keuenhof, Tel.: 002243/89-213, eMail: gabriele.keuenhof@eitorf.de.

CFP: 77. Deutscher Archivtag 2007 in Mannheim

Vom 25. bis 28. September 2007 findet in Mannheim der 77. Deutsche Archivtag statt. Er steht unter dem Rahmenthema \“Lebendige Erinnerungskultur für die Zukunft\“. Ein Call for Papers des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. lädt zur Mitwirkung ein.

Call for Papers

»Welche Rolle kommt den Archiven in der Erinnerungskultur zu, die sich in der Bundesrepublik Deutschland so lebendig entwickelt hat und ein gewichtiger Teil des kulturellen Lebens geworden ist? Welchen Beitrag können, sollen oder müssen die Archive aktiv oder inaktiv auf diesem Feld leisten? Sind sie mit ihrer Facharbeit in den gesellschaftspolitischen Diskurs eingebunden? Wird bei der Bildung archivalischer Überlieferung aus den Unterlagen unserer Zeit hinreichend das richtige Material für eine zukünftige Erinnerungskultur – z.B. der Migranten – gesichert oder bestehen hier eventuell Defizite? Welche Funktion erfüllen Archivbildungen gesellschaftlicher Gruppierungen jenseits der „klassischen Archive“ und Spezialarchive dabei? Von diesen Leitfragen sollen die Referate und Diskussion auf dem Archivtag ausgehen. 

Alle Kolleginnen und -kollegen sind eingeladen, sich mit Beiträgen an dem Archivtag zu beteiligen, ihre Erfahrungen, Beobachtungen, Ansichten und Anregungen einzubringen. Dafür sind wiederum vier Sektionen vorgesehen, die im Folgenden näher skizziert sind. Genannt sind dabei die Sektionsleiter, an die jeweils Vorschläge für Beiträge zu richten sind. Die Vorschläge sollten neben dem Titel auch eine kurze inhaltliche Erläuterung von maximal einer Schreibmaschinenseite umfassen. Bitte geben Sie auch Ihren vollständigen Namen und Ihre Wirkungsstätte an. 

Für die Referate sind jeweils 20 Minuten vorgesehen. Als Themen können zunächst auch nur Arbeitstitel vorgeschlagen werden, die dann in Abstimmung mit den Sektionsleitern noch modifiziert werden können. Die Sektionsleiter stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Abgabeschluss ist der 1. Oktober 2006. Der Programmausschuss des VdA wird aus den Vorschlägen eine Auswahl unter dem Gesichtspunkt treffen, dass möglichst vielfältige Aspekte in den Sektionen angesprochen werden können. Die Beiträge sollen dann wie bisher in einem Tagungsband publiziert werden. Dazu erhalten die Referentinnen und Referenten später nähere Informationen. 

Über eine breite Resonanz würden wir uns sehr freuen.

Stuttgart, 12. Juni 2006 
Dr. Robert Kretzschmar 
Vorsitzender des VdA« 

Sektionssitzungen 

Sektion I: Archivische Erinnerungsarbeit im gesellschaftspolitischen Diskurs 

Nicht selten haftet den Archiven bei geschichtspolitisch Engagierten das Image an, eine retardierende, hemmende Rolle zu spielen. Mitunter wird gar der Verdacht geäußert, sie wollten wesentliche Informationen verbergen oder legten sie nur eingeschränkt vor. Demgegenüber wird von den Archiven auf den gesetzlich ausgestalteten Anspruch auf öffentliche Benutzung verwiesen, ihr Selbstbild ist von Zukunftsfähigkeit gekennzeichnet. Damit wächst den Archiven als Hüter der Vergangenheit wie als historisches Gewissen im Eigenverständnis eine treuhänderische Funktion zu, die Offenheit für alle Gruppen und eine aktive Beteiligung an gesellschaftspolitischen Debatten impliziert. Andererseits hemmt diese treuhänderische Funktion wiederum die eindeutige Positionierung in strittigen gesellschaftspolitischen Fragen und erfordert weit eher eine vermittelnde Kompetenz. Beispielhaft an der Gedenkstättenarbeit zu Themen der jüngeren deutschen Vergangenheit, insbesondere der NS-Zeit und der DDR-Geschichte, soll die Rolle der Archive in der Erinnerungsarbeit im gesellschaftspolitischen Diskurs thematisiert werden. Welche Formen erscheinen dabei, jenseits des klassischen bildungsbürgerlichen (Lese-)Publikums zulässig, wenn ein wachsender Anteil der Bevölkerung den zugrunde liegenden historischen Vorgängen nicht (mehr) direkt betroffen ist – oder sein will? Welche Sehweisen und Erwartungshaltungen werden von dieser Seite formuliert und von den Archiven aktiv aufgegriffen.
Dabei soll auch die Frage diskutiert werden, ob das Bestehen auf Authentizität sich gegen ästhetische, fiktionale und dramatisierende Angebote behaupten soll – und will! Muss es sich abgrenzen oder darf es zu solchen Auseinandersetzungen ermuntern, die sowohl Betroffenheit wie die Vorstellungskraft wecken sollen, und wo sind die Grenzen zu ziehen? 

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Dr. Ulrich Nieß (Mannheim) 
Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte. Collinistraße 1, 68161 Mannheim, Tel.: (0621) 293-7025, Fax: (0621) 293-7476, E-Mail: ulrich.niess@mannheim.de

Sektion II: Überlieferungsbildung und -sicherung für Migranten

Seit über 50 Jahren kommen Migranten aus aller Welt nach Deutschland. Zunächst wurden zwischen 1955 und 1975 so genannte Gastarbeiter gezielt für eine Beschäftigung in der BRD angeworben. Viele der Migranten blieben dauerhaft, holten ihre Angehörigen nach oder gründeten hier Familien. Auch in der DDR siedelten sich seit Ende der 1970er Jahre ausländische Arbeitnehmer an, von denen ein großer Teil nach der Vereinigung Deutschlands in ihr Heimatland zurückkehren musste. Später kamen Menschen aus sehr unterschiedlichen Gründen. Neben den Arbeitsemigranten leben Flüchtlinge, Zugezogene aus Osteuropa, Juden aus der ehemaligen Sowjetunion und Exilanten an den unterschiedlichen Orten. Rund sieben Millionen Menschen haben eine ausländische Herkunft. Angesichts eines stetig wachsenden Bevölkerungsanteils kann Deutschland als Einwanderungsland bezeichnet werden. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die archivische Überlieferung. Folgende Fragen können in der Sektionssitzung diskutiert werden: Welche Überlieferung wird von den Migranten selbst gebildet? Wer fühlt sich für die Dokumentation über das Leben der Migranten zuständig? Welche staatliche, kommunale oder sonstige Überlieferung existiert in den herkömmlichen Archiven? Welche Projekte zur Dokumentation der Migration existieren bereits oder sollten ins Leben gerufen werden? Gibt es ein Dokumentationsprofil für die Überlieferung archivischer Quellen zur Migration? Welche Forschung zur Geschichte der Migration benötigt welche Quellen? Gerne soll auch der Blick über der Grenzen gerichtet werden: Gibt es Beispiele aus dem europäischen Ausland, die richtungweisend sein können? 

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Dr. Ulrich S. Soénius (Köln)
Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Tel.: (0221) 1640-800, Fax: (0221) 1640-829, E-Mail: ulrich.soenius@koeln.ihk.de

Sektion III: Überlieferungsbildung und -sicherung in „Freien Archiven“ 

2003 wurde ein Archivführer mit dem Titel „Archive von unten“ publiziert. Darin sind Archive dargestellt, die seit den sechziger Jahren im Umfeld der Neuen Sozialen Bewegungen entstanden sind. In solchen Archive, die sich auch als Bewegungsarchive und in letzter Zeit als Freie Archive bezeichnen, werden wichtige Überlieferungen der letzten Jahr-zehnte gebildet und gesichert. Häufig sind sie zugleich Bibliotheken, zum Teil haben sie Netzwerke ausgebildet. In der Sektion soll anhand von Beispielen die Bedeutung solcher Archive für die Erinnerungskultur diskutiert werden. Welche Relevanz kommt den Beständen in dieser Hinsicht zu? Welche Strategien und Methoden der Überlieferungssicherung werden von Freien Archiven verfolgt? Dabei wird auch nach ihrem Verhältnis zu den „klassischen“ Archiven und nach Möglichkeiten der Kooperation zu fragen sein. Angesichts einer jüngsten Veröffentlichung zur aktuellen Situation der Freien Archive (in: Der Archivar, Heft 2/2006, S. 166-172) soll auch diese zur Sprache kommen, berührt sie doch elementar die Nachhaltigkeit der Überlieferungsbildung und -sicherung.

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Dr. Michael Diefenbacher (Nürnberg) 
Stadt Nürnberg – Stadtarchiv, Marientorgraben 8, 90402 Nürnberg, Tel.: (0911) 231 2770, Fax: (0911) 231 4091, E-Mail: stadtarchiv@stadt.nuernberg.de

Sektion IV: Funktion und Zukunft von Spezialarchiven 

In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Spezialarchive für besondere Aufgabenstellungen und Dokumentationszwecke öffentlich-rechtlich institutionalisiert. In der Sektion soll anhand von Beispielen die Bedeutung solcher Spezialarchive und der darin gesicherten Überlieferung für die Erinnerungskultur diskutiert werden. Welchen Wert haben die Bestände welcher Spezialarchive unter diesem Gesichtspunkt? Welche Nutzungsmöglichkeiten bestehen in dieser Hinsicht? Welche Rolle spielen Spezialarchive – welcher Art auch immer – als Orte der Erinnerung in der historisch-politischen Bildungsarbeit? Gibt es Spezialarchive, die sich ganz der Erinnerungskultur verschrieben haben? Vielfach wird sich auch die Frage stellen, welche Zukunftsperspektiven Archive haben, die für besondere Aufgabenstellungen und Dokumentationszwecke eingerichtet wurden. 

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Prof. Dr. Hans Ammerich (Speyer) 
Bistumsarchiv Speyer, Kleine Pfaffengasse 16, 67346 Speyer, Tel.: (06232) 102-260, FAX: (06232) 102-477, E-Mail: bistumsarchiv@bistum-speyer.de

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LWL-Film porträtiert katholisches Leben im Sauerland

Buchstäblich von der Wiege bis zur Bahre bestimmte noch vor 50 Jahren der Glaube das Leben der meisten Menschen im kurkölnischen Sauerland. Eine neue DVD des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) macht Licht und Schatten der katholischen Lebenswelt lebendig. Grundlage des vom Westfälischen Landesmedienzentrum produzierten Dokumentarfilms \“Die Kirche im Dorf\“ bilden historische Filmaufnahmen, die zwischen 1930 und 1965 in mehreren Orten des südlichen Sauerlandes (Kreis Olpe) entstanden. 

\“Schöpfer dieser Aufnahmen waren zumeist engagierte Amateurfilmer\“, erläutert Markus Köster, Leiter des LWL-Landesmedienzentrums. Der Dünscheder Pfarrer Albert Schulte (1898-1983) beispielsweise begleitete seit Anfang der 1950er Jahre nahezu jedes Ereignis in seiner Gemeinde mit seiner 8mm-Kamera. Taufen, Erstkommunionen, Trauungen und Beerdigungen hielt er ebenso auf Celluloid fest wie das Angelusgebet auf dem Feld, den Bau des Jugendheims und die vielfältigen Aktivitäten der katholischen Vereine im Dorf. Filmwürdig waren für Schulte wie für andere Filmemacher auch die besonderen Höhepunkte des kirchlichen Festkalenders: etwa die traditionellen Osterbräuche und Prozessionen, aber auch der Firmbesuch des Bischofs.

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Abb.: Die Erstkommunion war das erste größere persönliche Fest im Leben eines katholischen Kindes. Hier ein Foto aus Grevenbrück (Kreis Olpe). Foto: Heimat- und Verkehrsverein Grevenbrück

\“Die Kirche war bis in die 1960er Jahre hinein der maßgebliche Faktor für das Glauben und Handeln der Menschen\“, sagt Susanne Falk, Kulturwissenschaftlerin und Kreisheimatpflegerin des Kreises Olpe, die den Film konzipierte. \“Der Glaube an Gott und die Kirche gab vielen Menschen Hilfe, Trost und Kraft. Er setzte sie aber auch unter großen Druck. Vor allem, wenn es darum ging, die vielfältigen und oft strengen Vorschriften und Gebote zu befolgen. Die kirchlichen Gebote regelten den Alltag des Einzelnen und der Familie ebenso wie das Zusammenleben in den Dörfern. Normen, Symbole, Riten, Feste und Organisationen schweißten die katholische Bevölkerung nach innen zusammen und schotteten sie zugleich gegenüber der nichtkatholischen Umwelt ab.\“

Manches von diesem katholischen Milieu ist bis heute erhalten geblieben, vieles aber schon längst ferne Vergangenheit. \“Eine Reihe von Filmaufnahmen haben zum Glück die Erinnerung an diese Zeit festgehalten und dokumentieren so die große Bedeutung der Religion für die Sozial- und Alltagsgeschichte Westfalens\“, so Köster. Die Dokumentation des LWL ordne und kommentiere diese filmischen Überreste und mache sie auf diese Weise auch für die heute junge Generation verständlich. Damit wende sich die neue DVD nicht nur an die historisch Interessierten im Kreis Olpe, sondern an alle, die wissen wollten, was das Leben der Menschen im vergangenen Jahrhundert bestimmte.

Anlass für die Produktion war die Ausstellung \“Licht und Schatten. Glaube und religiöses Leben im Sauerland 1850-1970\“, die noch bis zum 20. August im Museum der Stadt Lennestadt zu sehen ist. Als engagierter Förderer des Projekts trat der Heimat- und Verkehrsverein Grevenbrück auf. Am Donnerstag, 15. Juni 2006 (Fronleichnam), wird der 30-minütige Film im Haus der Offenen Tür Grevenbrück (neben dem Museum) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Info:
Unter dem Titel \“Die Kirche im Dorf\“ kann die DVD zum Preis von 14,90 Euro zuzüglich Versandkosten beim Westfälischen Landesmedienzentrum (48133 Münster, medienzentrum@lwl.org, Fax: 0251 591-3982) oder direkt im Museum der Stadt Lennestadt erworben werden.

Quelle: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Pressemitteilung, 12.6.2006

Historische Entwicklung Michelstadts durch Städteatlas dokumentiert

Grundlage des hessischen Städteatlasses, der die historische Entwicklung Michelstadts dokumentiert, waren die archivalisch überlieferten Steuerunterlagen aus dem 19. Jahrhundert. Die für die Drucklegung umgezeichneten Katasterkarten weisen einen Maßstab von 1:2500 auf. Besonders geachtet wurde auf ähnliche Farbgebung, Beschriftung und Signatur.

Herausgegeben wurde das Werk, das hessenweit der siebte Atlas dieser Art ist, von Ursula Braasch-Schwersmann und bearbeitet von Holger Th. Graf. Erwähnt wurde auch die engagierte Mitarbeit des verstorbenen Stadtarchivars Wilhelm Hartmann, der Mitarbeiterin im Kreisarchiv Anja Hering sowie Graf Raimund von Erbach-Fürstenau.

Die Mappe enthält eine mehrfarbige Urkatasterkarte, die einen parzellengenauen Stadtgrundriss aufweist, eine schwarz-weiße Übersichtskarte im Maßstab 1:25000 sowie einen von Johann Wilhelm Grimm mit der Feder gezeichneten und kolorierten Lageplan von 1753, der infolge der ersten umfassenden Katasteraufnahme des hochgräflich Erbach-Fürstenauer Amtes der Stadt Michelstadt entstand.

Der Textteil behandelt die Stadtgeschichte bis in die Gegenwart hinein und enthält ausführliche Kommentare und Erläuterungen zu den benutzten Quellen, dem Aufbau und Inhalt der Karten. Schwarzweiße Abbildungen runden das Werk ab.

Info:
Die in der Verlagsdruckerei Schmidt in Neustadt/Aisch erschienene Mappe (ISBN 3-87707-648-3) ist zum Preis von 29.80 Euro erhältlich. 

Quelle: Echo Online, 12.6.2006

Zeitungsarchiv im Bad Kreuznacher Stadtarchiv wird verfilmt

Das Stadtarchiv von Bad Kreuznach besitzt ein umfangreiches Zeitungsarchiv der heimischen Presse. Zur Sicherung dieses Bestandes, der zum Teil 200 Jahre alt ist, trug nun eine Spende des Heimatkundevereins über 8000 Euro bei, von der ein Mikrofilm-Lesegerät angeschafft wurde.

In den kommenden Jahren wird die Zahl der verfilmten Zeitungsbände anwachsen. Dadurch entfällt das ständige Blättern in den alten Zeitungen auf der Suche nach Informationen über das Stadtgeschehen. Die Durchsicht der Dokumente bleibt kostenfrei. Lediglich für Kopien der Filme ist eine Gebühr von 1 Euro zu entrichten.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Kreuznach 
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 / 920 11 62
Fax: 0671 / 920 77 92
stadtarchiv-bad-kreuznach@t-online.de 
www.stadt-bad-kreuznach.de

Quelle: Bad Kreuznacher Allgemeine Zeitung, 12.6.2006

Wuppertaler VVN entdeckt Totenliste von Wattenscheider Widerstandskämpfern

Im Archivkeller des Wuppertaler Landesverbandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) stießen die Bochumer VVN-Mitglieder Klaus Kunold und Günter Gleising bei der Recherche für eine Broschüre zum 60jährigen VVN-Bestehen auf eine bislang unbekannte Liste mit den Namen von 35 Wattenscheider Widerstandskämpfern, die größtenteils unter dem NS-Regime ihr Leben verloren.

Mit Hilfe der Informationen aus der "Totenliste" wolle man nun gemeinsam mit dem Bochumer Stadtarchiv die Geschichte der Wattenscheider Widerstandskämpfer weiter aufarbeiten, so Günter Gleising. Im Zuge der Recherchen fand er heraus, dass es in Wattenscheid vier bedeutende Widerstandsgruppen gab. Hierbei handelte es sich um die Rifkabylen, die sich nach einem für Unabhängigkeit und Freiheit kämpfenden Berberstamm nannten. Sie agierten vor allem in Höntrop, wo sie mit Flugblättern der Bevölkerung die Lügen der Nazi Propaganda vor Augen führen wollten. Desweiteren gab es den Rote Kämpfer Kreis, der von Fritz Riwotzki, dem späteren Polizeipräsidenten von Dortmund geleitet wurde. Die Frebel Gruppe benannte sich nach ihrem Gründer, dem Wattenscheider KPD-Fraktionsvorsitzenden. Dieser wurde 1936 von der Gestapo verhaftet und starb 1944 an den Folgen der in der Haft erlittenen Folter. Der vierten Gruppe, die allerdings keinen Namen aufweist, gehörten Wattenscheider Widerstandskämpfer an, die sich am spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939) beteiligten und ihren Einsatz mit dem Leben bezahlten.

Aus der "Totenliste" geht unter anderem hervor, dass 1933 fünf Wattenscheider Antifaschisten in den "Blutkeller" nach Hordel verschleppt und dort gefoltert wurden. 

Quelle: Ferdi Dick (WAZ), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Landesvereinigung NRW, 10.6.2006

Deutsches Spiele-Archiv proklamiert den Tag des Spiels

Marburg, das aus dem Wettbewerb \“Deutschland – Land der Ideen\“, als einer der 365 Sieger hervorging, ruft im Rahmen des ganzjährigen Veranstaltungsprogramms am 18. Juni 2006 einen \“Tag des Spiels\“ aus. Zentrale Plätze für zahlreiche Spielaktionen sind der Marktplatz und das Rathaus. Im Mittelpunkt stehen dabei die Spiele des Jahres, da das Deutsche Spiele-Archiv in Marburg die Geschäftsstelle der Kritiker-Jury ist. 

\"Überreichung

Eine Fülle weiterer spielerischer Überraschungen soll diesen "Tag des Spiels" zu einem besonderen Erlebnis werden lassen und Interessierte aus ganz Deutschland anlocken. Das Ziel dieser Aktion ist, diesen „Tag des Spiels“ zu einer festen jährlichen Institution zu machen. Archiv-Leiter Dr. Bernward Thole wünscht sich dabei besonders, dass "das Spiel eine Brücke zwischen den Generationen herstellen kann und mit seiner völkerverbindenden Kraft auch das Zusammenleben auf diesem Planeten wesentlich erleichtern kann."

Das Projekt \“Deutschland – Land der Ideen\“ soll im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft dem In- und Ausland ein innovationsstarkes, modernes und weltoffenes Deutschland-Bild vermitteln. Die Initiative wird getragen von der Bundesregierung , dem Bundesverband der Deutschen Industrie und führenden Unternehmen. Schirmherr der Veranstaltung ist Bundespräsident Horst Köhler.

Die Gründung des Deutschen Spiele-Archivs geht auf die private Initiative von Dr. Bernward Thole zurück, der seit Anfang der 1970er Jahre als Spiele-Kritiker (u.a. für die \“Zeit\“ und die \“Frankfurter Rundschau\“) tätig war und sich gleichzeitig in Theorie und Praxis mit Geschichte und Gegenwart der Brett- und Tischspiele auseinandergesetzt hat. Im Rahmen seiner umfangreichen Tätigkeit entstand eine der größten Sammlungen im Bereich der regel- und materialgebundenen Spiele. Um die Auseinandersetzung mit dem Spiel in Familie und Gesellschaft zu fördern, machte er 1985 die gesamten Bestände seiner Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich und übertrug die Nutzung des Fundus einem Trägerverein \“Deutsches Spiele-Archiv e.V.". Die Stadt Marburg unterstützte die Einrichtung von Anfang an durch Bereitstellung von Räumlichkeiten und durch finanzielle Zuwendungen. So ist das Deutsche Spiele-Archiv seit seinem Umzug im Jahre 2001 in der Lage seine Bestände benutzergerecht zu präsentieren.

Das Deutsche Spiele-Archiv umfasst mit seinem in privatem Besitz befindlichen Fundus (ca. 1.000 lfd. Meter) eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Brett- und Tischspiele (ca. 30.000 Titel). Auch im Bereich der Kartenspiele wurde inzwischen ein reicher Fundus an Spielkarten traditioneller Art, Familien- und Kinderspielkarten sowie von Spieleautoren entwickelten Kartenspielen aufgebaut. Darüber hinaus verfügt das Archiv auch um einen Bestand an Elektronik- und Computerspielen vor allem aus der ersten Phase der microchip-gesteuerten Spiele.  

Link: www.land-der-ideen.de

Kontakt:
Deutsches Spiele-Archiv e. V. 
Barfüßerstr. 2a 
35037 Marburg/Lahn 
Tel: 06421/62728 
Fax: 06421/62720 
spiele-archiv@t-online.de 
www.deutsches-spiele-archiv.de.

Abb.: Überreichung der Auszeichnungsurkunde an das Deutsche Spiele-Archiv (v.l.n.r.: Dr. Bernward Thole, Deutsches Spiele-Archiv; Dr. Kerstin Weinbach, Stadt Marburg; Georg Schlosser, Deutsche Bank), Foto: Deutsches Spiele-Archiv.

Tage des Offenen Archivs in der Honterusgemeinde zu Kronstadt

Seit September 2005 fördert die Europäische Kommission im Rahmen ihres Programms \“Kultur 2000\“ die Erschließung und Zugänglichmachung der bedeutenden Bibliotheks- und Archivbestände der Honterusgemeinde in Kronstadt (siehe Berichte vom 30.9.2005 und vom 15.1.2006). Zu den \“Tagen des Offenen Archivs\“ lädt die Evangelische Honterusgemeinde in Kronstadt für den 10. bis 14. Juni 2006 ein.

Das Archiv und die Bibliothek der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt – Honterusgemeinde bieten neben regional- und stadtgeschichtlichen Quellen eine reichhaltige Fundgrube zur europäischen Ideen- und Geistesgeschichte ab dem 15. Jahrhundert. In Kooperation mit dem Siebenbürgen-Institut Gundelsheim, der Széchényi-National-Bibliothek Budapest und dem Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt (DFDKK) werden die Archiv- und Bibliotheksbestände elektronisch verzeichnet, um moderne Findmittel nach europäischen Standards zu erstellen. Im August 2006 sollen sie über einen Online-Katalog im WorldWideWeb zugänglich sein. Ziel des Projektes ist es, ein optimal funktionierendes Archiv mit zugehöriger Bibliothek zu übergeben, um in fachlicher wie auch öffentlicher Hinsicht beispielgebend für andere Institutionen im Land wirken zu können.

Das Programm der Tage des Offenen Archivs ist auf der Homepage der Honterusgemeinde nachzulesen. 

Kontakt:
Evangelische Kirche A.B. Kronstadt – Honterusgemeinde
Archiv & Bibliothek
Angela Gröber
Curtea Johannes Honterus 2
RO-500025 Brasov
groeber@archiv-honterus.ro
www.honterusgemeinde.ro 

Quelle: Angela Gröber, Siebenbürgische Zeitung, 10.6.2006