Stadtarchiv Korschenbroich außerschulischer Lernort der Realschule

Das Stadtarchiv Korschenbroich und die Städtische Realschule Korschenbroich sind jetzt zu Bildungspartnern geworden. Realschul-Leiterin Dr. Martina Bartels-Walther und Bürgermeister Heinz Josef Dick haben mit ihren Unterschriften die Kooperationsvereinbarung zwischen der Realschule und dem Stadtarchiv besiegelt. Korschenbroichs Kulturamtsleiterin Michaele Messmann freut sich über die Zusammenarbeit, da man an die spannende Archivarbeit richtig herangeführt werden müsse.

Für einige Schüler der Realschule ist das Stadtarchiv Korschenbroich dabei längst kein unbekannter Ort mehr. Seit Geschichtslehrerin Eva Hermanns im Jahre 2008 die „Geschichtswerkstatt“ als freiwillige Arbeitsgemeinschaft gegründet hat, haben ihre Schülerinnen und Schüler dort schon häufiger geforscht. Durch die neue Bildungspartnerschaft soll die Zusammenarbeit mit dem Archiv als außerschulischem Lernort breiter gefächert und in den Lehrplan aufgenommen werden, berichtet die Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

In verschiedenen Jahrgangsstufen gehe es um Quellenkunde und um die frühe Ortsentwicklung. Die Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler durch den Umgang mit originalen Quellen erwerben, würden in allen Fächern benötigt. Im Rahmen der Bildungspartnerschaft plant Lehrerin Eva Hermanns auch ein Projekt zur Ortsgeschichte per App. Entwickelt werden soll ein virtueller Stadtrundgang zum jüdischen Leben in Korschenbroich. Als offizielle Bildungspartner können Realschule und Stadtarchiv dafür nun beim NRW-Schulministerium Zuschüsse beantragen.

Kontakt:
Stadtarchiv Korschenbroich
Rathaus Don-Bosco-Straße
Don-Bosco-Str. 6
41352 Korschenbroich
Telefon: 02161-613212
Telefax: 02161-613240
stadtarchiv@korschenbroich.de

Städtische Realschule Korschenbroich
Dionysiusstraße 11
41352 Korschenbroich
Telefon: 02161-67 37 92
Telefax: 02161-67 37 53
RSKorschenbroich@t-online.de

Quelle: Marion Lisken-Pruss,NGZ, 21.9.2015

Schenkung des »Sieglarer Turnvereins 1897 e.V.« ans Stadtarchiv Troisdorf

Nachdem vor einigen Monaten der Sieglarer Turnverein seine Unterlagen demStadtarchiv Troisdorf sukzessive übergeben hatte, fand jetzt die Unterzeichnung des Schenkungsvertrages im Beisein desBürgermeisters Klaus-Werner Jablonski in den Räumlichkeiten des Stadtarchivs statt.

Das Stadtarchiv Troisdorf ist das Gedächtnis der Stadt und für die Überlieferung seiner Stadtteile verantwortlich. Neben der amtlichen städtischen Überlieferung sammelt das Archiv weiteres Kulturgut. Dazu zählen beispielsweise die Überlieferungen der Vereine, Verbände und Parteien. Ob Akten, Protokollbücher, fotografische analoge wie auch digitale Unterlagen – alles ist wertvoll und spiegelt die lokale Geschichte wider.

Abb.: v.l. Antje Winter, Bürgermeister Jablonski, 1. Vorsitzender Harry Harter, Geschäftsführer Joachim Hürten und Praktikant Jan Glowczynski

Abb.: v.l. Antje Winter, Bürgermeister Jablonski, 1. Vorsitzender Harry Harter, Geschäftsführer Joachim Hürten und Praktikant Jan Glowczynski

Der Sieglarer Turnverein 1897 e.V. kann nunmehr auf eine 118-jährige Geschichte zurückblicken. Stadtarchivarin Antje Winter erklärt, dass der Verein seine Dokumente bereits säuberlich nach Jahren abgeheftet hatte, für eine langfristige Erhaltung der Originale es jedoch notwendig war, sämtliche Klarsichthüllen, Büroklammern und andere „schädliche“ Substanzen etc. zu entfernen. Diese grundlegenden archivischen Arbeiten waren mit verschiedenen Hilfskräften, vor allem Praktikanten durchgeführt worden. Mit Unterstützung des Geschichtsstudenten Jan Glowczynski konnten diese Maßnahmen jetzt abgeschlossen werden.

Das älteste originale Dokument ist die Neufassung der Satzung aus dem Jahre 1910. Die Sammlung besteht vorrangig aus Schriftverkehr, der bis in die heutige Zeit reicht, Urkunden, Kassenbüchern, aber auch Ansichtskarten, die die Vereinsmitglieder sich untereinander aus ihren jeweiligen Urlaubsorten schrieben. Leider waren die frühesten Dokumente bei einem Brand bereits vernichtet worden. Gründungsdatum war der 3. Mai 1897.

Als Nächstes steht die Verzeichnung mit dem Archivprogramm Augias bevor. Mit der Erstellung des Findbuches können sich Interessierte einen Überblick zu den Unterlagen des Vereins verschaffen. Der Benutzung der neu aufgenommenen Vereinsdokumente in den Räumen des Stadtarchivs Troisdorf dürfte dann nichts mehr im Wege stehen.

Ohne die ergänzenden Unterlagen von Privatpersonen oder Vereinen wäre das Bild der Stadt unvollständig. So hat vor einigen Wochen ein weiterer traditionsreicher Verein resp. seine Archivalien seinen Weg ins Stadtarchiv gefunden. Der „Quartettverein Spich 1917 e.V.“ löste sich kurz vor seinem 100jährigem Bestehen wegen Mitgliedermangels auf.

EEinmal jährlich schreibt das Archiv alle in Troisdorf beheimateten Vereine, Verbände und sonstigen Gruppierungen an, um die Vereinsliste zu aktualisieren. Gerne nimmt die Archivleiterin weitere Vereinsdokumente in die Sammlung auf; von großen Sammlungen wie beim Sieglarer Turnverein bis zum Einzeldokument – jedes Stück ist willkommen. Im Stadtarchiv Troisdorf können die Zeugnisse der Vergangenheit sicher aufbewahrt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf
Antje Winter
Kölner Straße 176
Untergeschoss, Zimmer U08
53840 Troisdorf
02241 / 900 135
wintera@troisdorf.de
www.troisdorf.de

Quelle: Stadt Troisdorf,Pressemeldung 435, 18.9.2015

Friesen lesen Bibelfliesen. Neuerscheinung »Bibelfliesen – eine pädagogische Entdeckung«

Wer nicht wusste, was Bibelfliesen sind und wer die Fliesenbibel nicht kannte, der befand sich lange Zeit in guter Gesellschaft. Es ist der Aktivität desNorder Bibelfliesenteams zu verdanken, dass die seit dem 17. Jahrhundert meist in den Niederlanden produzierten Fliesen mit biblischen Motiven in den vergangenen Jahren neue und verstärkte Aufmerksamkeit erfahren haben. Neuerscheinung Bibelfliesen

Die umtriebige Projektgruppe um den pensionierten evangelischen Pfarrer Kurt Perrey, der ursprünglich von Norden in Ostfriesland und jetzt von Emsdetten aus wirkt, trägt mit einer Wanderausstellung sowie mit der 2008 erfolgtenVeröffentlichung der Fliesenbibel, des „Buches der Bücher mit den Bibelfliesen“, maßgeblich dazu bei, dass die Fliesen mit ihren rund 600 identifizierten verschiedenen Motiven aus dem Alten und dem Neuen Testament nicht nur innerkirchlich eine erhöhte Aufmerksamkeit erfahren haben. In Gottesdiensten, Workshops, auf Kirchentagen, in Archiven und Museen werden die „glasierten Predigten“ – Miniaturen im Format 13 x 13 Zentimeter – präsentiert und interpretiert. Die ursprünglich durchaus kostspieligen Fliesen mit biblischen Szenen wurden im 18. und 19. Jahrhundert zur Massenware. Als Ausdrucksform volkstümlicher Frömmigkeit waren sie an den Herden, in den Küchen und Stuben friesischer Bauernhöfe und Bürgerhäuser zu finden. Aber auch in einem der bekanntesten historischen Gebäude Bielefelds, in dem um 1530 in der Altstadt errichteten und nach der Kriegszerstörung bis 1949 wieder aufgebautenCrüwell-Haus, sind rund 7.000 historische Delfter Kacheln aus dem 16. bis 18. Jahrhundert aus der Sammlung des Kaufmanns Richard Mitzlaff-Crüwell (†1985) angebracht worden und als Ensemble zu bestaunen.

Kurt Perrey während der Buchpräsentation auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart 2015

Das Norder Bibelfliesenteam und der Arbeitskreis Bibelfliesen Emsdetten bilden unter Perreys Leitung die Projektgruppe Kulturgut Bibelfliesen, die nunmehr gemeinsam mit dem Comenius-Institut in Münster einen weiteren Schritt zur Verbreitung und Verbreiterung des Wissens um die Bibelfliesen unternommen hat: Sie veröffentlichten einen Sammelband, der sich erstmals mit den religionspädagogischen Dimensionen und Einsatzmöglichkeiten der Bibelfliesen beschäftigt. 33 Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Kirche und Schule widmen sich dabei in ihren insgesamt 38 Beiträgen den kulturellen Hintergründen, der Motivik und den theologischen sowie pädagogischen Umgangsformen der Bibelfliesen. Insofern hat man es bei dem von Gottfried Adam, Hannegreth Grundmann und Steffen Kleint herausgegebenen, mehr als 300 Druckseiten umfassenden Buch gleichermaßen mit einem Wegweiser in die Geschichte dieser „religiösen Gebrauchskunst“ zu tun wie auch mit einer Anleitung zu deren heutigem Einsatz in ganz unterschiedlichen Kontexten – von der KiTa bis zur Seniorenbildung! Der Sammelband vereint eine Reihe von vorliegenden Praxisberichten, Vorträgen und Predigten und bereichert diese durch theoretische und didaktische Einordnungen. Die Aufsätze des lesens- und empfehlenswerten Bandes wurden vier Kategorien (Zugänge, Grundlegendes, Praxis-Bausteine sowie grundlegende Materialien und Ressourcen) zugeordnet, was sich als sinnvolle Strukturierung des bunten, aber nicht disparaten Straußes an Annäherungen an die Bibelfliesen erweist, deren Motive künstlerisch der naiven Malerei zuzuordnen sind. Schwerpunkt des Buches und zugleich Beleg für dessen Untertitel („Eine pädagogische Entdeckung“) sind die 23 Praxis-Bausteine – vor allem kürzere Artikel und Erfahrungsberichte aus den Lernumgebungen „Familie und Kindertagesstätte“, „Schule und Konfirmandenarbeit“, „Erwachsenenbildung“, „Ausstellungen, Begleitprogramme und Museen“ sowie „Predigten“. Diese Beiträge stellen gleichsam Unterrichtsentwürfe dar, die zur Aneignung und individuellen Modifikation gedacht und geeignet sind. So widmet sich die Ibbenbürener Lehrerin Ann-Kristin Schlüter in einem für eine 5. oder 6. Klasse (Sekundarstufe I) recht anspruchsvollen Unterrichtsentwurf dem Gleichnis vom Splitter und vom Balken. Sie setzt für die Erarbeitung die Abbildung einer – dieses Motiv beinhaltenden – Fliese (138) ein und nähert sich darüber der Entstehung und der Funktion der Bibelfliesen. Der ostfriesische Schulpastor Andreas Scheepker präsentiert ein für dieselbe Altersstufe gedachtes Unterrichtsprojekt, das einen selbst gedrehten Bibelfliesenfilm als Ertrag erbringt: Das Standbild eines Bibelfliesenmotivs wird mit Hilfe von ausgeschnittenen Farbkopien in szenische Einzelbilder zerlegt, mit einer fest installierten Kamera fotografiert und anschließend mit einer Filmbearbeitungssoftware geschnitten (144). Dass Bibelfliesen auch der Unterhaltung dienen, thematisieren der emeritierteWiener Religionspädagoge Gottfried Adam und seine Ehefrau, die Pädagogin Renate Rogall-Adam, nicht zuletzt anhand der erwähnten Fliese mit dem Motiv „Splitter und Balken“, bei dem aus einem Auge der einen Person eine scheinbar verlängerte Augenwimper sprießt, während aus einem Auge der anderen Person ein armdicker Holzbalken hervortritt – was manche Bibelfliesenbetrachter für ein Fernrohr halten (69). Der Beitrag, der sich in seinen didaktischen Überlegungen auf Michael J. Parsons („How We Understand Art“) sowie auf Günter Lange („Umgang mit Kunst“) und Peter Biehl („Religion entdecken, verstehen, gestalten“) bezieht, präsentiert Schritte der „Bildbegegnung“ nicht nur für pädagogische Zusammenhänge, sondern auch für individuelle Wahrnehmungsprozesse (78f.).

Bibelfliese zum Gleichnis Splitter und Balken

Um Aneignung geht es letztlich auch bei der Behandlung der Frage, ob die Herstellung von Bibelfliesen im Widerspruch zum biblischen Bilderverbot steht, was eindeutig nicht der Fall war. Gottfried Adam und Marita Sporré weisen in ihrem Grundlagenbeitrag zu diesem Thema darauf hin, dass die Bibelfliesen sowohl aus lutherischer wie aus reformierter Sicht „legitime Gestaltungen evangelischer Frömmigkeit“ sind (60). Das Bilderverbot richtet sich nicht generell gegen Bilder, sondern es handelt sich dabei um die strikte Untersagung der Schaffung von Götzenbildern und Fremdgötterbildnissen sowie um das Verbot der Bilderverehrung (54). Mit Matthias Freudenberg weisen die Autoren darauf hin, dass die reformierte Kritik an religiösen Bildern und deren Entfernung aus den Kirchenräumen zugleich den „Bereich des Profanen zu ihrem neuen Ort“ gemacht hatte (56). Bibelfliesen gehören in diesen Kontext. Auch die anderen Beiträge in den Kategorien „Zugänge“ und „Grundlegendes“ (und damit die ersten hundert Seiten) im Sammelband, die sich aufgrund ihrer Entstehungszusammenhänge mitunter in einigen Annäherungen an die Bibelfliesengeschichte wiederholen, lassen sich durchaus hinter-einander „weglesen“. Die sich anschließenden „Praxis-Bausteine“ kann man hingegen auch eklektizistisch wahrnehmen und bei eigenem Bedarf zur Anregung gebrauchen. Mehrere Beiträge liefern grundlegende Informationen zur Herkunft der Bibelfliesen (z.B. 179) und zur Häufigkeit bestimmter Motive: Die häufigste Darstellung aus dem Alten Testament ist – überraschenderweise – die Szene, wie Elia von den Raben ernährt wird (1. Könige 17), die häufigste Darstellung aus dem Neuen Testament ist die Auferstehung Jesu Christi sowie die Versuchung Jesu in der Wüste (184). Den Abschluss des Sammelbandes bildet eine Reihe von hilfreichen Materialien, darunter ein Verzeichnis sämtlicher Bibelstellen, zu denen Bibelfliesen-Abbildungen existieren und die von der Projektseite www.fliesenbibel.de auch online heruntergeladen werden können (272-289), eine kommentierte Bibliografie (292-295), ein Sachregister (307-313) sowie ein Autoren- und Autorinnenverzeichnis mit Kontaktangaben (300-303). Den Auftakt zum Sammelband bildet aber eine biografische Annäherung an und mit Jan Pluis, der aufgrund seiner nun schon mehr als 50-jährigen Beschäftigung mit den Bibelfliesen in den Niederlanden und in Deutschland zum renommierten Fachmann geworden ist. Er hat bis heute rund 10.000 bemalte historische Fliesen dokumentiert (15). Mit fachkundiger Hilfe von Jan Pluis hatte das Norder Bibelfliesenteam im Jahr 2003 seine Ausstellung auf Wanderschaft schicken und 2008 die „Fliesenbibel“ veröffentlichen können, in der die 600 von Pluis dokumentierten Bibelfliesen die biblischen Geschichten auf ihre Art veranschaulichen.

Bibliografische Angaben:
Gottfried Adam, Hannegreth Grundmann, Steffen Kleint (Hg.) unter Mitarbeit von Kurt Perrey, Renate Rogall-Adam, Jürgen Schönwitz, Marita Sporré:
Bibelfliesen – eine pädagogische Entdeckung
Eine Veröffentlichung desComenius-Instituts und der Projektgruppe Kulturgut Bibelfliesen,
Münster 2015, Hardcover geb., 316 Seiten, ISBN 978-3-943410-18-1, 17,50 Euro (zzgl. Versand).

Aktueller Veranstaltungshinweis:
Buchvorstellung „Bibelfliesen – eine pädagogische Entdeckung“ im Rahmen des Projektes Kulturgut Bibelfliesen am Dienstag 13. Oktober 2015 um 19.30 Uhr im Kloster Frenswegen, Klosterstraße 9, 48527 Nordhorn.
Grußworte und Beiträge von Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr, einem Vertreter des Comenius-Instituts Münster, von Dr. Hannegreth Grundmann und von Kurt Perrey. Zum Thema spricht Prof. em. Dr. Gottfried Adam: „Man braucht kein großes Kunstverständnis, um Bibelfliesen zu verstehen“.

Fürther Versandhandel aus fünf Jahrzehnten

Vom 19.9.2015 bis 14.2.2016 wird imStadtmuseum Fürth die Ausstellung Die Quelle – Fürther Versandhandel aus fünf Jahrzehnten zu sehen sein. „Meine Quelle“ war in Fürth nicht nur ein Werbeslogan, sondern die Marken des Fürther Versandhauses gehörten in den hiesigen Haushalten tatsächlich zum täglichen Leben. Egal ob es sich um den Privileg Mixer oder die Waschmaschine handelte. Durch den Direktverkauf im Quellekaufhaus an der Fürther Freiheit wurde die Quantität der Markeneigenen Haushaltsausstattungen sogar noch gesteigert. Es gab kaum eine Familie, die nicht zumindest teilweise als Markenbotschafter fungierte.

Fürther Versandhandel aus fünf Jahrzehnten

Sechs Jahre nach der Insolvenz des Versandhauses zeigt die Ausstellung des Stadtmuseums Fürth, in welchem Ausmaß die Fürther auch heute noch mit ihrer Quelle leben. Ein Presseaufruf bat die Bevölkerung im Vorfeld, Produkte des Versandhauses für die Ausstellungsdauer zur Verfügung zu stellen. Die Resonanz war mehr als erfreulich. So kann die Retrospektive, die ihren Schwerpunkt auf die Zeit von 1960 bis 1980 legt, Objekte zeigen, die damals und heute in Fürther Haushalten funktionieren. Die Ausstellungsstücke wurden von der Bevölkerung sowie dem Rundfunkmuseum und dem Museum Industriekultur zur Verfügung gestellt.

Es sind viele Objekte zu entdecken, die zum Teil schon in Großmutters Haushalt Verwendung fanden, und oft noch bis heute in Verwendung sind. Die Auswahl reicht von der Nähmaschine und dem Mixer, über Geräte für Funk und Fernsehen, bis hin zu Geschirr und Schmuck. Zur Veranschaulichung werden zeitgenössische Quelle-Kataloge, die der Kundschaft Lust auf mehr machen sollten, aufgelegt.

Fotografien in der Schau berichten von der Präsenz der Firma im Stadtbild: das Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit, das Versandhaus an der Fürther Straße in Nürnberg, die Teilnahme des Unternehmens an städtischen Festlichkeiten und einiges mehr sind zu sehen. Zwei Hörstationen runden die Präsentation ab: eine mit Kurzinterviews von ehemaligen Quelle-Angestellten und eine zweite mit einem Werbesong für den Konzern: „Warum gibt es keinen Mann, den ich mir bestellen kann?“

Kuratorenführung
durch die Sonderausstellung (Beginn jeweils um 14 Uhr, Dauer ca. 60 Minuten)
Sonntag 11. Oktober 2015
Sonntag 8. November 2015
Sonntag 6. Dezember 2015
Führungsgebühr: zuzüglich zum Eintritt pro Person 2 Euro

Vortrag
„Privileg – Ein Teil von Quelle“
Es referiert Wilhelm Ammon, ehemaliger Vorstand von Quelle Technik und Hartwaren.
Termin: Donnerstag, 4. Februar 2016, 19 Uhr
Dauer: ca. 60 Minuten
Eintritt: 5 Euro / 4 Euro ermäßigt

Info:
Die Quelle – Fürther Versandhandel aus fünf Jahrzehnten
Sonderausstellung mit Begleitprogramm vom 19. September 2015 bis 14. Februar 2016
Eintritt: 2,- €/1,- € ermäßigt.
Link:Flyer

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911 / 97 92 22 90
Fax: 0911 / 97 92 22 99
www.stadtmuseum-fuerth.de

Tag der Westfälischen Kirchengeschichte in Freudenberg

Zwei Geburtstage sind es, die den äußeren Anlass dafür bieten, den diesjährigen Tag der Westfälischen Kirchengeschichte in Freudenberg im Siegerland zu begehen. Vor 275 Jahren wurde der Freudenberger Johann Christian Stahlschmidt geboren, und am 12. September desselben Jahres 1740 kam im Siegerländer Örtchen Grund bei Hilchenbach Heinrich Jung zur Welt, der später als Jung-Stilling berühmt werden sollte. Beide Persönlichkeiten sollen auf der Tagung am 11. und 12. September 2015 in den Blick kommen.

Tag der Westfälischen Kirchengeschichte, Abb. Ijewski/VWKG

Am Freitag berichtet Pastor Thomas Ijewski im Freudenberger
Tillmann-Siebel-Haus mit zahlreichen Fotos über Stahlschmidt, der mit 19 Jahren aus dem Freudenberger Elternhaus floh, in Amsterdam auf einem Segelschiff der Vereinigten Ostindien-Kompanie anheuerte und nach Südostasien, Indien und China reiste. Später lebte er als Prediger in Nordamerika. Zwischenzeitlich knüpfte er enge Kontakte zu dem Liederdichter Gerhard Tersteegen, baute Webstühle und Globen und gründete mit anderen die Elberfelder Missionsgesellschaft

Danach referiert der Theologe und Kirchenhistoriker Dr. Ulf Lückel aus Marburg über die Wittgensteiner Pietisten und ihre Verbindungen nach Halle (Saale) und nach Herrnhut im 18. Jahrhundert. Der Wittgensteiner Pietismus wurde in seiner zweiten Phase in der Berleburger Grafschaft unter der Regierung des Grafen Casimir zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1687–1741) erheblich von Halle aus inspiriert. Seit den 1730er Jahren trat die Herrnhuter Brüdergemeine mit ihrem Begründer Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) in Wittgenstein auf und etablierte hier für eine kurze Phase eine ihrer Diasporagemeinden.

Sodann besteht die Möglichkeit, eine Ausstellung im Freudenberger Stadtmuseum 4FACHWERK zu besuchen. Unter dem Titel „Unser Volk betet wieder, … wenigstens am Anfang des Krieges“ werden mannigfache Einblicke in die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein im Ersten Weltkrieg geboten.

Am Abend hält Prof. Dr. Wolf Friedrich Schäufele, Kirchengeschichtler an der Universität Marburg, den Hauptvortrag in der Ev. Kirche Freudenberg. Er wird das Leben von Johann Heinrich Jung-Stilling zwischen Aufklärung und Erweckung beleuchten. Als junger Mann verdingte sich Jung-Stilling einige Jahre mit mäßigem Erfolg als Hauslehrer und arbeitete als Kaufmannsgehilfe. In Straßburg begegnete er Goethe, der sein schriftstellerisches Talent erkannte und für die Veröffentlichung der Autobiographie Jung-Stillings sorgte. Als Augenarzt kurierte Jung-Stilling rund 3.000 Patienten und lehrte später als Professor für Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg und Marburg. Als Berater des badischen Kurfürsten Karl-Friedrich hatte er auch Verbindungen zum russischen Zaren Alexander I.

Nach einer Andacht mit Superintendent Peter-Thomas Stuberg wird am Samstagmorgen Prof. Dr. Christian Peters aus Münster Ludwig Friedrich Graf zu Castell-Remlingen (1707–1772) vorstellen. Dieser Verwandte von Zinzendorf erweckte 1737 Solingen und Elberfeld und wurde später zum Objekt westfälisch-pietistischer Gegenspionage.

Im Anschluss daran gibt Archivdirektor Dr. Johannes Burkardt aus Münster Einblicke in die Entstehung des Jung-Stilling-Denkmals in Hilchenbach. Vor der Kirche, an prominenter Stelle auf dem Marktplatz steht dort ein imposantes Denkmal, das 1871 nach jahrzehntelangen, deutschlandweiten Bemühungen der Anhänger Stillings zur Erinnerung an den berühmten Sohn der Stadt errichtet wurde.

Nach dem Mittagessen schließt sich eine Exkursion an: Zunächst wird das Vereinshaus in Freudenberg-Mausbach besichtigt, dann geht es nach Hilchenbach, wo das Jung-Stilling-Denkmal in Augenschein genommen werden kann. Sodann führt die Exkursion nach Grund, also zum Geburtsort Jung-Stillings. Auch wenn dessen
Geburtshaus leider abgebrannt ist, gibt es in dem auf den Grundmauern errichteten Neubau ein kleines Museum mit manchen Erinnerungsstücken, die fachkundig erläutert werden.

An der Tagung, die vom Verein für Westfälische Kirchengeschichte vorbereitet worden ist, können Interessierte ohne Anmeldung teilnehmen. Auch der Besuch von einzelnen Veranstaltungen ist problemlos möglich.

Die Fachwerkstadt Freudenberg mit der 1606 gebauten Evangelischen Kirche ist in diesem Jahr Tagungsort für den Verein für Westfälische Kirchengeschichte. Interessierte sind zu den verschiedenen Vorträgen und zur Exkursion eingeladen, der Eintritt ist frei.

Link: Programm

Foto-Repro: T. Ijewski

»Artists in Residence« mit Werken von Dieter von Andrian in Kassel

Die Ausstellung »Artists in Residence« ist im Foyer des Kreishauses Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21, vom 18. September bis zum 27. November 2015 zu sehen (Mo – Fr 7 – 18 Uhr). Es werden Einblicke in das künstlerische Schaffen des Malers und Grafikers Dieter von Andrian, der 1925 in Berlin geboren wurde und 1992 in Kassel gestorben, gewährt. Der vielseitige Grafiker wurde u.a. durch Buchgestaltungen und Briefmarkenentwürfe, aber auch durch Glasmalereien für sakrale Bauten in Kassel und der Region bekannt. Einige dieser Entwürfe sind als Reproduktionen im Foyer des Kreishauses zu sehen. Sie sind dem Nachlass des Künstlers, der erschlossen und digitalisiert als Depositum im Landeskirchlichen Archiv Kassel liegt, entnommen.

Abb. Ausschnitt aus einem Fensterentwurf, undatiert, Copyright: Landeskirchliches Archiv Kassel, Nachlass Dieter von Andrian, Nr. 28

Abb.: Ausschnitt aus einem Fensterentwurf, undatiert, Copyright: Landeskirchliches Archiv Kassel, Nachlass Dieter von Andrian, Nr. 28.

(Bettina Wischhöfer)

Leitungswechsel im Landeskirchlichen Archiv Hannover

Mit einem Gottesdienst wird Professor Dr. Hans Otte (65) am 31.8.2015 vom Hannoverschen Landesbischof Ralf Meister aus seinem Amt als Archivdirektor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers verabschiedet. Seit 1981 hatte er die Leitung des Landeskirchlichen Archivs Hannover inne, 1994 kam die Bibliothek des Landeskirchenamts hinzu. Zum 1.10.2015 tritt er in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird Dr. Mareike Rake (42).

Abb. Otte und Rake, LKA Hannover

Otte studierte in Bielefeld-Bethel, Heidelberg und Göttingen Evangelische Theologie und legte das 1. und 2. theologische Examen wie auch die archivarische Staatsprüfung für den höheren Archivdienst ab. 1989 wurde er mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit promoviert. Seit 1995 hat er einen Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen im Fach „Niedersächsische Kirchengeschichte“; 2012 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für niedersächsische Kirchengeschichte berufen. Er ist Mitglied in der Historischen Kommission der Länder Niedersachsen und Bremen.

Mareike Rake studierte Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Greifswald und Göttingen und legte das 1. Theologische Examen ab. Ihre Dissertation im Alten Testament wurde 2005 von der Universität Göttingen angenommen. Von 2006 bis 2008 war sie Referendarin an der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel und legte 2008 ihre bibliothekarische Staatsprüfung an der Humboldt-Universität Berlin ab. Im Anschluss arbeitete sie als Fachreferentin für Theologie an der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Mareike Rake ist verheiratet und hat eine Tochter.

Zu den Aufgaben der leitenden Archivdirektorin zählt unter anderem die Leitung, Organisation und konzeptionelle Weiterentwicklung des Landeskirchlichen Archivs und der Landeskirchlichen Bibliothek. Weitere Zuständigkeitsbereiche sind die Erhaltung, archivfachliche Ordnung und wissenschaftliche Erschließung und Betreuung der Archivalien der Landeskirche Hannovers und ihrer Körperschaften sowie die Organisation des Bibliothekswesens der Landeskirche Hannovers und ihrer Körperschaften.

Mit mehr als 14 Kilometer Akten vom Spätmittelalter bis zur Moderne gehört das Landeskirchliche Archiv in Hannover zu den großen Kirchenarchiven in Deutschland. Die Bibliothek des Landeskirchenamts fungiert als Leitbibliothek der kirchlichen Bibliotheken im Bereich der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und ist öffentlich zugänglich.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv Hannover
Goethestraße 27
30169 Hannover
Tel.: 0511 1241-983
Fax: 0511 1241-770
archiv@evlka.de
www.landeskirchlichesarchiv-hannover.de

Quelle: Landeskirche Hannover, Pressemitteilung, 27.8.2015

Literaturgeschichte des Ruhrgebiets: Asso-Verlag im Fritz-Hüser-Institut

Mit dem Archiv des Asso-Verlages Oberhausen hat das Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt ein Stück Literaturgeschichte des Ruhrgebiets in seine Bestände aufnehmen können. 12 große Umzugskisten mit Manuskripten und Korrespondenzen, Mappen mit Rezensionen, Verlagsanzeigen und -prospekten, Plakaten und Büchern fanden u.a. durch die Vermittlung des Schriftstellers Heinrich Peuckmann, selbst Autor des Verlags, den Weg nach Dortmund.

Der Verlag bot über ein Vierteljahrhundert regionalen Autoren die Möglichkeit sich im Zuge der politischen Bewegung nach 1968 mit engagierter Literatur zu Wort zu melden.

FHI (Bild: Markus Steur)

Die Berliner Publizistin Annemarie Stern und die aus Oberhausen stammende Anneliese Althoff gründeten gemeinsam 1970 den Asso-Verlag. Das programmatische Anliegen der Gründerinnen erklärt sich aus dem Zitat Alfred Döblins: Bücher sind Fahrpläne, die mitteilen können, wann man in den Städten namens Widerstand, Freiheit und Veränderung ankommt.

Als Lektorin legte Annemarie Stern die Schwerpunkte der Publikationen auf die Ruhrgebietsliteratur, die „Geschichte von unten“ und die literarische und künstlerische Darstellung des Arbeitslebens von Bergleuten, Stahlarbeitern und anderen Werktätigen. Die Abkürzung Asso, die sie von dem Wort Assoziation ableitete, bedeutete für sie die Zusammenarbeit von Menschen mit gemeinsamen Interessen.

Zu den wichtigsten Büchern der 95 Titel des Verlages gehören das Hochlarmarker Lesebuch: Kohle war nicht alles, 1981, eine Reihe von politischen Liederbüchern Anfang der 1970 Jahre und das in mehreren Auflagen erschienene Lesebuch Für eine andere Deutschstunde 1972.

2005 verkauften die Gründerinnen den Verlag an den ehemaligen Mülheimer Oberstadtdirektor und Vorstandsvorsitzenden der NRW.BANK, Ernst Gerlach. Die Leitung des Verlags übernahm Ingrid Gerlach. Unter dem neuen Label assoverlag erscheinen Belletristik und Sachbücher aus und über das Ruhrgebiet und das Land NRW.

Kontakt:
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Telefon: 0231 50-23135
Fax: 0231 50-23229
fhi@stadtdo.de
fhi.dortmund.de 

Genealogischer Nachlass von Gerhard Trück im Enzkreis erschlossen

Gute Nachricht für Familienforscher: Im Kreisarchiv des Enzkreises liegt seit kurzem ein weiterer Bestand wichtiger familiengeschichtlicher Unterlagen zur Nutzung bereit, der die gesamte Region Nordschwarzwald abdeckt und sogar nach Sachsen-Anhalt ausgreift: Der genealogischer Nachlass von Gerhard Trück aus Mühlacker.

Trück, Maschinenbautechniker aus Mühlacker, starb 2002 im Alter von nur 64 Jahren. Er hatte sich mehrere Jahre intensiv mit Familienforschung in Mühlacker, im Enzkreis und darüber hinaus befasst. Seinen genealogischen Nachlass übergaben damals seine Witwe Monika geb. Meißner sowie die Kinder Thomas Trück und Constanze Steinecke dem Kreisarchiv zur Aufbewahrung und Erschließung.

Abb.: Thomas Trück (links), Bearbeiterin Ingrid Wieczorek und Archivleiter Konstantin Huber präsentieren Unterlagen aus dem Nachlass Gerhard Trück (Foto: Enzkreis/enz)

Abb.: Thomas Trück (links), Bearbeiterin Ingrid Wieczorek und Archivleiter Konstantin Huber präsentieren Unterlagen aus dem Nachlass Gerhard Trück (Foto: Enzkreis/enz)

Mit Hilfe von Ingrid Wieczorek aus Reutlingen, die im Archiv ein Praktikum im Rahmen ihrer Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste absolvierte, konnten die Unterlagen nach zwölf Jahren nun abschließend geordnet und gesichtet werden. Es handelt sich insgesamt um rund fünf laufende Regalmeter schriftlicher Dokumente, also um einen gut befüllten Bücherschrank.

Den Hauptteil bilden Stammbäume, Ahnentafeln und Fotokopien von Literatur über unzählige Familien und Ortschaften in ganz Baden-Württemberg. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Region um Freudenstadt und Dornstetten, der Heimat der Stammlinie Trück. Da seine Ehefrau aus Sachsen-Anhalt stammt, forschte Gerhard Trück auch dort intensiv und konnte dabei sogar eine Verwandtschaft zu Martin Luther feststellen. Die Trücks gehören damit zum Familienverband der Lutheriden-Vereinigung mit Sitz in Zeitz bei Leipzig.

Verwandtschaft mit Martin Luther herausgefunden
Aufgrund Gerhard Trücks Sammelleidenschaft gehören historische Ansichtskarten von Magdeburg und eine Ausgabe der Zeitung „Extrapost“ aus Zerbst von 1858 zum Bestand. Aus der Region Pforzheim-Mühlacker ist praktisch jede Ortschaft mehr oder weniger intensiv in den Unterlagen vertreten, und über die Familienforschung hinaus gibt es sehr viele orts- und heimatkundliche Informationen, darunter eine stattliche Sammlung von Zeitungsausschnitten und Ortsbroschüren. Weitere Themen aus dem Nachlass Gerhard Trück sind die Einwanderung von Waldensern und Schweizern.

Besonders wichtige Unterlagen für den Enzkreis bilden jedoch die von Gerhard Trück geleisteten Vorarbeiten für ein Ortsfamilienbuch Dürrmenz-Mühlacker. Auf der Basis seiner Unterlagen fertigte die Pforzheimer Familienforscherin Ruth Schneider dieses voluminöse Buch mit rund 670 Seiten, das 2009 von Stadtarchiv Mühlacker und Kreisarchiv gemeinsam herausgegeben wurde.

„Damit wurde ein großes Ziel von Gerhard Trück posthum erfüllt“, weiß Archivleiter Konstantin Huber. „Er würde sich gewiss sehr darüber freuen, dass seine gesamten Forschungsunterlagen geordnet wurden, in einem Verzeichnis aufgelistet und somit anderen Genealogen zugänglich sind,“ ergänzt die junge Archivarin Ingrid Wieczorek, die mittlerweile eine Stelle im Kreisarchiv Reutlingen gefunden hat. Denn Gerhard Trück tauschte sich stets gerne aus und stellte anderen Familienforschern seine Ergebnisse zur Verfügung.

Aufgrund dieser vielfältigen Kontakte, zu denen auch Auftragsrecherchen für Amerikaner gehören, findet sich viel Korrespondenz im Nachlass. Einige dieser Unterlagen sind derzeit noch für die Nutzung gesperrt, der allergrößte Teil des Nachlasses jedoch ist nach Voranmeldung im Kreisarchiv für alle Interessenten schon jetzt einsehbar: Kreisarchiv@enzkreis.de, Tel. 07231 308-9423. Das 43-seitige Findbuch ist online einsehbar unter www.enzkreis.de (durchsuchen mit dem Suchbegriff Trück).

 Kontakt:
Kreisarchiv des Enzkreises
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Telefon 07231 308-9423
Telefax 07231 308-9837
Kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 287 / 2015

Württembergische Kirchengeschichte Online (WKGO) freigeschaltet

Am 22. Juli 2015 wurde das Internetportal Württembergische Kirchengeschichte Online (WKGO) durch den württembergischen Landesbischof Frank Otfried July in einem feierlichen Akt im Oberkirchenrat Stuttgart freigeschaltet. Artikel zu Epochen der evangelischen württembergischen Kirchengeschichte finden sich dort ebenso wie Beiträge zu Institutionen, Regionen und speziellen Themen der württembergischen Kirchengeschichte. So kann man sich unter wkgo.de beispielsweise über die Kirchengeschichte von Schwäbisch Hall, über das Syrische Waisenhaus Jerusalem, über den Predigtgottesdienst, die württembergische Reformationsgeschichte oder über die Stuttgarter Stiftskirche informieren. Dort, wo die Zustimmung der Autoren und Autorinnen eingeholt worden ist, stehen die Beiträge unter einer CC-BY-SA-Lizenz. Deren Anteil soll laufend erhöht werden.

In der Personensuche lassen sich nicht nur Kurzbiografien bedeutender Persönlichkeiten recherchieren, sondern auch große, bislang unzugängliche Datenbestände aus dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart: Das Pfarrerbuch Herzogtum Württemberg (knapp 10.000 Einträge), das Verzeichnis der Stipendiaten des Evangelischen Stifts Tübingen (bis 1930, knapp 14.000 Einträge) und das Verzeichnis der Personalakten des Archivs sind durchsuchbar und zum Teil bereits über Normdaten miteinander verknüpft. Die mit GND-Nummern versehene Einträge verweisen über die BEACON-Technik auf andere, online verfügbare Quellen.

Die Beiträge auf WKGO sind vielfältig mit den Angeboten der Landeskirchlichen Zentralbibliothek Stuttgart und ihrem Zentralkatalog verknüpft. Das Landeskirchliche Archiv bietet unter https://www.wkgo.de/quellen-literatur/archivische-findmittel einen – stetig wachsenden – Teil seiner Bestandsfindmittel zur Recherche an.

WKGO versteht sich als wachsendes Angebot. Bislang werden vorwiegend Basisinformationen geboten, die laufend fortgeschrieben werden sollen.

Württembergische Kirchengeschichte Online ist ein von der Evangelischen Landeskirche Gefördertes verantwortlich ist der Archivleiter Dr. Norbert Haag. Projekt von Archiv und Zentralbibliothek sowie dem Verein für württembergische Kirchengeschichte.

Kontakt:
archiv@elk-wue.de