Auf der Suche nach digitalen Quellen? 13. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik

Authentische Quellen im Internet als Basis für Unterricht und Projekte? Seit langem werden von Archiven digitale Quellen zur Landesgeschichte zur Verfügung gestellt. Über dieses Medium können sich Schüler/innen lokal- bzw. regional verorteten Themen zur Lebens- und Erfahrungswelt nähern, um so die eigene Gegenwart als historisch gewachsen zu verstehen.

Die diesjährige archivpädagogische Tagung (13. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik) hat sich zur Aufgabe gemacht, Lehrer/innen auf die Möglichkeiten der Nutzung digitaler Quellen aufmerksam zu machen. Es geht zum einen um die Präsentation historischer Themen mit stadt- und regionalgeschichtlichen Schwerpunkten aus den Stadtarchiven in Heilbronn und Ulm und um deren Einordnung in größere Kontexte. Zum anderen steht das landeskundliche Informationssystem LEO-BW im Mittelpunkt, das zum 60jährigen Jubiläum des Landes im April 2012 online gehen wird. Letzteres stellt u.a. wertvolle Informationen zur historischen Statistik bereit. Material findet sich für jede der rund 3400 historischen Gemeinden Baden-Württembergs – ideal, um Entwicklungen des nahen Raumes zu erkunden.

Alle vorgestellten Materialien sind so aufbereitet, dass auch Lehrer/innen, die sich nicht auf Archivarbeit spezialisiert haben, die bereitgestellten lokal-, stadt- und regionalgeschichtlichen Quellen in den Unterricht integrieren können.

Auf dem Markt der Möglichkeiten präsentieren sich digitale Quellen und erfolgreiche Projekte aus dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2010/11.

Freitag, 23. März 2012,
vormittags: Landesarchiv Baden-Württemberg – Generallandesarchiv Karlsruhe
nachmittags: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Karlsruhe

PROGRAMM

Tagungsort Vormittag: Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche
Hildapromenade 3
10.00 Uhr

BEGRÜSSUNG
Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs
GRUSSWORT
Staatssekretär Dr. Frank Mentrup, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport

10.15 Uhr
Dr. Peter Exner / Prof. Dr. Sabine Holtz,
Landesarchiv Baden-Württemberg
Das landeskundliche Informationssystem LEO-BW und die Schule

11.00-11.30 Uhr KAFFEE

11.30-12.00 Uhr
Prof. Dr. Christhard Schrenk / Werner Föll, Stadtarchiv Heilbronn
Archiv und Schule – digital
12.00-12.30 Uhr
Matthias Grotz, Stadtarchiv Ulm / Thomas Müller, Schubart-Gymnasium Ulm
Archiv und Schule – digital

12.30-13.30 Uhr MITTAGSPAUSE

Tagungsort Nachmittag: Landesmedienzentrum Karlsruhe, Moltkestraße 64

13.30 Uhr
Vorstellung der Stände auf dem Markt der Möglichkeiten
13.45 Uhr
MARKT DER MÖGLICHKEITEN
"Skandale in der Geschichte." Prämierte Projekte des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten 2010/11
Digitale Quellen im Netz

15.30 Uhr SCHLUSSDISKUSSION
16.00 Uhr ENDE
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Berichte über die bisherigen zwölf Tagungen finden Sie unter
www.landesarchiv-bw.de/web/46206
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TAGUNGSORTE
Vormittags: Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3
Nachmittags: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Karlsruhe, Moltkestraße 64 (Parkplätze im Hof)
Wegbeschreibungen: http://www.landesarchiv-bw.de/web/46207 und
www.lmzbw.de/uploads/media/anfahrt_ka_neu.pdf
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ANMELDUNG BITTE AN Beate.Stegmann@la-bw.de
(es wird keine Tagungsgebühr erhoben)
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ANSPRECHPARTNER
Landesarchiv Baden-Württemberg
Prof. Dr. Sabine Holtz
sabine.holtz@la-bw.de
Regierungspräsidium Karlsruhe, Abt. 7
Schule und Bildung
Dr. Rainer Hennl
RainerDr.Hennl@rpk.bwl.de

Evangelisch in Altrumänien

Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben kennt (fast) jeder. Von Dobrudschadeutschen hat mancher einmal gehört. Doch dass es jenseits des Karpatenbogens jahrhundertelang zahlreiche deutschsprachige Gemeinden evangelischer wie auch katholischer Konfession gegeben hat, das wissen die Wenigsten.

Die altrumänische evangelische Diasporageschichte spannt sich über mehr als zweihundert Jahre von der schwedisch­russisch­österreichischen Vorherrschaft in den Donaufürstentümern über den Beinahe­Zusammenbruch der evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien 1944/1948 bis in die Jetztzeit. Damit geht es aber zugleich um die klassische Phase der Nationalstaatsbildung Rumäniens und die zwei Weltkriege, die deren Schicksal in Feindesland bestimmten.

Dr. Christa Stache und Dr. Wolfram G. Theilemann beschreiben mit weiteren Autoren die spannende Geschichte dieser deutschsprachigen Migranten, die von ihren Sprach­ und Stammesgenossen nördlich der Karpaten zeitweise völlig vergessen worden zu sein schienen.

Wie unerwartet aufregend Archivarbeit sein kann, vermittelt dieses Buch ebenso wie authentische, minutiös transkribierte lebendige Reiseberichte aus dem Altrumänien des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts.

Info:
Evangelisch in Altrumänien. Forschungen und Quellen zur Geschichte der deutschsprachigen evangelischen Kirchengemeinden im rumänischen Regat
Herausgegeben von Stache, Christa / Theilemann, Wolfram G. Umschlaggestaltung von Roth, Anselm. Vorwort von Klein, Christoph / Schindehütte, Martin
ISBN : 978-3-941271-70-8
gebunden, 645 S., 950 g, mit 20 farbigen Abbildungen, 22,0 x 16,0 cm, Schiller Verlag 2012

Aus den Reihen:
Veröffentlichungen des Evangelischen Zentralarchivs in Berlin 9
Miscellanea ecclesiastica 9 (Veröffentlichungen des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien)

Westfälischer Archivtag in Gronau

Experten halten eine Digitalisierung kompletter Archive im Internet für unrealistisch. "Man muss bedenken, dass jedes Stück im Archivmagazin statistisch betrachtet nur alle dreißig Jahre einmal genutzt wird", so Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen. Stattdessen müsse der Zugang zu Archiven mit Beständeübersichten und Findbüchern online über Portale wie www.archive.nrw.de erleichtert werden, sagte Stumpf am 13.3.2012 in Gronau zu Beginn des 64. Westfälischen Archivtages vor 200 Archivaren aus Westfalen-Lippe und benachbarten Bundesländern.

Kommunalarchive verwahrten einzigartige Quellen zur Stadtgeschichte, hieß es weiter. Sie seien lebendige Geschichtsorte, die von Menschen unterschiedlichen Alters und mit ganz unterschiedlichen Interessen besucht werden. Es gelte, die alltäglichen Herausforderungen zu meistern und zielgruppenbezogene Angebote in der Zukunft zu verbessern.

"Die Kommunalarchive können nur dann Angebote sinnvoll zuschneiden, wenn sie die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Nutzer kennen. Doch gibt es \’die‘ Archivbenutzerin überhaupt?" fragte Stumpf. "Eine angemessene Kundenorientierung zählt mit zu den größten Herausforderungen, die unser Stadtarchiv zu leisten hat. Die archiverfahrene Wissenschaftlerin muss das Archiv genauso zufrieden verlassen wie der Heimatforscher, der sich nach seiner Pensionierung erstmals entschließt, die Geschichte seines Ortes zu erforschen", betonte der 2. stellv. Bürgermeister der Stadt Gronau, Klaus Lüttikhuis. Der Austausch von Erwartungen an die Archivarbeit durch drei Nutzergruppen (Heimatforschung, Verwaltung, Schule) bildete den Themenschwerpunkt des ersten Veranstaltungstages.

Am zweiten Tag bestimmten Fragen der Benutzung in Zeiten digitaler Medienvielfalt die Tagungsdiskussion. "Nicht selten fragen mich jüngere Nutzer erstaunt, warum nicht alle Quellen des Stadtarchivs im Internet zu "googlen" seien. Der unmittelbare, komfortable Zugriff auf Archivgut vom heimischen Rechner aus erspare ihnen schließlich viel Zeit", berichtete der Stadtarchivar von Gronau, Gerhard Lippert.

Auch rechtliche Fragen im Zusammengang mit der Nutzung von Archivgut wurden im Rahmen der Fachtagung behandelt. "Kundenorientierung und geltendes Recht stehen dabei immer wieder in einem Spannungsverhältnis. Viele Nutzerinnen eines Stadtarchivs wären dankbar, wenn sie beispielsweise die stadtgeschichtliche Fotosammlung im Internet recherchieren könnten. Wenn jedoch das Archiv nicht alle Urheber der Fotos kennt bzw. entsprechende nutzungsrechtliche Absprachen nicht vorliegen, lässt das geltende Urheberrecht bis zum Ablauf von 70 Jahren nach Tod des Urhebers eine Präsentation der Fotos im Internet nicht zu", warnte Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken.

Archiv ohne Lesesaal? Dieses Szenario konnte sich keiner der Teilnehmer vorstellen. Einigkeit herrschte jedoch unter den Archivexperten darüber, dass die digitale Medienvielfalt besondere Herausforderungen an die Archive stellt. Tätigkeitsverschiebungen sind wahrscheinlich, neue Aufgaben kommen hinzu und die Aneignung neuer Kompetenzen sei unverzichtbar. "Wir sind froh, dass wir mit unserem LWL-Archivamt für Westfalen eine Beratungseinrichtung haben, die die Kommunalarchive bei den neuen Herausforderungen fachlich engagiert unterstützen kann. Viele Bundesländer beneiden uns um diese Einrichtung", führte LWL-Kulturreferent Reinhard Klotz aus.

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstr. 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax : 0251/591-269
LWL-Archivamt@lwl.org
www.lwl.org/LWL/Kultur/Archivamt

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 13.3.2012

Verfolgungsakten der deutschen Besatzungsverwaltung in Belgien erschlossen

Genau vor 61 Jahren, am 9. März 1951, verurteilte das Kriegsgericht Brüssel den Militärbefehlshaber Alexander von Falkenhausen und den Militärverwaltungschef Eggert Reeder zu 12 Jahren Zwangsarbeit für ihrer Verantwortung bei der Hinrichtung von Geiseln und bei der Deportation von Juden während der deutschen Besatzung. Das gleiche Gericht verurteilte ein knappes halbes Jahr später Constantin Canaris, Chef der deutschen Geheimpolizei im besetzten Belgien, zu einer Gefängnisstrafe von 20 Jahren.

Die Akten, die zur Zeit ihrer gerichtlichen Verfolgung angelegt wurden, werden im Archiv des Militärgerichts im Brüsseler Justizpalast aufbewahrt. Weil sie einen privilegierten Einblick in die Funktionsweise und in die Ziele der deutschen Besatzungsverwaltung gibt, hat das SOMA (Centre For Historical Research And Documentation on War and Contemporary Society) im Jahr 2005 beschlossen diese Dokumente eingehend zu beschreiben und zu digitalisieren.

Nach Abschluss dieser Arbeit können Forscher und Interessierte die Inventare und digitalisierte Bilder konsultieren. Aufgrund der Gesetze zum Schutz der Privatsphäre ist dies allein im Lesesaal unserer Institution möglich. Mit diesem Digitalisierungsprojekt verschafft das SOMA der (historischen) Forschung über die deutsche Besatzung erneut ein nützliches Werkzeug.

Link: http://www.cegesoma.be/cms/index_en.php?article=1971

Kontakt:
Centre for Historical Research and Documentation
on War and Contemporary History (CEGES – SOMA)
Gerd De Coster, Archivar
Square de l\’Aviation 29
B-1070 Brüssel
Belgien
++32 (0)2 556 92 42
gerd.decoster@cegesoma.be
www.cegesoma.be

Das war der Tag der Archive 2012 in Zwickau

Im Rahmen des bundesweiten „Tag der Archive“ hatte das Stadtarchiv Zwickau am 3. März 2012 in seine Räume in der Lessingstraße eingeladen. Entsprechend des zentralen Themas „Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen“ stellten die Archivare historische Dokumente zu diesen Schwerpunkten in den Mittelpunkt der Veranstaltung. So waren Bauunterlagen für den Neubau der durch das Muldenhochwasser von 1694 zerstörten Tränkbrücke, später Paradiesbrücke, Aktenstücke über die Hochwasserkatastrophen von 1858 und 1954, zahlreiche Fotodokumente und Erinnerungsberichte genauso zu sehen wie die Pestordnung von 1680 und der Brief Wallensteins aus dem Jahr 1632 vor dem Einzug seines Heers in Zwickau.

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Tag der Archive in Zwickau (1)

Archivführungen gewährten einen Blick in die sonst verschlossenen Magazine
Ein besonderer Höhepunkt sollte die Aufführung des historischen Dokumentarfilms „Solidarität der Tat“ über das Muldenhochwasser im Sommer 1954 werden. Um die Nähe zum Archiv zu wahren, das an diesem Tag ja im Mittelpunkt stand, wurde der Film in den benachbarten Kunstsammlungen gezeigt. Auf Grund des riesigen Besucheransturms musste kurzerhand umdisponiert werden. Der Film lief nicht wie geplant einmal, sondern gleich dreimal hintereinander. Dennoch konnten nicht alle Interessenten an den Vorführungen teilnehmen, was die Zwickauer Archivare dazu veranlasste, im Laufe des Jahres eine weitere Veranstaltung zu Hochwasserkatastrophen in der Geschichte der Stadt Zwickau anzubieten. Informationen dazu sind unter www.zwickau.de zu finden.

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Tag der Archive in Zwickau (2)

Der Tag der Archive war wie schon in den vergangenen Jahren wieder dazu angetan, in die Zwickauer Stadtgeschichte einzutauchen, besondere historische Fakten und Ereignisse anhand von Originaldokumenten kennenzulernen. Während der Magazinführungen, an denen allein ca. 150 Besucher teilnahmen, bestand dazu ausgiebige Gelegenheit. Auch die kleine Präsentation zu Hochwasserkatastrophen, gezeigt in den Kunstsammlungen, fand sehr großen Anklang.

Insgesamt verbuchte das Zwickauer Stadtarchiv an diesem Tag rund 400 Besucher. Das Interesse der Zwickauer für das Archiv und die Arbeit der Archivare war überwältigend.

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Tag der Archive in Zwickau (3)

Link: www.tagderarchive.de

Kontakt:
Stadtarchiv Zwickau
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
Telefonnummer 0375 83-4701
Faxnummer 0375 83-4747
stadtarchiv@zwickau.de

(Fotos: Stadt Zwickau, SB Öffentlichkeitsarbeit)

Lernen für die Zukunft aus der Wirtschaftsgeschichte

Berliner Schüler und Schülerinnen des Oberstufenzentrums für Banken und Versicherungen haben seit Februar 2012 einen neuen und unüblichen Lernort. Sieben Monate lang werden sie Gelegenheit haben, das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv mittwochs am Nachmittag zu besuchen. Themen wie „Recherche und Archivarbeit“ oder „Realitätsnahe Simulation von Geschäftsabläufen“ gehören zum Projekt und haben das Ziel, die jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf zu fördern und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Lehrer des Oberstufenzentrums und Projektleiter des Wirtschaftsarchivs arbeiten hierfür Hand in Hand.

Auch an anderen Wochentagen ist es den Schülern und Schülerinnen erlaubt, in den Akten des Wirtschaftsarchivs zu recherchieren und in beaufsichtigten Schülerarbeitsgruppen zu lernen. Hierfür stellt das Wirtschaftsarchiv einen Teil seiner rund 450.000 Einzelakten umfassenden Bestände sowie die 10.000 Bände der Bibliothek zur Verfügung. Eine Ausstellung und die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien aus den Archivbeständen sind geplant. Die Präsentation wird auch Berliner Unternehmen vorstellen.

Finanziell unterstützt wird das Projekt durch das Programm LSK (Lokales Soziales Kapital) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), das sich im Land Berlin dafür einsetzt, beschäftigungswirksame Potenziale in den einzelnen Bezirken zu erschließen.

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V.
Das Wirtschaftsarchiv bewahrt Akten, Fotos, Karten, Pläne und Filme von Unternehmen und Verbänden sowie Nachlässe von Unternehmern auf. Es ist gemeinnützig und als kulturelle Institution vom Berliner Senat anerkannt. Das Wirtschaftsarchiv ist eine Forschungsstelle für die Wirtschaftsgeschichte der Region und organisiert Ausstellungen sowie Konferenzen und Veranstaltungen zu wirtschaftshistorischen Themen. Es ist Lernort für Schulen und kooperiert mit Universitäten und anderen historisch ausgerichteten Institutionen. Das Wirtschaftsarchiv finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Drittmittel und Spenden. Für Spenden können Spendenquittungen ausgestellt werden.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Eichborndamm 167, Haus 42,
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
www.bb-wa.de

Quelle: Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V., Pressemitteilung, 7.3.2012

Besucherandrang in Wedel zum Tag der Archive

Das Stadtarchiv Wedel hat den Jahrestag des Bombenangriffs vom 3. März 1943 zum Thema des Tages der Archive gemacht. Mit faszinierten und fassungslosen Blicken betrachteten Hunderte von Besuchern die Fotopräsentationen und Filmvorführungen, die Stadtarchivarin Anke Rannegger zu diesem Tag der offenen Tür vorstellte.

Das Ausmaß der Zerstörung der Rolandstadt, die am 3. März 1943 schwer von Bomben getroffen wurde, jagt auch heute noch dem Betrachter ein Schaudern über den Rücken. Mit einer Fotopräsentation und Filmvorführungen beeindruckte das Stadtarchiv die Besucher.

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Abb.: Besucherandrang im Stadtarchiv Wedel zum Tag der Archive (Foto: Stadt Wedel)

Die anwesenden Zeitzeugen des schrecklichen Ereignisses berichteten von ihren Erinnerungen an die Nacht und die folgenden Tage. Festgehalten wurde der Tag der Archive im Stadtarchiv Wedel durch ein Team des NDR. Dieser berichtete auch von den umfangreichen Vorbereitungen des Stadtarchivs für diesen Tag. Dieser Film, der am 03.03.2012 im Schleswig-Holstein-Magazin des NDR lief, ist zurzeit noch in der Mediathek auf der Homepage des NDR zu sehen.

Neben diesen Präsentationen zum Bombenangriff informierten sich auch rund 200 Besucher über die eigentliche Arbeit in einem Archiv, indem sie an den zahlreichen Führungen durch den Magazinraum teilnahmen. Und zeigten sich überrascht über die Vielfältigkeit des Berufsbildes. – In den Beständen des Stadtarchivs Wedel kann man auch ohne Tag der offenen Tür recherchieren, online unter http://www.wedel.de/index.do?ok=30888&uk=31351.

Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Rathausplatz 3 – 5
22880 Wedel
Telefon: 04103 707 215
Fax: 04103 707 88 215
A.Rannegger@stadt.wedel.de

Quelle: Stadt Wedel, 5.3.2012

Geschichtsdidaktiker Karl-Ernst Jeismann verstorben

Im Alter von 86 Jahren ist der Geschichtsdidaktiker Professor Dr. Karl-Ernst Jeismann am 25. Februar 2012 im Alter von 86 Jahren in Münster verstorben. Nach seinem Lehramtsstudium der Fächer Geschichte, Deutsch und Erdkunde in Kiel und Münster war Karl-Ernst Jeismann zunächst Lehrer am münsterschen Schillergymnasium. In den Jahren 1963 bis 1966 leitete er als Oberstudiendirektor das Studienseminar in Münster. 1966 nahm er einen Ruf der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe auf einen Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an, wo er bis 1978 auch das Amt des Rektors innehatte.

1971 habilitierte er sich an der Ruhr-Universität Bochum und nahm von 1978 bis 1984 die Leitung des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig wahr. Von dort kehrte er an das Institut für Didaktik der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zurück. 1990 wurde er in Münster emeritiert.

Nach seiner Promotion über das Problem des Präventivkrieges im europäischen Staatensystem vor allem der Bismarckzeit (1956) veröffentlichte Karl-Ernst Jeismann grundlegende Arbeiten zur Bildungsgeschichte und zur Geschichtsdidaktik. Sein Handbuch zur deutschen Bildungsgeschichte des 19. Jahrhunderts, vor allem aber seine zweibändige Studie zum preußischen Gymnasium in Staat und Gesellschaft (1996) haben in ihrer Verknüpfung von Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Politikgeschichte Standards für die moderne Bildungsgeschichte gesetzt.

Von großer Bedeutung sind seine Leistungen für die Geschichtsdidaktik, wo er das Fundament der modernen Disziplin gelegt hat. Seither beansprucht die Geschichtsdidaktik, mehr zu sein als eine bloße Methodenlehre des Schulfaches Geschichte, sondern die Wissenschaft vom Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft. Für seine Verdienste um die international vergleichende Schulbuchforschung, für die Geschichtsdidaktik und für die wissenschaftliche Lehrerbildung wurde er 1985 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Quelle: WWU Münster, Pressestelle, 29.2.2012

Schenkungsurkunde 1007 im Stadtmuseum Fürth

Die Reihe "Schätze aus dem Archiv" wird 2012 im Stadtmuseum Fürth mit einem ganz besonderen Highlight eröffnet: die Urkunde von 1007, auf welcher Fürth (nach heutigen Kenntnissen) das erste Mal in der Geschichte erwähnt wurde, wird ausgestellt! Ab dem 8. März bis zum 15. April 2012 ist das wertvolle Stück exklusiv im Stadtmuseum zu besichtigen. Aufgrund der großen historischen Bedeutung der Urkunde wurde diese bislang noch nie ausgeliehen – d.h. jetzt geschieht es zum ersten Mal!

Da die "Schätze aus dem Archiv" (in diesem Falle dem Staatsarchiv Bamberg) bisher immer frei zu besichtigen waren, gilt dies selbstverständlich auch für die Urkunde.

Weitere Termine dieser Reihe:

21.04.-03.06. Historisches Wappenbuch der Region, ca. 1640

09.06.-22.07. Hochzeitswappen von Christian Graf von Pückler und Karoline, geb. Gräfin zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg, 1737

28.07.-09.09. Dokumente zur Prüfung der Frage des Zusammenschlusses der Städte Fürth und Nürnberg, 1922

15.09.-28.10. Modell des Flughafens Atzenhof im Zustand von 1925, 2007/08

03.11.-16.12. Dokumente zur Enteignung Gebäude Kohlenmarkt 4, 1939/40 ("Kaufhaus Weißer Turm")

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/ 97 92 22 90
Fax: 0911/ 97 92 22 99
www.stadtmuseum-fuerth.de

Ausstellung 50 Jahre Pfarrerinnen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Der Weg der Theologinnen in das Pfarramt war ein weiter – auch in Kurhessen-Waldeck. In einer Ausstellung skizziert das Landeskirchliche Archiv Kassel anhand von Fotos, Quellen, Biogrammen und Erinnerungen früher Theologinnen die schwierigen Bedingungen, unter denen Frauen in der Zeit von 1931/32 bis 1963 als Pfarrhelferinnen, Vikarinnen und Pfarrerinnen ihren Beruf ausüben mussten.

Im Dezember 1961 verabschiedete die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck nach kontrovers geführter Diskussion ein richtungsweisendes Kirchengesetz über das Amt der Pfarrerin. Es trat vor fünfzig Jahren mit Beginn des Jahres 1962 in Kraft. Erstmals wurden nun Frauen zu Pfarrerinnen ordiniert und konnten ein Gemeindepfarramt übernehmen. Es sollte dann noch zwei Jahrzehnte dauern, bis die volle rechtliche Gleichstellung erreicht war. Die Argumente, die gegen die Ordination von Frauen vorgebracht wurden, waren oft von Vorurteilen geprägt und wurden als verletzend empfunden. Die Entwicklung der letzten dreißig Jahre zeitigt große Veränderungen. Heute ist es selbstverständlich, dass Pfarrerinnen in Gemeinden und Leitungsämtern Verantwortung übernehmen.

Die Schau, die vom Landeskirchlichen Archiv Kassel konzipiert und erstellt und von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck finanziert wurde, besteht aus 20 Tafeln und kann ab April 2012 als Wanderausstellung über das Landeskirchliche Archiv Kassel angefordert werden. Das einfach zu bedienende Ausstellungsequipment wird zusammen mit den Tafeln kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ein gut hundertseitiger Katalog ergänzt die Schau.

Info:
Bettina Wischhöfer, Pfarrhelferin, Vikarin, Pfarrerin – Theologinnen in Kurhessen-Waldeck, Quellen zur Ausstellung des Landeskirchlichen Archiv Kassel „50 Jahre Pfarrerinnen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck“ (Schriften und Medien des Landeskirchlichen Archiv Kassel 31), Kassel 2012, 8,- €, 106 Seiten
Zu beziehen über: archiv@ekkw.de

Beworben wird die Wanderausstellung mit einer Postkarte, die auch einen QR-Code enthält. Wird dieser eingescannt, landet man direkt auf der Website des Archivs bei weiteren Infos zu dieser und den anderen Wanderausstellungen des Landeskirchlichen Archivs.

Aufbau der Ausstellung

Tafel 1: 50 Jahre Pfarrerinnen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Tafel 2: Zeitleiste
Tafel 3: Weibliche Hilfskräfte für den Gemeindedienst
Tafel 4: Vertretungsarbeit im Pfarrdienst
Tafel 5: Ein „Amt sui generis“
Tafel 6: “Vikarinnen-Probleme”
Tafel 7: “Das weiße Krägelchen”
Tafel 8: Das Amt der Pfarrerin
Tafel 9: Fortschritte
Tafel 10: Gleichstellung?
Tafel 11: Die Amtstracht der Pfarrerin
Tafel 12: Vorurteile 1
Tafel 13: Vorurteile 2
Tafel 14: Entwicklung
Tafel 15: Katharina Staritz
Tafel 16: Claudia Bader
Tafel 17: Elisabeth Specht
Tafel 18: Dietgard Meyer
Tafel 19: Elisabeth Siltz
Tafel 20: Renate Ziegler

Buchung:
Landeskirchliches Archiv Kassel
archiv@ekkw.de
Tel.: 0561 / 78876-0

http://www.archiv-ekkw.de/