Das Rechenbuch des Hermann Vasbach (1534-1624)

Gut Vasbach ist ein seit dem 15. Jahrhundert nachweisbares Mühlengut zwischen den Orten Kirchhundem und Herrntrop im Kreis Olpe. Die Besitzer betrieben außer der Mühle zeitweise auch eine Stahlschmiede. Über Generationen waren sie auch Richter oder Gerichtsschreiber am kurfürstlichen Gericht in Bilstein.

Der Hoferbe Hermann Vasbach legte 1581 ein Kassen- und Familienbuch an, in das er Nachrichten zur Familiengeschichte und wirtschaftliche Betätigungen verzeichnete. Interessant sind dabei insbesondere die Aufzeichnungen zur von ihm in den Jahren von 1581 bis 1583 betriebenen Stahlschmiede sowie der Mühle. Das von ihm selbst als Rechenbuch bezeichnete Stück beinhaltet Aufzeichnungen zu Personal der Vasbach und macht auch überregionale wirtschaftliche Kontakte (Siegen, Hilchenbach, Köln, Schmallenberg, Attendorn usw.) deutlich.

Es enthält genealogische Aufzeichnungen, die weit vor dem Beginn der Kirchhundemer Kirchenbücher liegen und insofern für alle Nachkommen der Vasbachs von Bedeutung sind. Da auch Taufpaten angegeben werden, wird deutlich, in welchen gesellschaftlichen Kreisen die Familie Vasbach verkehrte. Als Taufpaten von Kindern Hermann Vasbachs erscheinen u.a. der spätere Paderborner Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg und der spätere Landdrost des Herzogtums Westfalen Kaspar von Fürstenberg. Eine Taufpatin war Dorothea Becker, Ehefrau des Bilsteiner Richters Franz von der Hardt, die etwa zeitgleich als Hexe angeklagt war und einen Folterprozess über sich ergehen lassen musste.

Da Hermann Vasbach oft auch Anlässe verzeichnete, aus denen er Zahlungen an sein Personal tätigte, ergeben sich zahlreiche Hinweise auf Märkte, Kirmessen, Schießspiele, Fastnachtsfeiern u.ä., wodurch ein interessanter Einblick in das gesellschaftliche Leben der Zeit um 1600 gegeben wird. Fortgeführt wurde das Buch von seinem Sohn Eberhard Vasbach (* 1570 + 1629) und dem Enkel Johannes Vasbach (* 1604 + 1653). Bei dem Rechenbuch handelt es sich um eine bedeutsame Quelle zur Wirtschafts-, Sozial- und Familiengeschichte des südwestfälischen Raumes.

Das Gemeindearchiv Kirchhundem veröffentlicht in Kürze eine Transliteration des Rechenbuches, versehen mit einer zwölfseitigen Einleitung sowie einem Personen- und Ortsnamenindex. Das 71 Seiten umfassende Werk (Bearbeiter: Martin Vormberg) im Format DIN A 4 kann zum Preis von 10 Euro zzgl. Versandkosten beim Gemeindearchiv Kirchhundem vorbestellt werden.

Kontakt:
Gemeindearchiv Kirchhundem
Hundemstr. 35
57399 Kirchhundem
Tel.: 02723 40929
Fax: 02723 9250129
m_vormberg@kirchhundem.de
www.kirchhundem.de

24. Archivpädagogenkonferenz in Potsdam: Bewegte Bilder – Filme als historische Quellen

Der Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) e.V. lädt in Kooperation mit der FH Potsdam, dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam und der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg zur 24. Archivpädagogenkonferenz vom 3. bis 5. Juni 2010 in Potsdam ein.

Die Tagung richtet sich an alle, die in der Vermittlung historischer Themen an Archiven, Museen, Bibliotheken tätig sind, an Lehrerinnen und Lehrer sowie an alle, die sich für die Kooperation zwischen Historischen Bildungseinrichtungen und Schulen interessieren, vor allem aber auch an die Studierenden und Lehrenden der FH Potsdam.

Im Rahmen der Veranstaltung soll der historische Quellenwert von archivischem Filmmaterial beleuchtet werden. Von zahlreichen Archiven werden inzwischen audiovisuelle Quellen als komplette Unterrichtseinheiten auf DVD für Schulen angeboten. Zum Teil sind Filmmodule und didaktische Begleitmaterialien jedoch auch auf ein breites Zielpublikum zugeschnitten. Für die Teilnehmenden der Tagung sind insbesondere Aspekte der Historischen Bildungsarbeit und Archivpädagogik sowie die Einblicknahme in die Arbeitsabläufe und Überlieferungsbildung eines Medienarchivs interessant. Die Tagung soll den interdisziplinären Austausch und die fachliche Diskussion zur Vermittlung von multimedialen Konzepten fördern.

\"24.

Programm:

Vorprogramm am Donnerstag, 3. Juni 2010
16.15 Uhr: Begrüßung
Treffpunkt Villa Schöningen an der Glienicker Brücke
Die Villa Schöningen liegt an der Glienicker Brücke, an der Nahtstelle zwischen Berlin und Potsdam, zwischen Ost und West, dort wo im Kalten Krieg vor den Kamera-Augen der Weltöffentlichkeit Agenten ausgetauscht wurden. 2007 wurde die Ruine von dem Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, Dr. Mathias Döpfner, und dem Vorstandsvorsitzenden der RHJI, Leonhard Fischer, erworben, um sie vor dem Abriss zu bewahren und nach sorgfältiger denkmalgerechter Wiederherstellung, hier einen öffentlichen Ort der Geschichte, der Kunst und der Freiheit zu schaffen. Im Zentrum der historischen Dauerausstellung „Spione, Mauer, Kinderheim – an der Brücke zwischen den Welten“ steht die Geschichte der Glienicker Brücke und ihrer Rolle während der deutschen Teilung. Die multimediale Konzeption setzt neben Objekten und Dokumenten vor allem auf Computerbildschirme als zentrales Medium für die Vermittlung von Filmen, Fotos und Texten.

16.30 Uhr – 17.30 Uhr: Besichtigung und Führung
17.30 Uhr: Spaziergang am Heiligen See
18.30 Uhr: Gemeinsames Abendessen im Brauhaus − Meierei Potsdam

Freitag, den 4. Juni 2010
Tagungsort FH Potsdam Zentralgebäude

13.00 Uhr Ankunft
Begrüßung
Prof. Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, Rektor der FH Potsdam
Prof. Dr. H.-Christoph Hobohm, Dekan des FB Informationswissenschaften der FH Potsdam
PD Dr. Klaus Neitmann, Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam
Roswitha Link, Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
Prof. Dr. Susanne Freund, Studiengang Archiv des FB Informationswissenschaften der FH Potsdam

13.30 – 15.00 Uhr
Arbeitssitzung I
Moderation: Prof. Dr. Susanne Freund (FH Potsdam)

Unterrichtsfilm „Revisor“ − ein Lehrvideo der DDR-Staatssicherheit für ihre Mitarbeiter. Einsatzmöglichkeiten einer filmischen Stasi-Quelle in der Bildungsarbeit
Dr. Axel Janowitz (BStU Berlin)

Historische Filme im zeitgenössischen Kultur-Kontext
Gabriele Konsor (Atelier Havelblick Strodehne)

15.00 – 15.30 Uhr Kaffeepause

15.30 – 17.00 Uhr
Arbeitssitzung II
Moderation: Kärstin Weirauch (Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam)

Filmgeschichte für Anfänger.
Archiv- und museumspädagogische Arbeit im Filmmuseum Potsdam
Beate Rabe (Filmmuseum Potsdam)

F-learning in der Schule. Ein Praxisbericht zur Geschichte im Film
Dr. Peter Schweinhardt (Filmgymnasium Potsdam-Babelsberg)

17.00 – 18.00 Uhr
Berichte der Teilnehmenden aus den Archiven
Moderation: Roswitha Link (Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit)

18.45 – 19.45 Uhr
Stadtführung (Innenstadt ab Alter Markt)

20.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen im Holländischen Viertel

Sonnabend, 5. Juni 2010
Tagungsort Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg

09.30 Uhr
Mitgliederversammlung des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
Fortsetzung Berichte der Teilnehmenden aus den Archiven
Leitung: Roswitha Link (Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit)

11.00 – 13.00 Uhr (inkl. 30 Min. Kaffeepause)

Begrüßung
Angelika Hörth (Leiterin der Abt. Information und Dokumentation der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg)

Arbeitssitzung III
Moderation: Prof. Dr. Susanne Freund (FH Potsdam)

Die Magazinsendung "Prisma" des DDR-Fernsehens als Quelle der Alltags- und Konsumgeschichte der DDR
Dr. Jörg-Uwe Fischer (Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg)

Wendezeiten 1989/90 – ein Onlineangebot mit Quellennachweisen zu Hörfunk und Fernsehen der DDR
Alexandra Luther (Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg)

Führungen durch das Deutsche Rundfunkarchiv
Dr. Jörg-Uwe Fischer, Angelika Hörth und Alexandra Luther

13.00 – 13.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Moderation: Roswitha Link (Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit)

13.30 Uhr
Tagungsende

Veranstalter:
Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im VdA e.V. / FH Potsdam (Studiengang Archiv) / Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam / Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg

Organisation:
Prof. Dr. Susanne Freund und Ulrike Weichelt / FH Potsdam

Anmeldung bis zum 31. Mai 2010 an:
Ulrike Weichelt
Tel.: 0331 580 1062
Anmelde-Formular

Kontakt:
Ulrike Weichelt
FH Potsdam
Postfach 60 06 08
14406 Potsdam
Tel.: 0331/580-1062
Fax: 0331/580-1069
weichelt@fh-potsdam.de

Digitaler Lesesaal des Stadtarchivs Köln öffnet

Nach einem Jahr im Stadthaus Deutz ziehen die etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Archivs der Stadt Köln nun in Räume im Gebäude der Handwerkskammer am Heumarkt 14 um. Während im Stadthaus teilweise bis zu vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Büro nutzen mussten, findet sich in dem angemieteten Gebäude nun mehr Platz. Das Haus am Heumarkt bietet auch Raum für Ausstellungen und Vorträge.

In dem neuen Gebäude richtet das Historische Archiv einen Digitalen Lesesaal ein. Als zentrale Anlaufstelle bietet dieser allen Nutzerinnen und Nutzern über den PC wieder komfortable Recherchemöglichkeiten. Zusätzlich kann man alle bereits sicherungsverfilmten und digitalisierten Bestände, meist aus der Zeit vor 1815, einsehen. Eine Handbibliothek, die die wichtigsten Nachschlagewerke und gängige Standardliteratur zur Kölner Geschichte enthält, steht im Digitalen Lesesaal ebenfalls zur Verfügung. Archivpersonal berät nach Terminvereinbarung zu Fragen der Stadtgeschichte und Archivnutzung. In dem neuen Ausstellungsraum informiert das Historische Archiv über das Schicksal seiner Bestände, den Stand von Identifikation und Restaurierung und zeigt einzelne Archivalien.

Der Umzug zum Heumarkt erfolgt am 23. April 2010. An diesem Tag und wegen der Vorbereitungen auch am 22. April ist das Historische Archiv geschlossen und weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. Der Digitale Lesesaal steht ab 27. April dienstags bis freitags von 9 bis 16:30 Uhr und mittwochs von 9 bis 19:45 Uhr zur Verfügung. Die offizielle Eröffnung des Lesesaals erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Als zweites Provisorium des Historischen Archivs bis zur Fertigstellung des Neubaus an der Luxemburger Straße entsteht in Porz das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum. Die dortigen Werkstätten sollen in der zweiten Jahreshälfte fertig gestellt sein. Am Heumarkt wird das Historische Archiv nicht lange alleine bleiben: Auch die Kämmerei und die Beihilfekasse der Stadt Köln ziehen bald zum Heumarkt 14 um.

Link: http://www.stadt-koeln.de/5/kulturstadt/historisches-archiv/

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 19.4.2010

Hömma, der Kaiser kommt

In Duisburg ist ab dem 25. April 2010 unter dem Titel „Hömma, der Kaiser kommt“ eine große Ausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen. Sie soll alle Aspekte des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens im Mittelalter darstellen. Die Ausstellung "Der Kaiser kommt – Hafen, Markt und Stadt- Duisburg im Mittelalter" entstand in einer Kooperation zwischen der Stadtarchäologie und dem Kultur- und Stadthistorischem Museum Duisburg. In der Ausstellung sind zahlreiche Originalobjekte aus deutschen und niederländischen Museen und Sammlungen zu sehen.

Bei der Suche nach älteren Exponaten wurden die Museumsmitarbeiter auch in Trier fündig. Die älteste namentliche Erwähnung des Ortes von 882 findet sich in einer Chronik, die der Mönch Regino von Prüm geschrieben hat. Sie schildert, wie räuberische Normannen zuerst den Niederrhein, darunter Duisburg, systematisch ausraubten und plünderten, bevor sie sich nach Prüm und Trier aufmachten.

Die Stadtbibliothek Trier besitzt ein repräsentatives Exemplar dieser Chronik, die ausgeliehen wird, um Duisburgs Ersterwähnung zu dokumentieren. Die Kirche der Stadt gehörte seit unbekannter Zeit der Abtei Prüm. Deren Ersterwähnung geschieht in einer Urkunde Papst Innozenz III. von 1214, die mit vielen anderen Prümer Archivalien im Trierer Archiv aufbewahrt wird. Auch dieses kostbare Stück geht für ein paar Monate nach Duisburg. Zwei ältere und für die Stadt äußerst wichtige Exponate stammen somit aus Trier. „Wir haben sie gerne zur Verfügung gestellt. Ich freue mich, dass Stadtbibliothek und Stadtarchiv über Trier hinaus bedeutende Geschichtsdokumente über meine Heimatstadt Duisburg und den Niederrhein besitzen“, betonte der Trierer Oberbürgermeister Jensen.

Die Ausstellung wird am 25. April 2010 um 15:00 Uhr eröffnet. Sie wird bis zum 09. Januar 2011 im Museum gezeigt. Ein umfangreiches Programm begleitet die Ausstellung und entführt die interessierten Besucher ins mittelalterliche Duisburg.

Link: Flyer – Der Kaiser kommt!

Kontakt:
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg
Johannes-Corputius-Platz 1
47051 Duisburg
www.stadtmuseum-duisburg.de

Quelle: Stadt Trier, Pressemitteilung, 19.4.2010

Ausstellung in Recklinghausen zur »Roten Ruhrarmee«

Anlässlich der Tatsache, dass genau vor 90 Jahren der so genannte Ruhrkampf zu Ende ging, bei dem rechte Freikorps und Reichswehr gegen die revolutionäre "Rote Ruhrarmee" kämpften, zeigt das Stadtarchiv Recklinghausen ab sofort Texte, Plakate, Flugblätter, Fotografien und Fachliteratur zu den dramatischen Wochen im März/April 1920, die im Ruhrgebiet einschließlich des Vestes Recklinghausen zu Bürgerkriegszuständen mit zahlreichen Toten führten.

Im Mittelpunkt der lokalen Kämpfe stand das – heute nicht mehr existente – Amtshaus auf der Görresstraße (damals Kreuzzstraße), wo mehrere Recklinghäuser Angehörige der Ruhrarmee den starben.

Die Vitrinenausstellung im Lesesaal des Stadtarchivs ist bis zum 14. Mai 2010 zu den Öffnungszeiten zu besuchen:
montags und donnerstags, 8-18 Uhr
dienstags, mittwochs und freitags, 8-13 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadt- und Vestisches Archiv
Hohenzollernstr. 12
45659 Recklinghausen
Telefon 02361/48 79 484
Fax 02361/30 66 847
Stadtarchiv@recklinghausen.de

Quelle: Stadt Recklinghausen, Pressemeldung, 19.4.2010

Brühler Stadtgeschichte in den Schaufenstern der Stadtbücherei

Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten für das 725-jährige Stadtjubiläum haben das Stadtarchiv Brühl und die Stadtbücherei eine beachtenswerte Ausstellung zur Stadtgeschichte zusammengestellt, die vom 21. April bis zum 5. Mai 2010 in den Schaufenstern der Stadtbücherei präsentiert wird. Zur Geschichte Brühls werden dort die verschiedensten Exponate aus den Tiefen des Stadtarchivs gezeigt. Neben zahlreichen historischen Fotografien ist ein besonderes Highlight sicherlich eine Rekonstruktion der verschollenen Stadtrechtskurkunde von 1285, die auf Grund zweier noch vorhandener Abschriften aus dem Mittelalter erstellt wurde. Schon allein deswegen lohnt sich ein Besuch.

Des Weiteren gibt es einen Wachsabdruck des Stadtsiegels von 1405 zu sehen. Ergänzt werden diese historischen Ausstellungsstücke durch Literatur zum aktuellen sowie zum historischen Brühl aus den Beständen der Stadtbücherei. Zu sehen ist die Ausstellung in den Schaufenstern der Stadtbücherei, Carl-Schurz-Straße 24.
Nähere Informationen erhalten Sie beim Team der Stadtbücherei unter 02232 – 1562-0 oder im Stadtarchiv unter 02232 – 507922.

Quelle: Stadt Brühl, Pressemeldung, 15.4.2010

Bedeutung des Wassers in der Geschichte Südtirols

Zu einer gemeinsamen Initiative laden die italienische Landesbibliothek "Claudia Augusta" und das Staatsarchiv Bozen: Anlässlich der gesamtstaatlichen "Kulturwoche" von 19. bis 23. April 2010 ist das Staatsarchiv zugänglich und zeigt historische Karten und Dokumente über die Bedeutung und Rolle des Wassers in der Geschichte Südtirols.

Die diesjährige gesamtstaatliche "Kulturwoche" bietet der italienischen Landesbibliothek "Claudia Augusta" und dem Staatsarchiv Bozen den Rahmen für eine neue gemeinsame Initiative. Von kommendem Montag, 19. April, bis zum Freitag, 23. April 2010, öffnet das Staatsarchiv in der Bozner Armando-Diaz-Straße 8 den Besuchern seine Tore, auch jene zu den unterirdischen Depots. Zwischen 9 bis 11 Uhr werden Führungen durch die Archivräume angeboten. Außerdem

wurde unter dem Titel "Ein wasserreiches Land" eine Ausstellung von Karten und Plänen vorbereitet. Sie belegt die Bedeutung des Wassers in Südtirol und dokumentiert die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten (Fischerei, Bewässerung, Wasserkraft, Flussregulierungen). Im unterirdischen Depot des Staatsarchivs werden entsprechende Karten und Dokumente aus mehreren Jahrhunderten aufbewahrt. Für die Teilnahme an den Führungen ist eine Anmeldung unter der Rufnummer 0471 264295 erforderlich.

Weitere Informationen unter http://www.archivi.beniculturali.it/ASBZ/dt/frame_deutsch.htm.

Parallel dazu findet am 21. April um 15.30 Uhr in der italienischen Landesbibliothek ein Vortrag von Katia Occhi über den Wassertransport im historischen Tirol statt. Die Bibliothek stellt zudem eine Auswahl von Büchern und Veröffentlichungen zum Thema "Wasser" vor. Informationen dazu sind auf der Homepage: http://www.bpi.claudiaugusta.it/ oder über Tel. 0471 264444, eMail: info@bpi.claudiaugusta.it erhältlich.

Quelle: Provinz Bozen, Pressemeldung, 15.4.2010

Verbotene Liebe im Vorarlberger Landesarchiv

"Verbotene Liebe" ist das Thema einer historischen Vortragsreihe, zu der das Vorarlberger Landesarchiv alle Interessierten nach Bregenz (Kirchstraße 28) einlädt. Der erste Vortrag fand am 14. April 2010 statt. Manfred Tschaikner referierte zum Thema "Die Gattenwahl vor der Einführung der kirchlichen Eheschließung". Anhand eines Gerichtsfalls aus der Mitte des 16. Jahrhunderts bot Tschaikner Einblicke in die volkstümlichen Vorformen der kirchlichen Eheschließung.

In der Vortragsreihe "Verbotene Liebe" geht es um Geschichten, die das Leben wirklich schrieb. Es geht um Recht, Sitte und Moral, um Normen, die uns im Rückblick zum Teil erheitern und erstaunen, zum Teil erschrecken und beschämen; um Vorschriften und Haltungen, die das Leben vieler Menschen bestimmten. Liebe als Verbrechen, Ehe als Kostenfaktor, Bigamie als Lebensvariante, Lust als Ärgernis, Erotik als Haupt- oder Nebensache. Es geht um erfolgreiche und vergebliche Versuche, Schranken zu überwinden oder zu umgehen; auch um das Spiel mit Tabus. Auch in Vorarlberg wurden Ehen lange Zeit ohne Priester geschlossen. Es bedurfte großer Anstrengungen der Kirche, die Eheschließung in eine obrigkeitlich geregelte und kontrollierte Einrichtung umzuformen. Vordergründig ging es dabei auch darum, bigamistische Verhältnisse zu verhindern.

Die weiteren Termine: Am Mittwoch, 28. April wird Alfons Dür einen abenteuerlichen Fall so genannter "Rassenschande" während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft schildern, der in Feldkirch ein dramatisches Ende fand. Am Mittwoch, 12. Mai wird Ulrich Nachbaur den in Vorarlberg bis 1949 geltende "Lehrerinnenzölibat" thematisieren. Am Mittwoch, 26. Mai wird Alois Niederstätter eine Blütenlese zu einer Sittengeschichte Vorarlbergs bieten, am Mittwoch, 9. Juni Annemarie Bösch-Niederer "Musik und Eros" im Visier moralischer Instanzen behandeln.

Die Veranstaltungen im Landesarchiv in Bregenz (Kirchstraße 28) beginnen jeweils um 17.00 Uhr und dauern rund eine Stunde bei freiem Eintritt. Weitere Informationen www.landesarchiv.at.

Tagung zu digitalen Unterlagen in den Archiven des Alpenraums

Am 6. und 7. Mai 2010 findet in der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns die ArgeAlp-Fachtagung "Digitale Unterlagen und Digitalisierung in den Archiven des Alpenraums" statt. Die Tagung wird sich mit verschiedenen Aspekten der elektronisch-digitalen Archivierung beschäftigen. Sie richtet sich gleichermaßen an das gesamte archivische Fachpublikum in Deutschland, Italien, Schweiz und Österreich sowie in deren Nachbarstaaten.

In einem ersten Teil werden verschiedene Probleme, Fragestellungen und Lösungsansätze hinsichtlich der Archivierung digitaler Unterlagen thematisiert. Ein zweiter Themenklomplex ist dann der Digitalisierung von Archivalien und Archivbeständen inklusive Präsentationsformen gewidmet.

Programm

6.5.2010

Sektion 1 "Digitale Unterlagen / Digitale Archivierung"

13.15 Eröffnung und Begrüßung durch Frau Dr. Ksoll-Marcon, Leiterin der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
13.30 35 Jahre "Elektronische Archivierung" in der Archivverwaltung Baden-Württembergs: Ein Lernprozess (Dr. Christian Keitel, Landesarchiv Baden-Württemberg)
14.00 Digitale Langzeitarchivierung im Österreichischen Staatsarchiv. Ein Statusbericht (Mag. Susanne Fröhlich, Österreichisches Staatsarchiv)
14.30 Der Weg der digitalen Langzeitarchivierung – Strategie im Staatsarchiv St. Gallen (Martin Lüthi, Staatsarchiv St. Gallen)
15.30 Arbeitsteilige digitale Langzeitarchivierung für kleine Organisationen und die Rolle der Staatsarchive im Bewertungsprozess (Prof. Dr. Niklaus Stettler, Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur)
16.00 Come costruiamo is sistema documentale in vista della conservazione a medio e lungo termine (Dr. Anna Guastalla, Azienda provinciale per i Servizi Sanitari Trento)
16.30 PADUA – Digitale Langzeitarchivierung von unstrukturierten Daten im Stadtarchiv Stuttgart (Heike Maier, Stadtarchiv Stuttgart)
17.00 Ungelöstes Problem oder ignorierte Aufgabe? Web-Archivierung aus Sicht deutscher öffentlicher Archive (Dr. Kai Naumann, Landesarchiv Baden-Württemberg)
17.30 Schlussdiskussion

7.5.2010

Sektion 2 "Digitalisierung von Archivalien und Archivbeständen / Digitale Präsentationen"

08.30 Digitalisierung von Archivgut und digitale Präsentation von Urkunden. Strategie, Workflow und Perspektiven für Nutzung und Forschung (Dr. Gerald Maier / Dr. Maria-Magdalena Rückert, Landesarchiv Baden-Württemberg)
09.00 Das virtuelle Urkundenarchiv des Erzstiftes Salzburg (Dr. Hubert Schopf, Salzburger Landesarchiv / Dr. Joachim Kemper, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns)
09.30 I documenti del Capitolo del Duomo di Trento in rete (Dr. Giovanni Marcadella, Archivio di Stato di Trento)
10.30 Vom digitalen Faksimile zur Online-Edition. Das Projekt der Digitalisierung und Neuerschließung der wertvollsten Freisinger Amtsbücher im Bayerischen Hauptstaatsarchiv (Univ.-Doz. Dr. Adelheid Krah, Institut für Österreichische Geschichtsforschung / Dr. Stephan Kellner, Bayerische Staatsbibliothek)
11.00 Portale dei catasti storici (Dr. Mario Signori, Archivio di Stato di Milano)
11.30 Digitale Bereitstellung und Erschließung von kirchlichen Matrikeln. Das Beispiel des Archivs des Bistums Passau (Dr. Herbert Wurster, Archiv des Bistums Passau)
12.00 Archivi: da locus secretus a openspace. Progetti di digitalizzazione e fruizione on line della Provincia autonoma di Trento (Dr. Armando Tomasi, Archivio provinciale di Trento)
12.30 8 Euro für ein Terrabyte: Digitale Bibliotheken und Archive aus Vorarlberg und Liechtenstein (Manfred Hauer M.A., AGI – Information Management Consultants)
14.00 Weltweit im Staatsarchiv St. Gallen stöbern. Ein Rückblick auf das Projekt Findmittelkonversion (Patric Schnitzer, lic. phil., Staatsarchiv St. Gallen)
14.30 AriannaWeb: un software per la pubblicazione sul web di descrizioni archivistiche ed immagini ad alta risoluzione (Dr. Cecilia Poggetti, Hyperborea, Navacchio)
15.00 Die Verwendung des internationalen Standards METS für das Präsentationsmodell des Bundesarchivs und das Netzwerk SED- und FDGB-Archivgut (Petra Rauschenbach, Bundesarchiv)
15.30 Die Website "Archive in der ArgeAlp", www.archive-argealp.de (Dr. Thomas Fricke, Landesarchiv Baden-Württemberg)
16.00 Schlussdiskussion

Tagung:
ArgeAlp-Fachtagung "Digitale Unterlagen und Digitalisierung in den Archiven des Alpenraums"
Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
Schönfeldstr. 5
80539 München

Um Anmeldung zur Teilnahme wird bis zum 30. April 2010 gebeten (poststelle@gda.bayern.de).

1. Spatenstich für das Landesarchiv NRW in Duisburg

Das „schönste Archivgebäude Deutschlands“ wird nach Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers der Neubau des künftigen Landesarchivs NRW. Rüttgers sagte am 12. April 2010 anlässlich des 1. Spatenstichs in Duisburg, der Masterplan von Norman Forster habe in Duisburg einen architektonischen Neuanfang ermöglicht. Mit dem Umbau der alten Speichergebäude werde der Duisburger Innenhafen vollendet. Rüttgers: „Mit dem Neubau des Landesarchivs setzen wir ein Zeichen. Denn das Landesarchiv ist das historische Gedächtnis unseres Landes. Wir in Nordrhein-Westfalen wissen um den Wert unserer Geschichte. Wir müssen unseren kulturellen Reichtum, die Schätze in unseren Archiven und Bibliotheken bewahren.“

Zwei besondere Ereignisse hätten Rüttgers zufolge die Bedeutung von Archiven erneut deutlich gemacht: Der 60. Geburtstag des Landes Nordrhein-Westfalen 2006 und der Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Unschätzbare Dokumente seien schwer beschädigt worden oder ganz verloren gegangen. Rüttgers: „Es wird lange dauern, bis wir das Beschädigte wiederhergestellt haben. Im Guten wie im Schlechten haben wir gelernt, was uns Archive bedeuten. Deshalb müssen wir unsere kulturelle Substanz bewahren. Und das tun wir.“

Das Land Nordrhein-Westfalen hat bereits Ende 2006 die „Landesinitiative Substanzerhalt“ gestartet. Mit 8,7 Millionen Euro wurden seitdem Kunstwerke, wertvolle Bücher, Filme und Werke der Medienkunst erhalten. Außerdem werden jährlich bis zu 2,1 Millionen Blatt historischer Dokumente in nordrhein-westfälischen Archiven vor dem Zerfall bewahrt. Das Programm wird bis 2015 fortgeführt.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers dankte den zahlreichen Fachleuten und freiwilligen Helfern des Landesarchivs, die das Kölner Stadtarchiv vorbildlich unterstützten. Rüttgers: „Wir ziehen die Konsequenzen aus dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Mit besseren Standards für die Standortsicherheit von Archivgebäuden. Und mit der Überprüfung der Strukturen in der Bauaufsicht.“

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Zentrale Dienste
Graf-Adolf-Straße 67
40210 Düsseldorf
Tel.: +49 211 159 238-0
Fax: +49 211 159 238-111
poststelle@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de

Quelle: Staatskanzlei NRW, Pressemitteilung, 12.4.2010