Sieben Kilometer Aktenzuwachs im Stadt- und Landesarchiv Wien

Seit der Übersiedlung 2001 in den Gasometer D hat das Wiener Stadt- und Landesarchiv sieben Kilometer Archivbestände von Behörden neu übernommen und macht diese der Öffentlichkeit zugänglich. Alleine die Mündel- und Heimakten der MA 11 umfassen 800 Laufmeter! Das Archiv verfügt nun über etwa 42 Kilometer an Beständen. Wurden bei der 2002 abgeschlossenen Übersiedlung insgesamt 35.000 Regallaufmeter an Archivbeständen gezählt, so haben die am neuen Standort grundlegend verbesserten Möglichkeiten der Dienststelle in den letzten Jahren zu einem gewaltigen Ausmaß an neuen Übernahmen geführt. 2002 wurden knapp 1.700, 2003 mehr als 1.800, 2004 1.506, 2005 574 und im letzten Jahr knappe 1.480 Regallaufmeter archiviert, was insgesamt einem Zuwachs von 20% entspricht. \“Archivierung ist ein lebendiger Prozess, der mit der Bewertung und Übernahme von Unterlagen der Verwaltung beständig weitergeht\“, so Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Opll. \“Das Archiv trifft damit Vorkehrung dafür, dass auch in Zukunft Wissen über die Vergangenheit abrufbar bleibt, damit wir es auch morgen wissen\“.

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Wiener Stadt- und Landesarchiv
Magistratsabteilung 8 
Gasometer D
Guglgasse – Zugang über Gasometer A
A-1082 Wien
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Quelle: Pressemeldung Stadt Wien, 19.1.2007

Schulprojektwoche in Bremen

Anlässlich des sechzigsten Geburtstages des Landes Bremen (siehe Bericht) möchte die CDU dieses Ereignis auch in den Schulen zum Thema machen. Claas Rohmeyer, bildungspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, schlägt deshalb vor, über das Jahr verteilt an allen Schulen des Landes eine Projektwoche einzurichten. Ein entsprechender Antrag soll noch in dieser Woche im Parlament eingebracht werden. Die CDU möchte mit dieser Initiative erreichen, dass die bremische Landesgeschichte verstärkt im Unterricht behandelt wird. Da zur Zeit die Stelle des Archivpädagogen im Staatsarchiv Bremen unbesetzt ist, möchte die CDU gleichzeitig mit ihrem Antrag erreichen, dass die Arbeit des Archivpädagogen bis zur Wiederbesetzung der Stelle personell sichergestellt wird. Denn ohne Archivpädagogen wäre die Projektwoche nicht angemessen durchzuführen. Im Gegensatz dazu, ist die SPD-Bildungspolitikerin Ulrike Hövelmann davon überzeugt, dass das Vorhaben der CDU aus Kostengründen nur schwer durchführbar sei und dass darüber hinaus an Bremischen Schulen landespolitischen Themen genügend Zeit gewidmet würde.

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Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1
28203 Bremen 
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zentrale@staatsarchiv.bremen.de 

Quelle: Tageszeitung Nord, 23.1.2007

Neues Regalsystem für Stadtarchiv Krefeld

Seit Wochen sind die Mitarbeiter des Stadtarchivs Krefeld damit beschäftigt, tonnenweise Akten umzuräumen, um Platz für das neue Regalsystem zu schaffen, das Mitte Februar geliefert werden soll. Allerdings ist das elektro-hydraulische Regalsystem, das ohne Gänge auskommt, nicht neu, sondern wurde von der NordLB in Hannover übernommen. Die Anschaffungskosten des zunächst für acht Jahre geleasten und dann in den Besitz der Stadt übergehenden Systems belaufen sich auf 130.000 Euro. Archivdirektor Paul Günter Schulte hofft, dass die neue Kapazität wenigstens für zehn Jahre ausreichend ist. 

Um das neue System in Betrieb nehmen zu können, müssen erst einmal zehn Kilometer laufende Akten umgeräumt werden, um Platz zu schaffen. Aus diesem Grunde ist auch seit Wochen das Stadtarchiv Krefeld für Benutzer geschlossen. Stadtarchivarin Elisabeth Kremers hat mehrere Wochen lang die logistische Umsetzung genauestens geplant. Täglich werden mindestens fünf bis zehn Tonnen an Archivkartons hin und her bewegt. Elisabeth Kremers sieht in dieser Räumungsaktion jedoch auch eine günstige Gelegenheit, eine neue Systematik in den Bestand zu bringen. Das Magazin im Erdgeschoss musste zuerst geräumt werden, damit gut fünf Kilometer des End- und Zeitungsarchivs dort gelagert werden konnten. Allein eine Woche brauchte man, um die Einwohnermelde- und die Häuserkartei aus den Jahren 1900-1945 dort unterzubringen. In der ersten Etage werden im neuen Regalsystem 4,2 Kilometer laufende Akten des Zwischenarchivs eingeräumt. Im selben Stockwerk werden auch die Kartenschränke, ein Teil des Bibliothekbestandes und die Bücherwerkstatt untergebracht. Die Archivmitarbeiter hoffen, dass die Umräumarbeiten bis April abgeschlossen sind, um dann auch wieder einen ordnungsgemäßen Benutzerdienst gewährleisten zu können.

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Stadtarchiv Krefeld
Girmesgath 120
47727 Krefeld
Tel.: 02151/862701
Fax: 02151/862710

Quelle: Dirk Senger, Westdeutsche Zeitung, 19.1.2007

Lesung und Diskussion zum Holocaust-Gedenktag in Bottrop

Das Stadtarchiv Bottrop führt in diesem Jahr zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus (Holocaust-Gedenktag) in Zusammenarbeit mit der \“Lebendigen Bibliothek\“ eine Veranstaltung durch, die sich insbesondere an Schulklassen richtet, aber auch offen für andere Interessierte ist. Unter dem Motto \“Ausgrenzen – Entrechten – Vernichten\“ findet die \“Szenische Lesung\“ am Freitag, dem 26. Januar, ab 11 Uhr in der "Lebendigen Bibliothek" im Kulturzentrum August Everding (Böckenhoffstr. 30) statt. 

Was haben die Ausgrenzung und Entrechtung und die anschließende Vernichtung der europäischen Juden im Dritten Reich mit Jugendlichen 2007 zu tun? Ist der Holocaust ein einzigartiges Geschichtsereignis? Lassen sich Rückschlüsse, Parallelen, Mechanismen erkennen? Welche Schlüsse ziehen Jugendliche? Die Schauspieler Marjam Azemoun und Frank Sommer von der Literaturagentur „Eventilator“ aus Berlin setzen sich mit diesen Fragen auseinander und diskutieren mit den Jugendlichen. Zeitzeugenberichte, Textausschnitte aus aktuellen Büchern und Videomaterial beleuchten die Ereignisse und die systematische Verfolgung im Dritten Reich. Die etwa 90 Minuten dauernde Veranstaltung richtet sich an Jugendliche ab Klasse 9. Eine spannende und kontroverse Diskussion ist erwünscht. Da der Veranstaltungsraum der \“Lebendigen Bibliothek\“ nur begrenzten Platz bietet, ist eine vorherige Anmeldung im Stadtarchiv Bottrop erforderlich. 

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Stadtarchiv Bottrop
Blumenstraße 12-14 
46215 Bottrop
Tel.: 02041 / 70-3754
Fax: 02041 / 70-3833

Quelle: Pressemitteilung Stadt Bottrop, 19.1.2007 

In Mülheim auf den Spuren der Ahnen

Das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr öffnet, so am vergangenen Samstag von 11 bis 13 Uhr, alle zwei Monate seine Türen für Familienforscher. Bis ins 16. Jahrhundert lassen sich die Wurzeln der Verwandten zurückverfolgen. Hobby-Historikerin Doris Kreuselberg beispielsweise kann ihren Stammbaum väterlicherseits – nach fast zwei Jahrzehnten genealogischer Recherche – bis ins Jahr 1733 zurückverfolgen.

Sie besuchte zuvor, wie viele andere, einen der Workshops, die das Stadtarchiv anbot. Die Teilnehmer erhalten dort einen Überblick zu den wichtigsten historischen Quellen und Archiven. Wegen der großen Nachfrage können die Mülheimer nun alle zwei Monate unter Hilfestellung der Experten in Akten, Unterlagen und Büchern "stöbern". 

Im Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr hat man kostenlosen Zugriff auf alte Adressbücher, auf Zeitungen ab 1857, auf katholische Kirchenbücher oder auf das Einwohnermelderegister. \“Außerdem haben wir alle Mülheimer Standesamtunterlagen ab dem Jahr 1874\“, so Archivar Jens Roepstorff. – Die nächsten familienkundlichen Beratungen im Stadtarchiv finden am 24. März und am 19. Mai 2007 statt.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstr. 85 
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/455-4265
Telefax: 0208/455-4279
stadtarchiv@stadt-mh.de

Quelle: Kristina Mader, WAZ, 21.1.2007

Akten der Interalliierten Rheinlandkommission (1918-1930) werden verzeichnet

Seit dem 1. Januar 2007 arbeitet das Deutsche Historische Institut Paris im Verbund mit zwei französischen Partnern – den Archives nationales und den Archives du ministère des Affaires étrangères – an der Erschließung eines umfangreichen Aktenbestandes, der als Quelle für die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen von hohem Interesse ist. Das Projekt wird unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen ihrer Programme zur Förderung der wissenschaftlichen Literaturversorgungs- und Informationssysteme.

Bei den Unterlagen handelt sich um die etwa 730 laufende Meter umfassende Überlieferung, die aus der Besetzung und Verwaltung des Rheinlands durch die Alliierten zwischen Dezember 1918 und Juni 1930 erwachsen ist. Provenienz ist die Interalliierte Rheinlandkommission (Haute commission interalliée des territoires rhénans), die sich auf der Grundlage des Versailler Friedensvertrags und des Rheinlandabkommens unter französischer, britischer und belgischer Beteiligung als oberste Besatzungsbehörde konstituierte.

Der Bestand, nach dem französischen Vorsitzenden der Rheinlandkommission auch \“Papiers Tirard" genannt, wird überwiegend als Depositum des französischen Außenministeriums im Pariser Nationalarchiv verwahrt (Bestand AJ9); lediglich 15 laufende Meter Personalakten sind direkt im Außenministerium untergebracht. Außerdem gelangte etwa ein laufender Meter Kopien, die während des Zweiten Weltkriegs angefertigt wurden, ins deutsche Bundesarchiv (ZSg. 105).

Der Bestand gliedert sich in zwei Teile:

  • Die Akten der Interalliierten Rheinlandkommission und ihrer Organe sowie der für die Besatzungsverwaltung eingerichteten Komitees (insbesondere aus der Zeit des Ruhrkampfes), die allesamt aus der gemeinsamen Tätigkeit der alliierten Mächte hervorgegangen sind und nach einer Übereinkunft zwischen jenen auf unbestimmte Zeit Frankreich zur Aufbewahrung überlassen wurden (AJ9, 1-2888).
  • Die Akten aus dem Kabinett des französischen Hochkommissars Tirard, aus den einzelnen Verwaltungen des Haut commissariat français (Finanzen, Wirtschaft, Recht, Propaganda usw.) und aus bestimmten Außenstellen (Sûreté, Centre d\’études germaniques, Revue Rhénane); darunter Archives confidentielles, Geheimakten aus Tirards Kabinett in Koblenz und dem Pariser Generalsekretariat des französischen Hochkommissariats, das als Verbindungsstelle zur französischen Regierung fungierte (AJ9, 2889-6569).

Die Akten wurden 1928/30 nach Paris gebracht und dort in den Folgejahren inventarisiert. Da das so entstandene Repertorium jedoch ungenau, fehlerhaft und wenig übersichtlich ist, bleibt trotz starker Nachfrage ein systematischer und erschöpfender Zugriff auf die Akten durch die Forschung unmöglich.

Ziel des Projekts ist es, mit Hilfe französischen und deutschen Sachverstands ein zeitgemäßes, wissenschaftlichen Ansprüchen genügendes Online-Findbuch zu erstellen, das über die Internetseiten der drei beteiligten Institutionen konsultierbar sein wird. Die Verzeichnung erfolgt im XML-Format unter Heranziehung des international anerkannten Strukturschemas EAD (Encoded Archival Description). Parallel werden auch fällige Maßnahmen der Reinigung und Bestandserhaltung durchgeführt.

Kontakt:
Deutsches Historisches Institut Paris
Institut historique allemand de Paris
8, rue du Parc-Royal
F-75003 Paris
Tel. +33 (0)1 44 54 23 80
mnuding@dhi-paris.fr
www.dhi-paris.fr

Quelle: Pressemeldung des Deutschen Historischen Instituts Paris

Neuer Staatsarchivar des Kantons Luzern

Dr. Jürg Schmutz, bisher stellvertretender Staatsarchivar im Kanton Thurgau, übernimmt ab 1. September 2007 die Leitung des Staatsarchivs Luzern. Er wird Nachfolger von Dr. Anton Gössi, der das Pensionsalter erreicht hat. Nach Studienaufenthalten in Bern und Giessen, wo er mittelalterliche und neuere Geschichte sowie Latein studierte, promovierte er 1997 an der Universität Bern, wo er mehrer Jahre lang auch als Assistent und Lehrbeauftragter tätig war. Seine Aufgabe im Staatsarchiv Thurgau bestand hauptsächlich darin, Verwaltungen und Gemeinden bei der sachgemäßen Aktenführung und Aktenbewertung sowie der Archivierung zu beraten und zu unterstützen und für die Ablieferung aufbewahrungswürdiger Akten an das Staatsarchiv Thurgau zu sorgen.

Kontakt
Staatsarchiv Luzern
Schützenstrasse 9
CH-6000 Luzern 7
Tel.: ++41 41 228 53 65 (Sekretariat) 
Fax: ++41 41 228 66 63  
staatsarchiv@lu.ch 

Quelle: Pressemitteilung Staatskanzlei Luzern, 18.1.2007

Von Hexenverhören und Kaiserglanz – Themenabende im Stadtarchiv Münster

Einmal im Monat wird Münsters Geschichte dort lebendig, wo auch die Originaldokumente bewahrt werden: Das Stadtarchiv Münster setzt seine lebhaft nachgefragten historischen Themenabende fort. Ausgewiesene Fachleute nehmen auch 2007 ihre Zuhörer mit auf eine Reise in Münsters Vergangenheit. Sie blättern unbarmherzige Verhöre angeblicher Hexen auf, berichten von einem Betrugsversuch bei einer Lieferung edlen Tuchs nach London, erzählen vom Glanz des kaiserlichen Besuchs 1907 oder nehmen Münsters Nachkriegsgeschichte in den Blick. Der Themenabend rutscht vom Montag künftig neu auf den Donnerstag – jeweils von 18 bis 19.30 Uhr – und schließt unmittelbar an die Öffnungszeit des Lesesaals an. „Besucher haben damit die Chance auf einen zeitsparenden Kombi-Besuch“, erläutert Roswitha Link die Verlegung. „Sie recherchieren zunächst ihre eigenen Fragen, um dann im Vortragsraum spannende Ausführungen zu einem stadtgeschichtlichen Thema zu hören“, so die Referentin für historische Bildungsfragen. 

Geplant sind zwei große Zeitblöcke. Ab Mai geht es um den Zweiten Weltkrieg. Zuvor widmen sich die historischen Streifzüge dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Der Auftakt am 23. Januar gilt einem finsteren Aspekt des Mittelalters: Sabine Alfing nimmt die Hexenprozesse in den Blick. Greta Bünichmann war die letzte Frau, die in Münster als Hexe angeklagt worden war und 1635 den Feuertod starb. Kriminalprotokolle und Ratsdokumente geben den Zuhörern im Archiv Auskunft über diese grausamen Ereignisse. Um das Verhältnis zwischen Stadt und der Kirche Sankt Martini im ausgehenden Mittelalter geht es am 22. Februar mit Dr. Jörg Wunschhofer. Über das Leprosorium in Kinderhaus berichtet am 22. März Mirco Crabus. Münster im Hansebund ist das Thema von Archivdirektor Dr. Hannes Lambacher am 26. April. 

Aspekte zur jüngeren Zeitgeschichte dominieren ab Mai. Die Themen: „Arisierung“ jüdischen Eigentums (24. Mai, Gisela Möllenhoff / Rita Schlautmann-Overmeyer); Die Kriegschronik von Franz Wiemers (28. Juni, Anja Gussek-Revermann); „Kinderlandverschickung (20. September, Eduard Füller); Nachkriegsgeschichte (25. Oktober, Roswitha Link); Ostdeutsche Heimatvertriebene (22. November, Harald Dierig). Der Themenabend im August unternimmt einen zeitlichen Exkurs in das Jahr 1907. Vor 100 Jahren stattete ein Kaiser zum letzten Mal Münster einen Besuch ab. Irmgard Pelster erinnert daher am 30. August mit Fotografien und Dokumenten an höfischen Glanz und logistische Herausforderungen der besonderen Art. Wegen begrenzter Raumkapazitäten wird um vorherige Anmeldung gebeten.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51 / 4 92-47 01
Fax 02 51 / 4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Münster, 17.1.2007

Stadtarchiv Dieburg übernimmt heimatkundliche Sammlung

Die umfangreiche heimatkundliche Sammlung von Georg Schmidt, dem ehemaligen Polizeichef in Dieburg, wurde von seiner Tochter der Stadt Dieburg überlassen. Die Sammlung, die bisher auf Wunsch des 1986 verstorbenen Heimatforschers, der sich jahrzehntelang mit der Geschichte seiner heimatlichen Umgebung beschäftigt hatte, im Haus in der Löwengasse untergebracht war, wird nun im Stadtarchiv Dieburg gesichtet und fachgerecht archiviert. 70 Ordner mit Dokumenten, Urkunden, Akten, Bildern sowie handschriftlich verfassten Aufsätzen und Schriften, denen Georg Schmidt den Titel "Blätter zur Geschichte“ gab, umfasst der Nachlass. Stadtarchivarin Monika Rohde-Reith plant, auch künftig weiterhin Teile der Sammlung in Ausstellungen zu präsentieren. Im Gegensatz zum Fachwerkhaus in der Löwengasse, wo höchstens zehn Leute an einer Führung teilnehmen konnten, bieten künftige Ausstellungen im Rathausfoyer und demnächst auch im Fechenbach-Schloss viel mehr Raum für Besucher.

Kontakt
Stadtarchiv Dieburg und Archiv Löwengasse
Rathaus, Markt 4
64809 Dieburg
Tel. 06071 / 2002-206
info@dieburg.de

Quelle: Echo-Online, 19.1.2007

Gegen das Vergessen – Fotoausstellung mit Video-Installation in Herten

Aufklärung durch Erinnerung an Täter und Opfer zwischen 1933 und 1945 – das ist Thema einer Ausstellung zwischen dem 23. Januar und 3. Februar 2007 im Foyer des Hertener Glashauses. Die Fotoausstellung mit Video-Installation wurde von einer Gruppe jetziger und ehemaliger Schülerinnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums mit ihren Lehrern Barbara Keimer und Gerd Kuhlke erstellt, die im Sommer 2006 die Gedenkstätte Auschwitz besucht hatten. Was sie dort sahen, war für die jungen Menschen unfassbar und musste verarbeitet werden. In der Fotoausstellung werden Eindrücke von der Reise nach Auschwitz verarbeitet und zugleich wird der Opfer gedacht. Die systematische, industrielle Massenvernichtung in den Konzentrationslagern des „Dritten Reiches“, die von einem modernen, bürokratischen Staatsapparat geplant und durchgeführt wurde, lässt jedoch gleichermaßen die Täter in den Blick geraten. Auch dieser Sachverhalt kommt in der Ausstellung zum Ausdruck. 

Auf Grundlage von Archivalien im Stadtarchiv Herten und der Recherchen von Hans-Heinrich Holland wird in der Ausstellung auch an das Schicksal der Hertener und Westerholter Juden erinnert. Die Ausstellungsmacher bekennen ausdrücklich: „Angesichts zunehmender rechtsradikaler Gewalttaten und rassistisch-autoritärer Einstellungen weiter Kreise unserer Bevölkerung, die gepaart sind mit einer Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus, möchte die Ausstellung mahnen und warnen.“ Und die Politiklehrer Barbara Keimer und Gerd Kuhlke fügen hinzu: „Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie noch einmal zu erleben.“ (George Santayana).

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Stadtarchiv Herten
Gartenstraße 40 
45699 Herten
Tel.: 02366 / 303-233
Fax: 02366 / 303-630
stadtarchiv@herten.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Herten, 19.1.2007