Archivar der Abtei Ettal verstorben

Der Mönch und Archivar des Benediktinerklosters Ettal, Pater Laurentius Koch OSB, verstarb am 29. März im Alter von 67 Jahren. Pater Laurentius, der 1968 seine Profess abgelegt hatte und 1971 zum Priester geweiht worden war, fungierte auch als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive (AGOA), dem Zusammenschluss der Archive der Ordensgemeinschaften und selbständigen Einzelklöster. In den letzten Jahren befasste sich Pater Laurentius verstärkt mit archivischen Arbeiten und Forschungen zum Thema Zwangsarbeit in kirchlichen Einrichtungen. Eine Dokumentation über Zwangsarbeiter im Kloster Ettal ist auf der dortigen Homepage zu finden. In Erweiterung seiner nach eigenen Worten „etwas angestaubten“ Studie zu „Ettal in der NS-Zeit“ aus den 1980er Jahren findet sich ein Beitrag von Pater Laurentius Koch auch in einem Tagungsband der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Thema Zwangsarbeit in der Kirche (Aufsatz 2001). Die angekündigte Fortsetzung dieser Arbeit ist ihm nicht mehr vergönnt gewesen.

ARCHIV-NACHRICHTEN NIEDERSACHSEN Heft 6/2002 erschienen

Das neue Heft 6/2002 der ARCHIV-NACHRICHTEN NIEDERSACHSEN: Mitteilungen aus niedersaechsischen Archiven Heft 6/2002, Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft niedersaechsischer Kommunalarchivare e.V. ANKA) und der niedersaechsischen Archivverwaltung ist erschienen.
INHALT
ANKA-TAGUNG 2002: ARCHIVE ALS DIENSTLEISTER IN DER INFORMATIONSGESELLSCHAFT 
– Cordula Tollmien: Zeitzeugenbefragung am Beispiel der NS-Zwangsarbeiter 
– Rose Scholl: Stipendium statt ABM: Ein Modell zur Foerderung der Stadtgeschichtsforschung 
– Angelika Kroker: Wie schreibt man eine Chronik? Erfahrungen bei der Aus- und Weiterbildung von Heimat- und Familienforschern, Lokal und Regionalhistoriken
– Silke Schulte: Ueberblick ueber die Festungs- und Garnisonsgeschichte Hamelns
– Ernst Boehme: Digitale Nutzung des Stadtarchivs Goettingen
– Gerhard Pfennig: Archive und Urheberrecht
– Juergen Bohmbach: Was bringt das neue Informationszugangsgesetz?
– Ellen Mosebach-Tegtmeier: Oeffentlichkeitsarbeit in Kommunalarchiven – Das Beispiel Wilhelmshaven
– Katharina Hoffmann: Lernort Archiv: Ein Ueberblick ueber die Archivpaedagogik in der Bundesrepublik
– Bernd Utermoehlen: Zusammenarbeit mit Schulen am Beispiel des Stadtarchivs
Buxtehude
– Andrea Baumert/Stefan Kiessler/Karl-Heinz Schneider: Der Geschichts @ tlas: Wege zur Kooperation zwischen Archiv und Schule
– Wolfgang Muenchenhagen: Regionalgeschichte im Schulunterricht: Thesen zur Zusammenarbeit zwischen Schulen und Archiven

AUS DER ARBEIT DER ARCHIVE                       
– Wolfgang Henninger: Ein Fallbeispiel zur Sicherung von schulischem Schriftgut in Niedersachsen: Das Archiv des Gymnasium Ulricianum in Aurich im Nds. Staatsarchiv Aurich
-Stefan Poetzsch: Schulgeschichtliches Quelleninventar im Staatsarchiv Aurich
– Beatrix Guennewig: 150 Jahre Wilhelm-Raabe-Schule (Hannover)
– Jens Murken: Ask not what your archive can do for you – ask what you can do for your archive – Die Beteiligung von Studierenden an den Kernaufgaben kleinerer Archive

ANKA-ANGELEGENHEITEN    
– 40 Jahre ANKA – Ein geschichtlicher Ueberblick
– „Archivverweigerer“ – Auswertung einer Umfrage
– Die Bedeutung der Kommunalarchive fuer die Umsetzung staatlicher Bildungs- und Kulturpolitik
– Programm der 41. Arbeitstagung der ANKA e.V. in Oldenburg

AKTUELL UND INTERESSANT
– Tschechische und slowakische Archivare und Bibliothekare zu Besuch in Bueckeburg und Berlin
– Testamente: Eine wenig beachtete Quelle zur Geschichte der Juden in Niedersachsen

Archive im Landkreis Harburg arbeiten zusammen!
– Gebaute Ortsgeschichte: Architektennachlass im Stadtarchiv Garbsen
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Bezugsadresse:

ANKA-Geschaeftsstelle
C/o Stadtarchiv Goettingen
Ernst Boehme
Hiroshimaplatz 4
37083 Goettingen
e.boehme@goettingen.de
http://www.nananet.de/institut/stadtarchiv/ANKA/index.htm
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Beitraege an die Redaktion:
c/o Stadtarchiv Garbsen
Rose Scholl
Tel. 05131/4544-25, -26, Fax -27
stadtarchiv-garbsen@t-online.de

Kieler Runenalphabet-Datenbank erhält neue Gelder

(idw) Aus dem Zeitraum zwischen dem ersten und achten Jahrhundert n.Chr. fehlen in Nordeuropa Aufzeichnungen der einheimischen Sprachen in lateinischer Schrift. Doch schriftkundige Runenmeister ritzten mit dem älteren Runenalphabet („Futhark“) ihre Inschriften auf Steine, Waffen, Gebrauchsgegenstände und Schmuck.
Um sich einen Überblick über die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten und die weiterführende Literatur zu verschaffen, musste man bisher weit verstreute Informationen aus Büchern und Fachzeitschriften zusammentragen. Das Kieler Runenprojekt schließt hier eine Lücke: die online-Datenbank stellt zu jedem Fund Deutungen, Wortanalysen und Fachliteratur zusammen.
Das Kieler Runenprojekt konzipierte die Datenbank und aktualisiert sie kontinuierlich mit neuen Forschungsergebnissen. Neben der Auswertung der Fachliteratur leisten die Mitarbeiterinnen eigene Forschungsarbeit in der sprachwissenschaftlichen Analyse der Wortfunde. Nach Fertigstellung der Datenbank ist auch eine Buchpublikation geplant. Jetzt gab es die Option für weitere sechs Jahre. Nachdem im Dezember eine DFG-Kommission die Arbeit der Kielerinnen begutachtet hatte, fiel eine positive Entscheidung zur Fortsetzung des Projekts. Pro Jahr stehen damit gut 100.000 Euro für zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und eine studentische Hilfskraft zur Verfügung.
Unter www.runenprojekt.uni-kiel.de ist die Datenbank im Internet benutzbar.
vollständiger Artikel: http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=60449

Wechsel im Redaktionsteam von Archiv.Net

Für die redaktionelle Betreuung von Archiv.Net konnte zum 1. April Dr. Jens Murken, Mitarbeiter im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, gewonnen werden. Dr. Murken hatte vor drei Jahren die Grundlagen für ARCHIV.Net gelegt und betreut u.a. auch die Seiten des VdA. Dr. Oliver Sander wechselt zum Bundesarchiv, Dienststelle Koblenz.

Neue Sicht auf alte Karten in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen geht mit ihrem neuen Kartenkatalog online: Über 2.000 historische Karten sind bereits über den Kartenkatalog im Internet abrufbar.
Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und in Zusammenarbeit mit der Firma megatel Informations- und Kommunikationssysteme GmbH sind die ersten Ergebnisse des Projektes „Retrospektive Digitalisierung des historischen Kartenbestandes der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen“ im Internet ab sofort verfügbar unter:
http://gauss.suub.uni-bremen.de
Für den Aufbau des geographischen Onlinekatalogs wurde der Gesamtbestand der historischen Karten der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen digitalisiert. Die Bremer Sammlung umfasst ca. 3.800 historische Karten und beinhaltet vor allem Regional- und Übersichtskarten von Nordwestdeutschland und verschiedenen europäischen Ländern sowie Stadtpläne und Stadtansichten aus dem europäischen Raum. Eine wichtige Sonderrolle nehmen die Karten der Vereinigten Staaten von Amerika und von Kanada ein.
Eine neu entwickelte geographische Suchfunktion ermöglicht eine visuelle Recherche nach alten Karten anhand von Übersichtskarten. Sie vereinfacht vor allem die Suche nach historischem Material, wo bibliothekarische Angaben, wie Titel oder Herausgeber nicht bekannt sind. Eine Rechercheanfrage kann ebenfalls in der Datenbank durch die verbale Eingabe von Suchbegriffen durchgeführt werden.
Selbstverständlich ist auch eine kombinierte Suchanfrage möglich. Zur Unterstützung der Kartensuche hat die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen zudem eine Recherchemöglichkeit nach aktuellen und historischen Ortsnamen in den Kartenkatalog integriert.
Neben der Verbesserung der Suchmöglichkeiten wurde der schnelle Direktzugriff auf über 2.000 historische Karten vom jeweiligen Arbeitsplatz aus realisiert. Die Nutzer können neben der Betrachtung der Karten am Bildschirm ausgewählte Bereiche vergrößern oder sich die historische Karte als Vollbild in ihrer Originalgröße in einer Auflösung von 72 dpi anzeigen lassen.
Ansprechpartner:
Silke Huesmann           Andrea Kintrup
Tel.: 0421/218-3614   Tel.: 0421/218-2723
E-Mail: sihues@uni-bremen.de
E-Mail: kintrup@suub.uni-bremen.de
http://www.suub.uni-bremen.de

Aktualisierte Homepage des Bayerischen Landesverbands des Katholischen Deutschen Frauenbundes

MÜNCHEN. Der Bayerische Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes kann mittlerweile auf eine über 90-jährige Geschichte zurückblicken. Wer einen raschen Überblick über die spannende Geschichte des bayernweit mitgliederstärksten Frauenverbandes sucht, wird seit Anfang Februar 2003 auf der aktualisierten und ergänzten Homepage des Archivs des Landesverbandes
fündig. Unter www.frauenbund-bayern.de/archiv finden historisch Interessierte eine Kurzchronik der Aktivitäten des Landesverbandes von 1911 bis 2002. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung der Chronik „Neun Jahrzehnte starke Frauen in Bayern und der Pfalz“, die anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Landesverbandes Ende 2001 erschienen ist.
Gerlinde Wosgien

Potsdamer Honorarprofessur für den Leiter des Westfälischen Archivamts

MÜNSTER/POTSDAM (lwl). Der Leiter des Westfälischen Archivamts in Münster, Dr. Norbert Reimann, ist von der Fachhochschule Potsdam zum Honorarprofessor im Fachbereich Informationswissenschaften ernannt worden. Reimann leitet seit 1987 das Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Zuvor war Dr. Norbert Reimann zwölf Jahre lang stellvertretender Direktor des Dortmunder Stadtarchivs. Von 1993 bis 2001 stand er außerdem als Vorsitzender des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare an der Spitze des deutschen Archivwesens.  Reimann ist seit der Gründung der Fachhochschule Potsdam 1992 am Aufbau des Studiengangs Archivwesen beteiligt und führt dort regelmäßig Lehrveranstaltungen für angehende Archivare durch. Besonders engagiert hat er sich beim Aufbau eines berufsbegleitenden Fernstudiengangs, durch den auch viele westfälische Archivare eine qualifizierte Fachausbildung erhalten haben.
Reimanns Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen im kommunalen und privaten Archivwesen sowie in den Bereichen der Archivorganisation und des Archivmanagements.
Der Landesarchivdirektor ist verheiratet, hat 2 Kinder und wohnt in Dortmund.

Hauptstaatsarchiv Dresden wegen Gebührenordnung gerügt

DRESDEN. In Zeiten knapper Kassen sollen auch Archive Kosten senken und Einnahmen vermehren. Tun Sie es, wie vor einiger Zeit das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden, ist es auch wieder nicht recht. Nach einem Bericht der »Dredsener Neuesten Nachrichten« vom 13. Februar wurden der Hamburger Illustrierten »Neue Revue« satte 11.520 Mark für zwei Reproduktionen und ein Foto eines Einbands berechnet. Nach der Sächsischen Archivgebührenverordnung vom 8. Februar 1996 steigt die Höhe der Gebühren mit der Auflage des Mediums, in dem Reproduktionen erscheinen. Pro 50000 Exemplare kostet ein Reproduktion 122,71 Euro, bei Farbbildern verdoppelt sich der Betrag.
Der Illustrierten und dem Verwaltungsgericht Dresden war das zuviel. Das Gericht hat das Archiv wegen des »groben Missverhältnisses« zwischen Summe und Verwaltungsleistung angewiesen, den Gebührenbescheid aufzuheben. Das sächsische Innenministerium hat mittlerweile die Gebührenordnung für das Archiv außer Kraft gesetzt.