Nachdem zuletzt vor 19 Jahren mit „Als der Krieg zu Ende schien …“ ein Bildband mit historischen Aufnahmen von Ennepetal erschienen ist, hat der Erfurter Sutton Verlag nun in seiner Reihe „Archivbilder“ das Buch „Ennepetal“ von Hans Hermann Pöspel herausgebracht. Auf 130 Seiten finden sich 219 meist unveröffentlichte historische Fotografien aus dem Stadtarchiv Ennepetal im Haus der Begegnung. Sie dokumentieren das Leben zwischen 1890 und 1970 in den Gemeinden, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg zur Stadt Ennepetal zusammenschlossen.
Tausende von Bildern hat der im Ruhestand lebende Redakteur Pöpsel Monaten gesichtet. Herausgekommen ist eine Auswahl von historischen Bildern, in denen die Vergangenheit wieder lebendig wird. Ergänzt wurde das Material aus dem Stadtarchiv durch den Fundus von Ennepetaler Privatsammlern. Bei der Beschreibung und Identifizierung der Bilder hätten die Stadtarchivarin Ingrid Windmöller und der Heimatforscher Herbert Blum geholfen, würdigt Hans Hermann Pöpsel, zugleich Mitbegründer des Vereins „Arbeitskreis Ennepetaler Stadtgeschichte“, im Vorwort die Mitarbeit seiner Helfer.
Kontakt:
Stadtarchiv Ennepetal
Lindenstr. 8
D-58256 Ennepetal
Telefon: 02333-912 927
Telefax: 02333-795188
Quelle: Bernd Richter, Westfalenpost, 16.7.2004
Im Bützower Stadtarchiv gestöbert
Die „Ferientour“ der Schweriner Volkszeitung machte Station im Stadtarchiv Bützow. Denn obwohl sich das Archiv der Warnowstadt im Rathaus unter dem Dach befindet, gibt es dort zwei Besucherräume. „Das Archiv ist öffentlich, jeder kann die Akten einsehen“, sagt Angela Pupke, die für das historische Archiv verantwortlich ist. Man muss sie nur lesen können … Mit der altdeutschen Handschrift hatten die Teilnehmer der SVZ-Ferientour im Bützower Stadtarchiv jedoch so ihre Probleme. Sie konnten die Schnörkel nur schwer entziffern, einer liest aus einem Schriftstück die Vorschriften für die Auspreisung von Brot und Brötchen vor. Ein solches Dokument existiert noch aus dem Jahr 1508. Es ist das älteste Schriftstück im Stadtarchiv. Fast genauso alt ist das älteste noch erhaltene Stadtprotokoll aus dem Jahr 1580.
Das Interesse an den historischen Unterlagen ist groß. Anfragen kommen aus der ganzen Welt, per E-Mail, Post, telefonisch oder persönlich. Neben dem historischen gibt es noch ein Verwaltungs- und ein Schularchiv. In letzterem werden die Zeugnisse der Schulen Bützows aufbewahrt. Die ältesten Schulbücher stammen aus dem Jahre 1917. Im Verwaltungsarchiv liegen die Unterlagen aus der Bützower Stadtverwaltung. Bützow könne sich über ein recht umfangreiches Archiv freuen. Als ein Glück bezeichnet es Angela Pupke beispielsweise, dass aus den Jahren 1850 bis 1900 die Genehmigungsunterlagen für Auswanderer im Archiv vorliegen. Darin steht, wann sie ausgereist sind, wohin, und welcher Agent zuständig war.
Die meisten Anfragen an das Stadtarchiv kommen zur Personenforschung. „Da haben wir viele Unterlagen“, sagt Angela Pupke. So gibt es Bürgerbücher aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, verschiedene Handelsregister und Brandkataster, anhand derer sich nachvollziehen lässt, wo die Leute gewohnt haben. Geburts- und Sterbeurkunden gibt es übrigens im Standesamt und die ab dem Jahr 1876.
Kontakt:
Stadtarchiv Bützow
Haupt- und Finanzverwaltung
Am Markt 1, Zi.: 2.03,
18246 Bützow
Tel. (03 84 61) 50137
Quelle: Claudia Röhr, Bützower Zeitung /SVZ, 17.7.2004
Überlieferungs-Geschichte der Goebbels-Aufzeichnungen
Von keinem anderen aus dem Führungszirkel der Nazipartei sind vergleichbar umfangreiche Selbstzeugnisse hinterlassen worden wie von Joseph Goebbels. Da die Originale weitgehend verloren sind, kommt den 1944 (auf Glasplatten) erstellten Mikrofiche-Kopien eine zentrale Bedeutung zu. Nun lässt sich dank neuen Funden deren Überlieferungsgeschichte erstmals genauer rekonstruieren (zum vollständigen NZZ-Artikel).
Als die Alliierten im Juni 1946 südwestlich von Berlin vergrabene Mikrofilme von Unterlagen des Reichspropagandaministeriums fanden, enthielt das Versteck nicht einfach nur Ministerialakten, sondern vor allem die Sicherungskopien der Aufzeichnungen von Joseph Goebbels, dem Minister für Volksaufklärung und Propaganda. Dieser hatte über 21 Jahre hinweg, bis in die letzten Apriltage 1945 hinein, regelmässig Notizen gemacht, die eine zentrale Quelle für die Historiographie geworden sind, nicht zuletzt, weil kein anderer führender NS-Politiker ein vergleichbar umfangreiches und kontinuierliches Selbstzeugnis hinterlassen hat.
Zur Sicherung der Niederschriften kopierte seit Ende 1944 ein Experte das Material nach einem damals neuen Verfahren der Mikrofichierung auf Glasplatten. Die Platten wurden vor der Eroberung Berlins in einer Metallkiste außerhalb der Stadt vergraben. Bisher war man der Meinung, dass alle Glasplatten nach Kriegsende in sowjetische Hände gefallen seien, auch, weil sie 1992 in einem Moskauer Archiv von Mitarbeitern des Münchner Instituts für Zeitgeschichte wiederentdeckt wurden. In München arbeitet man seit 1987 an einer Gesamtausgabe aller verfügbaren Tageseinträge von Joseph Goebbels.
Neue Quellenfunde in französischen, amerikanischen und britischen Archiven geben der bisherigen Darstellung eine unerwartete Wende. Denn die Spur führt nicht allein nach Moskau, sondern auch in die französische Hauptstadt. Im Pariser Archiv des Quai d'Orsay, des Außenministeriums, fanden sich sogar vier Schachteln mit Glasplatten, die in der Moskauer Sammlung fehlen. Sie enthalten Kopien von Konferenzprotokollen, Korrespondenz, Erlasse und eben Tagesnotate aus dem Sommer 1941, deren Inhalt aus anderer Provenienz bereits bekannt ist. Wie die Glasplatten allerdings nach Paris kamen, das ist eine interalliierte Nachkriegsposse, die die Historiker Astrid M. Eckert und Stefan Martens vom DHI Paris bzw. Washington, in der aktuellen Ausgabe der „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“ nachzeichnen.
Info:
Astrid M. Eckert und Stefan Martens: Glasplatten im märkischen Sand. Zur Überlieferungsgeschichte der Tageseinträge und Diktate von Joseph Goebbels, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3/2004.
Quelle: Astrid M. Eckert und Stefan Martens, NZZ, 16.7.2004
Öschelbronner Archiv erschlossen
Ohne Umwege führt das neu geordnete und verzeichnete Gemeindearchiv von Öschelbronn nun in die Geschichte des Nieferner Ortsteils. Genau 1.164 Archivalien umfasst der Gemeindearchivbestand. Sie alle stammen aus der Zeit vor dem Zusammenschluss mit der Gemeinde Niefern im Jahr 1971. Seit Januar 2004 wurden die Akten, Bände und Gemeinderechnungen Stück für Stück durch das Kreisarchiv des Enzkreises gesichtet und erschlossen, nachdem der vor über 20 Jahren geordnete Bestand längst wieder in Unordnung geraten war und zudem viel Zuwachs erfahren hatte.
Demnächst wird der Bestand wieder im sanierten Rathauskeller in Niefern archivgerecht gelagert sein, sagt Diplom-Archivarin Heike Sartorius vom Kreisarchiv Enzkreis, die im Auftrag der Gemeinde Niefern-Öschelbronn am Werk war. Damit ist nicht nur ein weiterer Baustein zur Erhaltung der Vergangenheit der Gemeinde gesetzt worden, sondern das Kreisarchiv auch seinem Ziel der flächendeckenden Ordnung der Gemeindearchive im Enzkreis wieder ein Stück näher gekommen.
Kontakt:
Landratsamt Enzkreis – Kreisarchiv
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Telefon (07231) 308-423
Telefax (07231) 308-837
Kreisarchiv@enzkreis.de
Quelle: Pforzheimer Zeitung, 15.07.2004
Unsichere Ortsjubiläen
Für den Nachweis des Alters einer Ortschaft gibt es Standardwerke: Gemeindeverzeichnisse, Urkundenbücher oder Historische Ortslexika, die als besonders vielseitige Nachschlagewerke unter anderem die namentliche Ersterwähnung einer Siedlung erfassen. Schon die genaue Kenntnis der Literatur kann dazu führen, dass Orte in erstaunlicher Geschwindigkeit „altern“ können. „Es müsste nur mal jemand in alten Renteirechnungen nachschauen“, sagt der Hilchenbacher Stadtarchivar Reinhard Gämlich. Die ältesten in Hilchenbach ausgewerteten Vorläufer der heutigen Haushaltspläne stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Gämlich hat für die Erforschung der örtlichen Ortsjubiläen – 1969 wurde Hilchenbach mit elf Gemeinden des Amtes Keppel verbunden – vielfältige Quellen zusammengestellt: Urkunden über den Verkauf von Gütern (Allenbach), über Schenkungen (Müsen, Ruckersfeld), Mannbücher der Herren von Bicken (Grund) und der Abtei Deutz (Helberhausen) oder auch die Erhebung der Türkensteuer (Siebelnhof) gehören dazu. Die gründliche Recherche kann dann aber auch bewirken, dass geplante Ortsjubiläen verschoben werden müssen, so wie es voriges Jahr den Dahlbruchern mit ihrer für 2004 geplanten 500-Jahrfeier erging – Stadtarchivar Gämlich entdeckte eine Ersterwähnung von 1467 …
Literatur:
Ulrich Reuling: „Auf der Suche nach der angemessenen Konzeption und Form: Die Arbeit an regionalen Historischen Ortslexika in Deutschland seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert“, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 127, 1991, S. 47-64 [mit bibliographischen Nachweisen aller abgeschlossenen und in Arbeit befindlichen Historischen Ortslexika in Deutschland].
Kontakt:
Stadtarchiv Hilchenbach
Markt 13
57271 Hilchenbach
Tel. 02733/288-260
Fax 02733/288 288
r_gaemlich@hilchenbach.de
Quelle: Westfälische Rundschau, 12.7.2004
Reponierung der Stralsunder Ratsbibliothek
Zur Ausgestaltung des rekonstruierten und jetzt wiedereröffneten Stralsunder Rathauses hat auch das dortige Stadtarchiv besondere Einrichtungsgegenstände beigesteuert: Als Referenz an die einstige Ratsbibliothek hat man etwa an deren altem Platze im Bürgermeisterbüro zwei große Regale mit Bücherschätzen von kaum bezifferbarem Wert aufgestellt.
1937 war die Ratsbibliothek ins Stadtarchiv Stralsund ausgelagert worden. Nun aber hatte sich der Stalsunder Stadtarchivdirektor Dr. Hans-Joachim Hacker „leichten Herzens“ von den Büchern trennen können, „weil sie einfach an diesen Ort passen“, wie er der Ostsee-Zeitung gegenüber erklärte. Für die neue, hoffentlich akzeptabel klimatisierte OB-Bibliothek wurden rund 1.090 Exemplare zusammen getragen; darunter auch Teile aus der einstigen Ratsbibliothek. Wertvollstes Stück sei eine 1588 in Barth gedruckte plattdeutsche Bibel in Leder mit Metallschließen.
Kontakt:
Hansestadt Stralsund,
Stadtarchiv,
Am Johanniskloster 35,
18439 Stralsund
Tel.: (0 38 31) 66 64 66
Fax: (0 38 31) 66 64 64
Quelle: E. Günther, Ostsee-Zeitung, 13.7.2004
Feier zur Einrichtung des Landesarchivs NRW
Die vier nordrhein-westfälischen Staatsarchive sind mit einer verbesserten Struktur und einem neuen Technischen Zentrum in Münster für die Zukunft gerüstet. Seit Anfang des Jahres besteht das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf als zentrale Einrichtung. Die bisherigen Staats- und Personenstandsarchive an den Standorten Düsseldorf, Brühl, Detmold und Münster arbeiten jetzt als Abteilungen des von Professor Wilfried Reininghaus geleiteten Landesarchivs.
NRW-Kulturminister Michael Vesper begrüßte am Montag auf einer Feier in Schloss Augustusburg in Brühl bei Köln vor rund 180 Gästen aus Verwaltung, Politik und Archiven in ganz Deutschland die Neuerungen: „Unsere Archive bilden die Landesgeschichte im Großen wie im Kleinen ab. Ihre Modernisierung ist unverzichtbar, denn Archivalien sind unverzichtbar für das Langzeitgedächtnis und die Selbstvergewisserung der Gesellschaft.“
Als Eckpunkte für die Arbeit der Landesarchive nannte deren Leiter, Prof. Reininghaus, vor allem die Suche nach Kriterien zur Auswahl der wichtigsten Fakten, eine bessere Erfassung von digitalen Unterlagen, eine kundenorientierte Erschließung der Bestände über das Internet und die aktive Öffentlichkeitsarbeit. Alle NRW-Archive im Landesarchiv zählen rund 6.400 Nutzer pro Jahr (19.000 Benutzertage). Der Online-Verbund „archive.nrw.de“ wurde in 2003 bereits von zwei Millionen Interessenten genutzt. Er soll in diesem Jahr weiter ausgebaut werden.
Mit der Modernisierung der Archive folgte das Land den Empfehlungen von Unternehmensberatern: Sie hatten – gegen jeden Zeittrend – festgestellt, dass die NRW-Archive über deutlich zu wenig Personal- und Sachmittel verfügen. Beim Erschließen und Erhalt der Bestände (rund 162 Regal-Kilometer mit Dokumenten vom 7. bis zum 21. Jahrhundert) gibt es dramatische Rückstände. Auch die Arbeit zwischen den einzelnen Standorten soll besser koordiniert werden.
Kontakt:
Landesarchiv NRW
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
poststelle@lav.nrw.de
Telefon (0211) 159238-0
Fax (0211) 159238-111
Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, 12.7.2004
„Archiv und Wirtschaft“ 2/2004
Die Zeitschrift Archiv und Wirtschaft, 37. Jg., 2004, Heft 2, enthält folgende Beiträge:
Aufsätze:
- Ralf Stremmel: Bestandserhaltung in Wirtschaftsarchiven. Probleme und Lösungsstrategien am Beispiel des Historischen Archivs Krupp
- Wolfgang Wimmer: Erschließung für das Internet: Das Beispiel Carl Zeiss Archiv
- Alexander Schug: Erinnerungskultur, Vergangenheitsbewältigung und History Marketing als nachhaltige Faktoren der Identitätsbildung und Selbstdarstellung von Unternehmen
- Horst A. Wessel: Sanierung von Altlasten – günstiger mit dem Archiv
Berichte:
- Michael Farrenkopf: Zum Industriefilm der Eisen- und Stahlindustrie. 26. Technikgeschichtliche Tagung der Eisenbibliothek in Schaffhausen
- Wolfgang Grunert: Zweite Tagung des VdW-Arbeitskreises
- Elektronische Archivierung“ am 17/18. November 2003 im Siemens-Forum in München
- Christoph Moß u. Sonja Nilson: 51. VdW-Lehrgang „Ausbildung methodischer Kompetenzen zwischen klassischer Verzeichnungsarbeit und modernem Informationsmanagement“ vom 2. bis 6. November 2003 in Heidelberg
Rezensionen:
- Karl-Peter Ellerbrock u. Ralf Stremmel (Hrsg.): Westfalen und die Welt. Drei Jahrhunderte Geschichte in Bildern und Dokumenten aus dem Westfälischen Wirtschaftsarchiv (Peter Borscheid)
- Klemens Skibicki: Industrie im oberschlesischen Fürstentum Pless im 18. und 19. Jahrhundert (Manfred Rasch)
- Mareike König (Hrsg.): Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris. Eine vergessene Migration im 19. Jahrhundert (Nadja Stulz-Herrnstadt)
- Daniela Rühter: Der Widerstand des 20. Juli auf dem Weg in die Soziale Marktwirtschaft (Peter Hübner)
- Clemens Jabloner u. a.: Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich (Constantin Goschler)
- Barbara Sonnenberger: Nationale Migrationspolitik und regionale Erfahrung. Die Anfänge der Arbeitsmigration in Südhessen (1955-1967) (Gerhard Neumeier)
Personalnachrichten/Verschiedenes
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Ein „Maximo Leader“ der kubanischen Archive
Der von Louis A. Pérez und Rebecca J. Scott, zwei herausragenden Repräsentanten der US-amerikanischen Kuba-Forschung, herausgegebene erste Überblick über die kubanischen Archive und ihre Bestände („The Archives of Cuba„) ist ein Ergebnis des in den letzten Jahren gewachsenen Interesses an der Regional- und Mikrogeschichte sowie an den Provinz- und Munizipalarchiven in Kuba.
In 15 Kapiteln des von Karsten Voss für H-Soz-u-Kult rezensierten Buches (Link) werden die Archive der 13 kubanischen Provinzen von Archivaren oder Lokalhistorikern vorgestellt. Das Spektrum reicht von den Regionalarchiven der Provinzhauptstädte bis zu den Munizipalarchiven der wichtigeren Gemeinden. Auch das Netz der Kirchenarchive wird erfasst. Daneben werden die Dokumentenbestände zahlreicher Museen, Bibliotheken, Universitäten und Vereine vorgestellt.
Besonders hilfreich sei es, dass die Dokumentationszeiträume der einzelnen Archivserien meist angegeben sind, da diese aufgrund der politischen Geschichte Kubas sowie in Folge von Naturkatastrophen, Bränden oder klimatischer Faktoren oft in nicht zu erwartender Art und Weise variieren. Zudem behandle das Buch jene spezifischen nach der kubanischen Revolution eingerichteten Dokumentenreihen, die es erlauben, für die Mitte des 20. Jahrhunderts einen Einblick in das Leben und die Probleme sozialer Gruppen zu gewinnen, wie es andernorts in dieser Dichte nur selten möglich sei.
Info:
Pérez, Jr., Louis A.; Scott, Rebecca J. (Hrsg.): The Archives of Cuba/Los archivos de Cuba (= Pittsburgh Latin American Studies). Pittsburgh: University of Pittsburgh Press 2003. ISBN 0-822-94195-3; 217 S.; $45.00.
Quelle: Rezension für H-Soz-u-Kult von Karsten Voss, University of Pittsburgh; URL: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2004-3-031
Erstes Wuppertaler Geschichtsfest
Die Wuppertaler Volkshochschule präsentierte – mit Unterstützung zahlreicher Wuppertaler Institutionen – am vergangenen Samstag vor dem Historischen Zentrum Geschichte hautnah: Hunderte Besucher erlebten das erste Wuppertaler Geschichtsfest in Barmen. Dazu gehörte beispielsweise ebenso eine Fahrt der 65 PS starken „Fowler“-Straßenlokomotive von 1904, wie der amüsante Rückblick auf die Entwicklung des Kabaretts seit 1929.
Im Engelshaus zeigte die Geschichtswerkstatt Wuppertal erstmals ein Zwischenergebnis ihrer Arbeit an der historischen Route „Wuppertal im Industriezeitalter„. Dafür haben historische Laien und Fachleute innerhalb des letzten Jahres Geschichtsforschung in zwölf Stadtteilen und Wohnvierteln betrieben. Ihr Ziel ist, bis 2006 in diesen Gebieten zwölf Rundgänge an geschichtsträchtigen Orten zu erstellen, die einerseits verschiedene historische Themen behandelt, andererseits aber zusammen einen Überblick über die Industriegeschichte im Tal an der Wupper ergeben. Die Pfade sollen sich mit den bereits bestehenden historischen Routen „Textil im Wuppertal“ und „Zeitreise Schwebebahn“ überschneiden.
Kontakt:
Geschichtswerkstatt Wuppertal
c/o Kulturbüro Wuppertal
Reiner Rhefus
Tel. 0202/563-4332
reiner.rhefus@stadt.wuppertal.de
Volkshochschule Wuppertal
Dr. Detlef Vonde
Auer Schulstr. 20
42103 Wuppertal
Tel.: 0202/563-2291
Fax: 0202/563-8420
detlef.vonde@stadt.wuppertal.de
Engelshaus und Historisches Zentrum Wuppertal
Engelsstr. 10,
42283 Wuppertal
Tel. 0202/563-64 98
Quelle: Boris Glatthaar, Westdeutsche Zeitung, 12.7.2004